AfD

Wenn es so weiter geht, wird Sachsen (bzw. wahrscheinlich große Teile der östlichen Bundesländer) noch zu einer Art No-Go-Area für mich. So schade, ich bin viele Jahre lang immer sehr gern da gewesen und habe mich total wohl gefühlt. Aber wenn man an jeder Ecke überwiegend nur noch AfD-Anhänger trifft, fühle ich mich ehrlich gesagt einfach zu unwohl (und sollte es zu einer AfD-geführten Landesregierung kommen, weiß ich eh nicht, wie sich das auswirken wird, aber ich mag dann allerhöchstens noch auf dem Weg nach Berlin mit dem Zug durchfahren).

Mir steht ja eigentlich im Dezember wieder ein Besuch bei unseren Bekannten in Südbrandenburg bevor, die auch mit der AfD liebäugeln. Ehrlich gesagt bin ich gar nicht begeistert und würde am liebsten absagen. So ein Wochenende stresst mich dann zu stark, vor allem, wenn immer wieder einschlägige politische Diskussionen gestartet werden.

@SomertonMan

Meine Hoffnung immer noch, dass wenn es an der Wahlurne wirklich drauf ankommen würde, so einige Menschen ihr Kreuz doch nicht bei der AfD setzen würden - sondern wenigstens bei der CDU als konservative Partei.

Ps.

martenot schrieb:einfach zu unwohl (und sollte es zu einer AfD-geführten Landesregierung kommen, weiß ich eh nicht, wie sich das auswirken wird,

Zumindest müsste sich dann auch die Sachsen-Landes-AfD an Bundesrecht und allen voran an die übergeordnete Verfassung, unser GG, halten.

Alles, was die auf Landesebene Politik machen würden, müsste mit übergeordnetem Recht konform gehen. Dazu zählt halt auch Art.3 GG oder auch das AGG für anderen Anwendungsbereiche mehr ins Private hinein. bspw.

Ok, dann nochma mit Quelle.




https://www.wahlrecht.de/umfragen/landtage/sachsen.htm

SomertonMan schrieb:Ok, dann nochma mit Quelle.

Mein Beitrag von 14:35 war eigentlich eine Reaktion auf dieses Umfrageergebnis.

martenot schrieb:Mein Beitrag von 14:35 war eigentlich eine Reaktion auf dieses Umfrageergebnis.

Ja. Der wurde aber wegen fehlender Quelle gelöscht. Hab da nicht dran gedacht.

martenot schrieb:Wenn es so weiter geht, wird Sachsen (bzw. wahrscheinlich große Teile der östlichen Bundesländer) noch zu einer Art No-Go-Area für mich. So schade, ich bin viele Jahre lang immer sehr gern da gewesen und habe mich total wohl gefühlt. Aber wenn man an jeder Ecke überwiegend nur noch AfD-Anhänger trifft, fühle ich mich ehrlich gesagt einfach zu unwohl (und sollte es zu einer AfD-geführten Landesregierung kommen, weiß ich eh nicht, wie sich das auswirken wird, aber ich mag dann allerhöchstens noch auf dem Weg nach Berlin mit dem Zug durchfahren).

Versuch als queere Person doch mal in Neukölln, oder in anderen Brennpunkten Deutschlands, dein Glück. Dann wirst du erleben was eine echte No-Go-Area für Minderheiten darstellt und von wem die größte Gefahr für die Demokratie ausgeht.

