paxito schrieb:Ich bezweifle, daß "selber nachdenken" zum Tod der Religion führt. Ist für mich auch kein sinnvolles oder erstrebenswertes Ziel, bin ja selbst religiös.
Bei allen Atheisten die nicht als solche (in atheistische Familien) geboren wurden, hat ein Prozeß des Nachdenkens zum Ablösen von der Religion geführt. Das ist immer der erste Schritt. Und Kinder sind auf Informationen scharf, ganz besonders auf solche, die sich deutlich von dem unterscheiden, was ihnen das Elternhaus eingetrichtert hat. Das gehört nämlich zum Erwachsenwerden dazu, daß man hinterfragt was man von Eltern und auch Schule vorgesetzt bekam, und sich sein eigenes Weltbild macht, selber nachzudenken beginnt.
Du scheinst diesen Prozeß negieren zu wollen, weil er nicht in Dein religiöses Weltbild paßt, sprichst den Kindern aus religiösen Elternhäusern somit die Fähigkeit, auch anderslautendes zu lernen und daraus Konsequenzen zu ziehen, ab?
Klar, ganz einfach ist das nicht, das selber Nachdenken. Deswegen verweigern es viele auch, vor allem weil sie die Konsequenzen fürchten (Abkehr von strengreligiösen Familien, vielleicht sogar "von ihnen verstoßen werden", Trennung von religiösen Gesellschaften etc.)
Aber das Wissen bleibt, der Stachel im Fleisch, daß die Welt vielleicht doch etwas anders gestrickt ist als ihnen das von Eltern und (Parallel-)Gesellschaft vorgesagt wird.
paxito schrieb:Würde ich nie bezweifeln. Trotzdem geht es nicht darum den Kindern Menschenrechte beizubringen, dass sie diese auswendig aufsagen könnten oder derartiges.
Wofür dann? Sich darauf berufen können, aber sich selbst nicht (gegenüber anderen) daran halten wollen? Lernen daß es sowas gibt und wozu es gut ist, ist der erste Schritt. Dafür muß die Schule sorgen, wenn die Familie es nicht kann oder will.