Weinache schrieb:Ja, das können wir ja direkt belegen:
Ebenso belegt ist "paraskeuê tou pas'cha".
Weinache schrieb:Nun sagst du aber:
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:
hingegen "Rüsttag für das Passafest" (19,14) stets den 14. Nisan.
Wie belegst du das?
Es steht schon mal da: Rüsttag des Passah(festes). Ferner habe ich gezeigt, daß Juden das genau so praktizieren, siehe den israelischen Wikieintrag. Selbst der deutsche Wikiartikel "Rüsttag" weist ja genau darauf hin: 'äräv ro'sch haschschana = Rüsttag des Neujahrsfestes.
Du hingegen behauptest, daß "Rüsttag" sich nur auf den Sabbat als Folgetag beziehen könne, ohne dies Deinerseits belegt zu haben. Die Frage
Weinache schrieb:Wie belegst du das?
stellst Du Dir aber nicht selbst, diese Meßlatte hältst Du nur für andere vonnöten.
Mein "wie belegt" habe ich also erbracht. Längst! Wiederholt! Du aber ignorierst das einfach nur.
Weinache schrieb:Also woher weißt du, dass 1) die Juden zu dieser Zeit die Bezeichnung "Rüsttag für das Passafest" stets auf den 14. Nisan beziehen
Klingt irgendwie nach
Also woher weißt du, dass 1) die Juden zu dieser Zeit die Bezeichnung "Rüsttag des Passahfests" nicht auf den 14. Nisan als letztem Tag vor dem Passah beziehen
Damit bewirkt Deine Frage als Argument schlicht gar nichts.*
Weinache schrieb:2) woher weißt du, dass Johannes das an dieser Stelle auch getan hat?
Auch diese Frage geht spiegelbildlich an Dich und verliert somit jegliche scheinargumentative Augenwäscherei-Kraft.
Weinache schrieb:Denn im 31. Vers (siehe oben) definiert er παρασκευή selbst.
Und im 14. Vers definiert er ebenfalls selbst. Wieder bringt Dein Argument wegen Spiegelbildlichkeit nichts.
Weinache schrieb:Und es ist derselbe Kontext. Zwischen Vers 14 und 31 wird lediglich die Kreuzigung Jesu beschrieben.
Na und? Dürfen die beiden Rüsttagarten nicht im selben Textzusammenhang vorkommen?
Weinache schrieb:Alle anderen Evangelisten benutzen παρασκευή auch stets auf diese Weise.
Ja eben! Wenn nur "Rüsttag" dasteht, ist eben auch der Freitag gemeint. Damit ist klar, welcher "Rüsttag" gemeint ist.
Weinache schrieb:Und Johannes selbst schreibt παρασκευὴν τῶν Ἰουδαίων, und meint definitiv das gleiche.
Darf er ja auch, denn klar ist, auch damit ist eindeutig der Freitag gemeint.
Weinache schrieb:Eine Modifikation des Wortes mit gleichbleibender Bedeutung ist für Johannes also nichts ungewöhnliches.
Ebenso ist es für Johannes nichts Ungewöhnliches, auch mal ein und die selbe Begrifflichkeit in unterschiedlicher Füllung zu bringen.
Allenfalls könnte man sagen: Wenn es den Rüsttag nicht nur als Sabbat-Vortag gibt, sondern auch als Vortag eines Feiertages, Johannes hier also den Rüsttag des Passahfestes, den 14. Nisan meint, dann wäre es doch angeraten, bei der nächsten Erwähnung von "Rüsttag", wenn dort eine andere Rüsttagsbedeutung gemeint ist, es auch anzuzeigen. Er hätte also in 31 statt erst 42 vom "Rüsttag der Juden" sprechen müssen, wenn nicht gar direkt vom "Rüsttag des Sabbats". Das wäre mal ein Argument. Aber daß Johannes sich um sowas nicht schert, sehen wir im selben Kapitel in Vers 16.
Dann nun lieferte er ihn an sie aus, dass er gekreuzigt würde. Sie aber nahmen Jesus hin und führten ihn fort.
Der "er" ist Pilatus, der "ihn" ist Jesus. Aber wer ist "sie"? Zuvor heißt es:
Es war aber Rüsttag des Passah; es war um die sechste Stunde. Und er spricht zu den Juden: Siehe, euer König! Sie aber schrien: Weg, weg! kreuzige ihn! Pilatus spricht zu ihnen: Euren König soll ich kreuzigen? Die Hohenpriester antworteten: Wir haben keinen König ausser dem Kaiser.
