kinderdernacht schrieb:Hundediebstahl ist sehr sehr selten aber er kommt vor und ist dann für den Besitzer extrem. Bissele uffbasse sollte man halt schon. Die Gesamtzahl der Diebstähle ist aber kein Grund zur Panik. Meist wird das Tier seinen Halter wiedersehen.
Dem stimme ich zu.
Von den wenigen Hunde, die wirklich gestohlen werden, werden die meisten aus einer Situation heraus entwendet in denen ihnen auch Schlimmeres hätte zustoßen könnte und der Fehler der dazu geführt hat, der liegt dann bei dem, der die Aufsicht über den Hund hatte.
hessenBoa schrieb:Sehr gut . Ich weiss noch als unser Boxer damals ausgebüchst ist. Das war schlimm wir hatten erst nach 3 Tagen erfahren was wo er war.
Glaub ich gerne, dass das eine Tortour war.
Als ich meinen Rüden sehr plötzlich einschläfern musste ist meine Hündin ausgebüchst um ihn zu suchen.
Sie war "nur" eine Nacht weg, aber das war die Hölle.
Einen entlaufenen Hund suchen ist schon beängstigend. Aber einen tauben Hund suchen... man kann nicht mal rufen..
Nachdem ich rausgefunden hab wo sie im Garten entwischt ist, hab ich als erstes die Stelle markiert, mir dann Handschuhe angezogen, ihr Autogeschirr in einen Gefrierbeutel gepackt und den zugeschweißt.
Dann hab ich Polizei und Tasso informiert während ich durchs Dorf gelaufen bin.
Als die Suche erfolglos blieb hab ich mich warm angezogen und mich die Nacht über ins Auto vors Haus gesetzt, denn sie bellt, wenn sie irgendwie frustriert ist und ich hoffte das zu hören.
Via Internet hab ich dann ne Zeitungsanzeige gebucht, Suchplakate entworfen, einen Pettrailer kontaktiert, der am übernächsten Tag mit zwei Suchhunden angereist wäre (deswegen hatte ich die Stelle wo sie entwischt ist und ihr Geschirr gesichert).
Danach habe ich angefangen von Hand (unser Drucker war natürlich kaputt) so viele Zettel mit den nötigsten Infos zu schreiben wie ich geschafft habe und habe die dann in unserem und dem Nachbardorf ziemlich random in Briefkästen geworfen.
Totaler overkill vielleicht, aber am nächsten Tag hatte ich sie wieder.
Wenn ich mir vorstelle das 3 Tage durchzumachen... totaler Alptraum.
hessenBoa schrieb:kinderdernacht schrieb:
Wolf und Mensch waren und sind Totfeinde und fürchten sich gegenseitig.
Sorry aber das ist Blödsinn.
Hat Kindernacht doch auch direkt revidiert und die Aussage, das Mensch und Wolf am Besten "zusammen leben" wenn sie sich aus dem Weg gehen ist doch völlig korrekt.
Optimist schrieb:@Fraukie
Danke dir wieder für deine Aufklärung, sehr guter Beitrag :)
Gern doch, ich freu mich ja auch wenn andere mir ihr Wissen zur Verfügung stellen.
Optimist schrieb:das ist ja interessant, hab ich noch nie gehört, dass Esel so gefährlich sein können :)
Im Gegensatz zum Pferd ist ein Esel eben kein Fluchttier und weiß Angreifer fern zu halten.
Nachteil an der Sache ist allerdings, dass Esel in unserer "Wetterzone" schwierig artgerecht zu halten sind und zu befürchten ist, dass Esel die nur als "Wachschutz" angeschafft werden oft keine hohe Priorität bei Haltungsbedingungen und Pflege genießen würden.
Optimist schrieb:Schön, dass du die Sicht auf die Jäger auch bissel gerade rücken konntest:
Das kommt auch mit dem Beruf.
Viele Tierärzte sind auch Jäger und daher kennt man sich und klar gibt es totale Armleuchter, aber die Meisten sehen sich wie gesagt berufen das Ökosystem in ihrem Gebiet zu schützen.
