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Die optimale Ernährung

805 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Ernährung, Lebensmittel, Diät ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Die optimale Ernährung

14.08.2024 um 09:55
@Negev
Dazu müsste man doch ersteinmal klären, was "gesund" bedeutet und da ist die wissenschaft mittlerweile endlich auf den trichter gekommen, dass ernährung absolut individuell ist. Der eine verträgt viel fleisch, der andere wenig, wieder andere haben probleme mit gluten, fructose, fett usw usf. Die optimale ernährung ist die, die für dich passt, mit der du das gewicht hälst oder bei wunsch abnimmst, muskeln aufbaust, agil bist, belastbar bist, wach bist, gewünschte leistung bringst.

Für mich bedeutet das bspw, dass ich tierisches nicht sonderlich gut vertrage, mir angewöhnt habe kleinere portionen zu holen, statt den teller vollzuhauen, fastenzeiten einlege (intervallfasten, heilfasten) und im allgemeinen leicht unterkalorisch esse. Dabei "verbiete" ich mir aber nichts "ungesundes", wenn ich bock habe. Ich weiß aber auch, dass ich den hieper nicht ständig habe :D


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14.08.2024 um 09:59
Zitat von stefan33stefan33 schrieb:Dann definiere mal "sich gesund ernähren".
Über die Jahre, fällt mir nur ein Grundsatz ein: Keine (stark) verarbeiteten Lebensmittel.

Natürlich kann man sich auch dann noch falsch ernähren aber es fällt schon deutlich schwerer


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14.08.2024 um 10:02
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:Das Prinzip bleibt. Durch Zuviel nimmt man zu. Wenn Du mehr Energie zuführst, als Du brauchst, setzt die an.
Also erkennst du an, dass das Kalorien-Modell nicht geeignet ist, dem Stoffwechsel abzubilden. Und genau genommen nehmen wir auch keine Energie zu uns. (Wir wissen nicht mal, was Energie ist. Aber geschenkt, dennoch funktionieren ja Modelle. Aber ich sag nur...) Vielmehr wird
in organischer Nahrung chemische Energie gespeichert, die in ATP-Moleküle als Energieträger umgewandelt wird
Quelle: Wikipedia: Chemische Energie Wobei der Begriff Chemische Energie m. W. nicht zu 100% klar definiert ist. Zumal im Falle des Metabolismus die Verbrennung mit dem Resultat frei werdender Wärmeenergie nicht stattfindet (wir sind keine Dampfmaschinen - und wenn Leute dennoch dampfen, dann aus diversen anderen Gründen), sondern vor allem chemische "Umbauprozesse" stattfinden, wobei auch nicht alles in den Energiestoffwechsel geht.

Es muss einfach immer wieder darauf hingewiesen werden, dass auch eine "optimale" Ernährung sich nicht über die Menge bestimmt, sondern um die Qualität mit Blick auf das, was der Organismus wirklich benötigt. Wir sprechen implizit immer über Gesundheit und Reduzierung von Körperfett bzw. die optimale Körperzusammensetzung. Die ist am Gewicht allein auch nicht zu erkennen. Nichts spricht dafür, sich an so genannten Kalorien zu orientieren, wenn man die optimale Körperzusammensetzung und Gesundheit anstrebt.

Man kann sein Körpergewicht durch das so genannte kalorische Defizit verringern, oder anders herum vergrößern. Nur ist dabei erstens keine Genauigkeit möglich und zweitens keine Steuerung der Hauptkomponenten Fett, Muskulatur, Wasser und Knochendichte.

