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AfD

86.292 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Familie, Wahlen, Partei ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: AfD

AfD

19.08.2024 um 17:22
Zitat von Star-OceanStar-Ocean schrieb:Viele schauen einfach kein ÖRR und gucken stattdessen einen Film, lesen Romane, arbeiten im Garten oder fallen nach dem Arbeitstag und Abendessen einfach nur müde ins Bett.
Ich schaue auch vergleichsweise wenig ÖR, außer arte (die ebenfalls von den Gebühren mitfinanziert werden). Trotzdem mag ich mich an der Dauerkritik am ÖR nicht beteiligen, weil ich das Konzept nach wie vor im Prinzip gut finde. Dass der ÖR auch Geld verschwendet und z.T. belanglose Massenware produziert, heißt für mich noch lang nicht, dass ich den ÖR abschaffen oder komplett umkrempeln wollte.


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19.08.2024 um 17:31
Zitat von martenotmartenot schrieb:Dass der ÖR auch Geld verschwendet und z.T. belanglose Massenware produziert, heißt für mich noch lang nicht, dass ich den ÖR abschaffen oder komplett umkrempeln wollte.
Ich würde auch behaupten, dass "Konventionelles Fernsehen" generell mit der Zeit immer mehr stirbt, wovon auch aber nicht ausschließlich der ÖR betroffen ist, sondern auch Privatsender oder generell Unterhaltungsfernsehen. Die Entwicklung geht immer mehr in die Richtung Streamingdienste, Youtube etc. weil es einfach bequemer ist direkt in das Format zu schalten wofür man sich interessiert und nicht bis 20.15 Uhr zu warten um einen spannenden Film zu sehen. Viele Sendungen: Talkshows, Dokus etc. der bekannten Sender kann man ja auch mitlerweile oft (nach der TV-Ausstrahlung) online jederzeit ansehen.
Zitat von martenotmartenot schrieb:Trotzdem mag ich mich an der Dauerkritik am ÖR nicht beteiligen, weil ich das Konzept nach wie vor im Prinzip gut finde.
Was genau findest du an dem Konzept gut, dass Redakteure auswählen, Was und Wann der Zuschauer sehen soll. Das würde mich interessieren. Also ich persönlich würde das Feld gar nicht der AfD als Thema überlassen, das ist doch eine generell Kontroverse. Also ich entscheide schon gerne selbst, wenn ich es kann.


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19.08.2024 um 17:36
@Star-Ocean



Hast du denn auch mitbekommen, was Höcke allein in der Berichtserstattung so von sich gibt?
Zitat von Star-OceanStar-Ocean schrieb:Ich nicht, aber so habe ich zumindest den Ursprungskommentar verstanden
Du siehst das so. Sind alle AfD-Wähler Faschisten? Nein. Aber sie wählen eine Partei, die ihre völkische und rechtsextreme Gesinnung offen zur Schau stellt. Wenn einer der führenden Köpfe, der zudem vom Bundesvorstand hofiert wird, offen davon spricht, 15-20 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund zum Wohl des Landes zu remigrieren, von mehr deutschem Nachwuchs fantasiert und dabei wiederholt Vokabular aus dunklen Zeiten verwendet (siehe den Link im ursprünglichen Kommentar) – und dafür sogar mehrfach verurteilt wurde – dann kann sich niemand mehr herausreden, er habe das nicht gewusst. Wer trotzdem für diese Partei stimmt, nimmt bewusst in Kauf, dass Höcke genau das umsetzt, was er ankündigt. Und er kann das unwidersprochen tun.

Es gibt genügend Alternativen zur AfD, um seinen Protest auszudrücken.


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19.08.2024 um 17:47
Zitat von mchomermchomer schrieb:Hast du denn auch mitbekommen, was Höcke allein in der Berichtserstattung so von sich gibt?
Dinge, weshalb er nun offiziell Faschist genannt werden darf.
Zitat von mchomermchomer schrieb:Du siehst das so. Sind alle AfD-Wähler Faschisten? Nein. Aber sie wählen eine Partei, die ihre völkische und rechtsextreme Gesinnung offen zur Schau stellt
[...]
Zitat von mchomermchomer schrieb:Es gibt genügend Alternativen zur AfD, um seinen Protest auszudrücken.
Welche Alternativen schlägst du denn vor? Wenn ich mir z.B. bezüglich den Ton zum Thema BSW hier im Forum anschaue, dann scheint das ja fast noch die schlechtere Wahl zu sein.

