AfD
05.01.2025 um 12:20stereotyp schrieb:Rassismus: wirklich rassistische Aussagen dürften die Ausnahme sein. Aber mittlerweile wird ja alles als rassistisch bezeichnet.Was ist den für dich eine wirklich rassistische Aussage?
stereotyp schrieb:Antisemitismus: weiß ich nicht so genau. Hätte ich gern belegt.Ich weiß nicht, aber was ist für dich ein Beleg, den du auch als solchen anerkennst?
Ein paar Beispiele:
[...]https://www.welt.de/politik/deutschland/article252566026/Landtagswahl-Thueringer-AfD-wirbt-im-Wahlprogramm-mit-Nationalsozialist.htm
21 Zeilen sind dem Wahlprogramm der AfD Thüringen für die Landtagswahl am 1. September vorangestellt. Es handelt sich um den Text des Volkslieds „Rauscht ihr noch, ihr alten Wälder“ des Lyrikers Franz Langheinrich aus dem Jahr 1912. Langheinrich wird auf der ersten Seite des AfD-Programms namentlich erwähnt.
Damit wird klar: Die AfD wirbt mit dem Gedicht eines glühenden Anhängers des Nationalsozialismus. Der 1945 verstorbene Langheinrich war Teil der völkischen und nationalistischen Deutschen Kunstgesellschaft, die 1920 von völkischen Künstlern nach eigenen Angaben mit dem Ziel gegründet worden war, für eine „rein deutsche“ sowie gegen eine „Verrottung der Kunst“ einzutreten.
Laut der Kunsthistorikerin Kirsten Baumann, die zu völkischer und nationalsozialistischer Kunstkritik promovierte, handelte es sich bei der Deutschen Kunstgesellschaft um eine „extrem aggressive, völkisch-fundamentalistische Gruppierung“. Die Organisation ordnete Kunst mit biologistischen Zuschreibungen als „rasserein“ oder „artfremd“ ein.
Um 1930 trat die Deutsche Kunstgesellschaft dem antisemitischen Kampfbund für deutsche Kultur des führenden NSDAP-Ideologen und späteren Kriegsverbrechers Alfred Rosenberg bei. Der paramilitärisch organisierte Kampfbund war 1933 an Säuberungsaktionen deutscher Museen und öffentlichen Bücherverbrennungen beteiligt, bei denen „undeutsche“ und „entartete“ Literatur vernichtet wurde.
Langheinrich, der nun prominent im Wahlprogramm der Thüringer AfD präsentiert wird, hielt für die Deutsche Kunstgesellschaft unter anderem im Januar 1935 eine Rede zum Thema „Bolschewismus in der Politik und in der Kunst“. In der von der Kunstgesellschaft herausgegebenen Zeitschrift „Das Bild“ hieß es im gleichen Monat: „Mit dieser Kampfansage schloß sich Franz Langheinrich aufs engste an die Kulturrede Alfred Rosenbergs vom 19. im Julmond (Dezember) 1934 im Sportpalast zu Berlin an, wo der vom Führer ernannte Wächter der gesamten geistigen und weltanschaulichen Erziehung der Bewegung zum Kampf gegen jede Verfälschung der nationalsozialistischen Kulturabsichten aufgerufen hatte.“
[...]
Der Historiker Jens-Christian Wagner, Professor für Geschichte an der Universität Jena sowie Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, sagte WELT: „Die NS-Ideologie stand auf zwei wesentlichen Säulen: dem Antisemitismus und dem Antibolschewismus. In der völkisch-nationalistischen Szene, der Langheinrich angehörte, flossen beide Ziele zusammen.“ Die „Entjudung“ und „Säuberung“ von Kunst und Kultur von kommunistischen Strömungen hätte zu den „Kernzielen der Nationalsozialisten“ gehört.
