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Glaubt ihr, dass es Außerirdische gibt?

22.083 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Umfrage, Aliens, Außerirdische ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Glaubt ihr, dass es Außerirdische gibt?

16.12.2022 um 19:17
Zitat von MarfrankMarfrank schrieb:Die Abbremsung wird sich verlangsamen und ihre Geschwindigkeit wird einen Grenzwert erreichen.
Und der Grenzwert wird der sein, den ein Objekt relativ zum Gravitationszentrum besitzt, abzüglich der auf dieser Höhe (Entfernung zum Gravitationszentrum) gültigen Fluchtgeschwindigkeit.

Die Angaben aus JosephConrads Link stammen übrigens von 2007. Mittlerweile schafft Voyager1 keine 1,6 Millionen Kilometer pro Tag mehr, sondern "nur" noch 1,46 Millionen. Die derzeitige Reisegeschwindigkeit liegt bei 61.000kmh oder 16,94km/s. Derzeit ist Voyager 158,24 Astronomische Einheiten von der Sonne entfernt. Da die Fluchtgeschwindigkeit von der Sonne auf Erdhöhe, also in 1AU Distanz, bei 42,1km/s liegt, läßt sich die Fluchtgeschwindigkeit für Voyagers derzeitigen "Stand"ort berechnen, es sind 3,35km/s. Voyagers Grenzgeschwindigkeit müßte also bei 13,59kms liegen. Diese hätte Voyager bei 1ly Distanz von der Sonne zwar noch nicht erreicht (also von oben her, Voyager wäre noch immer schneller), aber die dortige Reisegeschwindigkeit müßte bei 13,76km/s liegen, was ja schon fast nur noch Grenzgeschwindigkeit ist.

Deswegen hatte ich zuvor mal grob vereinfacht, auf ein "bis in 1ly Entfernung wird ein wegfliegendes Objekt abgebremst, ab da reist es mit konstanter Geschwindigkeit bis 1ly vor dem nächsten Stern, ab wo das Objekt dann wieder beschleunigt". So läßt sich ne Reisedauer für den interstellaren Raum recht gut berechnen, auch wenn das Ergebnis um ein paar Prozent von der Realität abweicht.

Immerhin lag ich mit meiner Einschätzung
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb am 29.11.2022:Aber da sind wir interstellar noch weit von 11.082 m/s entfernt, und selbst dieser Speed würde für besagte zwei Lichtjahre noch knappe 60.000 Jahre Flugzeit bedeuten - zusätzlich dann noch die Zeit des Fliegens bis zum Sonnensystemrand sowie vom nächsten Rand des nächsten Sternensystems ab, wo man dann sinnigerweise abbremsen müßte, wenn man genau da hin will.
tatsächlich falsch, @JosephConrad . Voyager1 wird interstellar tatsächlich besagte 13,59 km/s schaffen, so viel Speed können wir also in der Tat bereits erreichen. Zwar nur für so ein kleines Vehikel (heut sicher schon für ein wenig massereichere Objekte), und nicht ausschließlich durch internen Antrieb, sondern wesentlich durch Swingby-Manöver um die Planeten auf den ersten paar Dutzend Astronomischen Einheiten.


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18.12.2022 um 23:40
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb am 26.11.2022:Selbst von zahlreichen der weiter entfernten Exoplaneten können wir davon ausgehen, daß diese ebenfalls aus dem ringförmigen Bereich um das Galaktische Zentrum herum stammen, in dem auch der rote Kreis liegt.
Das schrieb ich vor wenigen Wochen, und damit schein ich gehörig falsch gelegen zu haben.

Kurze Erinnerung, etwas mehr als 95% aller bislang entdeckten Exoplaneten befinden sich in unserer galaktischen Nachbarschaft, in einem Umkreis von 5000 Lichtjahren, fernab vom Rand der Milchstraße, fernab vom Bulge im Zentrum. Mit zunehmender Entfernung werden es weniger detektierte Exoplaneten. Mit obiger Aussage drückte ich meine Überzeugung aus, daß weiter entfernte bereits entdeckte Exoplaneten eher in weiter entfernten Bereichen der galaktischen Scheibe (fern von Bulge und Rand) statt in dem Bereich des Bulges liegen werden.