Bleiben also die bereits bestehenden Partein zu denen AfD-Wähler aber scheinbar den Zugang verloren haben. Man könnte seinen Protest also nur nur mit einer Kleinstpartei, z.B. DIE PARTEI zum Ausdruck bringen, diese würde zumindest ein wenig mehr Polemik und Sarkasmus in den Politikalltag bringen, hat aber kein ernsthaftes Programm und schafft auch nichtmal die 5% Hürde, also auch kein echter Protest sondern nur eine verschenkte Stimme, ähnlich bei den anderen Kleinstpartein.


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19.08.2024 um 18:33
Zitat von Star-OceanStar-Ocean schrieb:Man könnte seinen Protest also nur nur mit einer Kleinstpartei, z.B. DIE PARTEI zum Ausdruck bringen, diese würde zumindest ein wenig mehr Polemik und Sarkasmus in den Politikalltag bringen, hat aber kein ernsthaftes Programm und schafft auch nichtmal die 5% Hürde, also auch kein echter Protest sondern nur eine verschenkte Stimme, ähnlich bei den anderen Kleinstpartein.
So war es aber auch mal bei der AfD, in Schleswig-Holstein ist sie sogar noch bei der letzten Landtagswahl 2022 an der 5%-Hürde gescheitert. Das hat viele Leute ja trotzdem nicht abgehalten, der AfD ihre Stimme zu geben und sie so groß zu machen.
Warum also nicht dasselbe bei anderen Kleinparteien?


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19.08.2024 um 18:51
Zitat von Bone02943Bone02943 schrieb:Und das sind dann Menschen, denen geht es gar nicht schlecht. Haben ein Eigenheim, oft eine gute Rente, nur wird ihnen täglich erzählt wie schlecht alles in Deutschland ist. Und das glauben sie leider auch.
Das ist deine subjektive Einschätzung. Du kannst es nicht beurteilen ob ein Unternehmen tatsächlich Gewinne einbringt oder ums Überleben kämpfen muss. Nach aussen hin kann der Anschein trügen. Viele Unternehmen gehen eben auch insolvent. Die Sorgen und dann eben auch Frust den man wahrscheinlich hat, gerade die kleinen und mittleren Unternehmen müssen teilweise ganz schön hart für ihr Überleben kämpfen. Manchmal ist der Frust eben doch berechtigt wird aber als jammern auf hohem Niveau bewertet. Da wundert es eben nicht, dass dann eben aus Frust solche Parteien wie die AFD gewählt werden ,wenn die Sorgen und Nöte der Bevölkerung immer wieder abgetan werden.


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19.08.2024 um 19:10
Zitat von martenotmartenot schrieb:Aber mir ist die Motivation unklar, warum man ausgerechnet die AfD wählt, obwohl es ja eigentlich hier gar nicht so schlecht ist, wie beklagt.
Ich denke, hier spielt auch eine gehörige Portion Missgunst und Selbstüberschätzung eine Rolle. Man fürchtet sich davor, dass Menschen, die "anders" sind, den gleichen Wohlstand erreichen könnten, wie man selbst. In den Augen vieler AfD-Fans erscheint das ungerecht, denn sie glauben, nur sie selbst hätten sich alles hart erarbeitet. Die Linken hingegen sind ja bekanntlich arbeitsfaul und die Ausländer kommen sowieso nur durch Kriminalität an Geld.


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19.08.2024 um 19:57
@Photographer73
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Ich befürchte es. Sie forderte ja auch jetzt wieder einen "anderen Umgang mit der AfD". Sie hält sich das Optionstürchen einer Zusammenarbeit mit der AfD nicht ohne Grund offen.
Die AfD ist doch im Prinzip die einzige Alternative für die BSW, oder? Schließlich hat SW die Ablehnung von Waffenlieferungen quasi zur Voraussetzung für eine Koalition gemacht.


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19.08.2024 um 19:58
Zitat von PusemuckelPusemuckel schrieb:So war es aber auch mal bei der AfD, in Schleswig-Holstein ist sie sogar noch bei der letzten Landtagswahl 2022 an der 5%-Hürde gescheitert. Das hat viele Leute ja trotzdem nicht abgehalten, der AfD ihre Stimme zu geben und sie so groß zu machen.
Warum also nicht dasselbe bei anderen Kleinparteien?
welche andere Kleinpartei hat im Programm, die Asylpolitik und/oder Migrationspolitik drastisch zu verändern?
Ich wüsste zumindest keine.

