AfD

Groucho schrieb:Es gibt in Deutschland nur eine linke Partei, nämlich Die Linke.
Die Grünen haben bestenfalls hier und da linke Tendenzen und die SPD, ist schon lange nicht mehr links. (Seit Schmidt würde ich sagen, aber spätestens seit Schröder)

Das stimmt so auch nicht bzgl. der SPD. Könnte mal wieder Näher ins Detail gehen, wäre hier aber zu OT.

Außerdem auch immer dran denken, dass Koalitionen mit anderen Parteien das eigene Profil verwässern kann. (So geht es jetzt auch der FDP.)

Außerdem weißt du doch, dass für Hardcore-Neoliberale so gut wie jede staatliche Regulation und egal wie schützenswert für die Menschen schon links und somit abzulehnen ist.

Genauso wie für Erzkonservative und ganz Rechtsaußenstehende ob der AfD zugehörig oder nicht bereits alles links sein dürfte, was nicht dem Weltbild und Lebensstil der 50er Jahre (oder sogar noch davor) entspricht.

Und Minderheiten in der Gesellschaft interessieren Erzkonservative in der Regel auch nicht, da ja nicht normal oder halt auch nur wegen der Minderheit eh egal was die wollen.
Darum ist für diese in der Regel auch sowas wie das AGG überflüssig. Art 3. GG muss Wohl oder Übel ausreichen.
(Übrigens war auch die SPD der Vorreiter vom AGG, um den Anwendungsbereich zu erweitern)


Ps.
Was ist eigentlich das Fachkräfteeinwanderungsgesetz? Eher links oder rechts? Konservative haben das früher immer abgelehnt und das erste kam auch nur durch SPD 2019 zustande. Aber es soll ja die Wirtschaft schützen - also eher rechts?

Oder weil es eine Veränderungen ist und Veränderungen mögen Konservative ja weniger dann doch wieder eher links?

sacredheart schrieb:Sie müsste -ich weiss, Risiko- im Wahlkampf eine definitive negative Koalitionsaussage zu den Grünen machen. Das wäre für dieses Ziel wichtig. Im Moment ist die AFD die einzige Partei im Parlament, die das tut, die das auch leicht sagen kann, weil es auf Gegenseitigkeit beruht.

Ich denke, mit einer generellen Absage an die Grünen könnte die CDU tatsächlich Wähler zurückholen.
Problem dabei ist nur, dass der CDU dann auch eine wichtige Koalitionsoption verloren geht.
Diesbezüglich hat es die AfD wie du richtig sagst natürlich leichter, weil die Grünen mit denen eh nicht koalieren würden.

rhapsody3004 schrieb:Das stimmt so auch nicht bzgl. der SPD.

:D Ich weiß, du bist ein SPD Mann.

1998 habe ich tatsächlich Schröders Sieg gefeiert (wobei es natürlich in der Hauptsache darum ging, dass Birne endlich verschwand, denn wer Schröder als Niedersächsischen Ministerpräsidenten erlebt hat, wusste natürlich, dass er ein "Genosse der Bosse" war und nicht der Arbeiter).

Nee, sorry, wegen Hartz IV hat die SPD bei mir verschissen.

Groucho schrieb:Nee, sorry, wegen Hartz IV hat die SPD bei mir verschissen.

Die Leier kenne ich. So Schwarz/Weiß ist aber auch das Thema nicht. Aber hier eh Fehl am Platz. Außerdem dürfte man dann auch keine CDU und AfD wählen. Aber tust du ja so oder so nicht.

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Mal was Erfreuliches wieder und durch einen anderen Thread ganz aktuell darauf aufmerksam geworden und um wie schlecht oder wie faul doch angeblich nur alle Flüchtlinge seien entgegen zu wirken.

Mir ist natürlich klar, dass die AfD niemals auf sowas aufmerksam machen würde. AfD lebt von Negativität und ein faules sozialschmarotzendes geflüchtetes Feindbild zu suggerieren.

Ich kann es übrigens durch 5 Jahre Flüchtlingsheim-Arbeit zwischen 2015-20 bestätigen, dass viele Flüchtlinge arbeitswillig sind und am liebsten sofort loslegen würden:

Über die Hälfte der 2015 Geflüchteten erwerbstätig
Stand: 27.07.2023 14:17 Uhr

Ein großer Teil der Geflüchteten, die 2015 nach Deutschland kamen, ist einer aktuellen Studie zufolge erwerbstätig. Oft arbeiten sie aber in Jobs, für die sie überqualifiziert sind.Mehr als die Hälfte der im Jahr 2015 nach Deutschland gekommenen Flüchtlinge war einer Analyse zufolge im Jahr 2021 erwerbstätig. Im Vergleich zu 2020 ist dies ein Anstieg um etwa zehn Prozent. Das zeigt eine in Nürnberg veröffentlichte Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).Von den seit sechs Jahren in Deutschland lebenden Geflüchteten übten 2021 danach 41 Prozent eine Arbeit unterhalb ihres Tätigkeitsniveaus vor der Flucht aus, heißt es in der Studie. Zwölf Prozent arbeiteten über ihrem früheren Tätigkeitsniveau. Die Co-Autorin der Studie, Yuliya Kosyakova, sagte, dies sei angesichts des Fachkräftemangels ein wichtiges Potenzial: "Sie sind hier, stehen zur Verfügung und sind sehr motiviert."

