Tommy57 schrieb:perttivalkonen schrieb:
Dumm nur, daß Jesus seine vor ihn stehenden Jünger als zeitgenössische Beobachter der Zeichen jener "fernen Zukunft" anspricht.
Das ist die Frage?
Wie gesagt, es steht da. Und muß schon
umgelogen werden, um die damaligen Jünger als Zeitgenossen der Endzeitereignisse herauszubekommen.
Wahrlich, ich sage euch: Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis dies alles geschehen ist.
Worauf bezieht sich das "dies" in "dies alles"?
Worauf bezieht sich "alles" in "dies alles"?
Worauf bezieht sich das "dies" in "dieses Geschlecht"?
In der Endzeitrede Jesu gibt es keinerlei Anzeichen, daß Jesus von zwei verschiedenen "Epochen" reden würde; niemand der Zuhörer könnte die angekündigten Ereignisse auseinanderdividieren, wie Euer Verein das bastelt. Vor allem fragen die Jünger gar nicht nach zwei verschiedenen, nicht zusammenhängenden, zeitlich getrennten Ereignissen, wie an der Formulierung bei Lukas eineutig zu erkennen ist:
Sie fragten ihn aber und sagten: Lehrer, wann wird denn dies sein, und was ist das Zeichen, wann dies geschehen soll?
Auch hier wieder: Worauf bezieht sich das zweite "dies"? Stand in der vorangegangenen Ansage Jesu von den Tempelsteinen irgendwas, worauf dieses "dies" zurückgreifen kann?
Und so ist denn auch Dein rohrkrepierender Rettungsversuch zu der Lukasstelle sehr beredt. Aber dazu später, erst mal Dein Direkt folgendes:
Tommy57 schrieb:Kollektiv kann er seine "Brüder" ansprechen, also diejenigen der geistgesalbten Christen die in Gesamtheit seine Braut bilden!
Das ist eine Gruppe, " eine Person", ganz gleich zu welcher Zeit die erwählten Personen leben.
Sag mal, gehts noch? Klar ist die Gemeinde Christi für Christus Seine Brüder. Aber hier haben wir eine Situation, wo eine sehr konkrete Gruppe, die damaligen Jünger, Jesus etwas fragt, und Jesus gibt dieser konkreten Gruppe Antwort und spricht sie mit "ihr" direkt an. Und so sagt er, was
diese "ihr" sehen/erleben werden und was deswegen für
diese "ihr" nahe bei sein wird. Nicht für irgendwelche fernen Brüder.
Noch deutlicher wird dies in jenem anderen, früher ausgesprochenen Jesussatz
Mt16,28 Wahrlich, ich sage euch: Es sind einige von denen, die hier stehen, die werden den Tod nicht schmecken, bis sie den Sohn des Menschen haben kommen sehen in seinem Reich.
Mk9,1 Und er sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Es sind einige von denen, die hier stehen, die den Tod nicht schmecken werden, bis sie das Reich Gottes in Kraft haben kommen sehen.
Lk9,27 Ich sage euch aber in Wahrheit: Es sind einige unter denen, die hier stehen, die den Tod nicht schmecken werden, bis sie das Reich Gottes gesehen haben.
Daß der kommende Menschensohn stets den endzeitlich kommenden Richter und Herrscher meint, habe ich bereits ausgeführt.
Tommy57 schrieb:perttivalkonen schrieb:
Daß es sich um zwei Fragen handelt, ist schon richtig. Aber daß es sich um zwei getrennte Ereignisse ganz verschiedener Zeiten handelt, kannst Du so nicht daraus folgern. Vor allem nicht, wenn Du die Jüngerfrage(n) bei Lukas liest:
Lk21,7 "Sie fragten ihn aber und sagten: Lehrer, wann wird denn dies sein, und was ist das Zeichen, wann dies geschehen soll?"
Es sind eindeutig zwei getrennte Ereignisse gemeint, die in Matthäus genauso wie im Lukasevangelium prophetisch miteinander verflochten sind.
Zwei Systeme gehen zu Ende, zuerst das jüdische System und dann das gesamte Weltsystem. Einige der prophetischen Aussagen erfüllen sich parallel.
Auch in dem folgenden argumentierst Du nicht aus Lukas21 heraus, wie man darin erkennen könnte, daß die Jüngerfrage und die Jesusantwort von zwei getrennten Ereignissen handelt und wie man damals Jesu Ankündigungen auf diese beiden dann trennen und verteilen könnte. Nein, Du antwortest mit dem Lehrkonstreukt der ZJ, das man vorab schon mal glauben mußt, und paßt den Text dann dieser dogmatischen Vorentscheidung an. Daß da zwei Ereignisse in der Jüngerfrage drinstecken, das ergibt der Text eindeutig nicht her. Aber es muß so sein, denn JZ sehen das so.
Das ist eine argumentative Bankrotterklärung. Und es ist kein Dialog zwischen uns, sondern ein Indoktrinierungsversuch von Deiner Seite und ein Ignorieren sachbezogenen Austauschens, ein Übergehen der Darlegungen Deines Gesprächsgegenübers.
Und auch der Rest ist nach kurzem Rübersehen kein sachbezogener Dialog, sondern ein "Argumentieren" mit nem ideologischen Dogmensystem, mit Beweisversuchen, wie etwas nur gemeint sein könne, nicht aber mit dem Aufweis, wie man das in den drei synoptischen Kapiteln zur Endzeitrede erkennen könne, daß hier von sowas die Rede wäre, sodaß damalige Hörer und Leser das erkennen könnten. Nein, Du setzt die ZJ-Ideologie voraus und biegst Dir die Endzeitrede zurecht, daß sie dazu passen könnte, aber nicht aus dieser Endzeitrede heraus.
Damit hast Du nicht nur den Dialog und den Sachbezug aufgegeben, damit hast Du auch gezeigt, daß Du nur Euer dogmatisches System predigen willst. Bzw. kannst. Diese Art "Dialog" beende ich hiermit.
Du darfst mich gerne überrascen und zeigen, daß Du es anders kannst, sauber, richtig, dialogisch und offen. Erklär, wie diese Deine Sicht sich aus den drei Endzeitrede-Kapiteln der Synoptiker selbst ergibt, wie man als Damaliger erkennen könnte, daß da von zwei verschiedenen Ereignissen, Zeiten und Betroffenengruppen die Rede ist, und wie man die Ankündigungen Jesu zu diesen beiden Ereignissen jeweils zuordnen kann. Daß es ne JZ-Sicht gibt, wie das gefälligst zu verstehen sei, mit welchem Potpourrie an weiteren Bibelstellen Ihr Euch das zusammenbackt, und wie man sich dann die Endzeitrede zurechtbiegen muß, damit die da hineinpaßt, das interessiert dabei nicht die Bohne.