Wem also die derzeitige Asylpolitik ein zu großer "Dorn im Auge" ist, was soll so jemand wählen? Höchstens noch den BSW.
Wenn dann aber für so jemanden der BSW ansonsten zu sozial ist, für den bleibt dann nur die AfD.
Ja, ich weiß, das sind dann alles Faschisten und Rassisten, die aus diesem Grund die AfD wählen 😉


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19.08.2024 um 20:01
@AlexaM
Da macht es natürlich Sinn, als z. B. Kleinunternehmer sein Kreuzchen bei der AfD zu machen. Die ist ja immerhin für ihre cleveren Ideen in Sachen Wirtschaft bekannt.
[...]
Am 1. September wird in Sachsen der neue Landtag gewählt. Die Sorge über ein starkes Abschneiden rechts- beziehungsweise linksgerichteter Parteien nimmt im Vorfeld jedoch zu – auch in der Wirtschaft. Kurz vor der Landtagswahl hat der Verband der Familienunternehmer

nun eine Plakataktion an den zwei großen sächsischen Flughäfen gestartet.

Unter dem Motto »Keine Reise ins Blaue. Sachsens Wirtschaft braucht Zuversicht« sollen Wähler davon abgebracht werden, ihre Stimmen bei der Landtagswahl für AfD oder BSW abzugeben.

»Je stärker diese beiden Parteien am Wahltag werden, desto unattraktiver wird Sachsen für Investoren sowie für Arbeits- und Fachkräfte«, sagt der sächsische Landesvorsitzende der Familienunternehmer, Christian Haase. Ein Denkzettel für die Ampelregierung in Berlin helfe der sächsischen Wirtschaft nicht. »AfD und BSW sprechen zwar zu recht schwere Fehler der Ampelregierung an, haben aber für die Wirtschaftspolitik in Sachsen nur vordergründige Lösungen.«

»Eine schlechte Wirtschaftspolitik würde unseren Betrieben hier immens schaden«, so Haase weiter. Wenn am Ende nur eine Minderheitsregierung möglich sei, würde sich das negativ auf Sachsens Wirtschaft auswirken. Das Beispiel Thüringen mit seiner langen Minderheitsregierung zeige, wie sehr das erst den heimischen Unternehmen schadet, und dann allen Bürgern bei der Einkommensentwicklung.

»Hinter dem scheinbar wirtschaftsnahen Wahlprogramm der sächsischen AfD versteckt sich eine auf Abschottung und Ausgrenzung setzende Politik«, so Haase. Die sächsischen Familienbetriebe seien auf Offenheit für Unternehmen sowie Arbeits- und Fachkräfte aus dem Inland, der EU und auch Drittstaaten angewiesen. Bei politischer Instabilität, noch größerem Arbeits- und Fachkräftemangel und weniger Unternehmensansiedlungen schrumpfe die sächsische Wirtschaft. Vielmehr brauche es eine stabile Regierung.
[...]
https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/sachsen-familienunternehmer-warnen-mit-plakataktion-vor-afd-und-bsw-vor-landtagswahl-a-e0ffc5ed-7c41-4a94-a008-767b3be2a9fd


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19.08.2024 um 21:31
Zitat von OptimistOptimist schrieb:welche andere Kleinpartei hat im Programm, die Asylpolitik und/oder Migrationspolitik drastisch zu verändern?
Ich wüsste zumindest keine.
Eine Kleinpartei fällt mir da auch nicht ein, aber mittlerweile hat sich die CDU/CSU das auf die Fahnen geschrieben. Seit Merkel nicht mehr da ist, ist die Partei deutlich nach rechts gerutscht meiner Meinung nach.
Für mich zu weit, aber im Gegensatz zur AFD steht sie wenigstens auf demokratischem Boden.


