Die Dinge zwischen der Rationalität
30.01.2008 um 16:35
Natürlich gibts Dinge, die nicht rational zu erklären sind. Manche sind es noch nicht, manche werdens vielleicht niemals sein und manche sind nur scheinbar nicht erklärbar. Der Mensch verfügt über einen Filtermechanismuss der fürchterlich viele Informationen ganz einfach aussperrt. Der funktioniert bei so ziemlich allen Menschen gleich, so kann man ihn auch manipulieren. Illusionisten nutzen das, um ihre Tricks vorzuführen. Sie lassen zum Beispiel Sachen "verschwinden", indem sie davon ablenken wie der Krempel wirklich wegkommt. Nun könnte man diese Fähigkeit der indirekten Manipulation, wenn man wollte, durchaus als Magie bezeichnen.
Der Mensch gibt der Wissenschaft aber noch diverse Rätzel auf. Hier sei das Gehirn mal genannt, dieses anscheinend äusserst verletzliche Organ, welches aber durchaus mal ganz erstaunliche Regenrationsfähigkeiten vorführt. Es gab da mal den Fall eines Bahnarbeiters, welcher sich 1896 oder so eine Eisenstange durch den Schädel jagte, er wollte damit ne Dynamitstange ins Sprengloch schieben und hat wohl zu fest geschoben.
Die Eisenstange trat unter seinem linken Wangenknochen ein, durchtrennte den Sehnerv und flog aus der Schädeldecke wieder raus.
Der Mann hat überlebt, Freunde bezeichneten ihn als "etwas jähzorniger".
Solange das Kleinhirn nicht beschädigt wird oder der Blutdruck dort zustark ansteigt, behält das Organ grosse Teile seiner Funktion. Die einzelnen Funktionen des Gehirns werden sozusagen um die beschädigten Bereiche umgeleitet.
Wie das genau funktioniert, wird man vielleicht niemals wissen...
Weiterhin ist erstaunlich ist die Genauigkeit zu der die Sinnesorgane fähig sind. Meistens wird das aber nicht gebraucht, weswegen die meisten Informationen ganz einfach nicht verarbeitet werden.
Fällt ein Sinnesorgan aus, wird der Bereich des Hirns welcher für die Verarbeitung der Signale des Organs zuständig war, neu aufgeteilt. Er verarbeitet nun zusätzliche Informationen aus den anderen Sinnesorganen. So kommts, das ein Blinder besser hören, riechen und Tasten kann als die Sehenden. Tatsächlich konnte er das schon vorher, sein Gehirn hat sich aber nicht drum gekümmert.
Tatsächlich nehmen unsere Sinnesorgane die Welt ganz anders war als wir das tun. Bevor wir irgendwas sehn, ist das gesehene schon mehrfach verarbeitet worden.
Wir sehen nur im Zentrum des Gesichtsfeldes in Farbe. Alles andere wird nachträglich eingefärbt. Direkt neben dem Zentrum des Gesichtsfeldes, welches wir mit dem "gelben Fleck" der Netzhaut wahrnehmen, gibts den "blinden Fleck", dort wo der Sehnervaus dem Augapfel austritt, sehn wir garnichts. Wir haben nun keinen schwarzen Fleck im Sichtfeld, weil das ganze bereits extrapoliert wurde bevor wir es bewusst erfassen können.
So kommts, das wir manchmal Sachen nicht finden können die direkt vor der Nase liegen: Wir können sie nicht sehn und das Hirn hat falsch nachgerechnet.
Erhält das Auge wenig Sauerstoff, wird die Versorgung der Zellen des gelben Flecks sichergestellt. Auch wenn die Muskeln der Iris bereits abgestorben sind, können wir noch sehn. Ziemlich hell, weil die Iris ohne Muskelanspannung weit offensteht und mit Tunnelblick, weil die Rekonstruktion der Bilder im Hirn anfängt nachzulassen. Licht am Ende des Tunnels? Kenn ich irgendwoher.
Wenn man auf dem Weg Richtung Holzkiste ist und der Körper langsam Feierabend macht, erlebt man recht wirr erscheinende Effekte der ausfallenden Filterung. Es gibt Leute, die hatten Nahtod Erfahrungen nach denen sie erzäheln konnten was zwei Räume weiter passiert.
Das haben sie gehört. Durch mehrere Betonwände durch. Das kann übrigens jeder mit einem funktionierendem Gehör, aber das meiste wird einfach ausgefiltert. Ist auch gut so, man stelle sich vor man läuft durch ne Fussgängerzone und hörte alle Herzschläge, alle Darmgeräusche und jeden Atemzug.
Glücklicherweise haben wir diesen praktischen Filter. Der fällt aber aus, sobald wir uns kurz vor dem Tod befinden. Manche Leute schweben auch über ihrem eigenen Körper.
Das tun sie nicht wirklich, aber versuch mal deine Reflektion in einem Spiegel zu erkennen, wenn du die Informationen was ein Spiegel oder eine Reflektion sind, nicht mehr abrufen kannst. Nun mögen manche die Augen geschlossen haben. Der Raum wurde aber bei allen Nahtod Patienten wahrgenommen. Die haben den ganzen Krempel nur leider falsch zusammengesetzt. Die Information wie mans richtig macht ist leider nicht abrufbar.
Und so sieht man sich selbst mit geschlossen Augen auf nem Tisch liegen. Das Augen in einer Phase kurz vor dem Tod geschlossen sind, ist ne Information welche im Kleinhirn, welches bis zu allerletzt noch gut funktioniert, aufgehoben und wird daher zur Rekonstruktion des Bildes hergenommen.
Auh in diesem unterversorgten und grösstenteils abgestelltem Zustand ist das Hirn immernoch unbegreiflich kompliziert.
Wieso die Leute offenbar lieber an göttliche Intervention glauben als an die Fähigkeiten ihres eigenen Gehirns, auch unter widrigsten Bedingungen noch seine Funktion aufrecht zu erhalten, ist mir ehrlich gesagt schleierhaft.