@PsychoanalysePsychoanalyse schrieb:Aus welcher Wirkung ist Aufmerksamkeit hervorgegangen?
Aus keiner. Aufmerksamkeit ist die Quelle aller Wirkungen.
Alle raumzeitlichen Begriffe wie hervorgegangen, entstanden, Form, Wirkung, Farbe, Zeit, Design, eigenständig, etc. sind keine die Aufmerksamkeit beschreibenden Begriffe. Solche Beschreibungen beziehen sich stets auf die Ergebnisse des Aufmerksamkeitsausübens.
Psychoanalyse schrieb:Auch unsere Wahre Natur muss aus einer Wirkung entstanden sein, oder ist das "Nichts" außerhalb unserer Räumlichen Vorstellungskraft?
Zunächst zum Nichts:
Wenn Aufmerksamkeit das Nichts wäre, gäbe es sie nicht. Entweder etwas ist vorhanden, oder nicht. Aufmerksamkeit ist immer vorhanden. Vorstellungen entstehen nur dann, indem man bereits vorhandene Erinnerungen benutzt, diese verändert und als Ergebnis etwas Neues erhält, was es vorher noch nicht gab, eben die Vorstellung oder den Glauben, das etwas so oder so sein könnte. Denn auf eine andere Art und Weise kommen Vorstellungen nicht zustande.
Daraus leitet sich die Erklärung ab, warum das Nichts keine Vorstellung sein kann. Einfach gesagt: Das Nichts kann man sich deswegen nicht vorstellen, weil es nichts Vorstellbares darstellt (keine zu verändernde Erinnerung).
Zur Frage der Wirkung:
Wir bezeichnen die allermeisten Wirkungen als Dinge und Gegenstände. Tatsächlich jedoch ist jede Wirkung eine raumzeitliche Erscheinung. Raumzeit ist ein Kunstwort, das Albert Einstein kreirt hat, um damit die untrennbare Verbundenheit von Raum und Zeit aufzuzeigen. Das heißt, es gibt keine Zeit ohne Raum. Und es ist gibt ebenfalls keinen Raum ohne Zeit, sondern beide gibt es nur als Paket, genannt Raumzeit. Das heißt konkret: Jede raumzeitliche Erscheinung besitzt die Eigenschaft des Raumes, damit es etwas gibt, in dem sie das sein kann, was sie ist. Und sie besitzt eine Dauer, also Zeit, während der sie das sein kann, was sie ist, sprich, während der sie wirkt.
Alle raumzeitlichen Erscheinungen sind Wirkungen, die aus einer vorherigen Wirkung hervorgehen. Deswegen verändert sich alles im Universum sowohl räumlich wie auch zeitlich, und zwar nicht nur manchmal, sondern ständig. Die meisten Veränderungen von Wirkungen finden so langsam statt, dass wir es nicht als Wirkung sondern als festen Gegenstand oder Ding bezeichnen. Wir sagen dann "Da ist ein Stern am Himmel, oder, da steht ein Auto auf dem Parkplatz, oder, das Sofa hat eine rote Farbe, etc."
Aufmerksamkeit ist deswegen keine solche raumzeitliche Wirkung, weil sie die erschaffende Instanz/Qualität sämtlicher Wirkungen ist. Sie ist die höchste Qualität, die es gibt. Das erklärt sich damit, dass es keine vorherige und damit noch höhere Qualität geben könnte, aus der sie hervorgegangen sein könnte, sowie es grundsätzlich keine höhere Qualität geben kann, weil eine solche ebenfalls Aufmerksamkeit bedürfte, um angewendet werden zu können.
Es gibt keine raumzeitliche Erscheinung/Wirkung, auf die du - anschaulich gesagt - mit dem Finger zeigen und sagen kannst: "Das da ist die Aufmerksamkeit, und das daneben ist sie nicht mehr."
@noveshisninoveshisni schrieb:Gibt es deiner Meinung nach die Möglichkeit, dass der Bezeuger des Beobachters das Beobachtete verändert?
Das ist keine Möglichkeit, sondern bereits im vergangenen Jahrhundert erlangtes, wissenschaftliches Standardwissen. Hier ein Beispiel von Zigtausenden, das auch Laien zumindest ansatzweise begreifen können, die nichts von Mathematik und Quantenphysik verstehen:
http://www.idw-online.de/de/news391