Dem scheint aber nicht so.

In der Wiki-Liste der Exoplaneten wird für jedes System auch die Rektaszension angegeben. Das ist eine Gradangabe nach dem alten Himmelskoordinatensystem, und der Nullmeridian, ab dem die Rektaszensionswinkel zählen, verläuft dort, wo die Ekliptik den Äquator am Frühlingspunkt schneidet. Das Bild von der Galaxis mit Sonnenposition, welches ich in dem damaligen Beitrag eingestellt habe, zeigt ebenfalls ein Koordinatengitter, aber ein anderes, bei dem das Galaktische Zentrum bei 0° liegt. Die Rektaszension des Galaktischen Zentrums wäre 265,6°.

Wenn ich nun die Rektaszension der Exoplaneten richtig ins Galaktische Koordinatensystem übertragen habe, dann ergibt sich folgende Situation der Verteilung der detektierten Exoplaneten:

Exoplaneten-Verteilung-03Original anzeigen (0,5 MB)

Insgesamt scheint es zwei Hauptsektoren der galaktischen Ebene gegeben zu haben, in denen die allermeisten Exoplaneten gesucht und gefunden wurden. Ein mal in Richtung Galaktisches Zentrum und einmal "links daneben". Beide Sektoren habe ich mit je einem schwarzen Strich eingegrenzt. Innerhalb des Roten Kreises wurden, wie ich damals schon schrieb,
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb am 26.11.2022:3227 der gelisteten Exoplaneten, also mehr als 95 1/4 Prozent aller Exoplaneten
detektiert. Aber 1517 davon allein in dem linken schwarz eingegrenzten Segment. Die übrigen 1710 Exoplaneten verteilen sich ziemlich gleichmäßig über den Rest des vom roten Kreis eingegrenzten Gebietes. Im rechten schwarz gerahmten Segment findet sich auch keine signifikante Exoplanetenhäufung: 63 Exoplaneten auf 10,28° sind etwas mehr als das Mittel, aber noch normale Schwankung (zwischen 60 und 70° Rektaszension wurden 68 Exoplaneten gefunden, zwischen 160 und 170° sogar 75 Planeten...).

Dieser rechte Durchmusterungsbereich der Galaxie scheint sich mehr auf Systeme größerer Entfernung konzentriert zu haben. Exoplaneten zwischen 5000 und 10000 Lichtjahren Entfernung (zwischen rotem und gelbem Kreis) wurden hauptsächlich im linken Durchmusterungssegment detektiert, vom Rest hier gefundener Exoplaneten liegt wiederum die Mehrzahl in diesem rechten Durchmusterungsbereich. Nur 9 Exoplaneten liegen außerhalb dieser beiden Bereiche. Von allen weiter als 10000 Lichtjahre entfernten Exoplaneten liegen mit 89 fast alle in diesem rechten Durchmusterungsbereich, nur 13 wurden in anderer Richtung entdeckt.

Nun geht dieser Durchmusterungsbereich - wenn ich die Rektaszensionen richtig ins Galaktische Koordinatensystem übertragen habe - voll über den Bulge im Zentrum der Galaxie. Und mit den angegebenen Entfernungen der Exoplaneten bzw. ihrer Sternsysteme liegen also 42 Exoplaneten im Bereich des Bulges, zumindest an dessen Rand. Zumindest im Bulge selbst sollte es aber unterdurchschnittlich viele Sterne mit Planeten geben, wenn wir bedenken, daß im Bulge die meisten Sterne alt sind (und zwar 12,8 Milliarden Jahre lt. englischer Wiki), also eine zu geringe Metallizität besitzen müßten.

