aero schrieb am 06.02.2019:Danach wird Papst Franziskus das angebot gemacht, das wenn er sich (nachweislich, mutmaßlich von mir) 40 tage lang vegan ernährt, eine interessengemeinschaft für tierschutz 1 millionen us-dollar an eine organisation seiner wahl überreicht.
Als praktizierende Katholikin einige Gedanken dazu. Der Papst wird darauf nicht eingehen - warum? Der Papst gilt bei Katholiken als Stellvertreter Gottes auf Erden und lässt sich sicher nicht von einer Gruppe Veganer instrumentalisieren.
aero schrieb am 06.02.2019:Um es einmal direkt auszudrücken, fleisch gehört zur bibel wie auch das brot.
aero schrieb am 06.02.2019:Wenn es sich nur um fleisch als opfergabe in der bibel ging, könnte der papst vllt. darauf eingehen, ohne sein glaubwürdigkeit zu verlieren.
Nur als Hinweis: Die Bibel besteht aus zwei Teilen: Dem Alten Testament (wo u.a. auch Tiere geopfert werden), was auch grob gesagt teilweise deckungsgleich mit der jüdischen Tora ist - und dem Neuen Testament, das sich mit Christus als Messias befasst, ein Gedanke, den die Juden ablehnen. Das Christentum opfert nicht - also keine Tiere, anders als z.B. der Islam, wo es das "Opferfest" gibt.
Nervas schrieb am 07.02.2019:Die ganzen Pfaffen der katholischen Kirsche sollten mal zeigen was für gute Christen sie sind und ihre weltlichen Besitztümer spenden und schön die andere Wange hinhalten.
Du sprichst hier sehr abwertend. Hast du dich mal aktiv damit auseinandergesetzt, was im einzelnen in der katholischen Kirche passiert? Unser Pfarrer (Gemeinde mit 8000 Mitgliedern) hat eine Flüchtlingsfamilie aufgenommen, finanziert dem anderen Pfarrer und den evangelischen Kollegen eine Vollzeitstelle (aus seinem eigenen Gehalt) für einen Menschen, der sonst auf dem 1. Arbeitsmarkt keine Chance hätte, unterstützt immer wieder privat Hilfsbedürftige ...
Fedaykin schrieb am 07.02.2019:Ebenso die Speisegebote sind bis auf Fisch an Karfreitag, und generell Freitags recht überschaubar..
Das stimmt so nicht - das katholische Christentum kennt Fastentage - das sind insgesamt über 100 im Jahr. Während der Fastenzeit z.B. vor Ostern wird 40 Tage lang (Sonntags ausgenommen) kein Fleisch, keine Milchprodukte und keine Eier konsumiert - das kommt schon nahe an das vegane, allerdings ist z.B. Fisch erlaubt. Zudem ist der Sonntag kein Fastentag. Generell gibt es nur noch wenig Katholiken, die diese Zeit derartig streng befolgen und daher kommt die Idee, dass man 40 Tage kein Fleisch isst. Oder so. An Karfreitag und Aschermittwoch gibt es zudem noch das Gebot, nur 1x am Tag zu essen und eben auf Fleisch, Milch und Milchprodukte und Eier zu verzichten.
Das Kirchengebot, dass man freitags kein Fleisch essen darf, gibt es heute nicht mehr. Allerdings wird es in vielen katholisch geprägten Gegenden noch befolgt.
Fedaykin schrieb am 07.02.2019:subgenius schrieb:
Die gelten eingeschränkt auch für Christen (Kein Fleisch am Freitag)
Jaja, wobei das auch für den Christen egal ist. Und ist eine sehr sehr Starke Einschränkung. Es ist ein gewisses GEbot bzgl Freitgas fisch, aber ebenso irrelvant für die Ausübung des Glaubens.
Dieses Gebot gibt es offiziell nicht mehr ... bei uns in der Gegend wird es aber noch v.a. von älteren Leuten befolgt und z.B. auch die Betriebskantine eines großen Daxunternehmens bietet freitags Fisch, Süßspeisen und vegetarische Alternativen an.
subgenius schrieb am 07.02.2019:Ähmmm .. nur weil die Tötung nicht Ritualisiert ist, heisst es ja nicht das es nicht geschieht. Wächst das Lammfleisch auf Bäumen ?
Das Lamm steht als Symbol für Jesus Christus, deshalb wird es oft an Ostern gegessen (aber z.T. auch in Form eines Lammkuchens). Es ist aber nicht Bestandteil des Osterfestes, d.h. als Katholik muss ich kein Lamm essen. Ich kann an Ostern auch ein veganes Curry essen - du kannst als Priester auch veganer sein - das widerspricht der kirchlichen Lehre nicht. Es gibt auch kein "ritualisiertes" Schlachten, das gibt es im Islam (ausbluten lassen), aber nicht im Christentum.
Fedaykin schrieb am 07.02.2019:Hurra, wie gesagt Fleischkonsum als Essentieller Bestandteil des Römische Katholischen Glaubens ist mir nicht bekannt. NIx warum der Papst in ein moralische Dilemma kommen sollten. Außer so selbsinzenierten wo Veganer bei der Heiligen Kommuion sich anstellen bzgl des Leibes Christi, aber das ist ja realtechnisch nicht vorhanden, weil man definitiv kein Fleisch isst.
