@natünatü schrieb:Ich hoffe, du nimmst mir meine Kritik nicht übel.
Nein, warum sollte ich
;)Bin doch auch froh, dass Du mir mal bisschen Gegenwind gibst, wenn schon Andere keine Argumente finden oder zu bequem sind oder was weiß ich.
Ich finde es auch recht interessant, mal die andere Sichtweise dazu kennenzulernen, auch wenn ich diese nicht teilen kann
:)Hab gerade im Nachhinein gesehen, dass Pertti inzwischen auch was schrieb (haben uns überschnitten) - Du bist also nicht gemeint
;).
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Bei Eurem Konzept (Trinität) bleibt die Frage, wie die Funktion Jesus als Mittler ausgefüllt werden soll, wenn es gilt Jesus=Gott?
Wenn alle 3 (Gott-Vater, Gott-Sohn und Gott-HG) gleichrangig sind und eine EINZIGE Gottheit verkörpern, wie stellst Du Dir dann die Mittlerrolle von der Person Gott-Sohn zur Person Gott-Vater vor?
Einen Mittler stelle ich mir so vor, dass er zwischen unterschiedlichen Rängen vermittelt, jedoch NICHT zwischen
Gleichrangigem.
Dann käme doch höchstens noch eine Gottes-Figur infrage, die ÜBER diesen Dreien steht, damit Jesus Mittler sein könnte.
Damit würdest Du jedoch die Theorie von Einigen stützen, dass es außer Jahwe noch einen übergeordneten Gott gibt.
Und die Fragen „mein Gott warum hast Du mich verlassen...“ (glaubt Jesus sich selbst verlassen zu haben?) oder weshalb Jesus zu sich selbst betet... lassen sich mit der Trinität auch nicht hinreichend erklären.
natü schrieb:... Bevor man damit beginnt, sollte man die bisherige Theologie wenigstens in den wichtigsten Zügen aufgearbeitet haben. ...
Hier magst Du Recht haben.
Vielleicht könnte mir ein Theologe außer meiner obigen Fragen auch erklären, wie es mit der Trinität zu vereinbaren ist, dass Jesus schon
von Anbeginn „im Schoße des Vaters spielte“?
Dazu noch mal das Trinitätsbild:
Gott-Jesus spielt im Schoße von Gott-Vater und beide sind – lt. Trinität
gleichgroß... ?
Bei allem Respekt vor Theologie usw. und ich glaube natürlich nicht, dass dies Dummköpfe sind, aber fakt ist, dass die Theorie der „Dreieinigkeit“ SO nicht in der Bibel definiert wurde, sondern im Nachhinein
reininterpretiert wurde.
So wie ich annehme, dass die Bibel inspiriert ist, ziehe ich genauso die Möglichkeit in Betracht, dass die Theologen, welche diesen Standpunkt vertreten,
inspiriert sind ... weiß nur nicht von wem oder was. Weißt sicher was ich meine?
... : 'Dann hätte es in der Bibel doch irgendwo gesagt werden müssen...'
->n:
Das ist in meinen Augen ein schwaches und gefährliches Argument in jeder Diskussion, da negativ....
Weiß schon wie Du es meinst, kann ich jedoch nur bedingt gelten lassen.
WENN Gott gewollt HÄTTE, dass es die Trinitätstheorie geben soll, bzw. diese richtig ist, dann hätte es zumindest für Klarheit sorgen können, wenn es in der Bibel
eindeutig SO stehen würde.
Wollte er also diese Klarheit nicht? Und wenn ja, warum?
natü schrieb:Mit deinem Buch-Vergleich scheinst du dich gut eingerichtet zu haben.
Ja, das hast Du gut auf den Punkt gebracht
;)natü schrieb:Wenn man sich mit etwas begnügen könnte, was irgendeine Person mal eben so ausgeknobelt hat, wär das Wesen der heiligsten Dreifaltigkeit ja platter als das leichteste Sudoku-Rätsel ...