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20.08.2024 um 01:02
Zitat von E.SchützeE.Schütze schrieb:Ich denke, hier spielt auch eine gehörige Portion Missgunst und Selbstüberschätzung eine Rolle. Man fürchtet sich davor, dass Menschen, die "anders" sind, den gleichen Wohlstand erreichen könnten, wie man selbst. In den Augen vieler AfD-Fans erscheint das ungerecht, denn sie glauben, nur sie selbst hätten sich alles hart erarbeitet. Die Linken hingegen sind ja bekanntlich arbeitsfaul und die Ausländer kommen sowieso nur durch Kriminalität an Geld.
Für viele Dinge, die man nicht versteht, ist Neid eine mögliche Erklärung. Dass man sich in Deutschland so schwer tut, das Erreichte auch anderen zu gönnen, oder von dem, was man hat, etwas abzugeben, hängt aber auch mit einigen Besonderheiten unseres Landes zu tun, die den Vergleich mit ähnlichen Staatswesen verzerren.

Die OECD hat z.B seit dem 1960er Jahren immer wieder das deutsche Bildungssystem kritisiert, vor allem den geringen Anteil von Hochschulabsolventen. Nicht eingerechnet wurde dabei aber der hohe Qualitätsstandard nichtakademischer Bildungsgänge in Deutschland, besonders die vorbildliche berufliche Bildung.

Der deutsche Wohlstand der Vergangenheit wiederum zeigte sich weniger in individuellem Reichtum; vielmehr wurde der Wohlstand in einem guten öffentlichen Angebot an Krankenversorgung, Verkehrswegen, Post, Bahn usw. wahrgenommen, während die Bürger des Landes, im Vergleich mit anderen europäischen Ländern, immer vergleichsweise arm waren. Der Anteil an Wohneigentum liegt in Deutschland im Europavergleich auf einem der letzten Plätze, die breite Masse der Bevölkerung dürfte auch sonst über kein nennenswertes Vermögen verfügen - eine starke öffentliche Daseinsvorsorge als Resultat kollektiver Leistung (Steuern) machte diesen Zustand nicht nur erträglich, er war Ausdruck eines spezifisch deutschen Weges, der im Wege der neoliberalen Wende, der Privatisierung der Staatsunternehmen, der Globalisierung und Migration, einseitig von oben aufgekündigt wurde.

Es erfolgte aber keine Ausschüttung der Dividende dieser Veränderungen an die Bevölkerung - eigentlich hätte man den Leuten keine Telekom-Aktien verkaufen dürfen, sondern sie an die Menschen kostenlos verteilen müssen, die jahrzehntelang dort mangels Alternative ihr Geld gelassen haben.

Dem Verzicht der Vergangenheit (relativ arme Bevölkerung) wurde die Dividende entzogen, während zeitgleich durch Zuwanderung der Kreis der Empfangsberechtigten ohne vorherigen Beitrag vergrößert wurde.

Die einseitige Aufkündigung des alten Sozialsystems, das man als "arme Bürger in einem reichen Staat'" bezeichnen könnte, ohne Ausschüttung der Dividende an die Bevölkerung, hat den Aufstieg der AfD sicher mit verursacht und mag die Klagen derjenigen, denen es noch (vergleichsweise) gut geht, teilweise miterklären. Es rechtfertigt gleichwohl in keiner Weise, deswegen Rechtsextremisten seinr Stimme zu geben, um es klar zu sagen.

Im Grunde hat die europäische Einigung die tradierten Besonderheiten der Mitgliedsstaaten teils unzureichend berücksichtigt.

Dass heute in verschiedenen Ländern Europas rechte Parteien die Webfehler der Angleichung für ihre Ziele ausnutzen, und in Deutschland kein Ausgleich für den früher geleisteten Verzicht erfolgte, sollte schnellstens korrigiert werden.


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20.08.2024 um 08:41
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Die einseitige Aufkündigung des alten Sozialsystems, das man als "arme Bürger in einem reichen Staat'" bezeichnen könnte, ohne Ausschüttung der Dividende an die Bevölkerung, hat den Aufstieg der AfD sicher mit verursacht und mag die Klagen derjenigen, denen es noch (vergleichsweise) gut geht, teilweise miterklären. Es rechtfertigt gleichwohl in keiner Weise, deswegen Rechtsextremisten seinr Stimme zu geben, um es klar zu sagen.
Sehr gut klar gesagt, finde ich.

Von AfD-Chef Urban heute im Morgenmagazin - Interview komplett ignoriert.
Dass der große Niedriglohnsektor, aus dem Sachsen paktisch besteht, Existenzängste hat,
interpretiert die AfD auf ihre Art interessengeleitet.
Deswegen beantwortete AfD-Chef Urban keine Frage die ihm von Andreas Wunn gestellt wurde, wie ich beobachten konnte.