Natürlich hat die Milchstraße nicht nur eine "Breite" (lso ihren Durchmesser von Rand zu Rand), sondern auch eine "Dicke". Und auch der Bulge im Zentrum hat also einen "Rand" (nördlich wie südlich der Mittelebene der Galaktischen Scheibe), in dem die Sternendichte nicht mehr so hoch ist, es also Bedingungen wie weiter weg vom Bulge gibt. Hier hilft nur Bestimmung der Position der Bulge-Exoplaneten dann die Deklination, die ebenfalls für das Koordinatensystem unseres "Himmelsglobus" angegeben sind und erst für die Galaktische Scheibe umgerechnet werden müssen. Aber auch da liegen nahezu alle Exoplaneten sehr nahe an der Zentralebene der Galaktischen Scheibe, also "mittenmank im Bulge".

Allerdings ist die Sternendichte im Bulge seeeeehr viel höher als hier in unserem Bereich. Hab mal was von bis zu einer Milliarde mal höher gelesen, aber keine verläßliche Quelle bisher gefunden. Aber diese Sternendichte scheint der Schlüssel zur Erklärung zu sein. Denn wenn im Bulge pro Raumeinheit sagenwirmal 10.000 mal so viele Sterne vorkämen wie hier bei uns (Umgebung der Sonne), zugleich aber bei uns jeder X-te Stern Planeten hat, dort hingegen nur jeder 5000*X-te Stern, dann gäbs dort pro Raumeinheit sogar doppelt so viele Planetensysteme pro Raum wie hier. Weniger als in der Scheibe, die ja mehr Raum einnimmt als der Bulge, aber immerhin. Und dennoch wäre der Bulge mit nur einem Fünftausendstel soviel Planeten pro Stern wie hier bei uns extrem planetenarm zu nennen. Was dann ja gut zu dem zumeist zu hohen Alter der Sterne und der damit einhergehenden zu geringen Metallizität zusammengeht.

Insofern passen selbst die "ziemlich vielen" Exoplaneten für den Bulge-Bereich für meine Ausführungen, daß der Bulge eigentlich planetenarm sein muß.

Daß Bulgeplaneten für Exoleben denkbar ungeeignet sind, schrieb ich ja schon. Hier noch ein Scienceblog-Artikel von Florian Freistetter dazu:
https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2016/01/13/zur-haeufigkeit-von-planeten-im-galaktischen-zentrum/


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Glaubt ihr, dass es Außerirdische gibt?

18.12.2022 um 23:46
Wie sieht es mit der Möglichkeit aus, daß Sterne im Bulge herrenlose Planeten einfangen?


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19.12.2022 um 10:36
@perttivalkonen

Vielleicht ist die folgende Bebilderung auch noch recht interessant dazu, die diesen Eindruck nochmal bildlich darstellt, in welche Richtung sich die Meldungen von "habitablen" Planeten eher häufen als in andere.

HEC hab sky location HROriginal anzeigen (1,5 MB)

Quelle: https://astronomy.com/news/2016/05/this-map-shows-where-in-the-sky-you-might-find-habitable-exoplanets

Zur Erklärung der Label Kepler, K2 (vereinfacht).

k2 microlensing search area milkyway-zooOriginal anzeigen (1,0 MB)

Quelle: https://www.nasa.gov/feature/ames/kepler/searching-for-far-out-and-wandering-worlds (Archiv-Version vom 26.12.2022)


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19.12.2022 um 15:19
Das liegt doch auch daran, weil das Weltraumteleskop "Kepler" nur ein kleines Himmelsareal abgesucht hat!


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19.12.2022 um 17:06
Zitat von MarfrankMarfrank schrieb:Das liegt doch auch daran, weil das Weltraumteleskop "Kepler" nur ein kleines Himmelsareal abgesucht hat!
...Ja.

Das Kepler-Weltraumteleskop hat in den knapp 10 Jahren seiner Arbeit nicht den gesamten beobachtbaren Bereich der Milchstraße durchmustert. Weder als es voll funktionsfähig war, noch als eine Weiterverwendung bedingt durch technische Probleme (K2) improvisiert wurde.


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26.12.2022 um 10:58
Irgendwo im Universum wird es schon Außerirdische geben aber was wäre der Sinn dahinter, hier auf der Erde irgendwelche lahmen Versteckspiele mit fliegenden Untertassen zu spielen?
So interessant ist die Menschheit nicht.