Das IAB untersuchte im Rahmen mehrerer Befragungen die Arbeitsmarktintegration der von 2013 bis 2019 nach Deutschland gekommenen Schutzsuchenden. Ein Großteil der Geflüchteten arbeite mittlerweile in Vollzeit, hieß es.

Geflüchtete in qualifizierten BerufenDie Daten zeigen, dass immer mehr Geflüchtete in sogenannten qualifizierten Berufen tätig sind: Rund ein Drittel besuchte seit der Ankunft in Deutschland Schulen und Hochschulen oder absolvierte Ausbildungen und Weiterbildungsmaßnahmen.Etwas weniger als zwei Drittel arbeiteten in einem Job, der einen Berufs- oder Studienabschluss voraussetzt. Dieses Bild zeige sich auch bei Geflüchteten, die während der sogenannten Flüchtlingskrise kamen: "Auch die 2015 zugezogenen Geflüchteten erreichen im Befragungsjahr 2021 eine Erwerbstätigenquote von 54 Prozent."

Quelle: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/fluechtlinge-arbeit-114.html


Und ja, Deutschland braucht wirklich jeden Arbeitswilligen.

@rhapsody3004
Ein großer Teil, über die Hälfte was bedeutet das konkret in Zahlen?

Ich persönlich finde das jetzt ehrlich gesagt nicht besonders überragend, bei der Zeitspanne von 8 Jahren.

rhapsody3004 schrieb:Und ja, Deutschland braucht wirklich jeden Arbeitswilligen.

Und wenn der Migrant, die Migrantin dann hier arbeitet, dann heisst es wieder: Die AusländerInnen nehmen uns die Arbeitsplätze weg.

Doors schrieb:Und wenn der Migrant, die Migrantin dann hier arbeitet, dann heisst es wieder: Die AusländerInnen nehmen uns die Arbeitsplätze weg.

Lol.

Jetzt heißt es die bösen Migranten und Flüchtlinge nehmen uns die Wohnungen und Kitaplätze weg. Wer das behauptet, wurde schön durch die AfD aufgehetzt.

Miami-weiß schrieb:Ich persönlich finde das jetzt ehrlich gesagt nicht besonders überragend, bei der Zeitspanne von 8 Jahren.

Auch schon mal daran gedacht, dass es mit weniger Bürokratie/Hindernissen für Arbeitswillige und/oder auch mehr Geld für Integrationsprogramme noch mehr sein könnten?

martenot schrieb:Das ist bekannt, aber die Frage ist, wer es besser machen könnte. Und da sehe ich die AfD nach wie vor eher nicht als Option. Kritisieren ist das eine (das kann die AfD gut), aber jetzt fehlen noch eindeutige Konzepte, wie es besser laufen könnte, oder?

Eigentlich nicht. Nicht mal Parteien, die in Regierungsverantwortung sind, haben oft gute Konzepte für irgendwas. Schon gar nicht für Dinge, die nicht ihren ureigenen Zielen entsprechen. Warum also sollte eine Partei sie haben, die so gut wie nirgends in der Regierungsverantwortung ist, die aber andererseits auch so ganz gute Wahlergebnisse einfährt?

Hier mal meine Meinung zu später Stunde:
Wir freuen uns, das wir in einer Demokratie leben, jeder mündig ist und frei wählen darf und nur verfassungstreue Parteien für den Wahlkampf zulässig sind.
Doch gewählt werden darf der vermeintlichen Bildungselite nach, zu der sich jeder mit einer eigenen Meinung nach zählt, nur eine erlesene, kleine Auswahl von 2-3 Parteien.
Wehe dem, der sein Recht auf freie Wahlen als einfacher Bürger ausübt und auch noch in einem freien Land sagt was er denkt.
Respektiert geschweige denn akzeptiert wird so schnell keine neue Partei, dafür ist der Rucksack der Historie zu schwer. Und Deutschland wird als einziges Land noch ewig keinen Patriotismus pflegen dürfen, nein, hierzulande heißt das ja direkt Nationalismus.
Polemik wo man hinschaut, die Medien werden uns schon zum richtigen Kreuz auf den Wahlzettel hinerziehen.
In die Glaskugel schauen kann keiner, ich persönlich würde aber tippen, das selbst wenn z.B. die AFD mit einer 80%-igen Mehrheit die nächste Wahl gewinnt, unser Land sich NICHT kurz-, mittel- oder langfristig in einer erneuten Diktatur wiederfindet oder geschweige denn sich als Verursacher eines 3. Weltkrieges entpuppt. Viel weniger würde ich mich wundern, wenn eher eine „America first“ Stimmung aufkommen würde.
Alles spekulativ, und zu später Stunde auch nur eine weitere einzelne aber unaufgeregte Meinung.