Als Urban dann doch noch eine Frage beantwortete, konnte Urban problemlos ausreden.
Urban: "Hm"

Man muss beharrlich bleiben, wenn man mit Urban redet.
Das wäre bei Höcke zwecklos.


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20.08.2024 um 09:06
Zitat von Star-OceanStar-Ocean schrieb:Also ich entscheide schon gerne selbst, wenn ich es kann.
Ich auch, ist auch kein Problem, da es viele ÖR-Programme und -Sender gibt. Im übrigen ist das auch bei Printmedien so, dass Redakteure entscheiden, welche Themen behandelt werden. Aber der Leser kann wiederum entscheiden, welche Printmedien er liest. So ähnlich ist das bei den ÖR-Sendern auch. Die Redakteure der verschiedenen Sender gestalten die Programme und die Zuschauer wählen Programmpunkte aus.

Wer sich mit dem "linearen Fernsehen" nicht mehr anfreunden kann, kann ja die zahlreichen Mediatheken nutzen, die es einem leicht machen, Sendungen zu einem beliebigen Zeitpunkt auszuwählen.

Ein Vorteil für mich ist halt auch, dass die ÖR-Sendungen einem gewissen Qualitäts-Mindeststandard genügen (meistens jedenfalls), während viele YT-Kanäle eben von Einzelpersonen gestaltet werden, wo jeder jede sinnvolle oder sinnlose These ungeprüft verbreiten kann. Dazu kommt, dass bei weitem nicht jeder YT-Kanal gut gemacht ist. Viele Youtuber verlieren sich in endlosem Geschwafel - also, mich langweilt das oft.


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AfD

20.08.2024 um 09:31
Zitat von martenotmartenot schrieb:Ein Vorteil für mich ist halt auch, dass die ÖR-Sendungen einem gewissen Qualitäts-Mindeststandard genügen (meistens jedenfalls), während viele YT-Kanäle eben von Einzelpersonen gestaltet werden, wo jeder jede sinnvolle oder sinnlose These ungeprüft verbreiten kann.
In der Ablehnung des Öffentlich-rechtlichen Rundfunks durch die AfD und ihre Anhängerschaft zeigt sich natürlich auch eine ganz grundlegende, wenn man so will, radikale Distanz zu den Gegebenheiten und Spielregeln unseres Gemeinwesens.

Ohne der AfD etwa das Wort reden zu wollen, verdeckt die heute von vielen empfundene geringe Meinungsbreite in den Beiträgen des ÖRR, dass in der Vergangenheit durchaus kontroverse Positionen, insbesondere zwischen den verschiedenen Landesanstalten der ARD, ausgefochten wurden - anfangs etwa beteiligte sich der Bayerische Rundfunk nicht an der Ausstrahlung der "Sesamstraße", weil ihr anfängliches Konzept als kulturell zu fremd für hiesige Kinder betrachtet wurde - und auch bei anderen Produktionen zog der BR immer mal wieder den Stecker und stieg aus der Übertragung aus.

Der Hintergrund liegt in den Gremien des ÖRR, in denen, neben den gesellschaftlichen Gruppen und Verbänden, Kirchen, Religionsverbänden usw. eben auch Vertreter der Politik sitzen und über Personalentscheidungen indirekt auch Einfluss auf die Programmgestaltung nehmen.

Sähe sie sich als Teil der demokratischen und pluralistischen Meinungsbildung, müsste die AfD eigentlich bestrebt sein, hier Einfluss und Mitsprache zu gewinnen - stattdessen will sie aber den gebührenfinanzierten ÖRR gleich ganz abschaffen.

Es mag auch legitime Gründe geben, das System des ÖRR kritisch zu sehen oder abzulehnen, keine Frage, aber im beschriebenen Kontext zeigt die Haltung der AfD einmal mehr, wie wenig sie bestrebt ist, fair und konstruktiv an der Willensbildung, als eine seriöse politische Kraft, neben anderen, mitzuwirken.

Stattdessen meckern, pöbeln, spalten.


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AfD

20.08.2024 um 09:36
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Sähe sie sich als Teil der demokratischen und pluralistischen Meinungsbildung, müsste die AfD eigentlich bestrebt sein, hier Einfluss und Mitsprache zu gewinnen - stattdessen will sie aber den gebührenfinanzierten ÖRR gleich ganz abschaffen.
Jedenfalls halte ich den Umgang der AfD mit solchen Themen überwiegend für wenig konstruktiv. Und mit
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:meckern, pöbeln, spalten.
kann man meistens nicht viel erreichen, außer Zerstörung.