Das werden zu einem Großteil einfach neue, experimentelle Kampfjets sein, dessen Existenz die Regierungen schlicht und ergreifend nicht offen zugeben wollen.
Falls es doch Aliens sein sollten, sollen die endlich mal mit diesem Quatsch aufhören und sich der Welt offenbaren, es wird langsam albern und langweilig.


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27.12.2022 um 20:01
Eine sehenswerte öffentliche Vorlesung des Astronomen David Kipping zu unserem Thread-Thema.
Inhaltsangabe ist jetzt schwierig 😅 … er räumt mit dem einen oder anderen Bias auf, der in den Köpfen steckt und zeigt auch ein paar anschauliche Grafiken. Fazit: Als Wissenschaftler sollte man einstweilen ehrlicherweise die agnostische Position beziehen — weil wir nun mal keinerlei Belege für „Leben da draußen“ haben.

Youtube: "Why we might be alone" Public Lecture by Prof David Kipping
"Why we might be alone" Public Lecture by Prof David Kipping
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Glaubt ihr, dass es Außerirdische gibt?

28.12.2022 um 00:10
Naja, wenn du dir zuerst "How the Universe is way bigger than you think" ansiehst, ist es sehr schwer, zu glauben, dass wir in diesem unfassbar gigantischen Universum wirklich alleine sind.
Falls dem aber dennoch so sein sollte, würde das bedeuten, dass die Menschheit das beste ist, was es in diesem unglaublich riesigen Universum momentan gibt und das fände ich persönlich schon ziemlich deprimierend und vielen anderen wird es genauso gehen.
Klar, dass da eine gewisse Hoffnung vorhanden ist, dass es da draußen vielleicht doch noch etwas besseres geben muss.

Kann mir übrigens jemand mal diese eine berühmte Arthur C. Clarke Aussage zu Außerirdischen erklären?
Hatte er Angst, dass Aliens uns feindlich gesinnt wären oder weshalb war er der Meinung, dass der Gedanke, dass es da draußern Außerirdisches leben geben würde, genauso schrecklich wäre, wie der Gedanke, dass wir alleine sind?


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Glaubt ihr, dass es Außerirdische gibt?

28.12.2022 um 11:24
Zitat von RedanRedan schrieb:Falls dem aber dennoch so sein sollte, würde das bedeuten, dass die Menschheit das beste ist, was es in diesem unglaublich riesigen Universum momentan gibt und das fände ich persönlich schon ziemlich deprimierend und vielen anderen wird es genauso gehen.
Um mal sinnentnehmend aus einem der geistreicheren Kommentare unter dem Video zu zitieren:

Glaskugel, sag mir, sind wir allein im Universum?

- Ja, das seid ihr.

Also...gibt es wirklich keine Außerirdischen?

- Doch, natürlich, die gibt es. Aber die sind genauso allein wie ihr.


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28.12.2022 um 12:48
Es gäbe zu jedem einzelnen Thema in dem Vortrag viel zu sagen; die üblichen stereotypen Pro-Argumente, die hier auch ständig auf den Tisch kommen, werden abgehandelt. Zuerst der mit der unglaublichen Menge an Himmelskörpern im Universum. Wobei die eigentlich ganz einfache statistisch-mathematische Abwatschung dieser Argumentation ja gemeinhin nicht verstanden oder einfach nicht angenommen wird: Wir können keine Aussage über Unbekanntes machen und können aus unserer Existenz keine Schlüsse ziehen. Es ist zugegebenermaßen schwer, diese logische Argumentation anzunehmen, wenn wir meinen, der Blick in den Nachthimmel erzählt uns etwas ganz anderes: "Klar, die formale Logik. ... aaaaber die Wahrheit da draußen spricht doch eine ganz andere Sprache." Es ist schon ärgerlich, dass auch klügste Köpfe immer wieder in dieses Schema verfallen und sich mit dem Mengen-Argument vor Kameras stellen. Wie Kipping sagt - sinngemäß: Wenn du das sagst, kommst du in die Schlagzeilen. Mit anderen Aussagen kommst du eben nicht vor.