Optimist schrieb:Fraukie schrieb:
Das Risiko Opfer von so etwas zu werden lässt sich z.B. schon erheblich reduzieren, wenn man davon absieht Hunde die in dieses Raster fallen z.B. vor Supermärkten anzubinden
meine Rede immer, aber wie oft höre ich dann, dass dies angeblich übertriebene Sorge meinerseits ist.
Ist halt Abwägungssache.
Solche Diebstähle sind wie gesagt selten, aber wenn man es einrichten kann Einkauf und Hund zu "trennen", dann ist es nicht übertrieben ihn nicht draußen anzubinden, kann man es aber nicht trennen ist es nicht "grob fahrlässig" es doch zu tun.
Zumal hinzu kommt, dass es zwar sinnvoll ist eine solche Situation zu vermeiden, aber genauso sinnvoll ist es sie mit dem Hund zu üben, damit er keinen Stress hat, sollte es doch irgendwann einmal nicht vermeidbar sein.
Optimist schrieb:kinderdernacht schrieb:
Hundediebstahl ist sehr sehr selten aber er kommt vor und ist dann für den Besitzer extrem.
Woher weißt du, dass dies so selten ist, gibts da verlässliche Statistiken?
Es gibt einfach verhältnismäßig wenig Fälle in denen es tatsächlich bewiesen ist, dass der Hund gestohlen wurde.
Optimist schrieb:kinderdernacht schrieb:
Habe selber 3 in Deutschland recht seltene, recht teure Rassehunde im noch handlichen "Mitnahmemass" und würde sie nie unbeaufsichtigt lassen. Das aber eher aus der Überlegung heraus, dass ihnen sonstwie irgendwas passieren könnte als Diebstahl. Da draussen laufen ne ganze Menge Gestörte rum, mehr wie professionelle Hundediebe....
Was meinst du mit "Gestörte" -> psychisch Kranke, welche Tiere einfach mal so nach Lust und Laune quälen?
Oder wie meinst du das genau und was diese dann mit den Tieren machen könnten?
Ich weiß nicht was für Leute
@kinderdernacht meint, aber ich "fürchte" mich tatsächlich am ehesten vor dummen Kinderstreichen, die den Hund mal eben losbinden oder Menschen die dem vermeintlich armen Hund helfen wollen, ihn losbinden um ihn zu "beschützen" bis der Halter kommt und denen er dann irgendwie entwischt.
Außerdem kann nicht jeder Hundehalter seinen Hund gut einschätzen und man weiß nie wer seinen Hund ggf neben meinem anbindet und ob das gut geht.
Dann gibt es noch das Risiko, dass jemand der gar nicht daran denkt, dass da Hunde angebunden sind einen auf dicke Hose macht, mit quietschenden Reifen übern Parkplatz düst, plötzlich laut Musik aufdreht, mit Knallerbsen rumspielt oder sonst IRGENDWAS tut, das den Hund ausreichend erschreckt, dass er sich in der Leine verheddert und sich dabei irgendwie verletzt usw...
Ich habe mal in einer Tierarztpraxis gearbeitet, die direkt neben nem Lidl war.
Einer Kundin hatte ich einen Galgo vermittelt und der liebte uns abgöttisch und kam gern in die Praxis, zum Glück.
Denn der stand mal plötzlich in der Praxis (im Sommer haben wir die Türe öfter zum Durchlüften offengelassen), stand plötzlich neben mir im Labor und führte einen Freudentanz auf, Galgos neigen zu einer gewissen Albernheit und er freute sich halt mich zu sehen.
Zum Glück kannte ich ihn und hatte die Telefonnummer seiner Halterin im Computer, die ausm Lidl kam und starr vor Schreck eine Leine ohne Hund dran am Anbinder vorfand.
Den Karabiner hat er nicht selbst geöffnet, den hat irgendwer aus welchen Gründen auch immer losgebunden (vielleicht sogar aus bester Absicht, der war ziemlich ungestüm und könnte sich durchaus verheddert habe, dass jemand der nicht wusste, dass seine Halterin ihn nur kurz dort anbindet dachte ihm helfen zu müssen) und er nutzte halt die Chance und rannte los.
Riesen Glück, dass er die Tierarztpraxis auf der anderen Seite des Parkplatzes ansteuerte und nicht das Waldstück auf der anderen Seite der Hauptverkehrsstraße, die er auch hätte überqueren müssen, hätte er einfach nur versucht nach Hause zu laufen.
