Blicklight schrieb:Ich denke auch das der Übergang zwischen unbelebter und belebter Materie fließend ist. Folglich gibt es diese Zwischenstufen die viele der typischen Merkmale von Leben aufweisen aber eben noch nicht alle bzw. nicht in der Form wie man es bei organischen Lebewesen feststellt.
Das kommt ganz darauf an, ob es nicht auch eine Art anorganisches Leben geben kann.
Blicklight schrieb:Steine sind Leben, Berge sind Leben, Kontinente und die ganze Erde ist Leben?
Das wiederum jedoch nicht. Ein Stein macht ja nichts außer da sein.
Aber Kristalle und Feuer hingegen "machen" etwas.
Vielleicht ist unsere Definition von Leben einfach nicht ganz ausgereift.
Für uns ist Leben alles, das Zellen besitzt und sich vermehrt und überlebt.
Ich glaube es ist hauptsächlich alles, das etwas tut um zu überleben.
Aber streng genommen ist es bei einem Feuer nicht anders,
da es ja "wächst", wenn es sich von etwas nähren kann. Beides ist nicht vergleichbar mit einem lebenden System, aber wenn ein Feuer nicht mehr von etwas nährt/genährt wird, erlischt es. Komisch ist das schon irgendwie.
:ask: Aber vielleicht stellt Feuer auch nur eine Dynamik dar, wie ein Wasserfall. Wasser fließt irgendwo hin und ist immer in Bewegung, weil die Bedingungen das ermöglichen. Wirft man ein paar Sandsäcke dazwischen, stoppt man diesen Strom.
Blicklight schrieb:Ob der Begriff auf eine bestimmte Sorte von organischen Lebensformen begrenzt bleiben soll oder ob es sinnvoller ist die Definition auszuweiten. Das wird dann eigentlich kollektiv entschieden.
Man kann ja mittlerweile schon ganz dezent behaupten, dass Computerviren "lebendig" sind, da sie ein sich von selbst verbreitendes und damit weiterentwickelndes Programm darstellen. Der Ersteller entwickelt es lediglich zu einem solchen, aber er nimmt keinen Einfluss darauf, wie es sich weiterentwickelt. Ich finde schon, dass man das zumindest nicht mehr als ein simples Programm bezeichnen kann, das offensichtliche Grenzen aufweist. Ganz im Gegenteil. Einige Viren sind mittlerweile schon so ausgeklügelt, dass es nahezu unmöglich erscheint, sie vollständig entfernen zu können. Irgendwo halten sie sich immer eine Hintertür offen, die kleinen Mistviecher.
Alienp. schrieb:dazu müsste es doch erstmal welche geben. in unmittelbarer nähe und dann noch gefährlich.
du machst dir unnütz sorgen!
:D
Das sind nicht meine Sorgen!
:) Es stellt nur eine der vielen Reaktionsmöglichkeiten von Menschen dar.
Blicklight schrieb:Ich vertrete ja den Standpunkt dass wenn Außerirdische mit effektiven Mitteln Lichtjahre überwinden können dass sie uns in einer maßlosen Art und Weise überlegen sind.
Zweifellos!
Blicklight schrieb:Ich glaube die Vorstellung man könne sich gegen destruktive Interessen solcher Wesen irgendwie zu Wehr setzen ist absurd. Welche Chancen haben Ameisen gegen einen menschlichen Bagger? Oder Schimpansen? Die meisten Lebewesen auf der Erde sind auf unsere Gnade und Rücksicht angewiesen. Das tragische ist ja in der Regel ist es keine feindselige Absicht gegen irgendein Tier sondern eine Nebenwirkung menschlicher Aktivitäten.
Solange Außerirdische keine Hyperraum-Umgehungsstraße bauen wollen wo die Erde im Weg steht müssen wir uns wohl wenig Sorgen machen :D
Da stimme ich dir überwiegend zu. Es könnte durchaus sehr schwierig sein sich uns weitaus überlegenen Spezies irgendwie zur Wehr zu setzen. Ich glaube, die hätten da an sich schon grundsätzlich ganz andere Mittel und Möglichkeiten, als wir, sich durchzusetzen. Sofern sie sich auch so verhalten könnten.
Überlegen zu sein, heißt ja wiederum nicht automatisch, dass man sich anderen gegenüber negativ verhalten muss.
;) Aber du sprichst es ja schon an: Wir sind Ameisen gegenüber ziemlich gnadenlos, auch wenn das keine böse Absicht ihnen als Spezies gegenüber ist, aber deswegen sprach ich mal die Problematik an, was wäre wenn eine außerirdische Spezies sich auf der Erde niederlassen wollen würde, weil sie keine andere Wahl hätte. Das ist schon ne schwierige Angelegenheit, bei der es höchstwahrscheinlich auch Probleme geben würde.