Du sagst es, die Trinität ist für mich zu aalglatt und einfach, während ich meinen Buchvergleich sogar kleines bisschen komplizierter finde
;)Dass er (Buchvergleich) das Geheimnis der heiligsten Dreifaltigkeit auf einen Schlag auflösen würde, das wäre aber doch zu einfach, findest du nicht?
Die Dreifaltigkeit ist für mich kein Geheimnis, sondern wie gesagt – einfach und aalglatt.
Warum sollte dann mein Buchvergleich nicht auch einfach sein (ist er aber nicht mal in DEM Maße).
„das wäre aber doch zu einfach“ -> warum auch nicht? Oder: Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht“?
;)Und alles bitte vor dem Hindergrund sehen was ich weiter oben schrieb (von wem sind die Theologen inspiriert...?) ... und so einfach die Trinität auch erscheinen mag, für mich ist sie weniger schlüssig.
Man müsste auch mal fragen, welche Interessen hinter der Trinität evtl. stehen könnten? Am Ende vielleicht gar, Jesus in seiner
Mittler-Rolle zu
schmälern? Wie ich weiter oben schon schrieb:
Bei Eurem Konzept (Trinität) bleibt die Frage, wie die Funktion Jesus als Mittler ausgefüllt werden soll...
Wie gesagt, ich misstraue den Kirchen stark, das weißt Du ja. Ich bin mir auch bewusst, dass Du diese Gedanken nicht zulassen magst und kann das auch gut verstehen.
natü schrieb:...und alle gelehrten Disputationen von großen Denkern, ja Heiligen der Jahrhunderte wären nur überflüssige Zutat.
Ja, immer wieder die Frage: Von wem sind sie inspiriert – ganz
unbewusst natürlich (keiner von denen wird es
merken, dass er evtl. fehlgeleitet sein könnte...).
Genauso wie auch ich oder jemand anderes dies nicht wissen und merken kann. Nur ich bin mir wenigstens bewusst darüber, dass es so sein könnte bzw. schließe diese Möglichkeit nicht von vornherrein aus.
natü schrieb:Einen Gott, den du mit deiner - wenn auch respektablen - Vorstellungskraft befriedigend erklären kannst, möchte ich - sorry - gar nicht haben.
Kann ich verstehen. Weil du eben die Autorität anderer Menschen (Theologen), insbesondere des Papstes sehr weit oben anbindest. Nur sehe ich dagegen, dass dies auch alles nur fehlbare Menschen sind, wie ich schon mal schrieb.
Die einzige Autorität die für mich wirklich eine IST, ist der Vater und sein Sohn.
natü schrieb:Du gehst immer noch nicht auf die von mir vorgelegten kirchenamtlichen Definitionen ein:
Weil ich diesen „Autoritäten“ nicht über den Weg traue
;)natü schrieb:... Jesus ist nicht e i n Gott. Dann gäbe es mehrere, wie im Heidentum.
Jesus ist e i n e Person.
In der Bibel wird er aber öfters als Gott bezeichnet. Und wie ich auch schon schrieb, der Teufel wird auch als EIN Gott bezeichnet....
-> Ist aber beides offensichtlich nur als
Herrschaftsform gemeint.
natü schrieb:Abgesehen von deiner fachtheologischen Abstinenz sind auch deine philosophischen Begriffe ('die Seiten sind nicht das Buch, sondern repräsentieren es nur') viel zu frei und ungesichert, als dass du damit in den theologischen Diskurs eintreten könntest, mMn.
Ja, sie sind frei und ungesichert. Ich brauche aber auch nicht die Absegnung eines Papstes, wenn ich selbst frei darüber nachdenken möchte.
Auch wenn ich nicht in den theologischen Diskurs eintreten könnte, finde ich mein „Bild“ dennoch in sich schlüssig, logisch und vor allem zur Bibel
passend. Während ich dies für die Trinität eben NICHT so sehen kann.
Und kommt es nicht eher darauf an, dass es
mit der Bibel übereinstimmt, als mit den Lehren einer Kirche?
Aber gut, da sind wir eben unterschiedlicher Meinung, weil Du ja nicht an die Inspiration der Bibel glaubst.