Toxid schrieb:Es war aber nicht von A nach B, sondern A wurde geteilt und wieder zusammengeführt, mit Problemen, die sich in Grenzen hielten und nichts mit Migration zu tun haben.
Im Zusammenhang mit der Wiedervereinigung gab es aber, wie weiter oben angesprochen, durchaus auch Migrationsbewegungen gegeben, d. h. Menschen, die ihren Lebensmittelpunkt verlegt haben, also z. B. aus dem Osten in den Westen gegangen sind weil sie dort Arbeit finden konnten nachdem z. B. der ehemalige VEB abgewickelt worden war. Und umgekehrt sind auch "Wessis" in den Osten gegangen, weil sie dort Geld verdienen wollten (leider nicht immer fair und legal). Binnenmigration.
Für jemanden der vor der Wende in Bitterfeld gelebt hat und dort bis heute lebt, trifft der Begriff Migration natürlich nicht zu, genauso wenig wie für jemanden der vor der Wende in Bielefeld gelebt hat und dort bis heute lebt.
Wobei das aber auch bis heute nachwirkt: Es sind damals eben vor allem jüngere Leute aus dem Osten in den Westen gegangen die heute in ihren Heimatorten fehlen. Teilweise ist da eine bestimmte (heute natürlich nicht mehr so junge) Generation heute ziemlich dünn vertreten. Und die, die gegangen sind, waren oft auch die gut ausgebildeten bzw. "wagemutigeren" Leute. Einige sind später wieder zurückgekommen, aber bei weitem nicht alle.
In meiner eigenen Familie gibt es eine Reihe von entfernten Verwandten die damals in den ihren 30ern und 40ern waren. Da lässt sich gut unterscheiden, wie einige "im Westen" erfolgreich waren, z. T. später auch wieder zurückgekehrt sind und andere, die nach dem Ende des großen Staatsbetriebs eben motzig in ihrem Dorf in der Lausitz sitzen geblieben sind und leider nicht mehr so recht auf die Füße gekommen sind. Woran natürlich wahlweise die Wessis, Merkel oder die Ausländer schuld sind.
Und ja, das sind natürlich nur Beispiele die man nicht verallgemeinern darf, aber es gibt solche Fälle eben schon.