Was ihn, wie er sagt, am meisten ärgert, ist etwas, das wir hier auch ständig aufs Brot bzw. in die Textfenster geschmiert bekommen: Wie arrogant es sei, zu behaupten, wir seien allein. Nicht nur, dass das ein Strohmann ist - denn wer stellt schon im Ernst diese Behauptung über etwas, das wir nicht wissen, auf. Es ist auch eine persönliche ad-hominem-Attacke. ´

Kipping sagt dazu: "The next one [Anm.: Argument] that gets twisted here is the emotional appeal , this is the one that kond of irks me the most. You know xou might have someone like Professor Loeb here who would say something like this: 'It's extremly arrogant for us to claim that there's no other life in the universe or extremly arrogant to assume that we're special, we're the hight of ... uh .. whatever. We must be humble and assume that we're not special' - these kind of statements bother me because they are making emotional appeals. They're basically saying, if you disagree with me you must be very arrogant, and so that's already a kind of setting that's not a logical scientific argument, that's an ad hominem attack essentially to the person who disagrees with you preemptively. So it's very hard to disagree with Professor Loeb if he stands at you and says: "You're extremly arrogant if you disagree with me (...)." This is not a good scientific argument in my book to start using emotions (...)". Usw. usf., ab 0:08:28, siehe Screenshot.

Loeb BS

Die dummen Sprüche kluger Leute haben auf das öffentliche Meinungsbild eine zu große Wirkung.


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28.12.2022 um 13:00
@Nemon

Kipping ist btw für seine Arbeit bekannt, die hier letztens auch in dem Thread diskutiert wurde, wobei ich aber gerade zu faul bin...
ach, komm...die Minute.

Hier wars, von @JosephConrad
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb am 20.11.2022:Der Astrophysiker David Kipping hat das in einer Studie 2020 mal beziffert.
Quelle: Beitrag von JosephConrad (Seite 900)

Zu seiner eigenen Arbeit sagt er:
“The analysis can only provide statistical probabilities, but the case for a universe teeming with life emerges as the favored bet."
Quelle: https://news.columbia.edu/life-intelligence-universe-earth-bayesian-statistics


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Glaubt ihr, dass es Außerirdische gibt?

28.12.2022 um 13:12
Zitat von Inv3rtInv3rt schrieb:Zu seiner eigenen Arbeit sagt er:
“The analysis can only provide statistical probabilities, but the case for a universe teeming with life emerges as the favored bet."
Das ist auch nur eine "Schlagzeile" ;)

Dahinter steckt:
Kipping’s conclusion is that if planets with similar conditions and evolutionary timelines to Earth are common, then the analysis suggests that life should have little problem spontaneously emerging on other planets. And what are the odds that these extraterrestrial lives could be complex, differentiated and intelligent? Here, Kipping’s inquiry is less assured, finding just 3:2 odds that intelligence is rare.
Quelle: ebd.

...und:
This result stems from humanity’s relatively late appearance in Earth’s habitable window, suggesting that its development was neither an easy nor ensured process. “If we played Earth’s history again, the emergence of intelligence is actually somewhat unlikely,” he said.

Kipping points out that the odds in the study aren’t overwhelming, being quite close to 50:50, and the findings should be treated as no more than a gentle nudge toward a hypothesis.



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Glaubt ihr, dass es Außerirdische gibt?

28.12.2022 um 13:30
Zitat von NemonNemon schrieb:Das ist auch nur eine "Schlagzeile"
Jup. Das komplette Paper findest du hier, falls es dich interessiert.
An objective Bayesian analysis of life’s early start and our late arrival

Does life’s early emergence mean that it would reappear quickly if we were to rerun Earth’s clock? If the timescale for intelligence evolution is very slow, then a quick start to life is actually necessary for our existence—and thus does not necessarily mean it is a generally quick process.