Reineke schrieb:Die Wohnungsnot z. B. wird durch immer mehr Migration nicht besser, der Mangel an Erziehern/Kita-Plätzen durch immer mehr Flüchtlingskinder auch nicht

Da muss ich dir völlig Recht geben und erfahre das in meinem eigenen Umfeld, wo man nur noch mit den Kopf schütteln kann.
Meine Freundin hat ein 2-jähriges Kind zuhause, der bereits zugesagte Kindergartenplatz wurde damals abgesagt, weil der Kindergarten ukrainische Flüchtlingskinder aufnehmen musste. Versteht mich nicht falsch, ich bin absolut pro Helfen aber es kann nicht sein, dass Menschen, die seit Jahrzehenten das Sozialsystem unterstützen nun kaum mehr über die Runden kommen, weil ein Einkommen fehlt, weil die Mama daheim bleiben muss und evtl. dadurch sogar ihren bisherigen Job nicht mehr fortführen kann weil er neu besetzt wird. Zugesagter Kindergartenplatz jetzt ab 2025 verfügbar, das Kind ist dann 4, wow.
Und wir wohnen in einer relativ ländlichen Gegend. 515 km² mit 181.000 Einwohner.
Meine eigene Großmutter war ab 17 arbeiten, ist jetzt 79 und hätte sie ihre Familie nicht, würde sie auf der Straße leben, weil sie keine bezahlbare Wohnung findet, aber nebenan werden 10 Container gebaut und die Wohnungen weggeschnappt.
Und sowas höre ich überall... mich wundert das Wahlergebnis daher absolut nicht. Im Landkreis nebenan sind es fast 25% AfD Wähler.

Groucho schrieb:Naja, darum ging es ja gerade nicht, sondern darum, dass auch Menschen, die etwas gegen Deutschtümelei und völkisches Gedankengut haben, dennoch gerne hier leben und das Beste für dieses Land wollen.

Richtig, zumal man ja auch erst einmal fragen muss, was denn überhaupt unter dieser Forderung "mehr Patriotismus" denn eigentlich zu verstehen ist? Jeden Morgen in der Schule Flaggenappel mit Singen der Nationalhymne? Oder drei Jahre unentgeltlicher Wehrdienst "fürs Vaterland"?

Und auch dieses "das deutsche Volk" - ja, wieviele rein deutsche Vorfahren muss man denn haben, damit man ein richtiger Deutscher ist?

Müssen dann alle Leute aus dem Ruhrgebiet die Schimanski oder so ähnlich heißen den Pass abgeben, weil ihre Vorfahren um 1900 aus Polen eingewandert sind?

Und das wird m. M. ganz bewusst nicht weiter definiert, weil man weiß, wie lächerlich man sich mit sowas macht.....

cannabisnormal schrieb:Versuch als queere Person doch mal in Neukölln

Habe ich schon häufiger gemacht. Ich weiß nicht genau, wie oft Du in Neukölln unterwegs bist, aber alles in allem ist das ein bunt gemischtes Viertel, in dem ich mich bislang eigentlich nicht übermäßig unsicher gefühlt habe (in den letzten Jahren weniger als früher, weil da inzwischen die Gentrifizierung einsetzt).

Mein Eindruck ist, dass sich die AfD manchmal als Beschützerin der Queeren darstellt, aber andererseits scheinen viele AfDler ja doch eine erhöhte Regenbogen-Allergie zu haben. Das passt für mich nicht so recht zusammen, bzw. ich nehme es der AfD nicht ab, dass sie sich wirklich um das Wohlergehen der LGBT-Menschen sorgt.

@martenot
Mir ist egal was du mir abnimmst oder nicht. Ich nehme dich als Heuchler wahr.
Ich habe dort ein paar Jahre gelebt und sobald du dort mit einem anderen Mann/Frau händchenhaltend für mehr als 30 Minuten durch die Gegend läufst, wirst du angegriffen. Körperlich oder zumindest verbal. Probiere das doch mal auf der Hermannstraße oder der Karl-Marx-Straße aus.

Und du redest hier von einem schlechten Gefühl, wenn du AfD-Wähler triffst. Das ist eine pure Heuchelei.

martenot schrieb:bzw. ich nehme es der AfD nicht ab, dass sie sich wirklich um das Wohlergehen der LGBT-Menschen sorgt.

