Soll der Bau von Stuttgart 21 gestoppt werden?

@KFB
Naja, ein bisschen habe ich noch Hoffnung, dass es sich doch noch auszahlt.

@satansschuh
Ich bewundere deinen Optimismus :Y:

Wozu bauen die diesen Bahnhof überhaupt. Stuttgart hat bereits einen Bahnhof und bis jetzt hat der auch ausgereicht. Ich glaube nicht, dass nach dem Bau von dem neuen Bahnhof so viel anders wird

Mondgesicht schrieb:Wozu bauen die diesen Bahnhof überhaupt. Stuttgart hat bereits einen Bahnhof und bis jetzt hat der auch ausgereicht. Ich glaube nicht, dass nach dem Bau von dem neuen Bahnhof so viel anders wird

Du solltest Dich informieren, denn die Thematik ist unfassbar kompliziert.
Was man sich da aufgehalst hat...

Hier gibt es Bürgernahe Infos dazu:
https://www.s21erleben.de/

Auch den Motionride kann ich als Einstieg empfehlen:

Die Deutsche Bahn baut das Projekt Stuttgart–Ulm | Ein Blick in die Zukunft

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@Chefheizer
Oha das ist ja ein ziemlich Großprojekt. Aber eigentlich gibt es für jedes komplizierte Problem eine einfache Lösung.

Mondgesicht schrieb:Aber eigentlich gibt es für jedes komplizierte Problem eine einfache Lösung.

Nein. Nur für einfache Probleme gibt es auch einfache Lösungen. Leider.

@SergeyFärlich
Das liegt daran, dass die Menschen glauben, dass kompluzierte Probleme nur mit komplizierten Lösungen gelöst werden können. Aber wenn man darüber nachdenkt sind einfache Lösungen viel einfacher. Bei Stuttgart 21 könnte man den Bau einfach stoppen. Die Bürger wären zufrieden, weil die eh dagegen warn. Der Stadtrat wäre zufrieden, weil er dank dem Baustopp vielleicht wiedergewählt werden würde. Und die DB wäre zufrieden, weil sie keine weiteren Kosten haben und ihr Ansehen nicht sinkt durch eine Baustelle, auf der Ewigkeiten nicht gearbeitet werden kann.

@Mondgesicht
Wollte man ja. Ganz einfach per Abstimmung.
Hat nicht funktioniert und jetzt ist es zu spät.

@Mondgesicht
Die Idee hinter S21 war ja nicht, einfach einen Bahnhof tiefer zu legen. Das war nur die Konsequenz.
Die Idee war, Fläche für den Bau von Immobilien freizumachen, dafür muss der Bahnhof halt einfach weg.

Wenn man jetzt den Bau stoppte, wären sicherlich einige Bürger zufrieden, wie du sagst.
Nicht zufrieden wären diejenigen, die in Bauvorhaben investiert haben, die ganzen Bauunternehmen, die auf Jahre ausgelegte Verträge über Millionen Euro geschlossen haben, etc.

Weiter kann Stuttgart als Stadt nicht einfach sagen, wir bauen nicht weiter.
Der Bauherr ist die Deutsche Bahn, an der Finanzierung beteiligen sich neben dem Land Baden-Württemberg auch die BRD, Stuttgart selbst, der Flughafen Stuttgart und die EU.

Die muss man alle unter einen Hut bekommen.

Also: Keine einfache Lösung.

SergeyFärlich schrieb:Die Idee war, Fläche für den Bau von Immobilien freizumachen, dafür muss der Bahnhof halt einfach weg.

Das war immer ein Argument um es verkaufen zu können. Das der alte Stuttgarter Bahnhof ein Update nötig hat war auch schon in den 1970ern klar. Durch S21 soll Stuttgart auch an das TEN angeschlossen werden und einen Schlüsselpunkt der West-Ost Magistrale bilden. Das war auch der eigentliche Auslöser für die Planungsbestrebungen.

@Chefheizer
Das Update hat sich selbst überlebt, bei einer Planungszeit von ca. 20 Jahren.

