Heide_witzka schrieb:Ist mir völlig neu, dass sich über die Dauer der Entstehung evolutionärer Änderungen verlässliche Zeitangaben machen lassen.
Wie viele Mutationen gab es in der kurzen Zeit der Pandemie?
Das liegt daran, dass du instinktiv alles ablehnst, was ich schreibe und meine Beiträge vor deinem ersten Eingreifen nie gelesen hast. Es geht um diesen Artikel und dessen Ergebnis:
indicating that the lineage giving rise to SARS-CoV-2 has been circulating unnoticed in bats for decades.
Quelle:
https://www.nature.com/articles/s41564-020-0771-4Also damit sich Sars-CoV2 auf natürlichen / evolutionären Wege entwickeln konnte, muss die zugrundeliegende Linie für Jahrzehnte unbemerkt in der freien Wildbahn zirkuliert sein.
Es werden die 40er Jahre und 60er Jahre genannt. Mit viel Glück auch die frühen 80er (geschätzte Mittelwerte, siehe Abstract)
RRM schrieb:- "Virenstamm ... konnte ... ab 2020 nie mehr auch nur in Ähnlichkeit nachgewiesen werden"
Wikipedia; "Research into the natural reservoir of the virus that caused the 2002 SARS outbreak has resulted in the discovery of many SARS-like coronaviruses circulating in bats, most found in horseshoe bats. Analysis indicates that a virus collected from Rhinolophus affinis in a cave near the town of Tongguan in Yunnan province, designated RaTG13, has a 96% resemblance to SARS‑CoV‑2. The RaTG13 virus genome was the closest known sequence to SARS-CoV-2 until the discovery of BANAL-52 in horseshoe bats in Laos, but it is not its direct ancestor. Other closely related sequences were also identified in samples from local bat populations in Yunnan province. One such virus, RpYN06, shares 97% identity with SARS-CoV-2 in one large part of its genome, but 94% identity overall. Such "chunks" of very highly identical nucleic acids are often implicated as evidence of a common ancestor."
Kannst du bitte bei wörtliche Zitaten aus dem Internet einen Link angeben? Ich mache es ja auch immer so. Sonst sind Aussagen nicht nachprüfbar bzw. man / ich muss erst danach suchen.
Es geht um diesen Artikel:
Wikipedia: COVID-19 lab leak theoryWikipedia ist nicht gerade die beste Quelle bzw. hauptsächlich ist sie als Quelle gut aufgrund der angegebenen Referenzen. Für sich genommen kann man Wikipedia nicht als Beleg hier im Thread gelten lassen, da sind wir uns alle sicher einig.
Der erste Satz spricht ausschließlich von Sars1, mit SarsCoV2 bzw. der Coronapandemie hat das also überhaupt nichts zu tun.
Der zweite Satz sagt dann richtigerweise, dass SarsCoV2 der Stamm RaTG13 zugrundeliegt.
Der Nachsatz über BANAL-52 zu den Fledermäusen in Laos (was weit entfernt ist) bezieht sich in indirekt nur auf einen preprint:
https://www.researchsquare.com/article/rs-871965/v1Der begutachtete und angenommene Aufsatz ist dann dieser hier:
https://www.nature.com/articles/s41586-022-04532-4Dort steht nicht, dass dieses Virus näher ist an SarsCoV2 als RaTG13, sondern da steht im Kern, dass dieses Virus an menschliche ACE2-Rezeptoren andocken kann (aufgrund seines Spike Proteins). Diese Eigenschaft hat bekanntlich auch SarsCoV2, dies machte es auch so gefährlich, da u.a. die Lunge befallen werden kann (konnte - heute ist das ja zum Glück sehr selten). Der entscheidende Unterschied ist aber, dass das Virus in Laos keine Furin Spaltstelle hat, wie SarsCoV2:
None of these bat viruses contains a furin cleavage site in the spike protein.
Quelle: a.a.O.
Der andere entscheidende Punkt ist, dass RaTG13
in seiner Gesamtheit zwar "nur" zu 96,1% identisch mit SarsCoV2 ist, aber der komplette Stamm ist praktisch identisch. Nur das Spike Protein entscheidet sich diametral. Das Spike Protein wurde in dem WIV dem RaTG13 künstlich eingefügt.
Demnach bleibt RaTG13 als Stamm für SarsCoV2, die Formulierung in der Wikipedia ist missverständlich. Dort schreiben genau wie hier, nur Freiwillige, deren Qualifikation unklar ist.