Tut sie auch nicht.
Vielmehr lehnt sie LGBTIQ* ab.

die AfD ist eine unberechenbare, radikale und zutiefst homophobe Partei. Das Dossier beruht zwar auf der Auswertung ihres Parteiprogramms und ihres Wahlprogramms zur Bundestagswahl 2017 sowie weiterer Zitate und Erklärungen. Grundsätzlich hat sich aber seit dem nichts an ihren Positionen geändert. Die AfD zeigt auch in ihren Antworten von 2021 zu den Wahlprüfsteinen ihre Verachtung für viele Errungenschaften und Erfolge.

So will sie etwa die Ehe für Alle wieder abschaffen und hat dazu auch einen entsprechenden Antrag in den Bundestag eingebracht. In der Debatte sah sie in der Eheöffnung keinen Abbau von Diskriminierung, sondern "rot-grüne Ideologieprojekt". Sie zielt damit konkret auf die Entrechtung von gleichgeschlechtlichen Paaren. Kurze Zeit später sah der AfD-Abgeordnete Thomas Ehrhorn in der Eheöffnung die "Hoffnung auf den eigenen Volkstod" verwirklicht.

Zudem will sie weiterhin das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) wieder abschaffen

Ein lesbisches Paar im Restaurant nicht bedienen, einer trans* Frau nach ihrem Coming-out kündigen oder einem schwulen Paar das Doppelbett im Hotel verweigern - all das wäre ohne das AGG erlaubt. Ganz unverhohlen möchte sie Diskriminierung wieder erlauben. Denn, so schreibt sie uns: "Als AfD sind wir darüber beunruhigt, dass das AGG schon heute in den Schutzbereich von Grundrechten eingreift (z.B. allgemeine Handlungsfreiheit, Freiheit der wirtschaftlichen Betätigung, Freiheit des religiösen Bekenntnisses)." Diskriminierung ist für die AfD offensichtlich ein Grundrecht. Da hilft auch Alice Weidel nicht. Für queere Menschen ist die AfD gefährlich.

Quelle: https://www.lsvd.de/de/ct/426-Die-Homophobie-der-AfD-eine-unberechenbare-Alternative

cannabisnormal schrieb:Ich habe dort ein paar Jahre gelebt und sobald du dort mit einem anderen Mann/Frau händchenhaltend für mehr als 30 Minuten durch die Gegend läufst, wirst du angegriffen. Körperlich oder zumindest verbal. Probiere das doch mal auf der Hermannstraße oder der Karl-Marx-Straße aus.

Niemand aus der queeren Community braucht deine Belehrungen, wo es für diese gefährlich ist oder nicht.
Deine persönlichen Annekdötchen kann hier eh niemand überprüfen.
Mithin völlig verzichtbar

@Reineke
@sarachasauce

Was mir bei der AfD immer zu kurz kommt oder gar nicht drin vorkommt, ist die andere Seite der Medaille und zwar dass wir auch weiterhin und mehr denn je auf Migration angewiesen sind. Besonders für unseren Arbeitsmarkt.

Das erreicht man aber nicht damit wenn man sämtliche Anreize nach Deutschland zu kommen abschaffen will.

Was mir fehlt in der AfD ist sich dafür auszusprechen arbeitswillige Menschen eine schnellere Arbeitserlaubnis zu ermöglichen und Integrationsmaßnamen wie Deutschkurse usw... weiter zu fördern anstatt abzubauen.

Ebenso Hürden für schon fertig ausgebildete ausländische Fachkräfte hier zu senken. Natürlich nur da wo es vertretbar wäre bestimmte Hürden und den Bürokratieabbau zu senken und nicht auf Kosten der Qualität gehen würde.

Usw..


Ps.
Der Herr Weil (SPD) aus Niedersachen denkt mal wieder weitsichtig. Bspw. plant er vietnamesische Arbeitskräfte anzuwerben, nachdem sie in ihrem Land schon unsere Sprache erlernt haben und das dann nicht erst hier noch müssten.
Dafür möchte er gezielt vor Ort in Vietnam bspw. Programme fördern oder auch zusammen mit Kammern und Unternehmerverbänden neue entwickeln.

