Bewusstseinsentwicklung

@oneisenough
Ich habe sicher von dir schon ein ganz gute Portion gelesen. Du wirst hier doch nicht etwa darauf hinaus wollen, dass jede Lokation nur durch das Ausüben von Aufmerksamkeit zustande kommt und Bewegung, indem man den Fokus dieser Aufmerksamkeit von einem Ort zum Anderen bewegt? Das nämlich, auch wenn ich es unterschreiben würde, wäre doch schon ein wenig karg und in gewisser Hinsicht ein Zirkelschluss. Da kommen wir über das von mir genannte Zauberstück nicht hinaus. Und somit werden wir auch den Himmel nicht finden. :)

@libertarian

libertarian schrieb:Du wirst hier doch nicht etwa darauf hinaus wollen, dass jede Lokation nur durch das Ausüben von Aufmerksamkeit zustande kommt und Bewegung, indem man den Fokus dieser Aufmerksamkeit von einem Ort zum Anderen bewegt?

Was ist denn falsch an diesem Satz von dir? Ich kann daran nichts Falsches erkennen. Er beschreibt keine Details, sondern durchaus das Prinzip.

Kennst du denn etwas Bewegtes, für das es nicht gilt? Wenn ja, dann müsstest du deinen Satz überarbeiten.

@oneisenough
Da mag auch nichts Falsches stehen. Nur, was ändert das an dem Zauberstück, das gerade durch diese Aufmerksamkeit zustande gebracht wurde? Schließlich bleibt sie selbst stets still. Aus dem Stillstand gebiert sich da die Bewegung. Das verneinst du doch eigentlich in deinen Beitragen. Aber doch tatsächlich geschieht es so, nicht? :) So paradox es ist. Auf den ersten Blick. Denn eigentlich, so sagst auch du, ist es doch so, dass aus dem Stillstand deswegen keine Bewegung hervorgehen könne, da es sonst kein Stillstand gewesen wäre. Samkhya löst dieses Problem so, dass alleine und nur Prakriti den Schöpfungsprozess hervorbringt. Purusha ist in dieser Philosophie nur der magnetische Bildschirm, der, obwohl er nicht aktiv ist, Flimmer anzieht, welche dann ein Bild ergeben, welches sich bewegt. Wie ich in den letzten Seiten allerdings schon darlegte, hat mir gerade auch der Purusha eine aktive Seite. Und genau hier beginnt das Zauberstück. Da wird ein Hase aus dem Hut gezaubert. Der hampelnde Hase hat mit dem Stöckchen, mit welchem das geschieht, sodann nicht mehr viel zutun. Und doch war dieser Stock seine Ursache. :)

@libertarian

Ich erkläre es, zumindest allgemein verständlich, wie ich hoffe, gerne so:

Man muss es auf die kleinst mögliche Bewegtheit reduzieren, auf ein sogenanntes Elementarteilchen, um damit die Bewegungen von Ansammlungen solcher Teilchen, verstanden als Dinge und Gegenstände, anwenden zu können.

"Bewegung" ist eine ausschließlich geistige Anschauung, ist doch schon der "Ort" eines solchen Teilchens die Zugabe eines Beobachters, während das Teilchen selbst, wie jeder tote Körper, nichts von Ort und Zeit wissend, lediglich in seinem Zustand verharrt, wie bereits Newton in seinem 1. Axiom klar zu stellen versuchte.

Daher kennt es auch keine Bewegung und auch keinen Raum, weil der Eindruck der Bewegtheit sich erst durch den Wechsel des Ortes ergibt, was sowohl ein vergleichendes Gedächtnis voraussetzt, als eben auch die Orte, zu denen hin der Beobachter die Dinge in Beziehung setzt.

