Glaubt ihr, dass es Außerirdische gibt?
27.11.2022 um 09:14navi12.0 schrieb:Es könnte also durchaus auch auf ganz banalen im Gleichgewicht gehalteten Kräfteverhältnissen ihrer Gesellschaftsstruktur liegen, dass sie sich nicht selbst erledigen. Ihre Ethik könnte damit (im Vergleich zu unseren Wertvorstellungen) so verkommen sein, wie wir es uns kaum vorstellen können - trotzdem würde die innere Logik der Sozialdynamik verhindern, dass zu viel risktiert würde um das System nicht zu gefährden, weil völlig klar wäre, dass es keine Vorteile für jemanden dort brächte.Dass es dieses hierarchisch, sich gegenseitig regulierende Kräftegleichgewicht von dem du schreibst auch innerhalb der Strukturen zB der organisierten Kriminalität gibt, ist ja kein Geheimnis, sonst gäbe es sie bei aller moralischen Niederträchtigkeit trotz ihrer zum Teil enorm hohen praktischen Intelligenz nichtmehr. Das soziale Wesen Mensch bleibt bei aller genetischer Fehldisposition & inhumaner Sozialisierung ein soziales, empathsiches (nicht zwangsläufig sympathisierendes) Wesen - auch wenn die als Ordnungskraft wirkende Sanktionierung nach innen und die dissoziative Separation nach außen vom animistischen Autoritätsgedanken durchsetzt ist, die im Zweifel von jeglicher Moral oder Sympathie befreit sind.
Nur, denkst du wirklich, dass solche Organisationen, wenn du sie zu Staaten oder globalen Akteuren auf defacto oligopole oder monopole Diktaturen hochskalierst und auf eine außerirdische Spezies überträgst, zu deartigem wie der interstellaren Raumfahrt imstande sind?
Wenn du dir die irdischen Beispiele heranziehst, bekommst du meiner Meinung nach ein gravierendes Problem mit dem unbedingten, dumm/tauben/blinden Individuum erwarteten Kadavergehorsam, wenn dieses Raumschiff, nicht wie in Star Wars jederzeit unter der Fuchtel des Imperators stehen kann und die furchtgelenkte Sympathie füreinander praktisch nichtexistent, weil nicht in Reichtweite ist.
Oder um es wieder downzusizen: In der OK gibt es permanent jene, die meinen smarter, gerissener, schlauer als Kapitän des Sternenkreuzers zu sein und die sich deshalb versuchen selbst auf den Thron zu setzen oder hinter dem Rücken zu handeln - unter anderem benötigt es genau deshalb dieses hohe Maß an bestialischer Abschreckung. Selbst das ist eine Form von Empathie, also dem Verständnis darüber was, warum und wieso vom Anderen versucht wurde - nicht Sympathie.
Dieses, das soziale Gefüge permanent neuarrangierende, dabei aber selbstregulierende animistische Verhalten, welches für sich betrachtet im Tierreich aufgrund der kleinen Gruppen weniger problematisch und für die gesamte Population konsequenzenfrei ist, wenn der Oberaffe aus dem Nachbarpool dem neuen Anwärter oder umgekehrt, sich trotz aller Drohgebärden und ernstgemeinten Warnschüssen tödlich verletzen, ist ein natürlicher, heute eher als sozialdarwinistisch bekannter Kreislauf, der bar jedes höheren Ethos stattfindet.
1. Entweder wären diese Individuen also über eine Art von sanktionierendem neuro-rezeptiven Netzwerk verbunden, welches das Individuum kontrolliert. Stichwort Gedankenpolizei. Ameistenstaat.
2. Sie sind psychogenetisch entgegen ihrer Natur mit der Peitsche überkonditioniert, indem ihre Einzelpsychologie ohne jeden Widerspruch zur Massenpsychologie handelt. Stichwort psychogenetische Domestizierung einer Sklavenspezies.
3. Es handelt sich natürlicherweise nicht um eine soziale Spezies mit Individualtrieb. Stichwort: Ameisenstaat.
Die Frage ist: Wie bekommst du ein Raumschiff in den Orbit ohne Individualbewusstsein, damit die Spezies kaltblütig, wenn vllt. auch innerhalb sozial bleibt und gleichzeitig mit damit der Brainbug nicht alles alleine denken musste?
Das ist ja ein altbekanntes Problem aus dem Militärischen.
Wir brauchen Leute, die selbst denken können aber bitte nicht jeder und bitte nur bis zu einem gewissen Maß, welches nicht die Struktur/Organisation angreift oder sie infragestellt - ansonsten (autoritär) Miitärjustiz.
Trotz oder wegen aller Ähnlichkeiten - wir betreiben keine interstellare Raumfahrt aber sind, wenn kein Anwärter dazwischenkommt, auf dem Weg dorthin, wenn die Mindeststandards der Kooperation im Miteinander wachsen. Die Möglichkeit zur Raumfahrt sehe ich von daher schon an, zumindest untereinander, an einem ethischen Kollektivbewusstsein hängend. Wie gut sich das unbedingt oder zwangsläufig auch auf eine andere Spezies überträgt - fraglich.
Es kommt meiner Meinung nach darauf an, wie dieser Kollektivgedanke entstanden ist, wobei mir aus der Geschichte lernend Dinge einfallen, wie dieser erzwungen worden sein könnte, gesetzt den Fall sie sind untereinander hochsozial - sympathisierend - aber gegenüber Fremden nurnoch empathisch - was wiegesagt auch darin münden kann, sich in den Anderen zwar hineinversetzen zu können aber nur dazu nützlich wie ich seine Spezies kurz und klein machen kann, weil ich meine seine bösen Absichten zu erkennen und diese unterbunden werden müssen, bevor sie Erfolg haben.
Ich denke gerade die Empathie ist hier der Schlüssel - noch vor dem sozialen Gedanken.
Anders kann man zB auch Massentierhaltung nicht erklären. Empathie? Ja. Sympathie? Nein.