@shionoro Das HP-Wesen ist ein unhaltbarer Zustand. Und du willst ihn bewahren, weil es ohne angeblich viel schlimmer steht um die Klientel — einen Teil dieser Klientel. Dazu fehlen deiner Argumentation nach wie vor Zahlen, die die Verhältnismäßigkeit aufzeigen.
Deutschland soll sich das unsägliche Geschwurbel mit allem, was dazu gehört, einfach mal gönnen, es legitimieren und finanzieren, weil sonst ein Anteil X der Menschen nicht mehr erreichbar ist?
Ist das eine Denkweise, die der (Gesundheits-)Politik zugrundeliegen sollte? Das ist eher die sprichwörtliche Vogel-Strauß-Politik als strategisches Denken und zielgerichtete Umsetzung.
Zunächst mal gehört es abgeschafft, das unhaltbare HP-Wesen. Auf welcher rechtlichen Grundlage dann ein Alternativ-Heilertum noch durchführbar ist, wäre mal zu klären. Dass etwas aus der Privatschatulle der Kundschaft bezahlt wird, heißt ja nicht, dass die Behandlungsmethoden legitim sind. Und wie man die kassenärztliche Versorgung verbessert, ist sicher ohnehin zu klären. Aber es führt doch kein Weg an der ärztlichen Anamnese, Diagnose und Verordnung vorbei. Er ist es, der eine Behandlung verordnet. Wer das dann unterschwellig und mit welchen Qualifikationen ausführen kann, ist eine andere Frage, die aber sicher nicht beim HP als solchem beantwortet wird, da er die Qualifikation sowieso nicht hat. Wenn er sie hat, z. B. staatl. gepr. Physiotherapeut und Bademeister ist, okay — aber der HP ist obsolet.
Wem die Verordnung des Arztes nicht passt, der kann zu einem anderen Arzt. Aber eines bleibt immer klar: Der Anteil der Bevölkerung, der mit Befindlichkeiten zum Arzt geht, die nicht Gegenstand der Medizin sind, etwa Einsamkeit, Gesprächsbedarf, Hypochondrie und wer weiß was noch alles, der ist insofern niemals einzufangen.