@stefan33
Deine Aussage, die du für so lapidar und zutreffend hältst, ist kein bisschen haltbar und zielführend. Ganz einfach: Demzufolge könnten wir nur von Zucker leben und gesund und glücklich sein (Mikronähstoffe jetzt mal außen vor). :palm:
Zitat von stefan33stefan33 schrieb:Wenn es rein darum geht, möglichst lange zu leben, ist die Meinung der Wissenschaft, dass man tendenziell leicht unterkalorig essen sollte.
Es gibt weder "die Meinung der Wissenschaft", noch kann man das allein so unterkomplex als Aussage stehen lassen. Wobei wohl klar sein dürfte, dass weniger besser als mehr sein kann. Vorausgesetzt, der Bedarf des Körpers ist erfüllt. Aber nächste Frage: Was ist das für eine Definition von "kalorisch", wenn man das Level dann doch unteschreiten soll. Wieder so eine fundamentale Unlogik. warum nicht gleich 1.500 statt 2.000 kcal vorschreiben :shrug:


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14.08.2024 um 10:35
Zitat von NemonNemon schrieb:Reduzierung von Körperfett bzw. die optimale Körperzusammensetzung
Das würde ich so nicht unterschreiben. Wir haben seit der industrialisierung und globalisierung das unfassbare glück einer sicheren und abwechslungsreichen nahrungsverfügbarkeit, was uns gepaart mit weniger bewegung im grunde das genick bricht. Ich denke eher, dass der mensch darauf ausgelegt ist in guten zeiten fett anzusetzen, von dem er in schlechten zeiten zehren kann. Das hat sich damals zu jäger und sammlerzeiten noch die waage gehalten (misserfolg beim jagen, überschwemmungen und damit zeitweilig reduziertes nahrungsangebot ectpp), ist heute allerdings in eine richtung des ständigen überangebotes gekippt. Ich fürchte unsere vorfahren hatten eher selten die "optimale körperzusammensetzung" und diese war wohl auch evolutionär nie ein ziel. Wo liegt da der sinn, wenn man davon ausgeht, dass wir evolutionär nie eine absolut gesicherte nahrungsversorgung hatten? Wovon in notzeiten zehren?


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14.08.2024 um 10:36
Zitat von NegevNegev schrieb:Über die Jahre, fällt mir nur ein Grundsatz ein: Keine (stark) verarbeiteten Lebensmittel.
Das kann man als kleinsten gemeinsamen Nenner wohl so stehen lassen.
Wer im Kopf schon so weit ist, das anzunehmen, könnte dann aber auch mit wenigen logischen Schritten zu weiteren Erkenntnissen kommen.
Zitat von gastricgastric schrieb:Dazu müsste man doch ersteinmal klären, was "gesund" bedeutet und da ist die wissenschaft mittlerweile endlich auf den trichter gekommen, dass ernährung absolut individuell ist.
Schon wieder "die Wissenschaft". Das geht so nicht. Ist nicht nur ein invalides Autoritätsargument und unbelegt, sondern kann insgesamt so nicht stehen bleiben. Bei allen Phänotypen und individuellen Ausprägungen bei allen Individuen mit ihren unzähligen Covariablen, die sicher Einfluss nehmen, sind wir aber doch genetisch nahezu identisch und die einschlägigen Regelkreise des Metabolismus gelten global.


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14.08.2024 um 10:40
Zitat von NemonNemon schrieb:Bei allen Phänotypen und individuellen Ausprägungen bei allen Individuen mit ihren unzähligen Covariablen, die sicher Einfluss nehmen, sind wir aber doch genetisch nahezu identisch und die einschlägigen Regelkreise des Metabolismus gelten global.
Schon allein unverträglichkeiten und das mikrobiom im darm führen zu gravierenden unterschieden im bereich verdauung und verträglichkeit von nahrung. Genetik ist ein teilaspekt, aber nicht der entscheidende. Wir sind flexibel, haben sowohl den fettstoffwechsel, als auch den KH stoffwechsel zur verfügung, können diese nutzen, dazwischen wechseln, sofern beide (noch) funktionieren.