Das Volkslied im AfD-Programm bezeichnet Wagner als „heimattümelnd-harmlos“. „Indem Langheinrich im Wahlprogramm aber mit Lebensdaten namentlich genannt wird, erhält er gewissermaßen die Rolle eines Patrons oder Paten der Thüringer AfD. Damit verherrlicht die AfD Thüringen unverhohlen den Nationalsozialismus und sein völkisches ‚Vorfeld‘“, sagte er weiter.
[...]
Normalerweise hüten sich AfD-Funktionäre vor antisemitischen Äußerungen. Was sie auch immer über Juden denken mögen, so wissen sie doch, dass Judenfeindschaft in Deutschland allenfalls als „Israelkritik“ hoffähig ist. Manchmal aber rutscht die Maske. So am Abend der Landtagswahlen, als der sächsische AfD-Spitzenkandidat Jörg Urban von ARD-Moderatorin Julia Krittian mit Stellungnahmen der Kirchen, der Landesverbände der jüdischen Gemeinden sowie einer Reihe von Industrie- und Berufsverbänden gegen seine Partei konfrontiert wurde. Die „massive Hetze“, so Urban, seien „Gefälligkeitsaussagen“ von Institutionen und Unternehmen, die alle vom Staat abhängig seien.https://www.welt.de/debatte/kommentare/article253332436/Sachsen-Hier-wird-die-Judenfeindschaft-der-AfD-gut-sichtbar.html
Als Krittian nachfragte, ob er die jüdischen Landesverbände als staatliche Institutionen oder staatsabhängige Unternehmen bezeichnen würde, antwortete Urban: „Die werden alle mit öffentlichen Geldern gefördert.“ Man müsse aber unterscheiden zwischen „der Führungsebene, die von staatlichen Geldern lebt“, und vielen Gemeindemitgliedern, die in der AfD eine konsequente Kraft gegen den Islamismus sähen.
Von einer „Führungsebene“ in Sachsen zu reden, wo es nicht einmal 2300 Juden gibt, oder gar in Thüringen, wo es ganze 800 sind, ist schon irreführend. Tatsächlich arbeiten die Vorstände der Landesverbände in beiden Bundesländern ehrenamtlich. Die Unterstellung, die „Führungsebene“ würde „von staatlichen Geldern leben“, ist also erstens falsch und verleumderisch.
Zweitens aber bedient die Unterstellung, jene Vorstände würden, weil sie „von staatlichen Geldern leben“, „Gefälligkeitsaussagen“ für die Regierungsparteien abliefern und sich an einer „Hetze“ gegen die AfD beteiligen, alte antisemitische Vorurteile, denen zufolge „der Jude“ für Geld alles tun würde.
[...]
Zu unterstellen aber, die Juden in Deutschland verhielten sich deshalb regierungskonform, ist ignorant. So hat sich etwa der Zentralrat der Juden oft genug gegen die Regierung und den politischen Mainstream gestellt und wurde dafür maßlos kritisiert.
Besorgnis muss die durchschimmernde Erwartung Urbans erregen, wer Geld vom Staat erhalte, müsse sich durch „Gefälligkeitsaussagen“ revanchieren. An ihm und seiner Partei liegt es nun, die Unwahrheiten über angeblich gekaufte jüdische „Führungsebenen“ zurückzunehmen und klarzustellen, dass die Förderung jüdischen Lebens auch dann gesichert wäre, wenn die AfD an einer Landes- oder Bundesregierung beteiligt wäre. Und zwar ohne mitgelieferten Maulkorb.
