Die optimale Ernährung
16.03.2023 um 10:56off-peak schrieb:Ganz einfach, weil sie anderen etwas einreden wollen, dass nur ihre Sichtweise die richtige wäre. Wodurch sie entweder gut dastehen oder sogar etwas verkaufen können. Meersalz, zB.In dem Fall geht es vermutlich meistens um den Verkauf einer "besseren" Ware. :(
Irgend wo wäre mir dann bestimmt Meersalz für 120 Euro angedreht worden.
@DerHilden @Nashima
Nach meinem Dafürhalten ist es mittlerweile ziemlich schwierig oder gar gefährlich zu sagen, dass Zucker nicht abhängig machen würde. Ich bin der Meinung, dass Zucker ein sehr hohes Suchtpotenzial aufweist, weil es viel eher als andere Nahrungsmittel, das Belohnungszentrum nicht nur aktiviert, sondern dermaßen überreizt und dazu habe ich relevante Informationen herausgesucht, die darauf hinweisen:
Nach Zucker zu verlangen, ist weitaus komplexer als einfach nur keine Willenskraft zu haben, ihn zu vermeiden. Wenn man stark verarbeitete Lebensmittel isst, die typischerweise einen hohen Zuckergehalt haben, schüttet das Gehirn Dopamin aus – und erzeugt damit ein ultimatives Belohnungssignal. Wenn, aufgrund des Zuckers, hohe Dopaminmengen ausgeschüttet werden, gibt uns dies ein gutes Gefühl hinsichtlich dessen, was wir gerade gegessen haben. Und unser Gehirn sagt uns, dass wir mehr davon wollen. Nicht selten veranlasst uns das, zu viel zu essen oder nach etwas Süßem zu verlangen.“Quelle: https://www.fitbook.de/health/zucker-kolumne-zuckersucht-interview-nicole-avena
Gibt es einen wissenschaftlichen Beleg dafür, dass Zucker Suchtpotenzial hat?Quelle: https://www.fitbook.de/health/zucker-kolumne-zuckersucht-interview-nicole-avena
„Absolut. Wir wissen, dass Zucker eine Dopaminausschüttung im Gehirn verursacht und so eine positive Feedback-Schleife erzeugt. Das führt zu einem von Belohnung getriebenen Essverhalten, auch ‚hedonistischer Hunger‘ genannt. Wir essen, weil es uns besser fühlen lässt, nicht wegen der Kalorien oder Nährstoffe. Eine Übersteuerung des Belohnungssystems, sei es durch Zucker oder Drogen wie Kokain, Nikotin oder Alkohol, bringt die Leute dazu, dieses Hochgefühl zu suchen, das sie von der Dopaminausschüttung bekommen.“
So, dazu mal genaueres:
Hyperphagie bezeichnet ein Phänomen, das als Essstörung und Zivilisationskrankheit bezeichnet wird, wobei ohne Hungergefühl, teils auch chronisch übermäßig gegessen wird.
Die Nahrungsaufnahme ist viel komplexer reguliert als nur durch periphere und zentrale Mechanismen. Es handelt sich um ein Zusammenspiel aus physiologischen und genetischen Komponenten, aus einer Mischung aus Lebensstil und psychologischen Faktoren sowie von Zusammensetzung und Schmackhaftigkeit der angebotenen Nahrungsmittel. Mahlzeiten sind nicht immer auf Hunger und Appetit zurückzuführen, sondern auch auf Gewohnheiten, Tageszeiten, Stress, Bequemlichkeit oder Sucht/Lust. Der homöostatische Einfluss auf die Nahrungsaufnahme kann dann auf die Kontrolle der Energieaufnahme während der Mahlzeit limitiert sein. Geschmacks- und Geruchssensoren im oronasalen Bereich leiten ihre Informationen über den Hirnstamm und den Thalamus an den Cortex, das limbische System und den lateralen Hypothalamus weiter. Das Belohnungssystem im menschlichen Gehirn ist sehr komplex und besteht zum Großteil aus Interaktionen zwischen Opioid-, Dopamin- und Cannabinoidsystem.
