Nemon schrieb:Warum dann aber konnte kein FBI dieses Szenario aufdecken?
Tja, rate mal:
Cliff Carter, on behalf of President Lyndon B. Johnson, phoned Wade three times on the night of the assassination. According to Wade, Carter said that "any word of a conspiracy - some plot by foreign nations - to kill President Kennedy would shake our nation to its foundation. President Johnson was worried about some conspiracy on the part of the Russians… it would hurt foreign relations if I alleged a conspiracy - whether I could prove it or not… I was to charge Oswald with plain murder."
https://spartacus-educational.com/JFKwadeH.htm
Nemon schrieb:Doch fordert Katzenbach vom FBI eine "thorough investigation" und es ist ja nicht so, als hätte man sofort den Deckel drauf gelegt.
Klassischer Doppelsprech. Man fordert eine "thorough investigation", aber im Rahmen des Einzeltäterparadigmas.
Hoover wusste z.B.,
dass die Geschichten der CIA über Oswalds Reise nach Mexico City Fake waren, machte das aber nie publik.
Nemon schrieb:Letzten Endes ist es mal wieder nicht glaubhaft, dass - trotz unveröffentlichter Dokumente - diese Sache nicht durchgedrungen wäre.
Sie IST durchgedrungen, schon am Wochenende nach dem Attentat hinsichtlich Oswalds Freund David Ferrie. Deswegen ließ Bezirksstaatsanwalt Jim Garrison wenige Tage
nach dem Attentat verhaften.
Das FBI erhielt unabhängig von Garrison Hinweise auf Ferrie,
begrub aber die ganze Sache.
Drei Jahre später entdeckte Garrison, dass die Adresse auf Oswalds Flyern zu dem Gebäude gehörte, in dem Guy Banister Büros hatte und in dem sich Ferrie, Exilkubaner und Rechtsradikale die Klinke in die Hand gaben.
Die Sache ist also durchgedrungen. Der Trick ist, nicht zu versuchen alles auf ewig zu unterdrücken, sondern alternative Desinformationen in Umlauf zu setzen, zu fördern oder zuzulassen. Oder dass man bei richtigen Spuren den Ermittlern falsche Zeugen unterjubelt, die sich im nachhinein als Lügner entpuppen und die gesamte Spur in Misskredit bringen.
Den Drahtziehern kam es sehr gelegen, dass Oswald zu so vielen unterschiedlichen Gruppen Kontakt hatte: Anti-Castro-Kubaner, Rechtsradikale, Fair Play for Cuba Committee, Exilgemeinde der Weißrussen in Dallas.
Nemon schrieb:Man kann ja gut davon ausgehen, dass die Szene in Dallas bei ihrem Heimspiel alles in der Hand hatte und über weite Strecken besser im Verborgenen agieren konnte als jegliche Verschwörung im Zentrum der Macht in Washington selbst
Denkst du, dass EX-GENERAL Walker unter seinen ehemaligen Kollegen und keine Sympathisanten hatte? Lyman Lemnitzer befand seine antikommunistische Indoktrination von Soldaten für gut:
https://books.google.de/books?id=M_KKDwAAQBAJ&pg=PT401&lpg=PT401&dq=lyman+lemnitzer+edwin+walker&source=bl&ots=x6oo_k-fLn&sig=ACfU3U0M97KL8A7PII08wegYe0YDLH_xTQ&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwiSjvaa6afpAhUGCewKHcvHABoQ6AEwA3oECAkQAQ#v=onepage&q=lyman%20lemnitzer%20edwin%20walker&f=falseLemnitzer war Chef des Generalstabs, war für "Operation Northwoods" und den Geheimkrieg gegen Kuba verantwortlich.
Wikipedia: Lyman Lemnitzer#Post-Korean WarZur "Szene in Dallas" gehörte auch Bürgermeister Earle Cabell.
He was the brother of Charles Cabell, who was deputy director of the Central Intelligence Agency until Charles was fired in the wake of the Bay of Pigs invasion.
