@Argus7 Argus7 schrieb:Tafel 11 mit der Sintflut-Erzählung aus der Bibliothek des Aššurbanipal
Das vorhandene Schriftmaterial erlaubt die Rückdatierung der ursprünglichen Fassung bis mindestens in das 18. Jahrhundert v. Chr, reicht aber wahrscheinlich in die Abfassungszeit des Etana-Mythos im 24. Jahrhundert v. Chr. zurück. (Zitatende)
Hallo!
Wir haben in einem anderen Thread schon einmal ausgiebig über das Gilgamesch - Epos diskutiert.
Es ist für uns Bibelgläubigen somit nicht fremd.
Zu glauben, dass die Bibelschreiber aus babylonischen Schriften ihre Inspiration erhielten, ist mehr als unwahrscheinlich.
Denn von Anfang an standen die Weltanschauungen und Praktiken der Babylonier im krassen Gegensatz zum Judentum mit seinem Monotheismus.
Gläubige Hebräer würden deshalb nicht einmal im Traum daran denken, ihr geistiges Gut von den Babyloniern zu entlehnen.
Zum Gilgamesch Epos im Detail ( Überschwemmungssage ):
"Das babylonische Gilgamesch-Epos enthält viele Einzelheiten. Wie es darin heißt, suchte Gilgamesch seinen Vorfahren Utnapischtim auf, dem ewiges Leben geschenkt worden war, nachdem er die Flut überlebt hatte. Utnapischtim erklärt in der darauffolgenden Unterhaltung, ihm sei geboten worden, ein Schiff zu bauen und seine Familie sowie Rinder und wilde Tiere mit hineinzunehmen. Er habe das Schiff als riesigen, an jeder Seite 60 Meter langen Würfel mit sechs Stockwerken gebaut. Er erzählt Gilgamesch, der Sturm habe sechs Tage und sechs Nächte gedauert, und sagt dann: „Am siebenten Tag ließ die Sturmflut nach; es war eine Stille wie nach der Schlacht. Alsbald ward still das Meer, es legte sich der Wettersturm, die Sintflut war zu Ende. Ich blickte aus nach dem Wetter, da war es gar stille geworden. Und alle Menschheit war zu Lehm geworden.“
Kommen wir einmal zu nur zwei Details der Erzählung:
Ein Wasserfahrzeug in Würfelform mit jeweils 60 m Seitenlänge!
Sturm der Flut: 6 Tage und 6 Nächte
Diese Angaben sind für ein Wasserfahrzeug, da in Würfelform, völlig unrealistisch.
Warum?
Da ein Würfel auf einem aufgepeitschten Meer buchstäblich durcheinandergwürfelt werden würde.
Das hätte auch zur Folge gehabt, dass der Würfel voll Wasser gelaufen wäre, denn irgendwo hätte ja frische Luft herein kommen müssen.
Außerdem eine weltweite Flut auf 6 Tage anzusetzen, ist total unrealistisch und daher entspringt die Erzählung aus der babylonischen Welt der Mythen, wahrscheinlich mit einem wahren Kern.
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Der Sintflutbericht der Bibel liefert dagegen Einzelheiten zur Bauweise der Arche z. B. im Verhältnis 6:1, ein Verhältnis, dass auch heute noch im Schiffsbau bei Ozeanriesen Verwendung findet.
Des weiteren berichtet die Bibel von der Verwendung des Holzes eines harzigen Baumes, die Abdichtung durch Teer, von innen und außen, von einer Fensterreihe oberhalb des Daches und von drei Stockwerken und vielen Abteilen zu Stabilisierung des schwimmenden, rechteckigen Kastens von über 130m länge, 23 m breite und über 12 m höhe.
Des weiteren dauerte gemäß der Bibel die Flut etwa 1 Jahr und die Zeit der Wasserfluten die vom Himmel fielen, 40 Tage.
DAHER:
Die Behauptung, dass die Bibelschreiber vom babylonischen Mythos abgeschrieben hätten, halte ich mehr als unwahrscheinlich, da dieser voll Legenden, Vielgötterei und anderen Ungereimtheiten ist, die dem gesunden Menschenverstand zuwiderlaufen.
Dagegen ist der Bibelbericht sachlich und nachvollziehbar!
Nur weil der Gilgamesch Epos als archäologischer Fund älter datiert wird, (da auf Stein festgehalten, konnte er den Zahn der Zeit auch besser überstehen ),als wie bisher erhalten gebliebene Urschriften der Bibel, heisst das deswegen noch lange nicht, die Bibelschreiber haben davon abgeschrieben.
Gemäß den Zeitangaben der Bibel hat die Sintflut auch vor der Niederschrift des Gilgamesch - Epos mindestens 500 Jahre vorher stattgefunden. So ist es nicht verwunderlich, dass dieser Bericht entstellt ins Reich der Legenden abgerutscht ist!
Jedoch: Beide Berichte könnten auf der historischen Tatsache der Sintflut beruhen, wobei der Bibelbericht dem Logbuch Noahs entstammen könnte, so genau und detailliert sind die Angaben.
Fazit:
Die Behauptung der Bibelkritiker, der Bibelbericht zur Sintflut sei von babylonischen Mythen abgekupfert worden, entbehrt jeglicher Grundlage und daher ist diese Behauptung in den Bereich der Hirngespinste einzustufen!
Gruß, Tommy