Logischerweise müßten die "sie" im Folgesatz also entweder die (anwesenden) Juden insgesamt (V.14) oder speziell die Hohepriester (V.15) sein.
Auch im Folgenden ist wieder von diesen "sie" die Rede:
17 Und er selbst trug sein Kreuz und ging hinaus nach der Stätte, genannt Schädelstätte, die auf hebräisch Golgatha heisst,
18 wo sie ihn kreuzigten, und zwei andere mit ihm, auf dieser und auf jener Seite, Jesus aber in der Mitte.
Erst später wird aufgelöst, welche "sie" gemeint sind:
23 Die Soldaten nun nahmen, als sie Jesus gekreuzigt hatten, seine Kleider [...]
Die Auflösung wird nachgereicht.
In der Textanalyse spricht man von einem unangezeigten Deixiswechsel.
Ein nicht angezeigter Wechsel der gemeinten Bedeutung einer Vokabel, der sogar später erst expliziert wird, ist also nichts Ungewöhnliches für Johannes, ja begegnet sogar im selben Text nochmals.
Weinache schrieb:Hier gilt es also an dir, zu zeigen
Das, Weinache, ist eine Frechheit. Du kommst nur mit Eisegese (denkst Dir was aus und unterstellst es dem Text), Beleglosigkeit bzw. Scheinbelegen, vor allem mit Ignorieren. Nee Du, ich mache meine Hausaufgaben, Du jedoch nicht. Wenn hier jemand in einer Bringschuld ist, dann Du.
Apropos Hausaufgaben. Du fragtest ja
Weinache schrieb:Also woher weißt du, dass 1) die Juden zu dieser Zeit die Bezeichnung "Rüsttag für das Passafest" stets auf den 14. Nisan beziehen
und ich verwies oben nur auf die Spiegelbildlichkeit dieser Frage, die damit nichts wert ist - wenn sie unbeantwortet bliebe. Bleibt sie aber nicht:
Hier mal aus dem Talmud, konkret dem Traktat Pessachim, Kapitel 5, Blatt 58a Text der Mischna, es geht um die Frage veränderter Opferzeiten:
חָל עֶרֶב פֶּסַח לִהְיוֹת בְּעֶרֶב שַׁבָּת
chal 'äräv päsach lihjot be'äräv schabbat
"Trifft es der Rüsttag des Passah, am Rüsttag des Sabbat zu sein, [dann ... ]"
Die mischnischen Texte des Talmud gelten als die "mündliche Thora", also die (so die rabbinische Sicht) von Mose nur mündlich gegebenen Erläuterungen zur schriftlichen Thora, die aber ebenso wichtig und gottgegeben seien. Ihre endgültige Ausformulierung und Selektion erhielt die Mischna im 1. und 2. Jh. Na und da es hier um Ordnungen des Tempelkultes geht, der Tempelbetrieb aber mit der Zerstörung des Tempels im Jahre 70 endete, haben wir hier einen Beleg aus spätestens der groben Mitte des 1.Jh.
Definitiv, der "Rüsttag des Passah" ist nicht automatisch ein Freitag, sondern nur gelegentlich, kann halt auch mal passieren. Der Rüsttag des Passah, das ist der Tag, an dem am Abend die Opfertiere geschlachtet werden.
Weinache schrieb:Special pleading is an informal fallacy wherein one cites something as an exception to a general or universal principle, without justifying the special exception. It is the application of a double standard.
Quelle: Wikipedia: Special pleading
Na wenn Du ständig das "justifying the special exception" ignorierst... Immerhin aber bist Du es, der nachgewiesenermaßen sich des "double standard" befleißigt.
Echt, Du hast hier so verkackt. Im "Argumentieren", im Belegen, im Eingehen auf die Darlegungen de Gegenübers, ja selbst im Adhominem.
Eigentlich ist mittlerweile alles gesagt, vieles mehrfach, der "äräv päsach" / "paraskeuê tou pas'cha" "Rüsttag des Passahfestes" ist und bleibt der 14. Nisan. Nicht ein einziges Mal hast Du auch nur versucht, einen Beleg zu erbringen, wo von "Rüsttag des XY" vorzubringen, wo XY zwar was anderes ist als "Sabbat", aber dennoch nur der Sabbat-Rüsttag gemeint sein kann, bei dem halt zufällig der Sabbat auch jener Tag XY ist. Deine Behauptung, dem sei trotzdem so, ist damit vom Tisch.