Nazi-Symbole im Edeka-Spot?
30.11.2016 um 06:36@AlteTante
@Balthasar70
Meiner Ansicht nach ist diese Art von Zahlenmystik und sonstiger "Geheimsymbolik" nicht im rechtsextremen Milieu selbst entstanden. Vielleicht hat es dort Ansätze dazu gegeben. Aber der Ausbau dieser Spielereien zu einer richtigen Systematik dürfte in einem ganz anderen Milieu erfolgt sein: Es gibt eine Gattung schwer vermittelbarer Geisteswissenschaftler, die sich in diesem Zusammenhang geschäftstüchtig geradezu ein Berufsfeld erschlossen haben. In meinem eigenen Abiturjahrgang gab es eine junge Frau, die Germanistik studiert hat und offenbar nicht in der Lage war, den Lehrerberuf zu ergreifen. Um nicht zu verhungern, hat sie ein "Mobiles Beratungs- und Eingreifteam Rechtsextremismus" oder so ähnlich gegründet, mit dem sie durchaus öffentlichkeitswirksam geworden ist. Sie bekam (oder bekommt) großzügig staatliche Mittel aus Programmen des "Kampf gegen Rechts". Solche Leute bauen natürlich ein Expertenwissen auf und aus, das ihr eigentliches Berufskapital darstellt. Da sie sich um öffentliche Mittel bewerben, müssen sie stets griffige Thesen und beeindruckende "Erkenntnisse" bereit halten. Und dies immer in Konkurrenz zu Mitbewerbern, analog zum Publikationszwang in den Geisteswissenschaften. Dies dürfte das Substrat sein, auf dem solche Sumpfblüten wie die angebliche neopythagoräische Zahlensymbolik oder die Dresscodes "der Rechten" wachsen. Diese "Erkenntnisse" sickern dann über die Politik in die Massenmedien, die auch immer an Schlagworten und einprägsamen, leicht erfassbar Thesen interessiert sind. "Nazi-Themen" werden immer gern gelesen und steigern die Auflage. Die auf diese Weise erzeugten "staatlich finanzierten Verschwörungstheorien" werden natürlich auch von zornigen jungen Männern ohne Perspektive gelesen, die darin eine Identifikationsfläche und einen Kanal für ihre Wut finden. So schließt sich der Kreis und plötzlich tragen "Nazis" tatsächlich Thor Steinar und tragen T-Shirts mit dubiosen Zahlenkombinationen. ..
Das Tragen von Hakenkreuz-T-Shirts dürfte nur dann verboten sein, wenn es sich dabei um das Verwenden eines Kennzeichens einer verfassungsfeindlichen Organisation handelt. In anderem Zusammenhang, zum Beispiel als buddhistisches Symbol, dürfte dies nicht verboten sein. Wenn ein Buddhist als religiöses Bekenntnis ein farbenprächtiges T-Shirt mit einer großen Swastika tragen würde, dürfte dies durch sein Grundrecht auf Religionsfreiheit gedeckt sein.
@Balthasar70
Meiner Ansicht nach ist diese Art von Zahlenmystik und sonstiger "Geheimsymbolik" nicht im rechtsextremen Milieu selbst entstanden. Vielleicht hat es dort Ansätze dazu gegeben. Aber der Ausbau dieser Spielereien zu einer richtigen Systematik dürfte in einem ganz anderen Milieu erfolgt sein: Es gibt eine Gattung schwer vermittelbarer Geisteswissenschaftler, die sich in diesem Zusammenhang geschäftstüchtig geradezu ein Berufsfeld erschlossen haben. In meinem eigenen Abiturjahrgang gab es eine junge Frau, die Germanistik studiert hat und offenbar nicht in der Lage war, den Lehrerberuf zu ergreifen. Um nicht zu verhungern, hat sie ein "Mobiles Beratungs- und Eingreifteam Rechtsextremismus" oder so ähnlich gegründet, mit dem sie durchaus öffentlichkeitswirksam geworden ist. Sie bekam (oder bekommt) großzügig staatliche Mittel aus Programmen des "Kampf gegen Rechts". Solche Leute bauen natürlich ein Expertenwissen auf und aus, das ihr eigentliches Berufskapital darstellt. Da sie sich um öffentliche Mittel bewerben, müssen sie stets griffige Thesen und beeindruckende "Erkenntnisse" bereit halten. Und dies immer in Konkurrenz zu Mitbewerbern, analog zum Publikationszwang in den Geisteswissenschaften. Dies dürfte das Substrat sein, auf dem solche Sumpfblüten wie die angebliche neopythagoräische Zahlensymbolik oder die Dresscodes "der Rechten" wachsen. Diese "Erkenntnisse" sickern dann über die Politik in die Massenmedien, die auch immer an Schlagworten und einprägsamen, leicht erfassbar Thesen interessiert sind. "Nazi-Themen" werden immer gern gelesen und steigern die Auflage. Die auf diese Weise erzeugten "staatlich finanzierten Verschwörungstheorien" werden natürlich auch von zornigen jungen Männern ohne Perspektive gelesen, die darin eine Identifikationsfläche und einen Kanal für ihre Wut finden. So schließt sich der Kreis und plötzlich tragen "Nazis" tatsächlich Thor Steinar und tragen T-Shirts mit dubiosen Zahlenkombinationen. ..
Das Tragen von Hakenkreuz-T-Shirts dürfte nur dann verboten sein, wenn es sich dabei um das Verwenden eines Kennzeichens einer verfassungsfeindlichen Organisation handelt. In anderem Zusammenhang, zum Beispiel als buddhistisches Symbol, dürfte dies nicht verboten sein. Wenn ein Buddhist als religiöses Bekenntnis ein farbenprächtiges T-Shirt mit einer großen Swastika tragen würde, dürfte dies durch sein Grundrecht auf Religionsfreiheit gedeckt sein.