Seitdem hatten wir den Deal:
Sie erzählt es nicht weiter, damit wir nicht zur Hundepension verkommen und im Gegenzug bringt sie ihn mir einfach grad in die Praxis, wenn sie mit ihm unterwegs ist und doch eben kurz ins Lidl muss.
Vermutlich wäre sowas nie wieder passiert, aber manchmal reicht auch EiN Mal für einen sehr viel unschöneren Ausgang.
CosmicQueen schrieb:Experten schätzen, dass in deutschen Städten jeden Tag zwischen zwei und fünf Hunde gestohlen werden.
Also anscheinend ist es gar nicht so selten und kommt häufiger vor als gedacht.
Da frag ich mich aber auch, von was für "Experten" hier die Rede ist.
Bishamon schrieb:UK police forces dealt with 1,774 dog thefts in 2016
Da stünde halt die Frage zur Debatte wie sowas dort gezählt wird.
In Deutschland geht jeder Hund in diese "Statistik" ein, der von seinem Halter als gestohlen gemeldet wird.
Das ist allerdings eine sehr unzuverlässige Quelle, weil z.B. viele Halter "weglaufen" persönlicher nehmen als jeder Hund das meint und deswegen gar nicht in Erwägung ziehen, dass ihr Bello einfach mal die Chance genutzt haben könnte loszustromern.
Manchmal war der Hund auch nur im Garten und irgendein Bekannter meinte es gut und hat ihn mit zu einem Spaziergang genommen ohne dem Halter Bescheid zu sagen usw.
Dazu kommt, dass die wenigsten dieser Leute daran denken die Anzeige zurückzuziehen, wenn Bello freudestrahlend von seinem ungenehmigten Ausflug zurück kommt.
Hund ist dann wieder daheim, aber bei der Polizei und in der Statistik gilt er weiterhin als "gestohlen", selbst wenn er weder gestohlen wurde oder sogar wieder daheim ist.
Bishamon schrieb:Chihuahua - 143 - 9 per cent
Hier höre ich auch oft von Chihuahuas die "tagsüber aus Gärten geklaut" werden, meist ohne Zeugen.
Da ist es keine Freude, den Haltern mitzuteilen, dass hier sehr viel öfter ein Greifvogel als ein Dieb am Werk war.
Ich hatte früher immer nur Hunde eher in meiner Gewichtsklasse und habe nun seit einigen Jahren unfreiwillig das enorme Glück gehabt, dass eine Chihuahuadame bei uns lebt.
Auch nach fast 4 Jahren hab ich mich noch nicht an diese Fragilität gewöhnt und wenn ich spazieren gehe machen kreisende Greifvögel mich nervös.
Alleine (also ohne Mensch oder unsere große Hündin) im Garten sein, darf sie genau aus diesem Grund nicht.
Optimist schrieb:wieviele von den Geklauten zurück kehren ist für mich irrelevant.
Eigentlich sind das aber die einzigen, die relevant sind, weil es sich genau um DEN Anteil handelt, bei denen überhaupt nachvollziehbar ist ob sie wirklich gestohlen wurden.
Bishamon schrieb:Kann ein Chihuahua (9% gestohlen) überhaupt alleine überleben?
Kommt drauf an wie und unter welchen Umständen.
"Allein im Wald" überlebt kaum ein Hund. Auch kein Husky und selbst bei meinem Wolfsmischling hätte ich nicht drauf gewettet.
Er hatte ja nie gelernt effektiv zu jagen, allein, ohne Rudel..
Der hätte "allein" auch nur überlebt, wenn er irgendeinen Bauernhof oder so gefunden hätte wo er sich nachts an den Komposthaufen oder irgendeine Futtertonne schleichen kann.
Als Straßenhund hat ein Chihuahua nur geringere Chancen, weil er in Ländern in denen es kalt wird aufgrund er hohen relativen Körperoberfläche schneller auskühlt als größere Exemplare und das er beim Zoff mit anderen Hunden eher keine Chance hat.