[...]https://www.jfda.de/post/neue-weltordnung-bjoern-hoecke-verbreitet-antisemitische-verschwoerungserzaehlungen-am-29-03-22
Vor allem die Rede von Björn Höcke war geprägt durch antisemitische Verschwörungserzählungen, die im Folgenden anhand einzelner Sequenzen genauer betrachtet werden:
“Corona, Energieproblematik, Energiepolitik, Ukraine-Krieg – das hängt alles miteinander zusammen” / “Plandemie”
Verschwörungserzählungen liegt in der Regel die Annahme zugrunde, dass sich hinter gesamtgesellschaftlichen Ereignissen oder Krisen der vermeintliche Plan einer mächtigen “Elite” verbirgt, die die Welt zu ihren Gunsten steuert bzw. steuern möchte. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass es sich bei Entwicklungen oder Geschehnissen nicht um natürliche, sondern um künstlich erschaffene, konstruierte Gebilde handelt. Deutlich wird das an dem Neologismus “Plandemie”, der bereits seit Beginn der Corona-Pandemie fester Bestandteil von Verschwörungserzählungen ist. Der Begriff impliziert, dass es sich in Wahrheit um keine tatsächliche Pandemie sondern um einen Plan der Regierung bzw. einer “Elite” handelt.
Höckes Aufzählung verdeutlicht: Verschwörungserzählungen sind in den im Fokus stehenden Inhalten wandelbar, funktionieren jedoch stets nach demselben Muster. Im Kern ist jede dieser Erzählungen antisemitisch, weil hinter der “Macht im Hintergrund” fast immer Jüdinnen:Juden vermutet werden.
“Cui bono, liebe Freunde, wem nutzte diese Plandemie, die ja bis heute noch nicht vorbei ist. Sie nutzt vor allem den globalistischen Eliten, die gerade in einem Überlebenskampf sind, bzw. ihre globalistische Agenda, ihren Traum von der Neuen Weltordnung, ihren Traum von der Weltregierung jetzt einen großen Schritt nach vorne in die Zukunft entwickeln wollen.”
“Cui bono?”[lateinisch: Wem zum Vorteil?] – mit dieser rhetorischen Frage adressierte Höcke mehrmals in seiner Rede die Zuhörer:innen. Auch sie impliziert, die Pandemie sei in Wahrheit von langer Hand geplant und verfolge ganz und allein das Ziel, die “Agenda” einer “globalistischen Elite” voranzutreiben. Worin diese vermeintliche “Agenda” besteht, führte Höcke im Anschluss selbst aus. Er sprach von einer “Neuen Weltordnung” bzw. einer “Weltregierung” und bezog sich hierbei auf die weit verbreitete Verschwörungserzählung der sog. “Neuen Weltordnung” (engl. “New World Order”). Als solche wird das angebliche Ziel “globalistischer Eliten” bezeichnet, eine weltweite, autoritäre Weltregierung zu errichten.
Gesellschaftliche Krisen werden von Personen, die an jene Mythen glauben, häufig als Strategie dafür betrachtet, den Plan der Weltregierung umzusetzen. Die Tatsache, dass auch diese Verschwörungserzählung schon zu Beginn der 1990er Jahre populär wurde, zeigt, dass im Zusammenhang mit entsprechenden Erzählungen stets auf neue Themen Bezug genommen wird.
Der von Höcke genutzte Begriff der “Globalisten” ist ebenfalls antisemitisch konnotiert. Er fungiert als Synonym für jene internationale “Elite” und dient als Chiffre für Jüdinnen:Juden, die angeblich die globale Wirtschaft und Kapitalströme bestimmen.
“An der Stelle möchte ich gerne George Soros kritisieren. Und ich möchte betonen, dass ich ihn nicht für seinen Glauben kritisiere. […] Ich kritisiere George Soros und die anderen Superreichen dafür, dass sie ihr Geld, das sie angehäuft haben, missbrauchen. Dass sie mit ihren Stiftungen, wie im Falle Soros, souveräne Staaten unterwandern, kulturell transformieren. Und damit die Volkssouveränität aushöhlen und die Demokratie zerstören. Dafür kritisiere ich Soros und die anderen Superreichen der Welt.”
