Wichtig ist auch zu wissen, dass sich hier viel auf die USA bezieht.
Wir leben aber (glücklicherweise) nicht in den USA.
In den USA wird fast gar kein Rohrzucker zum Süßen verwendet, sondern corn syrup aus Mais
und andere zugesetzte Fruchtzucker.
Das bezieht sich dann aber eben auf Süßigkeiten oder süße Getränke, die damit dort gesüßt sind.
Besonders in Kombination mit Fetten ist das natürlich nicht so gesund.
Das ist aber nicht im Geringsten mit frischem Obst zu vergleichen, welches noch dazu
jede Menge Vitamine und Spurenelemente mit sich bringt.
@Raspelbeere:
Ich bemerke und höre immer wieder, wie anders ich aufgewachsen bin.
Bei uns gab es immer wieder Süßigkeiten, die ich auch ständig bekommen habe.
Ich erinnere mich sogar daran, dass mir meine Mutter als Kleinkind gezeigt hat,
dass die gekauften Kekse besser schmecken, wenn man Schlagsahne darauf macht
und das dann isst. Oder der gekaufte Pudding.
In meiner Babyflasche hatte ich gezuckerten Tee bis der Zahnarzt darauf
aufmerksam machte, dass das schlecht für die Zähne ist.
Als ich dann ein Kleinkind war, fing ich mit Fanta an.
Die Kühlschränke waren eigentlich immer voll mit diesen fertigen Schokopuddings
vom Aldi mit Sahnehaube, Kinder Pingui und Kinder Maxi King. Das durfte ich mir
immer alles mehrfach täglich als Zwischensnack nehmen und habe davon am Tag auch so 7-8 gegessen.
Daran erinnere ich mich, weil ich das als Kind einmal gezählt hatte, wie viele Pudding ich
am Tag gegessen hatte und weil meine Lieblingszahl war und bei den Kinger Pingui waren
es auch 8. Also ich habe am Tag massig Pudding und Kinder Pingui (oder Maxi King oder
Happy Hippo Snack) gegessen.
Zum Frühstück gab es meist Cornflakes (oder Cini Mini, Fruit Loops, Coco Pops usw).
In die Schule bekam ich immer die fertig abgepackten Schoko-Croissants vom Aldi, die
so Nutella als Füllung hatten und dazu einen Trink-Kakao.
Wenn ich aus der Schule kam, gab es meist mein liebstes Sandwhich:
Weißbrot (Rand abgeschnitten) und darauf Hela Ketchup, Salami, Käse und Röstzwiebeln oder
ein Nutella-Brot.
Danach dann eben die genannten Snacks. So viele ich wollte.
Außer der Reihe gab es auch immer einmal wieder jede Menge Süßigkeiten und jeden Freitag
ging es in den Supermarkt und ich durfte mir alle Süßigkeiten, die ich wollte, in den Einkaufswagen
werfen und dann über das Wochenende essen.
Außerdem wurde am Freitag nie gekocht, was hieß, dass sich jeder ein Fertiggericht/Tiefkühlgericht
aussuchen durfte, das er mochte. Ich habe dann meistens Pommes und Nuggets oder eine Pizza genommen.
Weiterhin gab es einmal die Woche (Donnerstag) eine Bestellung vom Hähnchen-Mann d.h. es gab einmal die Woche
Hähnchen oder Currywurst mit Pommes und dick Mayo und es gab einmal die Woche entweder Gyros (d.h. Gyros mit
Pommes und dick Mayo und Ketchup) oder es gab eine Croque-Bestellung (d.h. Baguette mit dick Kräuterremoulade mit Käse überbacken und Salami und als Nachtisch mit Nutella-Crêpe). Ab und zu Döner.
Habe einmal gezählt, dass es bestimmt so 4 Mal in der Woche so Bestellungen mit Pommes gab.
Ansonsten gab es deftiges, deutsches Essen, das mein Stiefvater mochte und meist aus Kartoffeln und Fleisch bestand.
Das mochte ich meist nicht so, aber habe das dann in Ketchup ertränkt, sodass es zu 90 % aus Ketchup bestand.
Dann habe ich etwas davon gegessen und mich ansonsten an den Süßigkeiten gesättigt.
Ab und zu auch einmal Spaghetti, Auflauf, Pizza oder Milchreis oder Pfannkuchen.
Wenn man das heute hört, dann würden wohl einige zurecht schockiert sein, aber so war es eben.
So bin ich aufgewachsen.
Meine Mutter sagt dazu nur, dass das eben "früher" war und man das damals noch nicht so wusste,
dass Zucker für Kinder nicht gesund sei. Das hätte man damals nicht gewusst.
Genauso wie man damals nicht gewusst hätte, dass das Rauchen in der Schwangerschaft oder um Kinder
herum schädlich ist. Meine Mutter hat in meiner Schwangerschaft geraucht und meine Eltern haben auch
in jedem Zimmer der Wohnung und unmittelbar um mich herum mein gesamtes Leben geraucht.
Auch beim Essen und im Auto und neben mir.
Ehrlich gesagt glaube ich dem nicht. Ich bin in den 90ern aufgewachsen.
Ich erkläre mir das manchmal einfach damit, dass meine Eltern einen geringen Bildungsgrad haben
und mehr oder weniger aus der "Unterschicht" kommen. Meine Mutter hat selbst Übergewicht.
Ich glaube also, dass sie es "nicht besser wussten" und sich da auch nicht informieren konnten oder wollten.
Jedenfalls: Ich lebe heute vegan und setze mich mit Ernährung auseinander.
Mein Verhältnis zu Essen ist leider nicht so 100 % optimal oder gesund, aber ich achte schon auf sehr viel
und lebe jedenfalls nicht so, wie es mir vorgelebt worden ist.
Ich bin auch Nichtraucherin.