Meine Aussage hatte ich bereits wie folgt begründet und ich wiederhole:
Ich fasse inhaltlich einen Artikel aus Science (2022) zusammen:
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35981032/Demnach haben Forscher in China bis 2022 17.000 Fledermäuse aus China mit Schwerpunkt aus dem Süden gefangengenommen und diese auf Spuren von Viren, die mögliche Ähnlichkeiten zu SarsCoV2 aufweisen, getestet, mit dem Ergebnis, dass keine einzige Probe solche Ähnlichkeiten aufwies. Insbesondere haben sie auch in der Nähe der Mine gesucht, aus der 2013 der RaTG13-Stamm herkam (dies spricht dafür, dass RaTG13 mit der Beseitigung der Fledermäuse und ihrer Exkremente 2012 und der Nutzung der Höhle als Mine in seinem natürlichen Habitat ausgestorben war)
Link zu dem preprint Wu et al, A comprehensive survey of bat sarbecoviruses across China for the origin tracing of SARS-CoV and SARSCoV-2 (2021):
https://www.researchsquare.com/article/rs-885194/v1.pdfDie chinesischen Gutachter der Veröffentlichung haben aber laut Selbstaussage des Erstautors der Studie zitiert in Science oben verlangt, dass das Ergebnis verwässert wird von der Aussage, das Vorkommen solcher Viren sei "extrem selten" zu "könnte selten sein", der preprint war 2022 noch weiterhin unter Begutachtung, ist mittlerweile erschienen:
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/37425654/ und tatsächlich von der ursprüngliche Aussage verwässert
RRM schrieb:- "... die natürliche Evolution würde Jahrzehnte dauern"
Das gilt nur unter der Voraussetzung, dass so ein Virus die Mutationen allein durchlaufen müsste. Wenn in den Fledermäusen mehrere unterschiedliche Coronaviren
aufeinandertreffen, dann gibt es aber den Vorgang der Rekombination, bei dem Teile des Genoms untereinander ausgetauscht werden. Auf diesem Wege haben bereits unterschiedlichste Typen von Coronaviren eine Furin-Spaltstelle erworben, auf ganz natürliche Weise, ohne Nachhilfe in einem Labor.
Zu meiner Quelle s.o. ad
@Heide_witzka Was ist die Quelle für deine Behauptung? Du müsstest diese erstmal nennen, bevor ich ggf. darauf eingehen kann.
RRM schrieb:- "... im Dezember 2019 wurde krampfhaft nach Ansteckungen mit Bezug zu dem Fischmarkt gesucht"
Die Menschen mit Ansteckungen wurden nicht "krampfhaft gesucht", sie wurden in Krankenhäuser eingeliefert und dort hat man bei ihnen besondere Symptome festgestellt, die dann als SARS-CoV-2 benannt wurden. Erst später hat man als gemeinsame Eigenschaft dieser Menschen den Bezug zum Huanan-Markt ermittelt. Und zwar ausgerechnet zu dem Teil des Marktes, wo die Wildtiere verkauft wurden.
Was ist die Quelle für deine Behauptung?
Warum wurde am 2. Dezember das CDC (die Seuchenbehörde) des WIV (Wuhan Insttitute of Virology) zu dem Fischmarkt verlegt (steht so wörtlich im WHO-Bericht von 2021), wenn der erste "offizielle" bzw. an die WHO gemeldete Fall vom 10. Dezember (vom Fischmarkt) datiert?
Was ist mit dieser investigativen Nachrichtenquelle aus China, die anschließend mundtot gemacht wurde?:
Beitrag von Neupythagoreer (Seite 241)Die Harvard Studie, wonach sich schon lange vor dem Dezember die Krankenhäuser in Wuhan gefüllt haben und zwar zuerst nahe des Fischmarkts?
Was ist mit den Menschen in Wuhan, die gegen die Vertuschung protestieren wollten?
Warum wurde das Virus im Dezember 2019 relativ häufig auch bei Menschen nachgewiesen, die gar nicht zu dem Fischmarkt Kontakt hatten, auch nicht indirekt, sondern nur zu einem anderen Markt in Wuhan, außer das Kriterium oben (nur Fälle mit Kontakt zum Markt) wurde teilweise falsch verstanden?
RRM schrieb:Ich gehe davon aus, dass @Neupythagoreer die Anzahl unterschiedlicher Coronaviren und ihre Wandlungsfähigkeit stark unterschätzt. Auch die Übergänge von Viren auf Menschen finden ständig statt. Die allermeisten davon sind lediglich völlig harmlos. Nur wenn ein paar extreme Zufälle zusammenkommen, wird daraus eine Pandemie.
Nein, es geht um den konkreten Stamm und das konkrete Spike Protein, nicht grundsätzlich um Zoonosen (die übrigens seit der Antike, mind. seit 2100 Jahren, bekannt sind).
RRM schrieb:Ausnahmsweise hat er einmal recht
Ich habe alles oben belegt und in allen Punkten auch recht. Ich will die Aufstellung oben noch verfeinern und mit Belegen versehen, so dass ihr Wahrheitsgehalt für jeden, der sich damit beschäftigen will und ausreichend Englisch (für die Quellen) kann, auch nachprüfbar ist.