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14.08.2024 um 10:42
Zitat von gastricgastric schrieb:das unfassbare glück einer sicheren und abwechslungsreichen nahrungsverfügbarkeit
"Abwechslungsreich" kann kein relevantes Kriterium sein, so lange die optimale Nahrung bereitsteht. Als wir noch genügend Mega-Bisons und Mammuts jagen konnten, stellte sich diese Frage auch ziemlich sicher nicht. Wie an anderer Stelle bereits besprochen, macht sich unser Organismus die Tatsache zunutze, dass wir Fett infolge überschüssiger Zuckerzufuhr einlagern können. Normalerweise stört diese den Metabolismus, aber das Fett kann uns über Perioden bringen, in denen das Jagdglück ausbleibt oder der Winter herrscht (was es damals gab, ein paar Beeren vielleicht, stand auch nur in entsprechenden Zeitfenstern überhaupt zur Verfügung). Wir haben diesen Notmodus zur Regel gemacht und stehen unter anderem deshalb vor den Problemen, die wir haben.
Zitat von gastricgastric schrieb:Wir sind flexibel, haben sowohl den fettstoffwechsel, als auch den KH stoffwechsel zur verfügung, können diese nutzen, dazwischen wechseln, sofern beide (noch) funktionieren.
Mit dem Unterschied, dass der Körper keine exogene Glucose braucht und diese ziemlich schnell schädlich wird. Fett und Protein sind die Makros, die wir brauchen. Fett und Glucose gleichzeitig schließen sich aus; das ist stark suboptimal, aber Basis unserer Standard-Ernährung, jedenfalls der off. Empfehlungen.


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14.08.2024 um 10:49
... und wieder mal Bearbeitungszeit zu früh abgelaufen :(
Das hier kam noch:
Nichts von dem funktioniert mehr, wenn wir den dauerhaft erhöhten Blutzuckerspiegel haben und über die Prädiebetes und Insulinresizenz in die Diabetes und die anderen bekannten Zustände gleiten.


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14.08.2024 um 10:58
Zitat von NemonNemon schrieb:"Abwechslungsreich" kann kein relevantes Kriterium sein
Es ist auch nur eine ganz simple feststellung. Die uns zur verfügung stehenden nahrungsmittel sind abwechslungsreich.
Zitat von NemonNemon schrieb:Normalerweise stört diese den Metabolismus, aber das Fett kann uns über Perioden bringen, in denen das Jagdglück ausbleibt oder der Winter herrscht (was es damals gab, ein paar Beeren vielleicht, stand auch nur in entsprechenden Zeitfenstern überhaupt zur Verfügung).
In kälteren gebieten. In warmgebieten dürfte das nahrungsangebot an früchten, nüssen und blättern ganzjährig anders ausgesehen haben.
Zitat von NemonNemon schrieb:Mit dem Unterschied, dass der Körper keine exogene Glucose braucht
Er braucht auch keine gesättigten fettsäuren. Der körper braucht vieles nicht, was sowohl du als auch ich ihm zuführen.
Zitat von NemonNemon schrieb:Nichts von dem funktioniert mehr, wenn wir den dauerhaft erhöhten Blutzuckerspiegel haben und über die Prädiebetes und Insulinresizenz in die Diabetes und die anderen bekannten Zustände gleiten.
Den wir nicht zwingend haben. Ich habe dir woanders schonmal erzählt, dass ich mal mit nem sensor rumspielen durfte zur dauerhaften blutzuckerkontrolle. Ich habe wunderbare erfahrungen mit der kombination KH und protein gemacht. Blutzuckerspiegel flach, keine spikes, sondern "flachere berge". Zucker pur knallt dagegen logischerweise kurzzeitig rein. Mein persönliches "problem": Ich unterzuckere nachts und beim fasten am laufenden band. Problem deswegen in gänsefüsschen, weil es mir dabei gut geht. Andere haben mit solchen werten wohl eher probleme.


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14.08.2024 um 11:15
Zitat von NemonNemon schrieb:Das kann man als kleinsten gemeinsamen Nenner wohl so stehen lassen.
Nichts anderes habe ich beabsichtigt.

Darüber hinaus kann man sich vortrefflich streiten, welche Ernährung die richtige ist ...
Zitat von NemonNemon schrieb:Wer im Kopf schon so weit ist, das anzunehmen, könnte dann aber auch mit wenigen logischen Schritten zu weiteren Erkenntnissen kommen.
Jetzt lässt du mich aber hängen. Welchen Beitrag soll ich von dir lesen, um die Auflösung zu erfahren?
Zitat von NemonNemon schrieb:Und dass Obst vor allem Zucker liefert, vor allem viel Fructose, fügt sich wie in diese verquere Logik ein?
Vielleicht ist deine Aussage auf diesen Artikel bezogen?