KariRed schrieb:Respektiert geschweige denn akzeptiert wird so schnell keine neue Partei,

Es ist ja hocherfreulich, dass das Respektieren anderer Parteien, Meinungen, Lebensweisen so hoch im Kurs steht. Hoffen wir also, dass auch die AfD ihrerseits dieses Respektieren anderer Menschen, Parteien, Meinungen und Lebensweisen sehr hoch wertschätzt. Manchmal kommt das noch nicht so rüber....

KariRed schrieb:n die Glaskugel schauen kann keiner, ich persönlich würde aber tippen, das selbst wenn z.B. die AFD mit einer 80%-igen Mehrheit die nächste Wahl gewinnt, unser Land sich NICHT kurz-, mittel- oder langfristig in einer erneuten Diktatur wiederfindet

Dazu braucht man keine Glaskugel, dazu braucht man sich nur die - hier mehrfach zitierten - Aussagen von Björn Höcke durchzulesen, um zu sehen, dass Deutschland ein ziemlich unwirtliches (Diktatur) Land werden würde.

KariRed schrieb:Viel weniger würde ich mich wundern, wenn eher eine „America first“ Stimmung aufkommen würde.

Natürlich würde genau diese rassistische Stimmung "Deutschland den Weißen" aufkommen.
Ist doch alles gut dokumentiert und keine Geheimnis, wie die AfD tickt.

Oder man hält sich weiter Augen# und Ohren zu und tut so als wäre die AfD eine normale demokratische Partei wie die anderen auch.

Groucho schrieb:um zu sehen, dass Deutschland ein ziemlich unwirtliches (Diktatur) Land werden würde.

Ich persönlich befürchte, dass Deutschland unter einer AfD-Regierung zu irgendwas zwischen Orban-Ungarn und Putin-Russland mutieren würde. Meinungsfreiheit wird nur noch dann geschätzt, wenn man die Meinung der Partei äußert und vertritt. Alle anderen (und alle, die nicht ins Konzept passen) müssen Ausgrenzung, Verachtung, Ressentiments fürchten.

martenot schrieb:Ich persönlich befürchte, dass Deutschland unter einer AfD-Regierung zu irgendwas zwischen Orban-Ungarn und Putin-Russland mutieren würde. Meinungsfreiheit wird nur noch dann geschätzt, wenn man die Meinung der Partei äußert und vertritt. Alle anderen (und alle, die nicht ins Konzept passen) müssen Ausgrenzung, Verachtung, Ressentiments fürchten.

Natürlich würde das genau so kommen, wenn diese Spinner an der Macht wären.
Ich weiß gar nicht, wie es dazu zwei Meinungen geben könnte.

KariRed schrieb:ich persönlich würde aber tippen, das selbst wenn z.B. die AFD mit einer 80%-igen Mehrheit die nächste Wahl gewinnt, unser Land sich NICHT kurz-, mittel- oder langfristig in einer erneuten Diktatur wiederfindet

ich glaube nicht, dass die AfD jemals 80% schaffen könnte, vielleicht nicht mal 50%, weil es genügend Menschen gibt, die keinesfalls konservativ, rechts oder gar rechtsextrem gesinnt gesinnt.

Groucho schrieb:Natürlich würde das genau so kommen, wenn diese Spinner an der Macht wären.
Ich weiß gar nicht, wie es dazu zwei Meinungen geben könnte.

da ich davon ausgehe, dass es allenfalls - wenn überhaupt - nur 50% werden könnten, würden die anderen Parteien mMn schon dagegen halten und dafür sorgen, dass es nicht so käme.
Die AfD müsste also einige ihrer Positionen einhegen, denke ich.

Optimist schrieb:da ich davon ausgehe, dass es allenfalls -

Warum das?
Das Gedankenspiel drehte sich um 80% und was dann mit Deutschland passieren würde.
Es ging nicht darum, ob 80% realistisch sind, selbst 50 % halte ich für absolut unrealistisch.
Die Zeiten sind auf lange Sicht vorbei, dass irgendeine Partei auf 50% kommt - egal welche.