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Inv3rt schrieb:Richtig. Eine Erwartungshaltung, dass jede intelligente, sich selbst bewusste Lebensform mit der anderen kommunizieren möchte ist meiner Ansicht nach schon am Menschen falsifizierbar. Es gibt nach meinem Dafürhalten plausible Gründe für beide Szenarien. Kommunizieren oder sich Ausschweigen.
Deswegen. Nur weil eine andere Spezies keine Kommunikation mit uns eingeht, heißt es noch lange nicht, diese wäre zu Kommunikationen nicht imstande. Das kann sogar Taktik sein. Wer nichts sagt, kann auch nichts über sich preisgeben als Spezies.
Inv3rt schrieb:Zumal nichtmal wirklich klar ist, ob zB Pausen zwischen den fließenden Übergängen von einem Muster zum anderen semantisch bedeutungslos sind oder vllt. auf Interpunktionen hindeuten ließen, die in Kombination mit zB gespreizten, anliegenden, geteilten usw Tentakeln als emotionale Konnotation dienen, um eben aus dem syntaktischen Blabla ein semantisches Aha zu machen. Es ist schlicht sehr komplex wie überhaupt jede Form der Kommunikation komplex ist und die Tiere sind dabei alles andere als entspannt oder geduldig - insbesondere dann, wenn sie dabei verfolgt werden müssten, bevor sie das Interesse an einem Decoy verlieren.
Das kommt noch hinzu, leider. Die Abstände zwischen den Motiven könnten mehr Bedeutung haben, als die Motive selbst!
Ich glaube auch nicht dass das Wiederholen von deren Motiven allein ausreicht, dass sie sich uns gegenüber dann anders und interessiert verhalten würden, als einfach "nur" der Jäger zu sein. Sie scheinen uns als Mensch ja auch nur als Angreifer oder Beute zu sehen, wenn sie einen Taucher ganz taktisch schwächen und in die Tiefe ziehen wollen. Vielleicht haben die einfach kein Interesse an einen freundlichen Austausch!
:troll: Inv3rt schrieb:Gefühlchen nach Erleuchtung haben, sondern nur potentielle Gegner oder potentielle Beute. Mehr nicht. Das sind eben gnadenlose Prädatoren. Nur keine Prädatoren die Totenköpfe sammeln und sich ins Schlafzimmer hängen wie im Film "Predators", sondern sich dem Großen und Ganzen unbewusste Tiere, die überleben wollen um jeden Preis.
Ob sie jedoch unbewusst sind, würde ich nicht sagen. Vielleicht interagieren sie untereinander sehr emotional, nur dass wir das nicht einsehen können.
Inv3rt schrieb:Das Fluchtverhalten inkl der Tinte und der Rotfärbung, damit sie ihre Jäger nicht erkennen ist im ZNS an neuronale Trigger und Stresshormone gebunden. Flight or Fight. Deshalb sind sie zweifellos empathisch-emotional. Aber eben nicht mit sowas wie Ethik gesegnet. Denn dafür bräuchten sie zumindest erstmal ein höheres Bewusstsein über sich und ihre Umwelt. Mitleid zu empfinden und zu verstehen, wann ein Gegner (zB aus der eigenen Population) anfällig ist, sind zwei paar Schuhe hinsichtlich der eigenen Projektionsfähigkeit.
Das ist aber auch wieder fraglich: Im Meer gibt es keine Menschen und doch entwickelt sich da kein Lebewesen wirklich weiter. Klar, Kalmare sind vermutlich mit die am meisten fortgeschrittenen Meereslebewesen, aber wieso hat sich im Meer keine Spezies bewusstseinsmäßig weiter entwickelt, als "nur" der Predator zu sein? Wir waren an Land auch alle anfangs nicht wirklich unterschiedlich, es ging doch so gesehen immer ums Überleben - Jagen oder gefressen werden und doch hat sich eine Spezies gegenüber allen anderen vom Bewusstsein her so durchgesetzt, dass es sich jetzt vollkommen unterscheidet von allen anderen. Damit will ich nicht sagen, der Mensch ist "besser", aber er passt definitiv auch nicht so zum Rest der Fauna, finde ich. Weil wir uns zu jenen Wesen entwickelt haben, die ihren Planeten sogar verlassen können um sich auf anderen umzuschauen. Hinzukommt diese ganze Ethik, Religion, all das Spirituelle.
Inv3rt schrieb:Wiegesagt hat sich die Natur für Prädatoren "eigentlich" keine Fußfessel des Mitleids "gedacht", weil diese hinderlich wäre. Eigentlich deshalb, weil der Mensch auch einer ist. Aber eben nicht nur.
