@abberline Dem Polizisten fehlt offensichtlich das Verständnis für die elementaren Grundsätze unserer Verfassung, hier insbesondere die Pressefreiheit. Grds. darf ein Journalist fotografieren und filmen, das gehört zu seinem Aufgabengebiet und ist grundrechtlöich verbürgt. Das gilt erst recht für Personen des öffentlichen Lebens und insbesondere dann, wenn sie sich auf öffentlichen Plätzen und Veranstaltungen zeigen. Damit muss man Leben können. Dieses Filmen ist auch keine Provokation. Völlig unzutreffend sind darüber hinaus die Behauptungen, der Journalist wäre zu nahe an die Rechtsextremisten herangetreten. Der Polizist stützt sich bei seiner Entscheidung ausschließlich auf die falschen Angaben der Faschisten.
Richtig wäre es gewesen, die Personalien des Störers, hier konkret der Person, die den Journalisten als "Scheißkerl" und "Made" beleidigt und darüber hinaus durch die Blume mit Gewalt bedroht ("gehen wir nach draußen und klären das dort"), wegen dieser tatsächlichen Provokation aufzunehmen und dann einen Platzverweis zu erteilen und im Übrigen die Rechtsextremisten über die Grundrechte des Journalisten, hier die Pressefreiheit, aufzuklären. Beides hat der Polizist verabsäumt. Stattdessen reagier er auf die unverhohlene Drohung des Faschisten mit "bei solchen Gesprächen möchte ich nicht dabei sein".
Ich möchte dem Polizisten jetzt nicht zwangsläufig Sympathien für diese Verfassungsfeinde unterstellen, mglw. war er eben schlecht auf diesen Einsatz vorbereitet worden, ggf. auch mit der Situation überfordert, falsch ist sein Verhalten mit Blick auf die grundgesetzlich garantierte Pressefreiheit, das einfachgesetzliche Presserecht und das Polizeiaufgabengesetz in jedem Fall gewesen.
Erschreckend an dem Ganzen ist nur, dass Du das Verhalten der Rechtsextremisten und erklärten Verfassungsfeinde gutheißt und einen Journalisten, der auf einer öffentlichen Veranstaltung eine Person des öffentlichen Lebens filmt, als Provokateur bezeichnest.
Addendum Bezeichnend übrigens auch hier wieder, dass die JA Seite an Seite mit der Identitären Bewegung bei Kubitschek am Stand steht. Verfassungsfeinde vereint. Hier braucht niemand mehr zu erzählen, dass die AfD noch irgendwie auf dem Boden des Grundgesetzes steht. Den haben die schon lange verlassen.