Was geschah mit Flug MH370?
06.06.2023 um 16:54
will mich hier nach längerer pause auch mal kurz wieder einbringen:
leider hängt ein großteil der diskussion ja immer noch an den BFO werten.
erst kürzlich erklärte mir ein DLR-ingeneur, dass die für ihn der größte humbug wären, da man, um die hineininterpretierten aussagen machen zu können, zwingend die genaue dreidimensionale eigenbewegung des satelliten kennen müsste, was zwar mittels triangulation grundsätzlich machbar ist, aber eben nicht in dem für die angenommene genauigkeit nötigen bereich. gänzlich hinfällig wird es, wenn nur auf eine zweidimensionale bewegung des flugzeugs abgezielt wird, höhenänderungen und v.a. die eigengeschwindigkeit der maschine dabei völlig außer acht lassend, die aber gerade in relation zur taumelbewegung des satelliten massiv zur verfälschung der messwerte führen. die diskussion dazu ist ja nicht neu, wurde aber in der vergangenheit immer wieder gerne abgewürgt...
auch sollte man sich immer wieder ins gedächtnis rufen, dass die auf shahs rechner gefundene "flugroute" eben keine war, sondern einzelne punkte (quasi "pings" - sorry für das wortspiel), deren zeitliche korrelation nicht einmal ermittelt werden konnte und deren bezugnahme zum verschwinden von mh370 auch sehr stark durch wunschdenken der ermittler beeinflusst sein kann.
dass shah eine simulation mit einer b777 und den petronas towers gespeichert haben soll, wundert mich mittlerweile absolut nicht.
bin gerade von einer fortbildung aus taiwan zurück und hatte gelegenheit mit etlichen piloten zu reden, u.a. auch immer noch über mh370. fast jeder von denen hat, so er denn privat einen simulator auf dem pc hat - und das haben nicht wenige! - auch eine simulation drauf, wo sie mit "ihrer" maschine einen realitätsfernen vorbeiflug an taipeh 101 simulieren. einfach, weil es ein nationales symbol ist und eine atemberaubende optik bietet. von denen hat aber sicherlich keiner ein attentat geplant...
soll auch hierzulande etliche geben, die einen tiefflug über den kölner dom oder das brandenburger tor "durchspielen", einfach weil es tolle bilder gibt...
bezüglich der "reaktionsträgheit" möchte ich auch noch etwas ausführen:
bei vietnam ist es verständlich, nicht zu reagieren, wenn eine angekündigte maschine nicht kommt, und tatsächlich nur beim vorherigen atc nachzufragen. wenn die aber bestätigen, dass die maschine noch in ihrem luftraum ist, dann löst das noch keinen alarm aus. hier ist die verhinderung dieses alarms dann ursächlich auf KUL ATC, bzw. auf deren fehlerhafte rückversicherung bei MAS zurückzuführen.
interessant ist für mich immer wieder die behauptung, die maschine befände sich im kambodschanischen luftraum. dies hätte zwangsläufig zur alarmierung in kambodscha führen müssen! da dieser ausblieb - und darüber wäre auch KUL ATC informiert gewesen, muss eigentlich schon längst klar gewesen sein, dass dort weder eine sich identifizierende 9mmro noch ein unbekanntes flugzeug unterwegs war.
selbst bei der falschen position vor chinas küste hätte die chinesische luftwaffe ja bereits aktiv werden müssen, also konnte, mangels ATC alert, auch diese verortung sofort falsifiziert werden. (zumal in beiden fällen KUL eine mitteilungspflicht an die jeweilige luftraumüberwachung gehabt hätte, wäre mh370 tatsächlich derart vom kurs abgewichen - aber man ging ja von einem (nicht existenten) flugplan aus...)
betreffs indonesien wäre auf jeden fall eine alarmbereitschaft anzunehmen gewesen, wenn sich ein unidentifiziertes flugzeug unangekündigt auf den luftraum zubewegt! (nicht erst, wenn es in diesen eindringt - dann wäre es nämlich ohnehin zu spät.)
jedwede derartige flugbewegung ist erstmal kritisch zu sehen und führt zumindest zu erhöhter wachsamkeit (sprich möglichst weiträumige und lückenlose radarbeobachtung) und sicherlich auch zum aufsteigen einer alarmrotte, die sich an die luftraumgrenze begibt, um den mögl. eindringling zu beobachten und ggf. abzufangen. dass der "harmlos" ist, kann man nämlich vorab nicht erkennen, genausowenig, wie, dass er eben nicht in den luftraum einzudringen gedenkt.
während des kalten kriegs flogen die usa regelmäßig "kundschafterflüge" direkt an der grenze zum russischen luftraum, gerade noch so draußen ("millimeterarbeit" unter ständigem mithören des gegnerischen funkverkehrs und der hoffnung auf minimale toleranz, sollte man doch mal ein paar meter vom kurs abweichen), und zwar stets unter "begleitung" russischer abfangjäger auf der anderen seite der grenzlinie. die stiegen nämlich bereits auf, als man noch meilenweit entfernt war, um rechtzeitig am richtigen punkt zu sein...
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meine theorie ist nach wie vor, dass mh370 abgeschossen wurde, am wahrscheinlichsten von indonesien, und im nachgang aus angst vor internationalen konsequenzen eine massive vertuschung lief.
hätten wir denn einen luftalarm indonesiens mitbekommen? wieviele beteiligte müsste man denn tatsächlich "zum schweigen bringen"? wer hätte denn einen abschuß überhaupt mitbekommen?
da muss es nicht mal verhandlungen gegeben haben, denn indonsien soll recht schnell "den daumen am abzug haben", wenn auf ansprache und signale keine reaktion erfolgt...
zu den möglichen motiven will ich dabei gar nicht weiter mutmaßen... (aber vlt. sollte man sich die gesamte(!) crew näher anschauen... reicht ja, wenn jemand vom kabinenpersonal dem entführer die cockpittür öffnet - ob nun freiwillig oder unter zwang.)
an einen ausgesperrten (co-)piloten glaube ich hingegen kein stück. der wäre, wenn überhaupt so früh, erst nach der anstehenden luftraumübergabe an vietnam (und daraus folgenden ATC anweisungen) aus dem cockpit raus; wahrscheinlich aber erst nach abschluß des ersten getränkeservice, der ja gerade erst vorbereitet wurde bei erreichen der reiseflughöhe (anschnallzeichen dürften sogar noch an gewesen sein...).
an zweiter stelle kommt für mich ein gescheitertes entführungsszenario, bei dem entweder ein großteil der bordelektronik beschädigt wurde, sodass nur mit minimalen mitteln die maschine noch in der luft gehalten werden konnte und navigation nur noch über kompaß und uhr und unter sichtflug (= tief!) möglich war, auf der verzweifelten suche nach einer notlandemöglichkeit, oder alternativ beide piloten ausgeschaltet und der restliche flug durch einen laien durchgeführt. (der kann zwar die maschine noch über das steuerhorn halbwegs in der luft halten (evtl. autopilot ohne nav (wobei die "spiegelbildlichkeit" des "rückflugs" auch hier noch andere spekulationen befeuern mag)), womöglich gar über stunden hinweg, aber weder navigieren (u.u. wähnte man sich gar noch östlich von china), noch kommunizieren, geschweige denn (manuell) landen. vlt. hoffte man auf eine funkverbindung in sichtbarer landnähe, wild frequenzen eindrehend und damit die kommunikation erst recht verhindernd...)