Weinache schrieb:Bishamon schrieb:
Wer sind die Nachkommen der listigen Schlange?
Alle Menschen, die nicht zu Gott gehören
Und wie viele hast Du von denen schon zertreten?
Nee Du, Menschennachkommen sind Menschen, Schlangennachkommen sind Schlangen. Schlangen können beißen, Menschen können Schlangen zertreten.
Wenn Du meinst, das sei "übertragen", und das Beißen der Schlange in die Ferse des Menschen bedeutet eine Fortsetzung der Verführung Evas durch die Schlange - was hat zuvor der Mensch der Schlange angetan, was nun als Fortsetzung mit "den Kopf zertreten" beschrieben wird?
Wenn die "die nicht zu Gott gehören" etwas in Deinem übertragenen Sinn sind, dann sind sie die Opfer des Schlangen(nachkommen)bisses, also die Nachkommen der Frau. Sie zu den Kindern der Schlange zu stilisieren, erscheint mir dann doch arg abseitig gedacht. Verführendes Satansein für andere, das können auch die, die zu Gott gehören, siehe Simon.
Bishamon schrieb:da geht es nur um Eva.
Nein, grundfalsch. Das ist das Besondere an den Geschichten zwischen Schöpfung und Sintflut, daß stets die gesamte Menschheit agiert. Beim Sündenfall verbocken nicht einfach nur zwei Individuen die Zukunft, es ist die ganze Menschheit, die in dem Geschehen scheitert. Nicht ohne Grund heißt Adam "Mensch" und Eva "Lebewesen", "Lebendige"...
Nach diesen sogenannten "Urgeschichten", in denen es durchweg um die gesamte Menschheit geht, nicht um Individuen, kommen die sogenannten Vätergeschichten um Abraham, Isaak und Jakob. Noch immer ist dies eine mythische Zeit, eine die Ordnung grundlegend stiftende Zeit. Und so agieren auch die Erzeltern nicht wirklich als Individuen, sondern als Völker. In dem Snne, daß, was ihnen passiert, was sie tun, zur Ordnung des ganzen nachkommenden Volkes wird. Abraham fängt mit der Beschneidung an, erhält das Land von Gott als Besitz, Jakob wird von Gott(es Engel) im Kampf an der Hüfte verletzt - die Israeliten essen seither vom Tierfleisch nicht diesen speziellen Hüftmuskel.
Nein, es geht nicht um Eva. Aber es geht auch nicht um die Schlange als generelle Verführungsgestalt. Es geht einzig um die Fähigkeit des Menschen zum Versagen. Des Menschen, nicht Evas.
Weinache schrieb:Der Teufel herrscht in dieser Welt.
Nicht wirklich. Klar gibt es diese Aussagen vomSatan als Herrn, ja Gott dieser Welt. Und so kann der Satan / Teufel auch Jesus in der Wüste verführen und ihm von einem mythischen Berg aus alle Reiche der Welt zeigen und sie Jesus als Geschenk anbieten, wenn er nur ihn, den Satan, anbetete. Doch ebenso weiß Paulus, daß in allen diesen Reichen der Welt alle Obrigkeit von Gott ist, nicht vom Satan. Und so sagt der Teufel in der lukanischen Version der Wüstenversuchung ausdrücklich, daß all diese Macht über die Reiche der Welt nicht von Anfang an ihm gehörte, er sie nicht erobert hat, sondern daß sie ihm gegeben wurde. So liest man auch am Ende des ersten Chronikbuches, daß der Satan den David zur Volkszählung reizte, doch am Ende des zweiten Samuelbuches, wo die gleiche Geschichte erzählt wird, ist es Gott selbst, der David dazu reizt. Und im Hiobbuch wird es sogar ausdrücklich angesprochen, der Satan tut nichts ohne Gottes Beschluß
Weinache schrieb:Wörtlich bedeutet aber nicht, dass du stilistische Mittel vernachlässigen darfst. Dann kommst du nämlich auch an den Punkt, dass die Heuschrecken aus der Offenbarung Helikopter sind und sowas…
Helikopter, deren gefährliche Macht in ihrem Skorpionschwanz steckt - ja klar! - Nicht mal Panzer sind das "stilistisch", die hätten vielleicht nen Rüssel, keinen Schwanz.
Diese "stilistische" Umerklärung erinnert mich ans Passendmachen aus dem Grewi-Sektor der Präastronautik. Drachen sind nur unverstandene Sichtungen von Düsenjets der früheren Außerirdischen. Nur daß kein Drache in keinem Mythos sein Feuer hinten auspupst, sondern stets vorne ausspeit.
Mal so als aus Eurem Gespräch sporadisch herausgepicktes Potpourrie...