Ich weiß gar nicht, was für eine Medienlandschaft sich die AfD und ihre Anhänger eigentlich wünschen würden. Wie sollte das am Ende aussehen, was man anstrebt? Dass es nur noch Youtube-Kanäle und dergleichen gibt? Das würde der AfD vermutlich auch nicht gefallen, da im Youtube auch jede Menge AfD-Gegner ihre Kanäle betreiben. Oder würde die AfD letztlich doch wieder staatlich gesteuerte Medien anstreben, nur halt von ihnen selbst gelenkt?


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AfD

20.08.2024 um 09:48
Zitat von martenotmartenot schrieb:Oder würde die AfD letztlich doch wieder staatlich gesteuerte Medien anstreben, nur halt von ihnen selbst gelenkt?
Eine staatlich gelenkte Medienlandschaft dürfte der Schlüssel für die Funktionsweise autokratisch geführter, aber auf dem Papier demokratischer Gemeinwesen sein. Das schließt auch eine privatwirtschaftliche Verfassung der Medien nicht aus, wenn durch entsprechende Bevorzugung nur diejenigen florieren, die auf Linie mit der Staatsführung sind.

Internetmedien mit benutzergeneriertem Inhalt, wie YouTube, TikTok, Instagram usw. werden in diesen Ländern geblockt, und sind oft nur über VPN abrufbar, was dann ggf. oft illegal ist.

Ein Blick in die entsprechenden Länder zeigt uns, wohin die Reise gehen könnte, sollten diese Leute bei uns etwas bestimmen dürfen.


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AfD

20.08.2024 um 09:54
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Ein Blick in die entsprechenden Länder zeigt uns, wohin die Reise gehen könnte, sollten diese Leute bei uns etwas bestimmen dürfen.
Somit ist die vorgebliche "Befreiung" der Menschen von den angeblich bevormundenden Eigenschaften des ÖR nur ein vorgetäuschtes Manöver sein, um die eigene Mediensteuerung aktivieren und umsetzen zu können. Am Ende "bevormunden" eben nicht mehr die gegenwärtigen Rundfunkgremien die Menschen, sondern irgendwelche neuen, von der AfD eingesetzten Gremien.


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AfD

20.08.2024 um 10:28
Zitat von Star-OceanStar-Ocean schrieb:Was genau findest du an dem Konzept gut, dass Redakteure auswählen, Was und Wann der Zuschauer sehen soll. Das würde mich interessieren. Also ich persönlich würde das Feld gar nicht der AfD als Thema überlassen, das ist doch eine generell Kontroverse. Also ich entscheide schon gerne selbst, wenn ich es kann.
Das Medium ist doch völlig egal. Auch der z.B. YouTuber wählt aus und entscheidet, was der Zuschauer sieht. Und er entscheidet auch, wann er es sieht. Und wenn man es in einem großen Unternehmen macht, ist das auch zwingend notwendig. Und letztendlich entscheidest du selbst. Niemand zwingt dich dazu, die Inhalte des öffentlichen Rundfunks zu konsumieren.

Allerdings wird man auf einer Plattform wie YouTube viel stärker bevormundet, als man im ersten Moment annimmt. Der Algorithmus gibt sehr oft vor, was man sieht.
Zudem werden dort auch oft Inhalte wenig nachvollziehbar bestraft - und tauchen quasi gar nicht mehr auf.


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AfD

20.08.2024 um 10:33
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Ein Blick in die entsprechenden Länder zeigt uns, wohin die Reise gehen könnte, sollten diese Leute bei uns etwas bestimmen dürfen.
Und ein Blick nach Polen zeigt auch, welchen Aufwand es erfördern würde, so etwas wie die AfD medial wieder rückgängig zu machen.
Am 13. Dezember 2023 trat das Kabinett Tusk III unter Führung von Donald Tusk die Regierung an. Am 20. Dezember 2023 entließ sie die gesamte Führung des Senders. Dies geschah im Kontext der kurz zuvor verabschiedeten „Resolution zur Wiederherstellung der Unparteilichkeit“, die die Unparteilichkeit aller polnischer öffentlich-rechtlicher Medien wiederherstellen soll.[11]
Quelle: Wikipedia: Telewizja Polska


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