@Optimist @pere_ubu Wenn ich aus eurem fruchtbaren Duo mal ein Trio machen darf:
Ich glaube an die kath. Lehre: Ein Gott in drei Personen.
Dann ist Jesus, das Wort Gottes, Gott wie der Vater (und auch wie der Heilige Geist).
Und zwar bin ich imstande, den fehlenden Artikel im Johannesprolog anders zu erklären (trotz fehlender Hebräisch- und Griechisch-Kenntnisse):
Und das Wort 'war der/ein Gott' gegen 'war Gott'. Soll hier nicht einfach gesagt werden: 'war göttlich'? Göttllich kann man logisch nur sein, wenn man Gott ist. Mithin spielt es keine Rolle, ob Gott in der Satzaussage mit Artikel steht oder ohne.
Es kommt in dem Satz nur auf die Aussage an, daß Jesus bzw. dem 'Wort' das Prädikat 'Gott' oder 'göttlich' zugesprochen wird.
Da im Kontext im rein praktischen Aufbau dieser Aussage Gott Vater als existent und bekannt (im Judentum) vorausgesetzt wurde, wird ihm der bestimmte Artikel: 'der Gott' zugesellt. Er entfällt bei dem 'Wort', dem Sohn, weil dieser ja h i e r erst zu definieren und zu beschreiben ist.
- Auch im Deutschen hat der bestimmte Artikel ursprünglich demonstrativen Charakter. 'Der' kann sinngleich durch 'dieser' ersetzt werden. -
("Ich möchte diese Äpfel" = die da hinten, also etwas, was man sieht.)
Gott Vater war schon im Bild, deswegen 'dieser'.
M. a. W.: Das Zufügen bzw. Weglassen des Artikels hatte in dem Bibeltext nur operative Gründe, solche der sprachlichen Entwicklung der Aussage, und nicht etwa absolute Definitionsgründe.
Außerdem spricht der erste Teil des ersten Satzes des Prologs für die Gottheit des Sohnes: Wenn er - ohne jede Einleitung - 'im Anfang war', m u s s er Gott gewesen sein.
Dann wird die Aussage noch zusätzlich nach allen Seiten gedreht zur Verstärkung: 'Und Gott war das Wort'.
Ich persönlich sehe die Dreiheit Gottes auch deswegen als plausibler denn eine Zweiheit, weil eine Dreiheit die Vollkommenheit der Kommunikation symbolisiert.
Eine Familie ist ja auch erst mit Kind komplett.
Übrigens ist das Dreifaltigkeitsmodell Gottes selbstredend nicht nach unserer natürlichen Ehegemeinschaft geformt, sondern Gott hat uns die Familie geschenkt, damit wir ein Modell zu seinem Verständnis haben.
Gruß in die Runde! - Oder doch nur in die Ellipse?