Kies-Richard schrieb:Es gibt niemand der freiwillig und ohne Hintergedanken gendert. Es gibt sowieso so gut wie niemand der das im Alltag tut. Entweder man bekommt es befohlen oder man macht es aus politischen Gründen.
Ich weiss ja nicht, mit wem Du so sprichst, aber ich kenne gesprochenes wie geschriebenes Gendern durchaus schon lange aus meiner früheren Tätigkeit als Journalist bzw. im Management eines internationalen Wissenschaftsverlages.
Auch in der Alltagssprache scheint mir das hier oben im Norden nicht ungewöhnlich zu sein, nicht immer im Geschriebenen mit Sternchen oder Binnen-I, aber dann doch entweder neutral (Lehrkräfte, Radfahrende o.ä.) bzw. ausgesprochen (Bürgerinnen und Bürger, Schülerinnen und Schüler). Gesprochen entweder ebenso oder mit einer kurzen Pause vor der weiblichen Form.
Ich wüsste nicht, wer einem die Sprache befiehlt. Das gibt's nicht mal beim Bund. Ich wüsste auch nicht, warum ich es aus "politischen Gründen" und nicht, wie bisher, aus Gründen der Höflichkeit oder Verständlichkeit machen sollte.
Nach wie vor ist mir auch nicht klar, welche Behörde mich "aus ideologischen Gründen", denn ein Gesetz gibt es nicht, zur Rechenschaft ziehen sollte, weil ich so spreche oder schreibe, wie ich spreche oder schreibe. Die Duden-Stasi?