latif_936 schrieb:Grundsätzlich hätte ich das überschüssige Kerosin rausgeflogen, allerdings natürlich nicht, wenn du z.B. ein Feuer an Bord hast bzw. eine akute Gefahr vorliegt die das schnelle Landen sicherer macht als das in der Luft bleiben. Man muss eben in Gefahrensituationen immer Abwegen
Alles klar.
Du hättest demnach aber dann auch nicht auf Biegen und Brechen eine Landung riskiert, wenn zu jenem Zeitpunkt ein Weiterflug als die kleinere Gefahr eingestuft werden konnte.
Zu den von mir errechneten 5 Tonnen Überschuss bei Penang nochmal folgendes:
Ich bin dabei von einem relativ normalem Flug nach der Wende ausgegangen. Als Berechnungsgrundlage diente das offizielle Startgewicht inkl. der offiziellen Spritmenge (230.000kg, davon 49.100kg. Kerosin). Laut FI wurde für 17:06 per ACARS eine Restkerosinmenge von 43.500kg übermittelt.
Eine B777-200ER verbracht auf Feiseflughöhe (unter normalen Bedingungen) ungefähr 7.500kg pro Stunde.
Nun gibt es aber bereits auch schon beginnend ab der Deaktivierung der Transponder-Höhenangabe etliche Unbekannte, die den Verbrauch in die eine oder andere Richtung hätten beeinflussen können:
Die Primärradar-Daten sind ja alles andere als verlässlich, was die Genauigkeit der Höhe betrifft - dennoch wurden folgende Werte bekannt gegeben:
Nach der Wende soll MH370 auf bis zu 13.600m gestiegen sein (um ein Feuer zu ersticken?).
In der Nähe von Penang soll es dann sogar auch nur noch eine Höhe von 4.000m gegeben haben.
Dies würde sowohl den Handy-Login sowie aber auch eine versuchte Landung erklären, wenngleich diese 4.000m dann natürlich immer noch viel zu hoch für eine Landung gewesen waren.
Angenommen aber, MH370 hätte tatsächlich 13.600m Höhe kurz nach der Wende erreicht (was zusätzlich Kerosin gekostet hätte (wieviel?)) und wäre anschließend in den Sinkflug (mit der falschen Sinkrate - deshalb für Penang zu hoch? ) übergegangen, so wäre dies ja normalerweise dann dadurch eingeleitet worden, indem man die Triebwerke in den Leerlauf geschaltet hätte.
Ein Freund von mir (A320-Pilot) erzählte mir mal, dass im Leerlauf dann nur noch so etwa 10% verbraucht werden.
Demzufolge hätte man bei Penang vermutlich auch noch deutlich mehr als nur diese 5 Tonnen Überschuss gehabt, womöglich wurde der Landeversuch gerade deshalb dann auch bei einer Höhe von 4.000m abgebrochen.
Der Flug ab Penang, durch die Straße von Malakka, scheint dann ja deutlich sauberer geflogen worden sein, als die Passage zuvor, was ein zusätzliches Indiz dafür wäre, dass man meinte, die Maschine wieder weitestgehend unter Kontrolle zu haben. In der Risiko-Abwägung zu jenem Zeitpunkt also so gesehen dann auch die richtige Entscheidung.
Mysteriös wird es dann jedoch in jedem Fall wieder ab der Reaktivierung der SDU...