Bessere Chancen hat er, weil ein "Straßenchihuahua" häufig mehr Mitleid erregt (und gleichzeitig weniger Misstrauen erweckt) und daher ggf mal ein Wurstbrot mehr abstaubt und von Futtermengen überleben kann, die für größere Exemplare nicht ausreichen.
kinderdernacht schrieb:In Spanien ist es weitläufige Praxis Rennhunde die nach 2 Jahren nicht mehr so schnell rennen in den Wald zu fahren und mit Drähten an den Baum zu hängen damit sie sich selbst erdrosseln. Sowas nennt man dort einen Klavierspieler, weil gerne Klavierseiten benutzt werden.
Da wird der Hund "Klavierspielen" geschickt. Die haben ganz andere Probleme als gestohlene Hunde.
In Spanien trifft das öfter Jagd- als Rennhunde.
Und leider ist Diebstahl da durchaus kein kleines Problem.
Manchmal ist jemand rechtzeitig vor Ort um den Hund zu retten.
Das nehmen die Galgueros manchmal ganz schön persönlich.
Bei dieser Prozedur geht es nicht allen "nur" darum den Hund loszuwerden.
Es geht ums Prinzip.
Die Vereine mit denen ich zusammenarbeite mussten es schon öfter erleben, dass in die "Tierheime" (das sind meist einfach umzäunte Grundstücke, die das Nötigste bieten) eingebrochen wird und zwar NUR um DIESEM Hund die Kehle durchzuschneiden.
Manchmal finden die Mitarbeiter dann die grausigen Überreste und manchmal werden die entsprechenden Hunde auch gestohlen.
Aber anders als beim Hundediebstahl in Deutschland weiß man im spanischen Tierschutz leider ganz genau das das für den Hund absolut nichts Gutes bedeutet.
Manchmal findet man die Kadaver dann an den "üblichen Stellen" oder der tote Hund wird Tage später übern Zaun geworfen.
Optimist schrieb:Kybela schrieb:
Interessant ist, dass der Staffordshire Bull Terrier mit 42% zu den häufigsten Opfern zählt.
da hast du recht, ist wirklich seltsam
So seltsam ist das gar nicht. Wie bereits andere schrieben gilt er in manchen Kreisen als begehrtes Statussymbol und dazu kommt, dass ein Staff zu den Hunden gehört bei denen man als Halter eher nicht damit rechnet, dass er entwendet wird, wenn man ihn irgendwo unbeaufsichtigt lässt.
Dazu kommt, dass Staffs mit richtiger Erziehung und Sozialisierung zwar unglaublich tolle Hunde sind, wenn beides fehlt aber der Terrier durch schlägt und sie gewaltig anstrengend werden können (wie die meisten unerzogenen Hunde).
Und wer einen Hund aussetzt macht sich strafbar, zumindest nehme ich mal an, dass dem auch in UK so ist.
Da ist es sicherer heulend bei der Polizei ne Anzeige wegen Diebstahls zu machen, für den Fall, dass der Hund doch wieder auftaucht.
Staffs und Pittbulls sind einfach unglaubliche Pechvögel, die in vielerlei Hinsicht das Unglück haben die falschen Leute anzuziehen.
Optimist schrieb:kinderdernacht schrieb:
In Spanien ist es weitläufige Praxis Rennhunde die nach 2 Jahren nicht mehr so schnell rennen in den Wald zu fahren und mit Drähten an den Baum zu hängen...
da fragt man sich, ob das überhaupt noch Menschen sind die sowas drauf haben :(
Eigentlich nicht. Genaugenommen ist das menschliches Verhalten.
Tiere handeln stets wie Tiere, ohne so etwas wie "Gute" oder "Böse" Absichten.
Nur der Mensch alleine ist fähig die Entscheidung zu treffen ein anderes Lebewesen mutwillig und derart gezielt leiden zu lassen, also ist dieses Verhalten "menschlich".
ABER, das gilt auch für das genaue Gegenteil.
Nur der Mensch alleine kann die Entscheidung treffen ein verletztes oder verwaistes Tier mit sich zu nehmen und Zeit, Geld und Energie zu investieren, einfach nur so.
Einfach nur um ein Leben zu retten.
Kein anderes Tier kann das.
Der Mensch ist nicht "besser" oder "schlechter" als andere Tiere, er ist lediglich die einzige Spezies, die sich bewusst entscheiden kann, ob man etwas "Gutes" oder "Schlechtes" tun möchte.
