militarynerd schrieb:Man sollte schon vorsichtig sein Leuten den Glauben abzusprechen, aber wer zentrale Glaubensinhalte leugnet (Jungfrauengeburt, Tod und Auferstehung Christi, Jesus als Sohn Gottes und Messias), hat ja von vorne herein keinen Glauben dem man ihm absprechen könnte und gibt das ja selbst zu.
Das stimmt so nicht. Es gibt auch einen säkularisierten christlichen Glauben. Dieser Glaube definiert sich durch die Ethik des Christentums ohne die spezifischen dogmatischen Lehren der verschiedenen religiösen Konfessionen. Er setzt auf Nächstenliebe, Gerechtigkeit und Ehrlichkeit und kann in vielen Gemeinschaften weltweit gefunden werden wie z. B. das humanistische Christentum in Deutschland. Es ist eine Bewegung innerhalb des Christentums, die auf humanistischen Werten und Prinzipien basiert und sich gegen dogmatische und fundamentalistische Auslegungen des Glaubens wendet. Es gibt keine einheitliche Glaubenslehre oder Dogmatik des humanistischen Christentums in Deutschland, da sich diese Strömung durch eine offene, pluralistische und dialogorientierte Haltung auszeichnet.
Dann gibt es noch die humanistische Union, die unter anderem die Verbindung von Humanismus und Christentum thematisiert, hat in ihrem Programm verschiedene Grundpositionen formuliert, die von vielen Aktiven im humanistischen Christentum geteilt werden. So wird beispielsweise die Bedeutung von Humanität, Solidarität, Toleranz, Kritikfähigkeit und einem offenen Dialog betont. Es wird auch betont, dass das humanistische Christentum sich offen für historisch-kritische Bibelauslegung und modernes wissenschaftliches Denken zeigt und die Bedeutung sozialer Gerechtigkeit und gesellschaftlicher Verantwortung betont.
Der Knackpunkt ist ja immer noch, dass es unangemessen ist jemanden den Glauben abzusagen, weil er ein bestimmtes (mainstream) Dogma nicht anerkennt oder anzweifelt.
Jeder Mensch hat das Recht auf die freie Religionsausübung und die eigene Glaubensüberzeugung. Auch wenn man persönlich anderer Meinung ist oder andere religiöse Überzeugungen hat, ist es wichtig, Toleranz und Respekt zu zeigen und die Entscheidungen des anderen zu respektieren.