Ich denke der Mensch wird anfangs auch ein reiner Predator gewesen sein, aber einer der sich dann gegenüber anderen massiv durchsetzen konnte über eine lange Zeit hinweg, bzw. auch seiner Umgebung immer besser angepasst hat und so ist, meiner Ansicht nach, auch dieses fortgeschrittene Bewusstsein entstanden. Es hätte vielleicht auch jedes andere Tier sein können, das jetzt an unserer Stelle derart fortgeschritten ist, hätte es sich mehr als uns durchgesetzt.
Inv3rt schrieb:Demzufolge drücke ich persönlich für ET die Daumen, dass wir auch auf einen Hybriden wie uns selbst treffen und keine reine Carnivoren, denen es Latte ist, was wir zu sagen haben wie es dem HK vllt Latte sein wird was wir denken wie toll er vllt. Ist.
Wie oben bereits erwähnt, ist die Frage, ob wir tatsächlich von Grund auf etwas anderes in den Genen haben, das uns zu dem werden ließ was wir jetzt sind, oder ob wir uns tatsächlich als Predatoren/Carnivoren einfach nur viel mehr weiterentwickelt haben, als andere Predatoren. Also, könnte das vielleicht jedem Carnivoren gegeben sein, sich derart weiterzuentwickeln?
Lakonier schrieb:Man darf da nicht unterschwellig ein Überlebenwollen zuschreiben, das über ein individuelles Streben nach Daseinsverbleib hinausreicht.
Das tue ich keinesfalls. Leider interpretiert sich genau das oft hinein, wenn man von einem "Willen" spricht, aber wir sind uns da beide ja einig, dass ein lebendes System kontinuierlich zu überleben versucht. Das ist schon der Überlebenswille, aber nicht Wille im ethischen Sinne, sondern rein biologisch betrachtet, als Lebensform. Leben definiert sich auch darin, nicht tot zu sein, sondern zu überleben/weiterzuleben.
Lakonier schrieb:weil ein Selektionsdruck nur dann als solcher vorhanden sein kann, wenn auch Organismen vorhanden sind, an denen er seine Wirkung entfalten kann.
Da passt der Mensch als Lebensform schon am ehesten hin bei seiner rasanten Entwicklung in nur 300.000 Jahren, oder?
Das ist schon ziemlich erstaunlich, finde ich. Ab diesem Punkt scheint es auch keine Grenze zu geben in der Entwicklung, also, wir entwickeln uns ja immer noch weiter in die Richtung einer Spezies, von der wir eben "hoffen" dass diese uns besucht. So gesehen könnten wir irgendwann mal die fernreisenden Außerirdischen für eine andere Lebensform, auf einem anderen Planeten, sein.
Aber welchem Selektionsdruck sind wir denn aktuell noch ausgesetzt? Einen faunischen Feind haben wir doch streng betrachtet gar nicht aufgrund unseres technologischen Fortschritts. Wäre man jetzt ohne all das in einem Wald und stünde einem Bären gegenüber, dann ist klar wer wen frisst...deshalb schätze ich es jetzt so ein, dass unser momentaner Selektionsdruck(wenn man das so beschreiben kann, kenne mich damit nicht aus) in extraterrestrische Dinge liegt, wie mögliche Meteoriten, die uns schaden könnten, Sonnensturme etc. und eben irgendwo zuletzt auch eine mögliche, uns überlegene außerirdische Lebensform. Wenn auch letzteres nicht so sein muss, aber dezent einbeziehen kann man es schon.
Auf der Erde selbst sind es vermutlich Viren und Bakterien, die uns alle dahinraffen könnten, also ist der Druck in Sachen Medizin am größten, vermute ich mal.
Inv3rt schrieb:da es rein aus evolutionärer, rationaler Sicht Zeit- und Ressourcenverschwendung darstellt, Menschen in den Genpool aufzunehmen, die diesen durch ihre pathogenen Mutationen krank machen.
Ich finde schon, dass das ein evolutionärer Vorteil ist, sich allem anzunehmen um daraus zu lernen und sich weiterzuentwickeln.
Kurz gesagt: Wenn wir jene Menschen studieren und herausfinden, wie dieser biologische Ablauf funktioniert und worauf es ankommt, dies oder das zu verbessern, dann können wir das ja auf die Gesamtheit anwenden und so das Überleben von uns selbst noch mehr verfestigen oder verbessern. Wenn wir irgendeine Gruppe von Menschen von vornherein nicht mit einbeziehen, dann stellen wir uns damit doch eigentlich selbst ein Bein in der Evolution. Die Medizin ist ja schon drauf und dran, dass wir unser Leben verlängern können. Das unbewusste "Ziel" ist es vermutlich, dass wir weit länger leben, kaum noch sterben können - überleben.
Wie man sieht, es ist immer das Überleben, worum es geht.
:ask: