UnreaI schrieb:Was du mit purer Zufall meinst würde ich gerne verstanden wissen.
Eigentlich ganz simpel. Heb irgendnen Kieselstein auf. Vergleich ihn mit jedem beliebigen anderen, und Du wirst stets einen Unterschied sehen (spätestens auf molekularer Ebene). Kieselsteine sind voraussagbar und wiederholbar, die Konfiguration des einzelnen Steines jedoch nicht. Jeder einzelne Stein entstand reinweg aufgrund von Ausgangsmaterial, Bedingungen, Naturgesetzen, aber dennoch hätte kein Stein genau so, wie er nun ist, so entstehen müssen. Jeder Stein entsteht aufgrund von Notwendigkeiten, und dennoch ist jeder Stein der pure Zufall. So auch jede einzelne Galaxie in ihrer konkreten Ausgestaltung, Materiemenge usw. Selbs diese konkrete Ausgestaltung usw. erklärt sich aus den sehr konkreten Ausgangsbedingungen, ist also kein Mysterium, kein Wunder odgl. Dennoch aber reiner Zufall, unwiederholt.
Tanne schrieb:perttivalkonen schrieb:
Die Wahrscheinlichkeit des Auftretens/Entstehens bzw. der Häufigkeit ist zumindest in einem endlichen Universum ebenfalls definitiv größer als Null aufgrund unserer Existenz.
Eben, deswegen ist es logisch, dass es auch andernorts zu lebensfähigen Habitaten kommt.
Definitiv falsch. Hättest Du statt "kommt" am Ende geschrieben "kommen kann", wäre es korrekt. Aber was Du schreibst, ist definitiv falsch. Gesetzt der Fall, ich spiele nächsten Samstag Lotto. Und gewinne den Jackpot. Zu dem Zeitpunkt weiß ich also, daß die Wahrscheinlichkeit, daß der Jackpot am 5. August 2023 in 6 aus 49 Deutschland geknackt wird, nicht Null sein kann. Doch kann ich aus meinem Gewinnerlos nicht folgern, daß es auch anderenorts zu Jackpotknackern kommt. Nur, daß es dazu kommen
kann.
Tanne schrieb:Andernfalls können wir uns auch auf die Schöpfungstheorie berufen, aber selbst da, gibt es eine "externe" Existenz, ergo, Leben außerhalb dieses Planetens. Aber ich stimme zu, das ist philosophisch/hypotetisch.
Ebenfalls nicht korrekt. Denn die autonome Lebensentstehung bleibt dennoch bei 1. Erschaffensein liegt praktisch auf der Ebene wie Gezeugtsein.
Tanne schrieb:perttivalkonen schrieb:
Mehr aber läßt sich darüber nich aussagen. Und schon gar nicht mit dem völlig anderen Phänomen, daß Leben, wenn es erst einmal entstanden ist, sowohl eine Vielfalt von Formen hervorbringt als auch eine Anpassung an vielfältige Bedingungen.
Korrekt, weil wir zu wenig wissen.
Nur, wenn Du Deine Erläuterung ("weil ...") ausschließlich auf den ersten Satz beziehst.
Tanne schrieb:perttivalkonen schrieb:
Mit der Fähigkeit von erst im Entstehen befindlichen Leben, a) unter vielfältigen Bedingungen und b) dann geradezu zwangsläufiig zu entstehen, hat das nichts zu tun.
Wieso?
Weil Leben, wenn es erst einmal existiert, unzählige Versuche starten kann, sich via Mutation an die unterschiedlichsten Habitate anzupassen. Sobald ein Lebewesen "es austestet", ob es in einem Lavasee leben kann, und nach dem Sprung in die Pampe umkommt, bleiben andere Wesen am Leben, die weiterhin mutieren können, damit später wieder einer es ausprobieren kann. Letztlich muß das Leben via Mutation die nötigen Eigenschaften für ein Überleben im Habitat XY schon vorab hergestellt haben, bevor es im Habitat XY tatsächlich überleben kann. Aber da Leben nun schon mal existiert, mutiert und evolviert es auch ständig, und so erzeugt es auch ständig Anpassungen an weitere Habitate. Leben dagegen, das erst einmal entstehen muß, dann aber gleich wieder wegbrutzelt, ist einfach nur weg. Der nächste Lebensentstehungsversuch fängt wieder bei Null an.
Issn bisserl so, als würdest Du ne Gruppe Menschen aus den Tropen nach Grönland versetzen. Deren Fähigkeiten werden ihnen helfen, sich in der neuen Umgebung anzupassen, Feuer zu machen, Kleidung zu fertigen, Wohniglus zu schneiden, Fisch und Robben zu fangen statt Gazellen. Und also im grönländischen Eis zu überleben. Aber setz mal ein paar Neugeborene da aus.
Tanne schrieb:perttivalkonen schrieb:
Mit der Fähigkeit von erst im Entstehen befindlichen Leben, a) unter vielfältigen Bedingungen und b) dann geradezu zwangsläufiig zu entstehen, hat das nichts zu tun.
Über Zwangsläufigkeiten brauchen wir wohl nicht zu diskutieren, das endet eh nur in "hätte, wenn und aber".
Wie meinen?
Tanne schrieb:Schau dir mal diese Unterwasserphänomene an, z.B, "Schwarze Raucher", da tummelt sich das "Leben", obwohl aus unserer Sicht das eine nicht habitable Zone ist.
Und wieder. Die Krabben usw., die da heute leben, die stammen von solchen Krabben ab, die in normal temperiertem Wasser lebten. Wir wissen nicht, wie oft ne Krabbe so nem Schwarzen Raucher zu nahe kam und dabei zu Tode gegart wurde, bis endlich mal eine mutiert genug war, mit den Temperaturen dort klar zu kommen. Aber da die Krabben schon existierten und nebenan im "Normalwasser" weiterexistierten, hatten sie alle Zeit der Welt, bis mal eine Mutation auftrat, mit der sich die Krabben dann dieses Habitat erschließen konnten. Irgendwann eine Krabbe die passende Weiterentwicklung ihres Genoms, welche sie dazu befähigte, nicht gekocht zu werden. Würden hingegen die Krabben via Lebensentstehung dort auftauchen, könnten sie nicht über Generationen hinweg ihre genetische Anpassung immer weiter ausbauen, sondern fingen bei jedem Versuch bei exakt Null an.
Tanne schrieb:perttivalkonen schrieb:
Mit der Fähigkeit von erst im Entstehen befindlichen Leben, a) unter vielfältigen Bedingungen und b) dann geradezu zwangsläufiig zu entstehen, hat das nichts zu tun.
Hat, soweit ich das mitbekommen habe, auch niemand hier behauptet.
Doch, selbst Du, siehe Schwarzer Raucher.