Papst diskutiert über Darwins Evolutionslehre
28.08.2006 um 16:37
Ich habe einen interessanten, etwas längeren aber lesenswerten Text gefunden:
Teil 1
"Die Kulturgeschichte der Menschheit macht uns im Rückblickverständlich, daß die breite Bevölkerungsschicht erst in den letzten Jahrhundertenzunehmend so weit gebildet wurde, daß Lesen, Rechnen und Schreiben für fast jedermannselbstverständlich wurden. Es ist eine Tatsache, daß die christlich-mosaischen Kirchenüber Jahrhunderte alles unternahmen, um die Evolution des Bewußtseins der ihrunterstellten Menschheit zu blockieren - und es bedurfte mutiger Kultur- undSozialrevolutionäre, diesen Bann zu brechen.
Heute haben wir - als Menschheit -einen Bewußtseinsstatus erreicht, der an die Wissenschaften immer mehr Fragen stellt,weil das erwachte Bewußtsein grundsätzlich der korrekten Beantwortung der Daseinsfragenbedarf. Der Aufbruch des Geistes, der besonders in den letzten 100 Jahren eingeleitetwurde, verlangt seine individuelle Entsprechung - oder fordert alternativ seine Opfer.Nach offiziellen Angaben verdoppelt sich - durch die gigantischen Fortschritte in derForschung - das in der menschlichen Gesellschaft vorhandene Wissen (in den exoterischenBereichen) innerhalb von 4-5 Jahren. Dem steht gegenüber, daß das geistig-kulturelleWissen, z.B. auf dem Gebiet der Religion und der Philosophie, zwar ebenso wächst, sichjedoch nicht so verbreiten kann, weil der Materialismus und Atheismus diese Dimensionendes Wissens und der Weisheit nicht anerkennt und somit unterdrückt.
Eine weitereAbwertung dieser Wissensbereiche entsteht dadurch, daß die derzeitigen Inhaber derLehrstühle für Religion kirchlich und weltanschaulich vorprogrammierte, stark begrenzteWeltbilder vertreten und in der Vergangenheit keinerlei Rücksicht auf dieWissenschaftlichkeit ihrer Aussagen und Behauptungen (Dogmen) genommen haben. Der soentstandene Vertrauens- und Verständnisverlust für die christlich-mosaischen Kirchen imVolk bedingt z.B. in Deutschland mit 1996 erstmals in seiner Geschichte einen Zustand, indem - nach einer großen Befragung des Magazins „Der Spiegel" im Dezember 1996 - dieMehrheit der deutschen NICHT MEHR AN GOTT GLAUBT, also atheistisch geworden ist. DieSchuld hierfür liegt primär bei den beamteten Verwaltern der kirchlichenReligionsgemeinschaften, die einer aufgeklärten und denkenden Menschheit keinwissenschaftliches Religions- und Gottesverständnis bieten. Analog verhält es sich mitder wissenschaftlichen Philosophie, die in alten Kulturen als Wissenschaft der Weisheitin höchsten Ehren stand und von den Priester-Königen gepflegt wurde.
Religion - eine Wissenschaft
Es war Merkmal aller Kulturen in allen Rassenund Völkern, daß die Religion als die allem anderen übergeordnete Wissenschaft betrachtetwurde und fester Bestandteil des gesamten Lebensverständnisses war. Darunter verstand mandie nach oben bzw. in den Makrokosmos führenden Strukturen, soweit diese sich aus demwissenschaftlichen Verständnis der unteren Lebensstufen interpolieren ließen. „Wie oben,so unten" - war auch damals das Gesetz. Auf diese Weise waren auch diereligiös-philosophischen Disziplinen wie Theosophie, Theologie, Ethik, Ästhetik, Logiku.a. grundsätzlich interkulturell untereinander verbunden, d.h. daß alle Hochkulturen vonden darin existierenden Weltanschauungsgemeinschaften getragen wurden. Durch dieSicherstellung einer wissenschaftlichen Perspektive, die eine objektive Gemeinsamkeit inden gebildeten und geistig dominierenden Schichten herstellte, ergab sich alsSynergieeffekt eine Konzentration der konstruktiven Energien.