Wikipedia: Earle CabellDa herrschte wohl böses Blut:
Original anzeigen (0,2 MB)https://vincepalamara.com/2014/02/05/cias-charles-cabell-brother-of-the-mayor-of-dallas-earle-cabell-if-looks-could-kill/ (Archiv-Version vom 04.08.2020)Nemon schrieb:Nehmen wir an, Walker & Co. hätte man also davonkommen lassen. Warum nur? Ausgerechnet er war doch selbst ein Pulverfass und politisch extrem genug, um ihn auch öffentlich aufzuknüpfen und ein Exempel zu statuieren. Das hätte man der Öffentlichkeit auch noch verkaufen können, oder nicht?
Das liegt daran, dass mehr als eine Handvoll Rechtsradikaler und Exilkubaner involviert waren.
Auch Paul Trejo, Betreiber der Homepage zum Walker-Szenarion,kommt nicht ohne Komplizenschaft von Elementen im DPD, Secret Service und FBI aus., z.B.
Forrest Sorrels und
James Hosty.
Du landest bei so einem Szenario unweigerlich MINDESTENS bei der "Rogue-Agent"-Theorie.
Ferrie, Banister und Shaw arbeiteten auch
für die Geheimdienste. Shaw war "offiziell" kein Rechtsradikaler. Er war als Direktor des Trade Mart ein Geschäftsmann mit internationalen Verbindungen,
der sich als "Wilsonian-FDR Liberal" bezeichnete.. Darüber hinaus hatte er CIA-Verbindungen.
Carlos Bringuiers DRE wurde von der CIA unterstützt. Der für DRE zuständige CIA-Mann war George Joannides. Die Akten zu seinen Aktivitäten 1963 sind noch immer unter Verschluss.
https://jfkfacts.org/who-was-george-joannides-and-why-is-his-story-important/ (Archiv-Version vom 25.04.2020)Nemon schrieb:Man kann ja gut davon ausgehen, dass die Szene in Dallas bei ihrem Heimspiel alles in der Hand hatte und über weite Strecken besser im Verborgenen agieren konnte als jegliche Verschwörung im Zentrum der Macht in Washington selbst und dort, wo alle Geheimdienste sich 24/7 gegenseitig im Blick haben.
Du baust eine falsche Dichotomie zwischen Washington und Dallas auf. Es gab sehr viele, die JFK loswerden wollten. In New Orleans und Dallas könnte der Großteil geplant worden sein, und gewisse Personen in Washington erfuhren über ihre Kontakte von den Mordplänen und schauten weg bzw. arrangierten die Verhältnisse in Dallas so, dass der Erfolg der Pläne garantiert war.
Walker und seine Anhänger waren, wie die Anti-Castro-Kubaner und das FPCC nur Bauern im Schachspiel, besser gesagt nützliche Idioten für den Fall, dass das Einzeltäterszenario auseinanderfallen sollte.
Der damalige Chef der kubanischen Spionageabwehr Fabian Escalante, verdächtigt das Netzwerk aus Exilkubanern, CIA und Gangstern.- das sich mit dem rechten Netzwerk bei Banister und Konsorten überschneidet
https://kennedysandking.com/john-f-kennedy-articles/the-cia-and-mafia-s-cuban-american-mechanism-and-the-jfk-assassinationNemon schrieb:Und die meisten Zusatzannahmen ergeben sich wie immer abseits der OT.
Die OT erklärt nicht das Vor- und Insiderwissen anderer über den "Lone Wolf" Oswald.
Nemon schrieb:Man manipuliert ihn, fädelt es so ein, dass er bewaffnet vor Ort ist, und falls er doch nicht mitspielt, macht es halt ein anderer.
es gibt keinen Beweis, dass er "bewaffnet vor Ort" war. Geschichten wie die über die Papiertüte und Gardinenstangen stammen von einem einzigen Zeugen.
Nemon schrieb:Und Jack Ruby war sicher nicht ferngesteuert.
Wieso "sicher"?
Es lassen such über das rechte Netzwerk einige Querverbindungen zwischen Ruby, Tippit und anderen Polizisten herstellen.
http://educationforum.ipbhost.com/topic/24686-general-walker-lee-harvey-oswald-and-dallas-officials/?do=findComment&comment=374493Nemon schrieb:Würde man das wirklich der Polizei überlassen und nicht selbst die unüberschaubare Situation nach dem Attentat nutzen?
Siehe oben.