Jedi-Maximus schrieb:6. Mysterium des Leidens: Manche Theologen geben zu, dass Leid letztlich ein Geheimnis bleibt, das menschliches Verständnis übersteigt. Sie setzen auf Vertrauen in Gottes Güte trotz des Unverständnisses.
Ah…deswegen das große Schweigen in den Missbrauchsfällen der Kirche? Die Täter sind immerhin Theologen.
Oder doch nur Leid verursachen, dass die Leidenden spirituell wachsen können?
Also ein Akt selbstloser Hilfe für Kinder und Jugendliche in Obhut der Kirche ihnen Zugang zu spirituellem Wachstum zu geben? Warum dann Nonnen sexuell nötigen? Die haben doch schon ihren Glauben, ihr spirituelles Wachstum…ah…verstärken? Ja, klar! *hirnnbatsch* Dass ich da nicht von selbst draufgekommen bin.
Muss ich glatt denen sagen, die mich missbraucht haben…oh…Mist…waren ja keine Theologen, sondern ein 17jähriger und ein 80jähriger Politiker. Politisches Wachstum also für mich? Oder ewige Jugend?
Naja…Bist ja nicht der Einzige hier, der Leid, wie Kriege, Missbrauch, Mobbing usw. per Glaube und Religion relativieren oder sogar legitimieren würde.
Ich hoffe, dir ist klar, dass du mit deiner Abhandlung über Leid den Leiderzeugern einen Freibrief gibst, denn so kann jeder sagen: “Ich helfe mit dem Leid, dass ich verursache, doch nur anderen an sich und spirituell zu wachsen. Der Jedi-Maximus hat das gesagt und Gott sieht das wohl auch so.”
Danke im Namen aller, die unter Menschen leiden müssen, die Kriegen ausgesetzt sind, gefoltert werden, missbraucht, geschlagen, getreten, beleidigt, gemobbt usw.
Ja, wir, die Opfer, sollten da auch noch dankbar für das Leid sein. Unbedingt.
Btw.: Gott ist kein Gott, sondern ein willkürlicher sadistischer Demiurg, der mir den freien Willen gibt, mich aber dafür bestraft, diesen zu nützen.
Ich sehe gerade sämtliche Mystiker in den Gräbern kotzen und rotieren, das du Mystik zu verklärst und Leid jeder Art zur mystischen Erfahrung deklarierst.
Oder denkst du nur eingeschränkt und haust einfach nur raus, was dir gerade vor Augen schwebt, ohne zu überlegen, was es alles an Leid gibt und worunter Menschen leiden (können oder müssen).
Kleine Empfehlung: frag‘ mal Menschen aus Kriegsgenerationen und -gebieten. Die werden dir sicher sagen können, ob sie daran gewachsen sind, flüchten zu müssen (wenn sie überhaupt konnten), zu sehen, wie die Eltern zusammengeschossen werden, wie ein Soldat die Mutter und die minderjährige Schwester vergewaltigt und dann im Blut liegen lässt, wie die Häuser angezündet werden, damit man obdachlos wird usw.
Oder frag‘ Obdachlose nach ihrem Leben. Geh‘ in ein Altenheim…Krankenhaus. Leid ist mannigfaltig.
Und frag‘ sie alle, ob die an dem Leid spirituell gewachsen sind und ob sie ihren Peinigern dankbar dafür sind.
Wenn du das erste Mal vor jemanden mit einer eintätowierten Nummer im Arm stehst und ihn nach Leid und spirituellem Wachstum fragst, reden wir nochmal.
Kannst auch in ein Kloster gehen. Die Schwestern und Brüder pfeifen dir was, weil sie schon soviel Leid gesehen und selbst erlebt haben. Für meine Partnerin war es kein spirituelles Wachstum sondern purstes Leid am Darmkrebs zu verrecken.
Ah…oder du beschäftigst dich mal eingehend mit DER christlichen Schützenhilfe zum spirituellem Wachstum: den Kreuzkriegen. Das muss in den Betroffenen, genau wie in allen anderen Kriegen spirituelle Spitzenleistungen gegeben haben.
Ey…ich bin raus. Wie fernab jeglicher Realität kann man sein.