guten morgen zusammen,
erstmal einen herzlichen dank an euch, die ihr mir eure gedankengänge mitgeteilt habt.
jetzt, wo die begriffsdiskussion mit leben gefüllt wurde, in form des beispieles von mutter und kind, versteh ich auch wesentlich besser, was ihr schreibt(danke zonara dafür)
wenn ich jetzt resümiere , dann komm ich zu folgendem schluss.
grundsätzlich, sind rollen und die identifikation damit , sofern sie freiwillig besetzt werden, nicht das problem. die identifikation mit der rolle der mutter, ist m.m.n. sogar sinnvoll, um das neue leben zu hüten und ihm schutz zu bieten.
ebenso, wenn wir das beispiel der mutter verlassen, und in die berufswelt eintauchen, dann kann ich die rolle des verkäufers produktiv ausführen, wenn ich hinter dem zu verkaufenden produkt stehe. sprich mich mit ihm identifizieren kann. ansonsten würde ich den job nicht sehr lange behalten.
also , sobald wir den ersten punkt der individuellen erfahrbarkeit verlassen, ich nenns jetzt mal , ich bin, betreten wir eine rolle. ich bin dann mutter, sohn, verkäufer, opfer, täter usw. usw.
rollen erscheinen mir also als etwas alltägliches und begegnen uns immer wieder. in manche rollen steigt man freiwillig ein, in andere wird man gezwungen und da wir ziemlich aktive wesen sind in unserer menschlichen form, werden uns die rollen , ein leben lang begleiten.
die identifikation damit , kann einer sache dienen. wie bei der identifikation der mutter mit ihrem kind.
eine problematik , aus den rollen und ihrer identifikation, entsteht m.m.n. dadurch, wie wir sie ausführen. machen wir es freiwillig, hingebungsvoll und mit freude und verletzen mit unserer ausführung keinen anderen ist es noch im lot.
hingegen führt man die rolle unfreiwillig, widerwillig und erfreut sich nicht daran, im schlimmsten falle, leiden noch unbeteiligte darunter, entsteht ein mißstand.
und hier so glaub ich, liegt der hase im pfeffer. viele menschen führen ihre rollen aus, trotz eines mißstandes.
(irgendwie werd ich mit dem wort mißstand nicht warm, aber mir kommt grad kein besseres...)
ein beispiel :
jetzt drücken wir unserer eva mal sechs weitere kinder aufs auge, darunter zwei kleinkinder und den rest pubertierende blagen
:) dazu einen mann der nach getaner arbeit die füsse hochlegt. und einen teilzeitjob den sie ausführen muss, weil sonst die hypothek nicht bezahlt werden kann..., also der fast alltägliche familienwahnsinn
:)), eva ist total überlastet steckt jedoch zum wohle der familie, ihre eigenen bedürfnisse in den hintergrund. sie verdrängt sie.
sie fühlt sich dann nicht nur körperlich ausgepowert, sondern auch psychisch akku leer.
sie ist sich also einem mißstand bewusst.
heißt gewahrsein in diesem falle ,
eva ist sich nicht nur bewusst , dass es einen mißstand auf der körperlichen und psychischen ebene gibt, diese sind direkt wahrnehmbar für eva,
sie ist gewahr, woher diese mißstände resultieren..?
sie ist dann in der möglichkeit die notwendigen modifizierungen vorzunehmen.
so lang sie nicht gewahr ist, woher ihre mißstände rühren kann sie keine änderung vornehmen , welche sie aus diesem mißstand befreit .
ist es das, was man meint im wenn ihr von gewahrsein redet?
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