Um wen oder was es sich bei der zuvor von Höcke benannten “globalistischen Elite” vermeintlich handelt, zeigte sich im weiteren Verlauf seiner Rede. An den Verfassungsschutz gerichtet, der die gesamte AfD seit Kurzem offiziell als rechtsextremen Verdachtsfall beobachtet und dem der Redner zuvor die Anwendung des Kriegsrechts zur Unterdrückung von Oppositionellen zuschrieb, sprach Höcke den ungarisch-jüdischen Shoah-Überlebenden, Philanthropen und Milliardär George Soros an. Soros dient seit Jahren als konkretes Feindbild von antisemitischen Verschwörungserzählungen.
Auch wenn Höcke betont, er kritisiere Soros “nicht für seinen [jüdischen] Glauben”, so folgt er dennoch der codiert antisemitischen Auffassung, dass mächtige “Superreiche” ihren Einfluss dazu nutzen würden, um die Geschicke der Welt zu lenken. Es ist kein Zufall, dass entsprechende Erzählungen in der Regel von Jüdinnen:Juden oder als jüdisch markierten Menschen handeln.
“Annalena Baerbock, Angela Merkel, die waren Mitglieder des sog. Young Global Leadership Programms von Herrn Schwab, dem Leiter des Weltwirtschaftsforums, eines der größten Strippenzieher der gegenwärtigen Weltpolitik. Die ‘Freunde’, die uns regieren, die sind in eine Schule gegangen, wo sie mit anderen Ideen konfrontiert worden sind, als dem eigenen Land zu dienen. Nein, diese Menschen, die uns regieren, liebe Freunde, das sind keine deutschen Patrioten, das sind globalistische Sprechpuppen. Die machen deshalb auch keine deutsche Interessenpolitik sondern sie machen eine Interessenpolitik für amerikanische Großkonzerne und für globalistische Strippenzieher.”
Zum Abschluss zeigte sich deutlich, nach welchem Muster die von Höcke angeführte antisemitische Verschwörungserzählung funktioniert. So hieß es, politische Verantwortungsträgerinnen wie Bundesaußenministerin Annalena Baerbock oder die ehem. Bundeskanzlerin Angela Merkel wären lediglich “globalistische Sprechpuppen” der “globalistischen Strippenzieher”. Das Bild des “Strippenziehers” ist ein antisemitisches Stereotyp, das sinnbildlich dafür steht, dass die benannte angebliche “Elite” die Geschicke der Welt lenke.
Als einen dieser “Strippenzieher” benannte Höcke in dem Zusammenhang Klaus Schwab, den Begründer des Weltwirtschaftsforums. Insbesondere seit Beginn der Corona-Pandemie ist Schwab ein zentrales Feindbild im Kontext diverser Verschwörungserzählungen. Die weit verbreitete Erzählung des “Great Reset” bezieht sich auf Schwab und die durch ihn bzw. das Weltwirtschaftsforum formulierten Vorschläge für eine nachhaltigere Wirtschaft nach der Corona-Pandemie. Durch seine Wortwahl erweckte Höcke den Anschein, dass Politiker:innen fremdgesteuert und allein den Interessen mächtiger Konzerne und Einzelpersonen folgen würden.
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stereotyp schrieb:Der absolute Hauptgrund, warum die AfD gewählt wird ist, weil nur ihr zugetraut wird, die irreguläre Migration effektiv zu bekämpfen.Viele Vorschläge zielen vor allem auf symbolische Politik ab, um das Thema Migration in den Vordergrund zu stellen und Wähler zu mobilisieren, ohne die praktischen Herausforderungen realistisch zu berücksichtigen.
Kurzum, wählst du die AfD und diese stellt die Regierung, bleiben die Migrationsprobleme bestehen, aber deine Frau oder Freundin darf nicht mehr im Bikini an den Badesee. Aber gut, es gibt ja genügend Männer, die sich genau das wünschen. Nach dem Motto: Die Frau gehört an den Herd. Wie in der guten alten Zeit.