Neupythagoreer schrieb:außerdem sein erster Flug nach der Typenumschlung und somit gab es auch keinerlei Bekanntschaft zwischen ihm und dem Kapitän,
Ich würde behaupten, die beiden kannten sich zumindest oberflächlich.
Wenn ich mich recht erinnere, hatten wir wenigstens eine gemeinsame Simulatorsitzung (4h) ermittelt. Da deckten sich dann die Zeitpläne inkl auch der Vorgangsnummer.
Statistisch hatte ich ermittelt, dass es wahrscheinlich sogar 4 gemeinsame Sitzungen gab (bei gleichmäßiger Arbeitsaufteilung der damals bei MAS vorhandenen Examiner. Laut Aussage eines mir bekannten Piloten machen diese etwa immer so 10% der vorhandenen Kapitäne aus, von denen es bei MAS damals rund 100 für die 777 gab.
Shah war demnach also einer von 10, mit dem Hamid gemeinsam im Simulator hätte sitzen können.
Dokumentiert sind, wenn ich mich recht erinnere, gut 200 Simulatorstunden für Hamid. Eine Sitzung dauert gewöhnlich 4 Stunden, also hatte Hamid ca 50 Sitzungen.
Undokumentiert sind die 2 Monate zwischen den beiden Flugzeugmustern. Womöglich begann seine Ausbildung ja auch schon früher.
Kann man eigentlich ausschließen, dass das "Quest Interview" nicht im Simulator gedreht wurde?
Mal angenommen, Hamid wußte, während er im Simulator saß, dass er auf eine Mission geschickt werden würde, ist es da nicht wahrscheinlich, dass er diese Sitzungen auch dazu genutzt hat, zu ermitteln, mit welchen Reaktionen innerhalb des geplanten Szenarios beim jeweiligen Kapitän zu rechnen ist?
Damit meine ich jetzt nicht das sture Einhalten von Vorschriften, sondern eben die individuelle Entscheidung.
Ein Kapitän, der gleich wieder umgedreht wäre bzw umgehend die Kavallerie gerufen hätte, wäre ja vmtl weniger geeignet gewesen, als einer der da erstmal guckt was geht...
Shah der Bastler hätte bei einer geringfügig erscheinenden Anomalie auf die Idee kommen können, dass er das in den Griff bekommt und ihm das erstmal keine Meldung wert ist.
Wenn er dann z.B. mal kurz einen Blick in die E/bay werfen wollte, wäre Hamid mindestens kurzweilig allein im Cockpit gewesen.
Ab hier ergeben sich mehrere Möglichkeiten.
Sofern Shah wieder unbehelligt ins Cockpit zurückkam, hätte Hamid trotzdem währenddessen a) jemanden reinlassen können und b) etwas am Setting ändern können.
Bei dieser Variante ergibt die doppelte Höhendurchgabe mMn sehr viel Sinn.
Shah's Intension wäre dann dafür eine Art von "Ich bin wieder da" gewesen.
Genausogut könnte es aber auch sein, dass Shah beim Verlassen des Cockpits bereits erwartet wurde. Hierzu würde sich der Russe aus Reihe 4 besonders gut anbieten.