Das du Obst mit Zucker in einen Hut steckst, empfinde ich schon schräg. Klar, ein Glas O-Saft ist nicht besser als ein Glas Cola. Aber die gleiche menge Orangen - sofern man überhaupt auf diese Menge kommt - sättigt doch anders.

Und auch Basaltstoffe sind für die Sättigung wichtig. Das Ballaststoffe Kalorien Neutralisieren sollen? ... für diese Behauptung möchte ich noch weitere Studien sehen.

---

Aber generell bin ich skeptisch, wenn es um Ernährungswissenschaft geht. Da wollen zu viele reinreden. Ich bin eher geneigt, Erfahrungswerte höher zu bewerten.

Und aus der Beobachtung schließe ich eben, man einen Großen Bogen um industriell gefertigten Produkten machen sollte. Denn bis in die 60er gab es noch keine großen Problemen mit Fettleibigkeit. Erst als man angefangen hat, überall Zucker (und Maissirup) beizumischen, fingen die Probleme an!


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14.08.2024 um 11:24
Um den Chat mal ein bisschen zu bremsen (den kann nach in paar Minuten eh niemand mehr nachvollziehen) eine grundsätzliche Bemerkung. Es bringt überhaupt nichts, sich hier quer durch die Threads mit immer denselben Sachen zu bewerfen. Der Eine kann prima Quarzgestein verdauen, der Andere kriegt Blähungen bei klingonischem Würmerfraß.

Da kommen wir nie ein Stück weiter. Was mich bekanntlich extrem wurmt, sind die Narrative und Lehrmeinungen, die verbreitet und als sakrosankt ausgegeben werden, obwohl sie oft wissenschaftlichen Kriterien nicht standhalten und/oder, wenn überhaupt, nur schwache Evidenz mitbringen. Das müsste eigentlich jeden auch nur halbwegs kritisch denkenden Menschen beleidigen. Denke ich. Scheint aber nicht so zu sein.

Wir können uns jahrelang darüber zoffen, wie hoch ein Insulin-Spike sein darf und wie stark Glucose als Zellgift wirkt. Das ist aber auf einer ganz anderen Ebene als das aus meiner Sicht komplett haltlose Konstrukt mit der Ernährungspyramide im Mittelpunkt. Die bröckelt an jeder Stelle, an der man sie nur schief ansieht.

Da ist es aus meiner Sicht kein Wunder, dass die "optimale Ernährung" und Methoden zur Gewichtsabnehme vermeintlich so rätselhaft und individuell und kompliziert sind. Nein. Es ist lediglich eine völlig verquere Logik, die natürlich an jeder Stelle, an der man sie prüft, nicht funktioniert. Die Folge: Mehr Fragezeichen als Antworten. Dabei erschließen sich dei Grundlagen logisch und plausibel (wie ich für mich nach Jahren des Rätselns dann auf einmal sehr schnell verstanden habe. Wie viel Zucker welcher Phänotyp - unter Berücksichtigung all seiner individuellen Co-Variablen aus der Lebensführung - verträgt, das sind wirklich noch spannende Fragen. Nicht aber die Tatsache, dass Zucker grundsätzlich für Alle schädlich ist.


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14.08.2024 um 11:34
Zitat von NemonNemon schrieb:Wie viel Zucker welcher Phänotyp - unter Berücksichtigung all seiner individuellen Co-Variablen aus der Lebensführung - verträgt, das sind wirklich noch spannende Fragen. Nicht aber die Tatsache, dass Zucker grundsätzlich für Alle schädlich ist.
Finde ich auch spannend. Besonders wenn man auf indigene Völker schaut. Bei den Menschen in Mexiko hat bspw. Cola eine verheerende Wirkung.

Allerdings hab ich auch schon von Stämmen gehört, die sich saisonal von Honig ernähren.