Hierzu spannt er ein Bezugssystem auf, mit welchem er den Dingen aufgrund von Anschauung jene Eigenschaften verleiht, die dieses hergibt, neben einer Richtung z.B. die Eigenschaft der Bewegung und ihrer Geschwindigkeit. Denn ohne ein solches Bezugssystem, ohne Vergleich, gibt es diese Eigenschaften nicht

Dazu Werner Heisenberg (1901-1976): "Die Bahn eines Teilchens entsteht erst dadurch, dass wir es beobachten." Nämlich im Bewußtsein, im Gedächtnis des Beobachters entsteht sie durch die Aneinanderreihung der erst durch Anschauung selbst erschaffenen "Orte", zunächst zu einer Linie bzw. Kurve, dann zu einer Bahn, die dann als Beschreibung der Beobachtung dient.

Das Einzige was sich bewegt, ist die Aufmerksamkeit selbst. Erst durch diesen Vorgang des Ausübens von Aufmerksamkeit in einer jeweils ganz bestimmten Intensität und Qualität entstehen die Eigenschaften sämtlicher Eigenständigkeiten, die wir als Unterschiede aufgrund des Zueinander-In-Bezug-Setzens dann als Orte, Bewegungen, Impulse, Raum und Geschwindigkeit bezeichnen.

Ist dir das eine erste Hilfe beim Verstehen wie Orte und Bewegungen zustande kommen?

@oneisenough
Durchaus eine Hilfe. Sehr gute Darlegung. Nur, die Aufmerksamkeit verstanden als das, was sich vor allem befindet, der singuläre "Referenzpunkt" bleibt von alledem unberührt, still und schweigend. Die Aufmerksamkeit, die sich bewegt, ist die wirkende Aufmerksamkeit und damit nichtig, da sie an Zeit gebunden ist.

@libertarian

Ja, ich wußte, du bist ein sehr guter und aufmerksamer Zeitgenosse. Du hast Recht, es ist in diesem Fall von mir schlampig formuliert, wenn ich sage, dass es die Aufmerksamkeit ist, die sich bewegt. Das ist nicht ganz korrekt aber auch nicht ganz falsch. Ganz korrekt muss es heißen: Es ist der Aufmerksamkeitsfokus der sich bewegt und dadurch das Bezugsystem erst bildet. Ein Fokus ist bereits als ein lokalisierbares Etwas zu verstehen, denn er ist selbst eine Eigenständigkeit. Dein Fokus ist ein anderer als meiner und der von anderen.

Aufmerksamkeit selbst ist im Vergleich zu einem Fokus ohne jegliche raumzeitliche Qualitäten.

@oneisenough

oneisenough schrieb:Es ist der Aufmerksamkeitsfokus der sich bewegt

das licht das leuchtet...
der lichtbringer...

@Koman

Als Analogie kann man Aufmerksamkeit durchaus als Licht bezeichnen. Aber wenn mit Licht das elektromagnetische Spektrum gemeint ist, dann nicht.

@oneisenough
Richtig, es stimmt und stimmt doch nicht. Denn auch die Aufmerksamkeit bewegt sich in gewisser Hinsicht. Aufmerksamkeit verstanden als der Ausgang und Rohstoff allen, was ist, bewegt sich und bewegt sich doch nicht. Der Fokus, von dem du hier sprichst, ist das, was die Wirklichkeit erblicken lässt und individuell. Jiva. Nur, jetzt sind wir immer noch beim Zauberstück mit dem Hut und dem Hasen. Da entsteht aus dem unbewegten und unlebendigen Hut und Stock plötzlich ein quicklebendiges kleines hampelndes Häschen. Einfach so! Abrakadabra! :)

@oneisenough

oneisenough schrieb:Als Analogie kann man Aufmerksamkeit durchaus als Licht bezeichnen. Aber wenn mit Licht das elektromagnetische Spektrum gemeint ist, dann nicht.

nene:)
nochmal anders...

Nicht die Aufmerksamkeit ist das licht...
ich sagte es dir schon bei johannes...
aufmerksamkeit ist der "zeuge" von licht....

sobald der aufmerksamkeits fokus entsteht...
ist auch das licht da...
plötzlich erscheint das licht in der dunkelheit...
wie ein funken...

oneisenough schrieb:"Die Bahn eines Teilchens entsteht erst dadurch, dass wir es beobachten."

wie entsteht dann erst ein teilchen?!:)

@Koman

Man liest, vor allem in esoterischen Bereich, immer wieder von sogenannten Lichtwesen. Hier muss man jedoch sehr differenzieren.