„GOTT"und „GESETZ" - als synonyme Begriffe!
Die Lehren aller bedeutenden Weltlehrerzeigen in ihrer Begriffswahl, daß es zwischen den Begriffen „Gott" und „Gesetz" keinenUnterschied gibt. Während die breite Masse der Menschheit, bedingt durch ihreingeschränktes Bewußtsein, die universellen Naturgesetze im Grundsätzlichen nur erahnenkonnte und daher in einem mystisch-dogmatischen Gottesverständnis durch diePriesterschaft diktatorisch geführt wurde, verstand die geistig gebildete Schicht sehrwohl die Absolutheit der Gesetze! Alle Heiligen Bücher verwenden daher diese Begriffesynonym. Die Aufgabe der wissenden Priester-Philosophen bestand daher u.a. darin, demVolk klarzumachen, daß die der Gottheit zugeschriebenen Attribute nicht im Widerspruch zuden Ordnungsgesetzen des Kosmos stehen - und die Gottheiten grundsätzlich die mit denNaturwissenschaften übereinstimmenden Ordnungsmächte personifizierten. Dadurch standensämtliche Bewußtseinsgruppen innerhalb einer Hochkultur in der Einheit und bildeten einegeistige Gemeinsamkeit, die man zu recht als kulturelle, lebende Harmonie bezeichnet; undHarmonie ist zugleich ein Ausdruck für Kultur.
Mit der Loslösung der Religionaus ihrem kosmisch-gesetzlichen Verbund wandelte sich diese zunehmend in eineGlaubensgemeinschaft, die sich energetisch selbst schwächte. Der Begriff „Konfession"bezeichnet diesen Zustand treffend; die fehlende Geistenergie ist primäre Ursache für dievielen Fehlhandlungen der Glaubensverantwortlichen und für den Niedergang der von ihrbetreuten Gesellschaft. Allein ein Rückblick über unser Jahrhundert und ein Blick in dieGegenwart zeigen uns deutlich die bestehende globale Not.
Ohne groß überLösungen spekulieren zu müssen, spricht die Tatsache, daß Religion eben Wissenschaft ist,für sich und resultiert somit in der Notwendigkeit, die derzeitigenWeltanschauungsvarianten in den bestehenden Weltbildern wieder auf den Boden derWissenschaft zurückzuführen. Selbst wenn der mystisch veranlagte Teil der Menschheitdiese Notwendigkeit nicht erkennen und weiterhin als geistig Blinde in Richtung einerunwissenschaftlichen Glaubensdiktatur existieren will, ändert dies nichts an dieserZwangsläufigkeit. Der Makrokosmos (worunter ja auch die allem Irdischen übergeordneteGottheit zu verstehen ist) hat den Menschen mit einem Bewußtsein ausgestattet, das es zunutzen gilt. Hinzu kommt, daß diese Besinnung kein Experiment ist, denn alle Hochkulturenwurden aus der gelebten Synthese von Religion und Wissenschaft ja erst zu solchen!
Die Gegenwartskrise - tödlicher, materieller und intellektueller Egoismus
Die globale, allein vom Menschen selbst verursachte Gegenwartskrise bedarf hierkeiner weiteren Analyse. Der Mensch hat sich selbst ent-menschlicht und verhält sichbewußt unmenschlich. Sei es dadurch, daß er sich widerspruchslos allem ein- undunterordnet, sei es, weil er selbst relativer Nutznießer der unmenschlichen Strukturenund Verhaltensformen wurde. Auslösend für all dieses war und ist die falscheWeltanschauung, die davon ausgeht, daß der Mensch keinerlei kosmischen Gesetzmäßigkeiten- und damit keiner Verantwortung und Pflicht (außer der selbstgewählten) - unterliegt. Inder Vergangenheit verstand man es als seine Pflicht, irgendeiner (von den Konfessionenvorgegebenen Gottheit) durch Almosen und Kirchenbesuch seine Ehre zu erweisen, ganzgleich, ob diese mystische Verehrungsstruktur als makrokosmisches Ordnungsbild oder garals höchster Ordnungspunkt oder objektiv sogar als Dämon zu klassifizieren war. Die„Gläubigen" haben im allgemeinen nie darüber nachgedacht, wenngleich sie durch ihrePassivität ebenso die destruktiven Wirkungen mitgetragen haben.
