Bishamon schrieb:vielleicht hier?
Ach das, nee, das mein ich nicht. Selbst innerhalb der evangelischen Theologie wird das so erklärt. Genau das sagt 1.Mose1 ja nun mal wirklich aus. Zugleich aber steht in 1.Mose2 das genaue Gegenteil, daß der Mensch dazu geschaffen ist, die Schöpfung, den von Gott angelegten Garten "zu bewahren und zu bebauen". Hier Herrscher über, da Diener für.
Klar würde ich, wenn Du mich danach fragst, bejahen, daß die Bibel uns Menschen als Krönung der Schöpfung darstellt. Fragtest Du hingegen, wofür ich uns Menschen halte, käme ich nicht ansatzweise auf den Gedanken, von der "Krone der Schöpfung" zu sprechen.
Und so wirst Du es im Gespräch mit Christen, auch konkret mit Kreationisten so gut wie nie hören/lesen. Klar kannst Du es in irgendwelchen Abhandlungen und Artikeln mal lesen. Aber darum geht es nicht. Sondern: wer hält sich dafür? Wirklich, in seinem Leben, ganz real, wer tritt so auf, weil er so von sich denkt?
Gib mal in die SuFu "Krone der Schöpfung" ein. Du wirst diese Wendung nahezu ausschließlich bei solchen Leuten finden, die sich darüber mokieren, daß andere sich dafür halten. Woher aber stammt das Wissen um diese anderen? Wo ist denn bittschön allenthalben zu lesen oder zu hören, daß Menschen sich und ihresgleichen dafür halten? Klar kannste danach googeln, und irgendwann gelingt es Dir sogar, ne Site wie die aus Deinem Link zu finden. Aber darüber stolperste nicht in Deinem Leben, so erhältst Du nicht den Eindruck, daß dies ne verbreitete Auffassung ist.
Niemand mokiert sich über "jene, die sich für die Krone der Schöpfung halten", weil er solche Auffassung mehrfach persönlich erlebt hat oder medial damit berieselt wurde, wie jemand sich dafür hält.
Wer sich über die Sichfürkronederschöpfunghalter ausläßt, der tut dies, weil er immer und immer wieder hört oder liest, daß andere sich ebenfalls über jene auslassen.**********
Es gab wirklich mal ne Zeit, da Menschen sich ganz offen und bewußt so dargestellt und verstanden haben. Aber das ist schon "ein paar" Jahrzehnte her. Es begann mit einer Epoche, da hielt man den Menschen für ein Kulturwesen, das sich von den Naturtrieben befreien könne, und der Freitod, zu dem kein Tier in der Lage ist,, galt als Beispiel dieser Freiheit des Menschen über die übrige Natur hinaus. Man hielt den Menschen für das Maß aller Dinge und gelangte zumindest mit dem menschlichen Geiste
per aspera ad astra. Vor allem war man kirchenkritisch, wenn nicht gar kirchenfeindlich und bemängelte an Kirchens, daß diese den Menschen doch so niedrig halte und in die Rolle des demütigen, unwürdigen Knechtes zwänge. Nein, wir sind was, wir sind wer, wir sind göttergleich.
Nicht ohne Grund wurde schon bei den frühesten bildlichen Darstellungen der Evolution des Lebens in Form eines verzweigten Baumes der Mensch in die Baum- äääh: Krone gesetzt. Garantiert nicht, weil dies ja von Christen so gesehen wurde!
Es waren ganz andere, die den Menschen so hoch angebunden propagiert haben.