Aber wir sind hoffentlich einer Meinung das raffinierter Zucker der schlechteste ist - weil dieser eben allem beigefügt wird.


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14.08.2024 um 11:35
Zitat von NegevNegev schrieb:Jetzt lässt du mich aber hängen. Welchen Beitrag soll ich von dir lesen, um die Auflösung zu erfahren?
Das sind ziemlich viele. Und sicher habe ich es in einigen auch mal so kurz und knapp wie möglich dargestellt. Aber ich versuche jetzt, hier nicht alles zu reproduzieren, was schon x-mal gesagt wurde. Ich kann dir das auch per PN nochmal in Kürze sagen.
Zitat von NegevNegev schrieb:Das du Obst mit Zucker in einen Hut steckst, empfinde ich schon schräg
Das ist überhaupt nicht schräg. Oder anders herum: Wer Obst nicht als Süßspeise wahrnimmt, hat ein Problem.
Zitat von NegevNegev schrieb:Und auch Basaltstoffe sind für die Sättigung wichtig.
Nein, pardon. Das kann man so nicht stehenlassen. Ich nehme gegen null Ballaststoffe zu mir und bin durch Fett sehr gut und eindeutig gesättigt.
Zitat von NegevNegev schrieb:Aber generell bin ich skeptisch, wenn es um Ernährungswissenschaft geht. Da wollen zu viele reinreden. Ich bin eher geneigt, Erfahrungswerte höher zu bewerten.
Es gibt genau genommen keine Ernährungswissenschaft. Bzw. dürfte die, die sich so nennt, nicht so nennen, so lange sie keine experimentelle Wissenschaft betreibt, die zu eigenen Erkenntnissen führt. Mit Betonung noch auf unabhängig. Das Meiste ist Epidemologie, bei der man Daten sammelt, sie durch eine Statistik-Maschine schickt, die man nach eigenem Belieben eingestellt hat und dann seine Meinung zu den selbst fabrizierten Ergebnissen kundtut. Hier sind keine echten wissenschatlichen Erkenntnisse jemals zu erwarten. Aber das System trägt sich.
Zitat von NegevNegev schrieb:Denn bis in die 60er gab es noch keine großen Problemen mit Fettleibigkeit. Erst als man angefangen hat, überall Zucker (und Maissirup) beizumischen, fingen die Probleme an!
Diese langfristigen Statistiken zeigen noch andere Dinge. Unter anderem, dass das - ebenfalls von der Industrie getragene - Fett-Dogma kein bisschen zur Verbesserung der Gesundheit beigetragen hat. Im Gegenteil.
Zitat von NegevNegev schrieb:Allerdings hab ich auch schon von Stämmen gehört, die sich saisonal von Honig ernähren.
Ja nu, wenn sie dran kommen, essen sie ihn auch. Oder verkaufen ihn. Der "edle Wilde" ist per se niemand, der sich gut ernährt, sondern jemand, der alles nimmt, was er zwischen die Zähne bekommt.
Zitat von NegevNegev schrieb:Aber wir sind hoffentlich einer Meinung das raffinierter Zucker der schlechteste ist - weil dieser eben allem beigefügt wird.
Das Ranking ist nicht ganz so einfach aufzustellen. Aber der Einfachzucker ist schon gut dabei. Zumal dieser raffinierte Zucker (als Fructose) in Massen mit raffiniertem Mehl und raffiniertem Pflanzenfett verarbeitet wird, am besten noch frittiert, was in jeder Darreichungsform der metabolische Super-Gau ist.


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14.08.2024 um 11:58
Zitat von NemonNemon schrieb:Wer Obst nicht als Süßspeise wahrnimmt, hat ein Problem.
Mit dieser Auffassung ist zu leben. Dennoch ich fühl mich mit einer Banane wohler als mit eine Schokolade. Eine Tafel hätte ich früher in wenigen Minuten Inhaliert...
Zitat von NemonNemon schrieb:Ich nehme gegen null Ballaststoffe zu mir und bin durch Fett sehr gut und eindeutig gesättigt.
Lebst du Ketogen - oder LowCarb? Hab ich auch mal. Hat auch gut funktioniert.
Bloß kam irgendwann der Gedanke, das ich Tiere esse, die ihr Leben lang gelitten haben. Das wollte ich nicht mehr. Leider kann ich mir kein Biofleisch leisten - nicht in diesen Mengen.

