THX1138 schrieb:Das könnt Ihr beide natürlich lesen und interpretieren wie Ihr wollte, ich gehe da mit den Beteiligten an diesen ambitonierten Programmen mit.
Alleine die Passage
The first insight into the atmospheric properties of this habitable-zone exoplanet came from observations with NASA’s Hubble Space Telescope, which prompted further studies that have since changed our understanding of the system.
Quelle: https://www.nasa.gov/goddard/2023/webb-discovers-methane-carbon-dioxide-in-atmosphere-of-k2-18b
liest sich für mich als voller Erfolg
Wie oft waren solche großen Töne schon zu lesen in den letzten Jahren, ja Jahrzehnten? Aminosäurewolken, Marsmeteorit mit Lebensspuren, Arsenbasiertes Leben, Sonnensegel-Oumuamua, mikrobielle Lebensspuren in der Hochatmosphäre der Venus (gleich zweimal binnen weniger Jahre) und und und. Is wie mit den Weltuntergängen der letzten Jahrzehnte, falle auf ein "diesmal aber wirklich" herein, wer will. Für mich wird hier noch immer das Fell unerlegter Bären verhökert. Soll sich erst mal rausstellen, ob die Forschergilde das bestätigen kann oder in der Luft zerreißt, wie es bisher die Regel war. Bis dahin zeigt der euphorische Ton innigster Gewißheit nur die Sensationshoffnungen und persönlichen Wünsche der betreffenden Forscher an.
Diese Sensationsheische ist letztlich nicht nur die übersteigerte "Entdecker"-Euphorie, sie ist oft auch "fundraising". Man will seine Forschungsergebnisse schließlich ausbauen, weiter dran arbeiten, ist also auf Geldzuwendungen angewiesen, und die bekommt man nicht für irgendwas Belangloses, sondern für Sensationen. Und deswegen preschen viele Forscher mal so vor. Auch in anderen Fakultäten. Ich denke da nur an die medienwirksame Präsentaton des kleinen "Wunderäffchens" Darwinius masillae, dem letzten gemeinsamen Vorfahren aller Trockennasenaffen - laut erstbeschreibendem Forscherteam. Dabei waren die Analysen noch nicht abgeschlossen, vor allem die Gegenprüfung durch die Forschergemeinschaft fehlte. Das wurde bei der großen medialen Präsentation von "Ida" auch sofort kritisiert - und am Ende stellte sich heraus, daß Ida mitnichten diese phylogenetische Stellung einnahm. So ist das mit den Schnellschüssen, gehen oft genug in die Hosen, statt neue Erkenntnisse zu zeugen.
THX1138 schrieb:meint nicht zufällig dass es in der Industrie so gemacht wird, also ein Prozess den sich Menschen ausgedacht und umgesetzt haben?
Doch, genau das. Aber es ist ja nicht so, als würde die Industrie hier irgendwelche hogwarts-erlernten Zaubersprüche anwenden. Letztlich brauchts die Ausgangsstoffe, bestimmte Milieus und Katalysatoren. Gibt sogar verschiedene Milieu-Situationen dafür, alles keine exotischen Sachen, welche in der Natur ausgeschlossen wären.
Was die Quellen betrifft, so verweise ich hier der Einfachkeit halber auf die Wikipedia zu Dimethylsulfid, especially
Wikipedia: Dimethylsulfid#Herstellung , und dort kannste dann noch nach Methanol weiterklicken, um was über dessen Synthese zu finden. Ist zwar keine Quelle, aber das sollte schon mal reichen.
THX1138 schrieb:Das wäre dann doch nicht das Abiogen wo man im allgemeinen so meint;)
Zeigt aber, daß es abiogen unter den betreffenden industriell simulierten Bedingungen und mit jenen Ausgangsstoffen funzt. Wie gesagt, die Bedingungen dieser Synthese sind so extravagant dann doch nicht, daß man sagen kann, daß das außerhalb der Retorte nicht ginge. Ist wie gesagt vor allem ein Problem des auf Erden schwer anzutreffenden atmosphärischen O2-Mangels.
Weserdampfer schrieb:Woran mag es bloß liegen, dass die Nasa-Forscher in ihrem Artikel nicht auf die Möglichkeit der "abiogenen Entstehung" von Dimethylsulfid eingehen?
Gibt mehrer Möglichkeiten.
1) mangelnde Interdisziplinarität, ggf. Fachblindheit. Ist so selten nicht.
2) in Kauf genommene Übertreibung, Sensationen verkaufen sich besser und bringen die Geldgeber in bessere Laune. Letzteres hatte gerade die Nasa in den letzten Jahren ja desöfteren praktiziert (großangekündigtes "wirverratenabernochnichtwas", was dann bloß wieder ein weiterer "sensationeller" Beleg für Wasser aufm Mars war, der x-te.
Pelagus schrieb:Ich hatte den Bug bei Deepl nochmal reproduziert mit dem gleichen Ergebnis.
me too, im Gesamttext wie nur diese Satzpassage.
Pelagus schrieb:THX1138 schrieb:
Alleine das ist ein Erfolg und eine Bestätigung, die man nicht genug würdigen kann.
Du sagst es.
In jedem Fall gibt es hier was zu lernen.
Alles bringt uns voran, auch das. Nur ist das eben noch nicht so weit in trockenen Tüchern, daß man damit schon argumentieren könnte. Und das war hier der Knackpunkt. Und da sagt THX1139 mitnichten was...