eckhart schrieb:Das ist für mich auch klar, weshalb ich nie bestrebt sein werde, dieses Machwerk zu sehen.
Analytisch würde ich so etwas schon einmal sehen wollen, vielleicht auch testweise mich ein Stück weit versuchen, darauf einzulassen, um den Wirkmechanismus des Machwerks zu ergründen.
Die Eitelkeit und der Hang zur Selbstdarstellung und -überhöhung Höckes bieten meiner Ansicht nach auch einen guten Ansatzpunkt, ihn und seine Botschaft zu bekämpfen.
Eigenliebe, Selbstinszenierung und eine dabei leicht durchscheinende sexuelle Lüsternheit (an sich selbst) mögen mit postmateriellen Wertvorstellungen nicht kollidieren; im Gegenteil, sie sind in Zeiten von TikTok und Instagram sogar Teil einer gewissen Normalität, wie auch immer man das bewerten mag.
Gemessen an dem archaischen Männerbild jedoch, das in der Geisteswelt eines Höcke und seiner unverhohlenen Nähe zum Faschismus gern propagiert wird, wirkt seine Inszenierung hingegen seltsam unpassend und gleicht eher der peinlichen Karikatur eines Rechtsextremisten.
Sie erinnert auch eher an die Ordens- und Prunksucht eines Hermann Göring oder die, für Gesinnungsgenossen provokative, Lüsternheit eines Ernst Röhm, als an die wortarm düsteren Heldengestalten eines Arno Breker, um einen weiteren Vertreter der NS-Ästhetik ins Spiel zu bringen.
Höcke ist keine Naturgewalt, sondern bietet doch, gemessen an seinem eigenen (!) ideologischen Horizont , allerlei mentale und charakterliche Angriffspunkte.
Man sollte bei ihm schon ansprechen, was man bei einem aufgeschlossenen Menschen nicht als Makel brandmarken dürfte, da er seinerseits keine Toleranz gegenüber Andersdenkenden und anders Lebenden walten lässt.