Bei einer Mischkost mögen Ballaststoffe dann eben doch diese Rolle übernehmen! Ich erinnere gerne noch einmal an die Donuts. So eine Schachtel kann man ohne Probleme essen. Wollte man die gleichen Mengen an Kalorien mit einem Nackensteak oder einer Mahlzeit mit Ballaststoffen essen, würde man diese Menge wahrscheinlich nicht schaffen.


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14.08.2024 um 12:48
Zitat von NegevNegev schrieb:Lebst du Ketogen - oder LowCarb?
Okay... du hast also nicht viel vom Keto-Thread mitbekommen ;)
https://www.allmystery.de/ng/quicksearch?r=%2Fng%2Ffirst_unread_post%3Fthread%3D164678

Deswegen habe ich eben die Vorbehalte geäußert, an dieser Stelle alles noch mal zu diskutieren. Dieser Thread hier wäre geeigneter, aber das Meiste hat sich seit längerer Zeit im Keto-Thread abgespielt.

Ich lebe "Keto-Carnivore". Dank persönlicher Erfahrung und auch aus tiefster Überzeugung aus der wissenschaftlichen Forschung heraus, die es dazu gibt. Derselben Logik zufolge lehne ich fast alles ab, was wir gemeinhin über Ernährung und Gesundheit erzählt bekommen.
Zitat von NegevNegev schrieb:Bei einer Mischkost mögen Ballaststoffe dann eben doch diese Rolle übernehmen!
Ich gehöre eindeutig zu den Leuten, die keine Ballaststoffe vertragen und sie erst recht nicht brauchen. Das ist auch ein sehr einleuchtender Grund dafür, dass ich das Standard-Narrativ ablehne. Überall wird die Doktrin gelehrt und bei jeder Gelegenheit verbreitet, wie wichtig Ballaststoffe für uns sind. Weder aber gibt es für diese allgemeine Aussage grundsätzlich überzeugende Evidenz (wenn schon, dann eher für die Komplikationen), noch ist es berechtigt, diese allgemeine Aussage zu tätigen.

Und das ist genau das, was ich in einem vorigen Beitrag angeprangert habe: Wir auch immer man persönliche Verträglichkeiten einschätzt und bewertet. Was in der "Ernährungsberatung" geschieht, ist unlauter und ein Misstand auf globaler Ebene.


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14.08.2024 um 13:12
...hier weiter wegen Edit-Zeitraum:

Lauter und seriös wäre es, die Dinge so darzustellen, wie sie sind. Um beim Beispiel Ballaststoffe zu bleiben, weil das für jedermann gut zu erfassen ist:

Die offizielle Position und Empfehlung müsste in etwa so lauten (stark verkürzt):

Ballaststoffe können eine positive Wirkung auf die Verdauung haben. Jedoch kann die rege Tätigkeit im Darm auch mit unerwünschten Effekten wie ständigem Stuhldrang verbunden sein. Die Menge an Stuhl steigt zudem deutlich an. Ballaststoffe können für erhebliche Probleme im Verdauungstrakt sorgen und werden in der Forschung auch mit der steigenden Inzidenz von entzündlichen Darmerkrankungen weltweit in Verbindung gebracht.
Im Rahmen einer Ernährungsweise mit hohem Kohlenhydratanteil bzw. der üblichen stark verarbeiteten Kost können Ballaststoffe eine geregelte Verdauung fördern. Im Rahmen einer Ernährungsweise ohne Kohlenhydrate bzw. vorwiegend tierischer Nahrung hat sich jedoch gezeigt, dass die hierdurch bedingten Mindermengen an Ballaststoffen keine Probleme bereiten. Im Gegenteil wird vielfach berichtet, dass der Ballaststoffverzicht zu einer schleunigen Besserung sogar chronischer Beschwerden im Verdauungstrakt führten.