Employing objective Bayesianism and a uniform-rate process assumption, we use just the chronology of life’s appearance in the fossil record, that of ourselves, and Earth’s habitability window to infer the true underlying rates accounting for this subtle selection effect. Our results find betting odds of >3:1 that abiogenesis is indeed a rapid process versus a slow and rare scenario, but 3:2 odds that intelligence may be rare.
Quote: https://www.pnas.org/doi/10.1073/pnas.1921655117

Ich glaub ich hatte zu dem 50:50 auf intelligentes Leben auch bereits was geschrieben - wenn nicht - im Endeffekt weiß man nach der Lektüre auch nicht mehr über den Münzwurf "Mensch" und das sich Leben, wenn dann scheinbar eher schnell entwickelt (hat - was die Fossilienfunde ohnehin belegen, dass es wenn dann relativ früh knallt) und es wenn dann ewig dauert, bis sowas wie der Mensch rauskommt.

Nur wurde das mal mit der bayesschen Stochastik aufgedröselt warum es am Beispiel Erde ein knapper Münzwurf war, dass Intelligenz zu humanoiden evolviert und wie hoch die Wahrscheinlichkeit war, dass Leben "gleich" loslegt, so bald die Bedingungen passen und gemäß der Hypothese nicht erst lange rumfrickeln muss bis es passig ist. Je komplexer das Leben, desto länger dauerts. Logisch iwi, find ich.

Ist nur die Frage wie übertragbar diese Aussage dann auf die Argumentation "alleine" sein kann, wenn keine Aussage getroffen werden kann, OB es andernorts überhaupt funktioniert oder nicht. Das wäre die spannende Frage gewesen. Ansonsten gilt ja nur - und das hat die Arbeit ja eigtl. auch nur herausgestellt - vermutlich unser Beispiel. Leben legt früh los aber bis da ein Raumfahrer*in bei rauskommt, kann es sich deutlich in die Länge ziehen. Ein Argument gegen außerirdisches Leben erkenne ich darin nicht wirklich.

Eher, dass höhere Intelligenz wenn dann eine "junge" Erscheinung im Universum ist - was glaub ich pertti auch schonmal über die Metallizät herausgestellt hatte - und idR mit ihrem Stern zusammen absaufen, weils ewig dauert und ihnen bis dahin nix einfällt den Heimatstern zu wechseln.


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Glaubt ihr, dass es Außerirdische gibt?

28.12.2022 um 14:04
Zitat von Inv3rtInv3rt schrieb:und idR mit ihrem Stern zusammen absaufen, weils ewig dauert und ihnen bis dahin nix einfällt den Heimatstern zu wechseln.
Halte ich persönlich eher für weniger wahrscheinlich, denn die technologische Entwicklung läuft im Vergleich zu der eines Sterns doch um viele Größenordnungen schneller ab. Für mich is der Flaschenhals, den eine Hochtechnologiefähige Zivilisation durchqueren muss, eher die eigene technische Entwicklung zu überleben (Atomkrieg, Umweltzerstörung, Technologische Singularität oder was da in Zukunft noch so auftaucht).

Eine Hochtechnologische Zivilisation muss ja auch nich zwingend ihr Heimatsystem verlassen, wenn deren Sonne die Hauptreihe verlässt, denn die könnten auch in künstlichen Habitaten diese Phasen überdauern. Ich halte solche künstlichen Habitate ohnehin für die deutlich wahrscheinlichere Lösung, für eine Existenz außerhalb des Heimatplaneten als Exoplaneten, weil ich es für recht unwahrscheinlich halte, dass man einen quasi identischen Exoplaneten in Reichweite vorfinden wird.

mfg
kuno


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28.12.2022 um 14:19
Zitat von Inv3rtInv3rt schrieb:Ist nur die Frage wie übertragbar diese Aussage dann auf die Argumentation "alleine" sein kann, wenn keine Aussage getroffen werden kann, OB es andernorts überhaupt funktioniert oder nicht. Das wäre die spannende Frage gewesen.
Auf diese Betrachtungsweise ist die gegebene Fragestellung dann möglicherweise nicht sinnvoll übertragbar.
Zitat von Inv3rtInv3rt schrieb:Ein Argument gegen außerirdisches Leben erkenne ich darin nicht wirklich.
Ging es denn darum überhaupt?