In den zitierten Studien wurde im Jahr 2013 zunächst belegt, dass das unbändige Essverlangen nicht allein auf einen hohen Anteil von Fett und Kohlenhydraten zurückgeführt werden kann. Später zeigte sich, dass vor allem auch das Verhältnis von Fett und Kohlenhydraten nach der Formel 35:45 oder auch 35:50 (Fett:Kohlenhydrate) ausschlaggebend ist. Gleichwohl gehen die Forscher davon aus, dass in vielen Snacks, die dieses Verhältnis aufweisen, weitere Faktoren eine Rolle spielen. Dies ergibt sich aus Vergleichen von besonders begehrter Nahrung, wie Chips, mit anderer Testnahrung, welche dasselbe suchtmachende Verhältnis aufweist. Darüber hinaus spielten individuelle Neigungen, Konstitutionen und die persönliche Fähigkeit zur Zurückhaltung eine Rolle.
Aus solchen Forschungen könnten Erkenntnisse über die Entstehung der Hedonistischen Hyperphagie gewonnen werden. Kartoffelchips gehören neben anderen Snacks zu den Lebensmitteln, die oftmals ohne wirkliches Hungergefühl aufgenommen werden. Dabei jedoch ist nach den oben zitierten Studien der hohe Gehalt an Fetten und Kohlenhydraten nicht der Hauptgrund für dieses Phänomen. Nach dem Verzehr von Kartoffelchips zeigten Ratten im Experiment viel Aktivität, um an weitere Chips zu gelangen, weil das Belohnungszentrum des Hirns "wie im Drogenrausch" aktiviert worden sei.
Das entscheidende Moment der bekannten Hyperphagie bestehe also darin, dass es sich bei dieser Art Essstörung nicht um eine Angewohnheit oder um den Versuch handelt, ein (z. B. individuell nicht vorhandenes) Sättigungsgefühl zu erleben, sondern über die Stimulation des Lustzentrums selbst ein Essbedürfnis geschaffen werde. Zur Vermeidung solcher Auswirkungen könnte man im Anschluss an entsprechende weitere Forschungsergebnisse Nahrungsmitteln künftig Substanzen beimischen, die den "Lustfaktor" blockieren und so zu einem maßvolleren Konsum der Snacks führen.[9] Zudem nutzbringend wäre es, wenn es gelänge, den Heißhunger auf gesunde Nahrungsmittel zu steigern.Quelle: Wikipedia: Hyperphagie
Ich habe die für dies Thema relevanten Stellen rot markiert, die mich persönlich zu der Annahme bringen, dass Zucker zweifellos ein hohes Suchtpotenzial aufweist. Hier liegt der Fokus jedoch auf die Psyche und dass das Hirn das Belohnungszentrum aktiviert und der immer wiederkehrende Konsum von Zucker auf Dauer dieses Zentrum dermaßen überreizt, was DANN die Sucht selbst ist hinsichtlich des Zuckers. Dieser ist nicht nur ein Geschmacksverstärker und Träger, sondern auch etwas, das Dopamin ausschüttet und schnelle Energie bringt.
Die einzelnen Dinge für sich genommen sind nicht das Problem, sondern die Kombination daraus und hinzukommend die allgemeine Verfassung der jeweiligen Person, der Level an Stress, etc.
Aber zu sagen, Zucker würde NICHT abhängig machen, halte ich persönlich zumindest für sehr gefährlich, da die Psyche hier eine wichtige Rolle einnimmt und diese ist Teil unseres Körpers, unserer gesamten Gesundheit. Wenn es uns dann psychisch schlecht geht, geht es uns irgend wann auch physisch schlecht, weil die Psyche und Physis zusammengehören. Geht es uns physisch schlecht, leidet irgend wann auch die Psyche darunter:
Wikipedia: Psychosomatik
Psychosomatik bezeichnet in der Medizin eine ganzheitliche Betrachtungsweise und Krankheitslehre.Letzteres ist ja nun allgemein bekannt, aber ich füge es gern noch hinzu. :)