Im übrigen Tierreich kommen diese Begriffe bzw diese Werte nicht vor.
Ein Mensch der seine Stiefkinder tötet ist einfach ein Armleuchter und hat sich bewusst entschieden etwas zu tun von dem er genau weiß, dass es falsch/schlecht ist.
Ein Löwe, der die Nachkommen seines Vorgängers tötet ist weder irre noch schlecht.
Er ist an die Stelle seines Vorgängers getreten, weil er ihm überlegen war und wenn die Löwinnen so schnell wie möglich Welpen mit diesem "überlegenen" Genen bekommen, dann ist das für die Zukunft dieser Gruppe vorteilhaft.
Dass sein Vorgänger ggf gar keine "schlechteren Gene" hatte, sondern einfach nur das Pech sich ne Pfote zu brechen, nen Abszess im Kiefer zuzuziehen oder sowas, das kann der Löwe nicht wissen.
Optimist schrieb:Was nützt denn bitteschön ein NASSES Fell (bezüglich frieren)? Oder mache ich hier einen Gedankenfehler?
Jain.
Hautfette schützen bei Hunden mit Unterwolle recht effektiv davor, dass die Nässe überhaupt zur Haut durchdringt und bei Hunden ohne nennenswerte Unterwolle schützen sie trotzdem in einem gewissen (durchaus auch individuellem) Rahmen vor Kälte.
Dazu kommt, dass man bei einem fremden Hund nie sicher wissen kann ob er vor Kälte zittert oder z.B. vor Aufregung, das kann ich ja bei meinen eigenen Hunden nicht einmal immer zu 100% sagen.
Mrs.Rollins schrieb:Unter gestohlen ist ja nicht nur zu verstehen, dass der Hund alleine irgendwo angeleint war, als er mitgenommen wurde. Auch „Scheidungsopfer“, bei denen das Tier von einem Partner mitgenommen wird oder nach Streitigkeiten unter Bekannten oder oder oder. Selbst wenn die Tiere irgendwann zurück gebracht werden, waren sie - sofern das angezeigt wurde - gestohlen.
Jain.
Wie bereits geschrieben dürfte jeder Hund als "gestohlen" gelten, der als gestohlen gemeldet wurde.
Erklärt ein Halter bei der Anzeige aber, dass der getrennte Partner, das ausgezogene Kind, der zu sehr dem Hund verfallene Hundesitter oder dergleichen den Hund gegen die Absprache behält ist eine Anzeige (und somit ein Auftauchen in der Statistik) wegen "Diebstahls" nicht möglich, weil es sich hier um Unterschlagung handelt.
Ein Diebstahl liegt nur dann vor, wenn der fragliche Gegenstand ohne Erlaubnis aus dem Verfügungsbereich des Eigentümers entwendet wurde, mit der Absicht ihn zu behalten (Zueignungsabsicht).
"Scheidungsopfer" sind die paar Hunde bei denen sich schnell klären dürfte, dass kein Diebstahl vorliegt.
Bei einem entlaufenen Hund ist das schwieriger, denn wenn es keine Zeugen fürs Entlaufen gibt, dann muss die Anzeige wegen Diebstahls auch aufgenommen werden. Dabei zu prüfen ob der Hund wirklich gestohlen wurde ist praktisch unmöglich.
kinderdernacht schrieb:Die Mär von Hundefängern die Hunde stehlen um sie als Zuchtmaschine oder zur "Fellgewinnung" stehlen ist schon von daher blödsinnig
Ich glaub Menschen gruseln sich einfach gerne.
Es hielt sich doch auch ewig das Gerücht, dass Hunde und Katzen für "illegale Tierversuche" eingefangen und gestohlen würden.
Daran erinnere ich mich noch aus meiner Jugend.
Das damals echte Experten klar stellten, dass das rein gar keinen Sinn gibt, weil man die Ergebnisse solcher illegalen Versuche ja nicht einmal veröffentlichen oder sonstwie nutzen kann hat nichts daran geändert.
Dann später waren es Satanisten oder sogar Zeugen Jehovas, die angeblich schwarze Katzen entführten...
Auch ohne JEDEN konkreten Hinweis...