Sollte mit Lichtwesen ein Wesen gemeint sein, welches eine Wechselwirkung erzeugt, die wir dann als Licht bemerken können, dann ist es offensichtlich ein Wesen, dass eine Körperlichkeit benutzt, denn sonst käme es ja nicht zu einer solchen Wechselwirkung.

Sollte mit Lichtwesen jedoch ein körperloses, Aufmerksamkeit ausübendes Wesen gemeint sein, dann ist das etwas vollkommen anderes, als das zuvor genannte Lichtwesen.

@Koman

wie entsteht dann wohl ein teilchen erst

Durch den Akt der Beobachtung, als Ergebnis einer ganz bestimmten Intensität und Qualität von Beobachtung.

@oneisenough

oneisenough schrieb:Durch den Akt der Beobachtung.

jetzt verstehst du auch, wie ich es sehe...
ich gratuliere dir...

@Koman

welcome to the club of global awareness :)

@oneisenough

oneisenough schrieb:Durch den Akt der Beobachtung.

und jetzt wird es wunderbar:)
was ist ein akt?

Akt (von lat. agere „handeln“; Partizip „actum“ „das Gemachte“ oder actus, actio „Tat“) bezeichnet:

der lichtbringer ist auch der "der gemachte", der zur tat schreitet, die gemacht werden muß...
löl:)

@libertarian

libertarian schrieb:Da entsteht aus dem unbewegten und unlebendigen Hut und Stock plötzlich ein quicklebendiges kleines hampelndes Häschen. Einfach so! Abrakadabra!

Naja, es ist schon sehr komplexer Vorgang. Das beiläufige Abrakadabra ist nur Show :)

@Koman

Jeder Beobachter ist ein "Licht"-Bringer, und er versprüht es, ohne dass es jemals abnimmt.

@oneisenough

Jeder Beobachter ist ein "Licht"-Bringer, denn er versprüht es, ohne dass es jemals abnimmt.

so und jetzt kommt das, auf was es wirklich ankommt,
was du selbst noch suchst oder suchen wirst:)

wie erkläre ich das allen anderen menschen so,
das sie es auch verstehen...

denk erstmal daran wie es bei leuten ist,
die sich damit nicht beschäftigen, oder gar nicht erst in solchen dimensionen denken...
sie gar, für unmöglich halten...


wenn du diese worte findest, dann bist du auch verständlich...
dann kann man dich "sehen"...

denke über die lange zeit nach, die du hier schon zig mal deine sicht erklärt hast...
und wie oft, haben dich die leute, nicht verstanden....

es gibt aber vieeeeeeeeeelllllllllllllllll mehr menschen....
welche worte würde man wohl für sie brauchen...

@Koman

Da hast du vollkommen Recht. Ich betrachte Diskussionen wie diese hier als Testbereich dafür, was ich beibehalten kann, um auch von Laien verstanden zu werden, und was ich ändern muss. Du dachtest jetzt nicht wirklich, ich bin nur so zum Spaß hier, oder weil ich nix anderes zu tun habe, oder? :)

Solange da dieses Ich-Bin ist, scheint die Kerze, und mag diese Flamme noch so klein sein. Dieses pure Ich-Bin, das Gefühl der eigenen Anwesenheit, ist das erste Licht, von welchem jedes weitere Licht ausgeht. Die Flamme mag auflammen, viel erscheinen lassen, ihr Licht einen ganzen Raum ausfüllen, doch ist sie erloschen, ist damit was? Dieses Ich-Bin ist die Flamme, von der alles weitere ausgeht. Wo ich hinsehe, nichts wäre ohne mich. Wo ich hin sehe, ich sehe da nur dieses Licht. Alles ist meine Anwesenheit. Ohne sie ist nichts gemacht, was gemacht ist. Überall bin ich. Doch wer gab mir den entzündenden Funken und brannte die Kerze an? Dieses hinter allem sich Befindende ist das wahre Licht, das kein Erlöschen mehr kennt.