Bereits zu Baubeginn war klar, dass die Kapazität nur minimal höher sein würde als die des alten Bahnhofs. Je nachdem, welchen Stresstests man glaubt, wird die neue Kapazität weit hinter der heutigen zurück bleiben.

@SergeyFärlich
Da gehen die Berechnungen auseinander. Grundsätzlich wäre der neue Bahnhof schon positiv zu sehen. Der „Leistungsrückbau“ ist seit jeher eines der Hauptargumente der Projektgegner. Wirklich bewiesen ist das aber auch nicht. Wo sie aber richtig liegen ist, das andere Varianten mehr als einen oberflächlichen Blick wert gewesen wären.

Leider hat man sich jedoch in etwas verrant und gute Alternativen nicht in Betracht gezogen, wie zum Beispiel eine teilweise Erhaltung des jetzigen Bahnhofs („K21“) oder eine simplere Anbindung an den Flughafen, wie in anderen Städten erfolgreich umgesetzt.

@Chefheizer
Das riesengroße Problem bei allen Baumaßnahmen um den Bahnhof in Stuttgart, auch bei K 21 oder die Verlegung raus zum Flughafen oder nach Zuffenhausen und auch dem sofortigen Stopp und Rückbau ist:

Es ist ein Großprojekt!

Wer wäre der Bauträger? Die gleiche deutsche Bahn, die jetzt schon den Plan hinsichtlich Zeit und Kosten nicht einhalten kann.
Es ist die gleiche Verwaltung involviert. Die gleichen Politiker, die gleichen Interessenverbände, etc.

Nur weil ich ein Großprojekt woanders hinbauen möchte, heißt das nicht, dass es dort reibungslos funktioniert.

Die Probleme, die jedes größere Vorhaben in Deutschland hat, sind systemimmanent. Jedes Projekt in Deutschland wird hinsichtlich der Zeit und den Kosten hoffnungslos aus dem Ruder laufen.

SergeyFärlich schrieb:Die Probleme, die jedes größere Vorhaben in Deutschland hat, sind systemimmanent. Jedes Projekt in Deutschland wird hinsichtlich der Zeit und den Kosten hoffnungslos aus dem Ruder laufen.

Darin stimme ich dir zu. Öffentliche Projekte haben dieses Problem grundsätzlich, nicht nur in Deutschland.

Die Sanierung der U-Bahn in London, um ein anderes Beispiel zu nennen, hat nur deshalb so gut funktioniert, weil es a) privat finanziert und b) durch Bechtel Corp als Träger umgesetzt worden ist.

Chefheizer schrieb:Öffentliche Projekte haben dieses Problem grundsätzlich, nicht nur in Deutschland.

Hierbei ist der Knackpunkt, dass jeder Entscheidungsträger zwar bei allem mitreden möchte, niemand jedoch die Verantwortung trägt.

Da mein bei S21 keinen privaten Träger hat, wird bei aus dem Ruder laufenden Kosten keine Konsequenz erfolgen. Letztlich ists auch egal, ob das Land B-W weiter zahlt oder nicht. Am Ende ist es immer Steuergeld, das ausgegeben wird.

SergeyFärlich schrieb:Hierbei ist der Knackpunkt, dass jeder Entscheidungsträger zwar bei allem mitreden möchte, niemand jedoch die Verantwortung trägt.

So ist es leider. Und Quatschköpfe gibt es genug. Die haben zudem die Eigenschaft das sie andere Leute vertreiben ^^

SergeyFärlich schrieb:etztlich ists auch egal, ob das Land B-W weiter zahlt oder nicht. Am Ende ist es immer Steuergeld, das ausgegeben wird.

So sieht es aus. Wobei hier noch der Bahnkunde hinzukommt, deswegen hat das Projekt ja eine schädliche Dimension. Ich wünsche mir sehr, das die Geschäftsführung der Projektgesellschaft dafür zumindest teilweise zur Rechenschaft gezogen wird.