adstreker schrieb:denke ich die ganze Zeit ja eh eher an eine raue Landung, Aufschlag oder was immer beim Runter Kommen passiert ist. Woher sollen sonst die Trümmerteile vor allem von Innen kommen, sofern sie und ihre Beschädigungen echt sind, vom Finale auf dem Wasser stammen.
Was genau meinst du mit rauer Landung?
Gegen einen crash (unkontrollierter Absturz, so die ursprüngliche Annahme des ATSB, oder auch ein bewusst eingeleiteten Suizid-Absturz) sprechen die beiden gefundenen Flügelklappen, also die größten gefundenen physischen Teile vom Flugzeug.
Sonst gibt es zwei Möglichkeiten: ditching in Landekonfiguration (mit ausgefahrenen flaps) oder ohne ausgefahrene flaps.
Letzteres macht eigentlich nur Sinn, wenn die flaps wegen Treibstoffmangel nicht mehr ausgefahren werden konnten. Dieses Szenario ergibt keinen Sinn, wenn es externe Entführer gab, welche das Ziel hatten zu überleben. Wie bei Ethiopian 961 oder TransAir 810 wäre eine solche crash-"Landung" äußerst unangenehm und hoch gefährlich. Es gibt auch keinen sinnvollen Grund für einen suizidalen Piloten, dies so zu planen. Möglich wäre vielleicht eine spontane Entscheidung, entweder weil etwa ein suizidaler Pilot sieht, dass Satcom gerade wieder aktiv ist und man ihn vielleicht dadurch ungefähr orten könnte, oder weil er - trotz des vorausgehenden sehr zielgerichteten Vorgehens - es am Ende doch nicht über sich bringen konnte, einfach abzustürzen und, ohne die flaps ausfahren zu können, doch noch eine Notwasserung versucht (mit der Aussicht, etwas später zu ertrinken).
Dagegen spricht auch, dass dieses Szenario mind. so wie TransAir 810 genug Energie und Schall freigesetzt hatte, um von irgendwelchen Hydrophonen registriert zu werden. Hinzu kam bei MH370 (aufgrund der letzten BFOs) noch, dass die erste Phase der Absturzes sicher steil war und MH370 sehr schnell unterwegs (in vertikaler Richtung). Ungebremst wäre dann der Versuch eines ditching sprichwörtlich Selbstmord gewesen.
Die andere Möglichkeit wäre ein tatsächliches ditching mit ausgefahrenen Flaps, vergleichsweise glimpflich und mit relativ wenig freigesetzter Energie (gerade aus weiter Entfernung), dadurch auch kein akustischer Ausschlag. Dieses Szenario kann aber nicht spontan (wie oben) ausgeführt worden sein. Denn es setzt voraus, dass bereits vor dem eigentlich Absturz die Satcom-Kommunikation durch den cross-feed effektiv vorgetäuscht worden ist und dies von Anfang an Teil des Plans war.
Das Schadensbild an den trailing edges der Klappen spricht ebenfalls für ausgefahrene Flaps, denn sie sind anscheinend in einem niedrigeren Winkel als andere Teile, auf das Wasser getroffen.
Es ist natürlich trotdem möglich, dass der Rumpf oder das Heck auseinanderbricht, zumal es letztlich wohl nur um die Personen im Cockpit ging (in diesem Szenario). Ähnlich wie in diesem Fall:
Wikipedia: Lion Air Flight 904Ich glaube nicht, dass das Schallsignal, das im Artikel genannt wird, von MH370 stammt, denn es ist ja nur von einem Hydrophon empfangen worden, kann also aus jeder beliebigen Entfernung (von Perth bis Saudi-Arabien) aufgenommen worden sein.
adstreker schrieb:Aber wer immer die Maschine ins Finale geflogen hat, hatte bestimmt kaum Nöglichkeiten, gezielt ruhiges Wasser zu suchen. Sondern musste da runter, wo das Fliegen nicht mehr ging.
In beiden Szenarien konnte man letztlich dorthin fliegen, wo man wollte, evtl. auch die Handshakes berücksichtigen und einen Kurs vortäuschen. Der letzte Teil war dann entweder spontan, erst ganz am Ende gab es eine Absichtsänderung, oder von Anfang an so geplant.