@FabianoZur Zeit der Offenbarung des Koran gab es drei bis vier Typen von "Rednern" (ist unpassend, aber mir fällt gerade keine andere Bezeichnung ein) mit denen der Stamm des Propheten s.a.w. vertraut war.
Das war zum einen der "einfache" Dichter (Shair). Dieser verwendete die gebundene Sprache. Das was man als "Dichtung", im arabischen "Nazm" bezeichnet.
Dann gab es den Stammesmagier (Kahin). Dieser verwendete eine ähnliche Form des Sadsch/Reimprosa. Jedoch inhaltlich mit ganz anderen Themen behaftet, als die des Qur'an. Teilweise sehr banale Themen. Ähnlich einem Hexenmeister, quasi sowas wie ein Hellseher, der Kontakt zu Dschinnen pflegt die ihm Einiges zuflüstern.
Und wiederum gab es den Madschnuun. Das ist jemand der tatsächlich von einem Dschinn besessen ist und eigentlich keine vernünftigen Sätze äußern kann.
Als letztes vielleicht noch der Zauberer. Dem eine untergeordnete Rolle zukommt..
Das Volk des Propheten s.a.w. versuchte anhand der gegebenen Umstände den Propheten s.a.w. in eine dieser Kategorien einzuordnen, weil ihnen andere Definition nahezu unmöglich erschien.
Er passte in keine der genannten Kategorien, weil der Stil und inhalt des Korans davon gänzlich Unterschied, sodass eine konkrete Einordnung für sie nicht möglich war.
Etwas was man als "Prophetentum" (Nubuwwa) bezeichnete kannten sie nur bedingt aus anderen Ländern, jedoch war das nicht etwas was in ihrem eigenen Weltbild vorkam.
Sura 52:29-30
"So ermahne (nur); du bist ja durch die Gunst deines Herrn weder ein Wahrsager (Kahin) noch ein Besessener (Madschnuun)."
"Oder sagen sie etwa: „Ein Dichter (Shair), gegen den wir die (Unglücks)fälle der Zeit abwarten“?"