Gruseln ist einfach etwas das Menschen die das Glück haben in friedlichen Zeiten und Gebieten zu leben wohl immer irgendwie begeistert und mitreißt.
Tussinelda schrieb:Es gibt so einiges, was für Hunde viel viel viel gefährlicher ist und vor allem, viel häufiger vorkommt, als vorm Laden geklaut zu werden. Vielleicht sollte man sich damit mal beschäftigen. Fängt schon mit Fehlernährung an
Schließt sich doch gegenseitig nicht aus.
Über Ernährung hatte ich mich schlau gemacht bevor mein erster Hund bei mir einzog, das hat nichts daran geändert, dass mir mehr als unwohl dabei war meinen Welpen draußen anzubinden, als es sich nicht vermeiden ließ.
Mrs.Rollins schrieb:Vor Allem die Entführung gegen Lösegeld stelle ich mir schwer vor. Dazu muss man ja erstmal rausfinden wer der Besitzer ist und wo er wohnt. Viel Aufwand für wahrscheinlich mickriges Lösegeld.
In Zeiten der Chippflicht ist das gar nicht so schwer.
Man kann ja durchaus gezielt Hunde klauen, die solch eine schicke Tassomarke am Halsband haben, da erfährt man die Kontaktdaten des Halters entweder mit einem Anruf bzw ner Abfrage im Internet oder kann den Halter über Tasso kontaktieren.
Mit etwas Erfahrung sieht man ja auch welche Hunde besonders gepflegt aussehen, besonders zutraulich sind usw.
Da kann man dann getrost damit rechnen, dass bereits recht kurz nachdem man sie mitgenommen hat im Internet Suchanzeigen geschaltet sind und spätestens Tags drauf Suchplakate hängen.
Der Trick ist ja nicht "Lösegeld zu fordern" sondern sich als Finder auszugeben und darauf zu pokern, dass der Halter aus lauter Erleichterung und Dankbarkeit den Geldbeutel aufmacht,
Anspruch hat man bestenfalls auf eventuelle Auslagen und bei Hunden deren Marktwert zu ermitteln ist den Finderlohn, aber das durchzusetzen dürfte sich kaum lohnen.
Lohnen tut sich das nur, wenn man wirklich Oma Elses Ein und Alles erwischt, sie einige Tage Panik schieben und schlaflose Nächte durchleben lässt und dann die Nummer auf einem Suchplakat anruft, mitteilt, dass man den Hund soeben traurig umher irrend aufgegriffen hat, er aber wohlbehalten sei und man ihn gerne vorbei bringt, denn man sähe ihm an, dass er sein Frauchen bitterlich vermisse.
Bei solch einem "Fang" sind die Chancen das Haus des Eigentümers mit einigen hundert Euro in der Hand wieder zu verlassen gar nicht so gering.
Allerdings unterhalten sich Hundehalter untereinander, grad bei sowas und zieht man die gleiche Nummer mehrfach in der gleichen Gegend ab wird auch der naivste Halter misstrauisch.
Also hast Du teilweise Recht, sowas eignet sich ggf dazu ab und an mal ein kleines "Zubrot" zu "verdienen" aber als Vollzeitjob und Broterwerb ist das eher nichts
:)CosmicQueen schrieb:man kann auch gezielt mit seinem Hund Gassi gehen und muss das nicht mit einem Einkauf verbinden. ;)
Geht leider nicht immer bzw bei jedem.
Optimist schrieb:Weshalb soll sich denn der Hund über ein paar Extra-Streicheleinheiten nicht freuen drüfen? Gönnst du ihm das nicht, oder was ist der Grund? Möchte es nur verstehen können.
Ich möchte auch nicht, dass meine Hunde ungefragt gestreichelt werden.
Meine "Große" ist eh super freundlich Menschen gegenüber.
ZU freundlich, wenn ich sie ließe würde sie jedem Menschen den sie sieht auf den Schoss springen.
Es gibt aber Menschen, die möchten gar nicht von irgendwelchen Hunden angeschnüffelt oder angestubst werden.
Deswegen müssen meine Hunde sich von Menschen fernhalten.
Fragt dann jemand, ob er den Hund streicheln darf, dann bekommt der Hund ein "Freigabezeichen", dass es in Ordnung ist sich diesen Menschen GESITTET zu nähern.