Selbst wenn der Papst Veganer wäre, würde es nicht dem katholischen Glauben widersprechen. Unser Priester ist Vegetarier (das ist bekannt, weil er doch oft zum Essen eingeladen wird, und sich und die Einladenden nicht in eine doofe Situation bringen wollte) und lebt zeitweise auch vegan. Für ihn ist es nur so, dass er in der Fastenzeit, einfach, um diese Zeit zu markieren, noch zusätzlich auf Dinge verzichtet, damit auch er die Fastenzeit begeht - aber das ist seine persönliche Entscheidung.
Fedaykin schrieb am 07.02.2019:Wie erwähnt wer Ostern Lammfleisch, Rind, Schwein oder Geflügel oder Vegan essen will, ist persönliche Sache. Ein Gebot der Kirche dazu ist mir nicht bekannt.
Es gibt nur das Karfreitagsgebot, was eine Einschränkung ist, was du nicht essen sollst. Aber es gibt kein Gebot, was du essen sollst. Du kannst an Ostern auch ein veganes Curry essen ....
subgenius schrieb am 07.02.2019:Wie ich vorher bereits im Scherz angedeutet habe, könnte Rom beschliessen das Rinder Feldfrüchte und damit vegan sind, genauso wie im Mittelalter der Bieber zum Fisch deklariert wurde um Fastenregeln zu umgehen.
Hierzu muss man Folgendes wissen: Im Mittelalter gab es mehr als 120 fleischlose Fastentage im katholischen Glauben, die verbindlich galten. Zudem gab es Jahre, wo die Versorgungslage sehr eingeschränkt war. Zum Fasten gehörten auch der Verzicht auf Milch, Milchprodukte und Eier. Wenn du mal wo spazieren gehst, wo Biber sind, dann kannst du dir vorstellen, welchen Schaden ein Kleinbauer eventuell erlitten hat, wenn ein Biber seine Felder flutete - zudem war die Versorgungslage oft so, dass es an Fastentagen im Kleinbauernhaushalt nichts anderes mehr gab, was er essen konnte, d.h. er musste komplett fasten. Wenn man da hört, dass der Biber ein Fisch ist ... :-), dann lösen sich gleich mehrere Probleme gleichzeitig :-). Auf der Schwäbischen Alb haben die armen Häusler für solche Tage Weinbergschnecken gezüchtet, damit sie was zu essen hatten - nicht überall gab es Fisch und die Kartoffel war auch noch nicht so weit verbreitet.
subgenius schrieb am 07.02.2019:Ich kann mir sogar vorstellen das der Papst während des Fastens sich tatsächlich vegan ernährt.
Wenn er das tut, ist das seine eigene Entscheidung.
subgenius schrieb am 07.02.2019:subgenius schrieb:
Mit der Synode von Ancyra (314 n. Chr.) wurde ein Berufsverbot für Priester und Diakone, die Vegetarier waren erlassen.
Wenn jemand Fleischspeisen, die Gott den Menschen zum Genuss gegeben hat, für unrein hält und ... auf sie verzichtet ... sei er mit dem Bannfluch belegt.« Papst Johannes III. (561-574) verkündete dieses Anathem auf der 1. Synode von Braga (Portugal).
Mit Verlaub ... das ist 1700 Jahre her ... all diese Gebote gelten in der heutigen Kirche nicht mehr und sind daher für den Papst auch nicht bindend.
IngwerteeImke schrieb am 08.02.2019:Wenn der Papst auch jenseits seiner Kirche und jenseits seiner Pr Maschine, wonach er ein ach so guter Kerl ist, ernst genommen werden will, dann soll er mal über das Verbot von Kondomen und der Pille nachdenken, die immer noch 100te Millionen menschen auf der Welt befolgen und den Bevölkerungszuwachs in Afrika zu minimieren.
Ich finde, das ist immer so ein Totschlagargument - tatsächlich sieht die Kirche verantwortungsvollen Sexualverkehr vor, der ausschließlich mit dem Ehepartner stattfindet. Möchtest du keine weiteren Kinder mehr, darfst du, völlig im Einklang mit der Kirche, natürliche Verhütungsmethoden praktizieren oder einfach abstinent bleiben. Das "Kondomverbot" bedeutet nicht, dass du einfach unverantwortlich Kinder zeugen sollst. Das Problem ist, dass es mit den heutigen üblichen Sexualpraktiken (außerehelicher Sex mit wechselnden Partnern und damit erhöhtes Infektionsrisiko) theoretisch eine Gefahr darstellt -es ist aber auch so - halte ich mich an das Kondomverbot (was ich z.B. tatsächlich tue), halte ich mich auch an die anderen katholischen Gebote.
Rorro schrieb am 09.02.2019:Sie hat den Franziskus gefragt warum sie vergewaltigt wurde und warum es so vielen Kindern schlecht geht und ihre Freunde ermordet wurde. Da segnet der Papst sie und sagt irgendwas von Gottes Plan. Winkt nochmal und steigt in seine Privatmaschine....
Auch der Missbrauch und die Vertuschung ist ein Problem in der Kirche. Es ist aber falsch, die Kirche darauf zu reduzieren.