Groucho schrieb:Die Zeiten sind auf lange Sicht vorbei, dass irgendeine Partei auf 50% kommt - egal welche.

Auf Bundesebene kommen mir so hohe Zustimmungswerte auch unrealistisch vor. Zumindest, solange man nicht "nachhilft". Solche Wahlergebnisse kriegt man sonst eher nur bei Kommunalwahlen (wenn z.B. nur ein halbwegs wählbarer Bürgermeisterkandidat antritt).

Optimist schrieb:ich glaube nicht, dass die AfD jemals 80% schaffen könnte, vielleicht nicht mal 50%, weil es genügend Menschen gibt, die keinesfalls konservativ, rechts oder gar rechtsgesinnt gesinnt.

Richtig! Mal abgesehen davon, dass ich persönlich denke, dass sie wieder bescheidene 4. Stärkste Kraft werden, so müsste die AfD, um ihre Ziele zu erfüllen, nach und nach das Grundgesetz außer Kraft setzen, oder ändern.
Das wäre nicht so leicht, da wir zum einen eine Bundesrepublik sind, mit einem starken Länderrat und unabhängigen Institutionen und zum anderen die ersten 12 Gesetze nicht änderbar sind.

Da wäre es doch einfacher einen Putsch, mit Bürgerkrieg zu versuchen, aber den Kanzler will ich sehen, der die gesamte Bundeswehr, die Polizeikräfte aller Länder, sowie die einzelnen Verfassungsschutzämter der Republik einbezieht.
Soweit wird es jedoch nicht kommen. Da müsste schon einiges vorher schief laufen, damit das so funktionieren könnte (Deutschland nur noch ein atomares Loch oder so ähnlich).

Auch dann wäre das Grundgesetz das ewige Damoklesschwert über der "Junta".

Dennoch, wären sie (die AfD) einfach nur "lästig", wenn es um die Lösung von Zukunftsfragen ginge.

Übrigens, eine weitere rechte Partei, die uns auch massive Probleme bereiten könnte, auf die wir jedoch keinen Einfluss hätten, wäre die Rassemblement National. Le Pens Partei hatte ja bereits angekündigt, alle Rüstungsprogramme mit Deutschland zu beenden und den Protektionismus zu fördern. Damit könnte der "franzeutsche" - Motor der EU ins stocken geraten.
Müssen wir mal abwarten wie sich das Ganze entwickelt.

juvenilea schrieb:zum anderen die ersten 12 Gesetze nicht änderbar sind.

Die ersten 20 Artikel (Grundrechte). sog. Wikipedia: Ewigkeitsklausel

Artikel 79 Absatz 3 GG lautet:

Eine Änderung dieses Grundgesetzes, durch welche die Gliederung des Bundes in Länder, die grundsätzliche Mitwirkung der Länder bei der Gesetzgebung oder die in den Artikeln 1 und 20 niedergelegten Grundsätze berührt werden, ist unzulässig.

juvenilea schrieb:Auch dann wäre das Grundgesetz das ewige Damoklesschwert über der "Junta".

Junta und Grundgesetz schließen sich aus.

stereotyp schrieb:Die ersten 20 Artikel (Grundrechte). sog. Wikipedia: Ewigkeitsklausel

Merde! Du hast recht!
Das ist mir jetzt echt voll peinlich :).
Uff! Schande über mich, ich habe gerade nebenbei noch gearbeitet, sorry dafür.

stereotyp schrieb:Junta und Grundgesetz schließen sich aus.

Richtig, aber der Traum des Grundgesetzes wäre immer im Hintergrund, für die Junta ein ewiger Albtraum, könnte sich doch jeder geringste Widerstand nach Artikel 20 Absatz 4 ausrichten.

Das hatte die Weimarer Republik nicht, die wurde ja nie außer Kraft gesetzt, sondern durch die allmächtigen Notstandsgesetze geleitet.
Übrigens auch die römische Republik war nie außer Kraft gesetzt, die wurde dann nur durch den allmächtigen Diktator (Kaiser = Caesar), der für Notfälle eingerichtet wurde, geleitet.

In diesem Fall wäre es anders.

Da die Zeit um ist:

Warum ist Artikel 20 Absatz 4 so wichtig?
Nun Lenin hat es mal passend formuliert:

Revolution in Deutschland? Das wird nie etwas, wenn diese Deutschen einen Bahnhof stürmen wollen, kaufen die sich noch eine Bahnsteigkarte!

Quelle: https://www.nur-zitate.com/zitat/11073

juvenilea schrieb:Revolution in Deutschland? Das wird nie etwas, wenn diese Deutschen einen Bahnhof stürmen wollen, kaufen die sich noch eine Bahnsteigkarte!

und anschließend sind die Genossen mit der SED-Junta gefahren.
So geht der ganze Lenin, meine ich.