Weil kündigt an: Niedersachsen will Vietnamesen als Arbeitskräfte anwerben

Quelle:
https://www.om-online.de/wirtschaft/weil-kuendigt-an-niedersachsen-will-vietnamesen-als-arbeitskraefte-anwerben-176188#google_vignette

cannabisnormal schrieb:Ich nehme dich als Heuchler wahr.

Soso, das kann man ja immer schnell ins Forum raushauen.

cannabisnormal schrieb:Das ist eine pure Heuchelei.

Übertreibst du nicht ein wenig mit deiner Empörung? Nicht etwa gemäßigte, durchschnittliche, sondern sogar "pure" Heuchelei? Dass ich einfach meine Erfahrungen, Gedanken und Bedenken schildere, ist aus Deiner Sicht undenkbar und kann ausschließlich mit dem Verdacht der Heuchelei in seiner puren Form erklärt werden?

Heuchelei bedeutet ja ein Vortäuschen nicht vorhandener Gefühle. Welches wären denn die "falschen" Gefühle, die ich auf purste Weise vortäusche?

fischersfritzi schrieb:Vielmehr lehnt sie LGBTIQ* ab.

Deswegen sehe ich die AfD da auch nicht als Beschützerin.

fischersfritzi schrieb:Niemand aus der queeren Community braucht deine Belehrungen, wo es für diese gefährlich ist oder nicht.
Deine persönlichen Annekdötchen kann hier eh niemand überprüfen.
Mithin völlig verzichtbar

Das sind keine Belehrungen. Ich bringe zum Ausdruck, dass ihr euch in meinen Augen lächerlich macht. Probiere es halt aus und rede dann weiter.
Es gibt auch genügend Medienberichte, die das nahelegen was ich beschreibe. Also tätliche Angriffe auf Juden und queere Personen in diesen Brennpunkten.
Das sind existenzielle Bedrohungen und nicht eine subjektive Gefühlslage, wenn man AfD-Wähler trifft. das ist völlig lächerlich.

rhapsody3004 schrieb:Was mir bei der AfD immer zu kurz kommt oder gar nicht drin vorkommt, ist die andere Seite der Medaille und zwar dass wir auch weiterhin und mehr denn je auf Migration angewiesen sind. Besonders für unseren Arbeitsmarkt.

Asylanten sind aber keine Migranten, da kannst du mal in Einwanderungsländern wie Kanada nachschauen. Dort ist die Zahl der legalen Migranten hoch, aber die Zahl der Asylanten ist sehr gering.

Asylanten kommen normalerweise zum Schutz, Armutszuwanderer kommen wegen dem Sozialsystem und Migranten kommen wegen Jobs.

Legale Migranten sind gut für Deutschland. Asylanten und besonders Armutszuwanderer und illegale Migranten sowieso belasten das Sozialsystem, jedenfalls Viele und diese oft sehr lange.

Wir schaffen es in Deutschland nichteinmal zwischen legalen Migranten, illegalen Migranten, Armutszuwanderern und Asylanten zu unterscheiden.

cannabisnormal schrieb:Also tätliche Angriffe auf Juden und queere Personen in diesen Brennpunkten.

Die gibt es auch in rechten Brennpunkten
Es geht hier im Strang um die AfD, nicht um Neukölln.
Zur Haltung der AfD zu LGBTIQ* habe ich weiter oben einen Artikel verlinkt.
Lies dir den gerne durch, wenn dich das Thema LGBTIQ und AfD interessiert.

fischersfritzi schrieb:Die gibt es auch in rechten Brennpunkten

Ach komm, das sind völlig andere Dimensionen ... Alice Weidel ist queer! Als ob die AfD nun die große existenzielle Bedrohung für queere Menschen ist.
Sie will Rechte für queere Menschen einschränken, wie die Ehe für alle. Sie vertreten halt ein traditionelles Familienbild. Dahinter stehe ich nicht, aber das kann man so oder so sehen.
Das ist schlimm genug. Aber richtige körperliche und verbale Straftaten sind nochmal was anderes.