Cthulhus_call schrieb:Wenn 2/3 der Menschen in diesem Land eine Koalition mit der AfD ablehnen, dann ist das eben kein ignorieren des Volkswillens, wie es hier oft dargestellt wird. Darauf wollte ich hinaus, darum ging es schon meiner Meinung nach.
Zumindest ist es aber ein Ausschließen einer großen Gruppe aus wichtigen Teilen des demokratischen Betriebs, und das ist schon gefährlich für die innere Stabilität der Gesellschaft.
Im Grunde ist es genau das Gegenteil von dem, was man unter Demokratie versteht, denn dort geht es um die Befriedung der jeweiligen Interessensgruppen untereinander, um Interessensausgleich usw, und nicht darum signifikanten Teilen der Bevölkerung keinen Zugang zu politischer Macht zu gewähren, weil die Etablierten allem Anschein nach Konkurrenz nicht dulden.
Hätte wenigstens einer einen Plan, wie man das Problem wieder einfängt, könnte man das ja noch eine Weile tolerieren. Aber offenkundig ist da nicht viel mehr, außer dem inflationären Nazi Vorwurf, der aus meiner Sicht auch noch die NS Zeit verharmlost, und mittlerweile so abgenudelt ist, dass sich ganz normale Leute, die nur etwas Sympathie dort bekundeten, und entsprechend abgekanzelt wurden, scherzhaft mit "hi du Nazi, höhö" begrüßen. Was bitte soll daran demokratisch sein, wenn man in dieser Art von verbaler, psychischer, und zT auch physischer Gewalt mit Millionen von Wählern umgeht?
Bei allen Bedenken, die ich der AfD ggü auch hege, aber so kann man nicht mit Wählern umgehen. Egal wen sie wählen. Eigentlich sollte man froh sein, dass sie überhaupt noch wählen gehen, und sich nicht noch ganz anders radikalisieren. Lange wirds vermutlich nicht mehr dauern, wenn der Diskurs sich noch weiter zuspitzen sollte.