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Glaubt ihr, dass es Außerirdische gibt?

28.12.2022 um 14:24
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Halte ich persönlich eher für weniger wahrscheinlich, denn die technologische Entwicklung läuft im Vergleich zu der eines Sterns doch um viele Größenordnungen schneller ab.
Richtig - und ich hoffe auch, dass diese deine These am Ende Recht behalten wird.
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Für mich is der Flaschenhals, den eine Hochtechnologiefähige Zivilisation durchqueren muss, eher die eigene technische Entwicklung zu überleben (Atomkrieg, Umweltzerstörung, Technologische Singularität oder was da in Zukunft noch so auftaucht).
Gute Frage, ob der Filter vor uns - durch unsere Entstehung - oder hinter uns - mit unserer Enstehung liegt.
Wird wohl die Zeit zeigen, um jetzt nicht aus Dantes Inferno oder dem Zauberlehrling zu zitieren.
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Eine Hochtechnologische Zivilisation muss ja auch nich zwingend ihr Heimatsystem verlassen, wenn deren Sonne die Hauptreihe verlässt, denn die könnten auch in künstlichen Habitaten diese Phasen überdauern. Ich halte solche künstlichen Habitate ohnehin für die deutlich wahrscheinlichere Lösung, für eine Existenz außerhalb des Heimatplaneten als Exoplaneten, weil ich es für recht unwahrscheinlich halte, dass man einen quasi identischen Exoplaneten in Reichweite vorfinden wird.
Und du hälst diese Lösung populationstechnisch oder gesamtzivilisatorisch für langfristig gangbar bzw. zielführend?
Ist jetzt nicht so, dass ich noch nie davon gelesen hätte aber ich sehe darin eher ein Überleben, statt ein Leben.

Was hälst du vom Transhumanismus? Life on a chip? Der menschliche Geist auf iwas "unsterbliches" self-sustaining-machine gepackt und damit zeitenlos losgedüst? Ist zwar irgendwie keine Zukunft des Menschen als biologisches Wesen aber es wäre eine, die in meinen Augen das mitnimmt was essentiell ist, den Geist, und der uns von allen anderen Lebensformen die es vllt. dort draußen gibt, im Wesen erst so richtig unterscheidet. Die Habitate haben für mich diesen Beigeschmack eines Steins unter den zurückgekrochen wird.


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Glaubt ihr, dass es Außerirdische gibt?

28.12.2022 um 14:34
Zitat von NemonNemon schrieb:Ging es denn darum überhaupt?
Suggeriert zumindest der Titel vom eingestellten Video und deine Aussage:
Zitat von NemonNemon schrieb:Als Wissenschaftler sollte man einstweilen ehrlicherweise die agnostische Position beziehen — weil wir nun mal keinerlei Belege für „Leben da draußen“ haben.
Dass wir noch keine Beweise für außerirdisches Leben gefunden haben ist objektiv betrachtet ein Fakt, kein Thema aber es ist mMn ein Fakt, der sich auf einen, unseren kleinen beobachtbaren Kreis der Erkenntnis stützt und der nicht ohne weiteres auf den gesamten Kosmos - durch unsere agnostisch festgestellte Unzulänglichkeit diesen zu durchleuchten - übertragen werden kann.

Ich benötige eben keinen gnostischen Ansatz, um mir immerwieder klarzumachen, dass wir mit der Suche nach außerirdsichem Leben immernoch am Anfang stehen, wobei wir nichtmal uns selbst richtig erklären können und nur unser fortwährendes Interesse daran bzw. unsere Neugier eine Antwort liefern kann - sollte es sie geben.


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Glaubt ihr, dass es Außerirdische gibt?

28.12.2022 um 14:39
@Inv3rt
Sagen wir mal so: Ich sehe das einigermaßen gelassen und nehme hier und da auf, welche Standpunkte es gibt.
Im täglichen Leben ist doch die Auseinandersetzung mit den UFOs und Aliens, die sich hier so tummeln, viel drängender und nervenaufreibender als dieser Theorie-Kram :lolcry:


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