Auf dieser Grundlage kann pauschal keine Verzehrmenge für Ballaststoffe empfohlen werden. Die Verträglichkeit muss jeder Mensch für sich selbst herausfinden. Hierbei ist zu beachten, dass Anpassungsprozesse im Körper schrittweise über Wochen und Monate eingeleitet werden sollten und kurzfristige Befindlichkeiten keine geeignete Bewertungsgrundlage für die individuelle Verträglichkeit von Ballaststoffen haben können.

So in der Art ;) @Negev


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14.08.2024 um 14:02
Zitat von NemonNemon schrieb:Ich lebe "Keto-Carnivore".
Du wirst wenig Widerworte hören. Aus genannten Gründen lehne ich diese Ernährung für mich aber doch ab.
Zitat von NemonNemon schrieb:Überall wird die Doktrin gelehrt und bei jeder Gelegenheit verbreitet, wie wichtig Ballaststoffe für uns sind
Ich folge keiner Doktrin und aus meinen eigenen Erfahrungen heraus, bin ich bspw. der DGE sehr negativ eingestellt. Meine Ernährung würde ich als Low-Carb-Flexitarisch bezeichnen.
Ich kenne auch die Argumentation der Steinzeiternährung - die ist mir sehr nah. Aber ich denke nicht, das ich mich deshalb nicht-optimal (in Anbetracht, das dafür eine objektiv wissenschaftliche Basis fehlt, ist das wohl die falsche Beschreibung) ernähre.
Nach der Steinzeit wurden die Leute sesshaft und offenbar hat das ebenfalls funktioniert.
Zitat von NemonNemon schrieb:Ballaststoffe
... sehe ich als Füllmaterial an. Ich käme nicht auf die Idee, das zu zählen.


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14.08.2024 um 14:05
Zitat von NemonNemon schrieb:Also erkennst du an, dass das Kalorien-Modell nicht geeignet ist, dem Stoffwechsel abzubilden
Das habe ich auch nie behauptet.

Meine Behauptung: Man nimmt zu, wen man einen Kalorienüberschuss, und man nimmt ab, wen man ein Defizit hat.

Dass der Stoffwechsel, aufgrund unterschiedlicher Ursachen, mehr oder weniger gut arbeitet, ist eine andere Sache.
Nur eines tut er nicht: Er kann nicht mehr Kalorien (Energie) aufnehmen, als die Nahrung bietet.


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14.08.2024 um 14:48
Ballaststoffe haben vielfältige weitere Wirkungen, nicht nur die Verdauung zu fördern.
Sie dienen als Nahrung des Mikrobioms und deren Stoffwechselprodukte haben vielfältige positive Eigenschaften, z.B. auf das Immunsystem usw.

Das Mikrobiom setzt auch Nährstoffe frei, z.B. kurzkettige FS, die dann vom Darm aufgenommen werden können.
Also man kann auch aus Unverdaulichem noch etwas Energie gewinnen.


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14.08.2024 um 16:44
Zitat von stefan33stefan33 schrieb:Ballaststoffe haben vielfältige weitere Wirkungen, nicht nur die Verdauung zu fördern.
Sie dienen als Nahrung des Mikrobioms und deren Stoffwechselprodukte haben vielfältige positive Eigenschaften, z.B. auf das Immunsystem usw.
Bei Carnivoren sind sie überflüssig, bzw. geschieht das auf andere Weise.
Zitat von stefan33stefan33 schrieb:Das Mikrobiom setzt auch Nährstoffe frei, z.B. kurzkettige FS, die dann vom Darm aufgenommen werden können.
Also man kann auch aus Unverdaulichem noch etwas Energie gewinnen.
Das ist in etwa das Kurzkettige, was bei uns die Ketone sind. Im Übrigen ist dieses „etwas an Energie“ in etwa das, was unsere Ur-Vorfahren aus faserigen Wurzelknollen gewinnen konnten. Wenig Energie, viel Aufwand.


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