Also hingehen, schnüffeln, streicheln usw. Aber hupft Hundi dann zu wild auf denjenigen zu, dann gibt es leider auch ein "Abbruchkommando" und die Extrastreicheleinheit ist verspielt.
Optimist schrieb:Die Besitzer hatten die Wahl, den Hund draußen oder im Vorraum anzubinden.
Im Vorraum war genügend Platz und kein anderer Hund. Weshalb taten sie es denn nicht?
Vermutlich weil sie nicht wussten, dass DIESER Laden das duldet.
Oft ist das explizit verboten und tut man es dennoch gibt es im Bestfall eine Durchsage, dass man seinen Hund da entfernen soll, es kann aber auch passieren, dass ein Angestellter den Hund nach draußen bringt und wenn dann irgendwas passiert (z.B.weil der ihn nicht ordentlich anbindet) steht man doof da.
Ich würde meinen Hund ohne Rücksprache mit jemandem der in dem Laden was zu melden hat auch nicht in solch einem Vorraum anbinden.
Optimist schrieb:Ich hatte also nur bissel nachgeholfen, ihnen gezeigt, dass es auch BESSER geht.
Da wäre ich ziemlich sauer geworden.
Ich hätte es zwar nett gefunden, dass Du Dir Gedanken machst, aber fremde Hunde einfach so losbinden, wenn sie nicht grade in Gefahr sind (sich völlig verheddert haben oder so) und dann noch woanders hin zu bringen geht meiner Meinung nach gar nicht.
Wenn der Hund Dich gebissen hätte, sich losgerissen und dabei draufgegangen wäre hätten die Halter das Drama gehabt.
Außerdem weißt Du selber um das Risiko, dass ein Hund in solch einer Lage auch gestohlen werden kann, aber dennoch zeigst Du einem Hund, dass es GUT ist von einem Fremden losgebunden und mitgenommen zu werden.
Sinnvoller wäre es gewesen bei dem Hund zu warten und die Halter wertfrei darüber zu informieren, dass dieser Laden es toleriert, wenn man nen Hund im Vorraum anbindet.
Aber einfach selbst Hand anlegen ist nicht nur unüberlegt/anmaßend sondern kann auch nach hinten losgehen und zwar in vielerlei Hinsicht.
Meine Chihuahuadame z.B. wartet wenn man sie anbindet brav, zittert aber, weil sie unsicher ist.
Würde jemand Fremdes sie losbinden und versuchen woanders hin zu führen, dann hätte sie sich schneller aus Halsband oder Geschirr gewunden als derjenige gucken kann und würde losrennen, vermutlich auf die Straße und auch wenn ich ein super, super friedlicher Mensch bin wüsste ich nicht, wie ich dann auf diese Person, die sich einfach mal angemaßt hat ohne jede Nachfrage besser als ich zu wissen wie mit meinem Hund zu verfahren ist und ihn dabei massiv gefährdet oder gar ums Leben gebracht hat reagieren würde.
Miss_Hippie schrieb:Wenn man einen alten Hund zu sich holt um ihm einen schönen Lebensabend zu machen, dann handelt man selbstlos.
Ich glaube das ist eine Definitionsfrage.
Mein Mann und ich hohlen aus Prinzip nur alte, kranke oder behinderte Katzen, weil ein Freigänger uns zu kontrovers ist und wir uns nicht vorstellen können eine gesunde Katze im Haus einzusperren.
Außerdem ist auch unsere Aufnahmekapazität begrenzt und es erscheint uns deswegen logisch die Plätze bei uns dann mit Katzen und Hunden zu besetzen, die aus diversen Gründen eher schmale bis gar keine Vermittlungschancen haben.
Oft sind das auch Tiere die z.B. auf medizinische Betreuung angewiesen sind, wie mein alter Windhundopa oder meine taube Podenco-Dame aus psychischen Gründen eigentlich unvermittelbar sind usw.
Dennoch würde ich unser Handeln nicht als "selbstlos" darstellen, denn "Grundmotiv" ist ja immer noch, dass WIR gerne mit Tieren zusammenleben möchten.
Dann "Restposten" zu wählen, einfach weil wir ihre Versorgung sicherstellen können ist eher pragmatisch als selbstlos.