Sich heute soeinfach von den Sünden der Vergangenheit zu distanzieren und gar im nächstenBewußtseinsschritt einfach in das Lager der Materialisten und Atheisten wechseln zuwollen, enthebt den Menschen nicht von der Pflicht der Wiedergutmachung, die ihm vomGesetz von Ursache und Wirkung auferlegt ist. Die Gegenwartskrise wird aber grundsätzlichbesonders deshalb zur Menschheitskrise, weil sich der Stand der Wissenschaftler und dieVerwalter der verschiedenen Wissenschaften im allgemeinen zu Lakaien der Politiker unddes Kapitals bzw. der Wirtschaft herabgelassen haben. Ein sehr hoher Prozentsatz derWissenschaftler wurde -menschlich-charakterlich - zu Verrätern an der Wissenschaftselbst, indem sie nicht Wissen schufen, das der Menschheit allgemein und positiv diente,sondern ihr Wissen eigennützigerweise mißbrauchten. Diesen Punkt müssen wir hier nichtvertiefen, weil uns allen nur zu viele Beispiele aus dem Alltag bekannt sind. Im Resultataber hat die Menschheit ihr Vertrauen zur Wissenschaft verloren und irrt jetzt zunehmendführungslos von einer Illusion in die nächste.
Der AUSWEG - unserBEWUSSTSEIN
Da uns die Schöpfung, Gott, der Kosmos oder die Natur (allesSynonyme für die dem Menschen übergeordneten rnakrokosmischen Mächte und Gesetze) miteinem Bewußtsein und mit Handlungsfreiheit ausgestattet hat, kann der Weg aus dem Chaosfür alle Menschen nur darin bestehen, diese beiden Grundelemente des Lebens aktiv undkonsequent einzusetzen.
Für dieses Ziel sollte das Bewußtsein umgehend in demMaße erweitert werden, daß es die Einheit von Mystik und Wissenschaft, von Religion undWissen begreift. Das Bewußtsein ist keine Entartung der Schöpfung oder gar ein Übel,sondern die geistige Königskrone. Halbwissen jedoch schwächt und ist grundsätzlichgefährlich. Kein Halbwissender der Chemie oder Physik darf z.B. in einem LaboratoriumExperimente durchführen, da Selbstzerstörung und Schädigung der Umwelthöchstwahrscheinlich die Folge sind. Allein der Mensch wähnt sich in dem Wahn, daß eralles tun könne und in den Tag hineinleben dürfe, ohne dabei Schaden zu erleiden bzw. zuverursachen.
Wie Herr Augustat in seinen Ausführungen anläßlich der Eröffnungdes Kongresses bereits erläuterte, ist das Lebensverständnis grundsätzlich in Richtungeiner Geist-Seele-Körper-Einheit - der Platon'schen Triade - zu erweitern. Erst dannkönnen die Prioritäten des Lebens richtig - der kosmischen Ordnung entsprechend - gesetztwerden. Selbst ein voller Bauch mit entsprechendem materiellen Wohlstand macht dieMenschen nicht glücklich, sondern vielfach unglücklicher, weil man sich erst dann seinergeistigen Unzufriedenheit und des Unerfülltseins bewußt wird. Natürlich ist einLebensminimum notwendig, um die Grundbedürfnisse zu befriedigen und auch dieMöglichkeiten einer Bewußtseinsentwicklung über das körperliche Wohl hinaus zu schaffen.Hierauf aufbauend sollte jedoch der höhere Lebenssinn aktiv abgedeckt werden. Heutebegreift selbst der Dümmste, daß Wissen konkrete Macht ist, weshalb es für uns alle darumgeht, das Welt- und Lebensverständnis unter Berücksichtigung der höherenGesetzmäßigkeiten zu vertiefen und unser Alltagshandeln dadurch zu optimieren."