Laura_Maelle schrieb:Gerade entspann sich zwischen einer jungen Frau und mir ein interessantes philosophisches Gespräch. Ich friere zwar jetzt, aber das war ein schönes Erlebnis!
Die elegante junge Frau sprach mich gestern an, weil ich trotz meiner Geheinschränkung vital und jung wirke. Sie bewundere das.
Das tiefsinnige Gespräch mit dieser jungen Frau zeigte mir auf, wie wichtig es ist, Vorbild zu bleiben, so wie es meine Mutter für mich war bis ins Alter. Auch wenn ich jetzt alles nur in kleinen Schritten gehen kann, Hauptsache ich gehe und gebe mein Bestes und werde dadurch zum Vorbild für andere, die es bewundern, dass ich mich von meinen Gebrechen nicht abschrecken lasse.
So kann ich also auch im Kleinen etwas bewirken. Diese junge Frau hat mir offen von ihrem Leben erzählt und ich spürte, wie ich sie durch meine innere stoizistische Haltung, die ich ins Äußere brachte, direkt ermutigen konnte auf ihrem Weg. Ich ziehe nicht einfach nur meine Runden, sondern bleibe Teil einer sozialen Gemeinschaft und bewirke etwas durch den Eindruck, den ich hinterlasse.
Als ich früher einmal eine psychologische Beratung in Anspruch nahm wegen einem damals aktuellen Problem, sagte der Psychologe etwas zu mir, was ich nie vergessen habe: Ich erzähle die Situation so, als wäre ich die passiv Erlebende des Problems, als hätte ich keine Wirkung, welche die Situation mitbeeinflusst. Und das stimmt eben nicht! Alles, was ich tue, hat seine Wirkung. Ich bewirke etwas, auch wenn ich es nicht bemerke. Wie bei dieser jungen Frau! Deshalb liegt es in unserer Verantwortung, wie wir handeln. Jeder ist da selbstverantwortlich.
Ein Pfarrer aus meiner Jugend verglich es mit einem Federnkissen: Es liegt an uns selbst, eine Pechmarie oder eine Glücksmarie zu sein, wenn wir den Inhalt unseres Federnkissens wie Frau Holle in die Welt schütteln. Die kleinen Federn fliegen in die Welt und haben ihre Wirkung.
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