AfD
03.09.2019 um 14:59lawine schrieb:Dass die AfD bei den 25-34Jährigen mit 26% / Brandenburg und 30% / Sachsen sogar die meisten Stimmen holte, hätte ich mir nicht träumen lassen.
Das sind alles keine "Wendeopfer", sondern das sind Menschen, die in der Bundesrepublik aufgewachsen sind. In einem freiheitlichen, demokratischen Land ohne Meinungszensur, mit Reisefreiheit, ganz ohne SED und Stasi.
bgeoweh schrieb:Das sind vor allem die Leute, die in der Phase sind, in der man normalerweise anfängt Familie und Vermögen aufzubauen und sich langfristig zu binden. Da knallt der Frust dann richtig, wenn man sieht, was so an Abzügen im Orkus verschwindet.Aber man ist noch geprägt von der Kindheit. Bei vielen Eltern war die Wende ein Schlag ins Kontor - 1989 ist für viele das Leben implodiert. Der Staat, der einem Sicherheit gegeben hat - weg. Das, was man gelernt hat - unnütz. Der Arbeitgeber - abgewickelt.
Von meinen Schulfreunden in Dresden waren viele dabei, bei denen mindestens ein Elternteil auch Langzeitarbeitsloser war. Einige haben nach der Schule keinen Ausbildungsplatz bekommen. Und wenn, dann war der Ausbildungsplatz oft für die Ausbildungsbetriebe nur eine billige Arbeitskraft.
Und wenn man das Glück hatte, nach der Ausbildung übernommen zu werden, gab es nur einen befristeten Arbeitsvertrag ohne dauerhafte Übernahme, weil nach einem Jahr der nächste Azubi auf die Stelle drückte.
Reisefreiheit ist für den Poppes, wenn die Familie kein Geld hat zum reisen.
Meinungsfreiheit ist gut und schön, wenn man aber das Gefühl hat nicht gehört zu werden, dann kann man auch schweigen...
Und wenn man ohne Perspektive (außer als Wirtschaftsflüchtling in die alten Bundesländer zu gehen) ist, dann öffnet man sich eben Rattenfängern die einem erzählen, dass Jemand an der eigenen Situation Schuld ist und es einem besser gehen würde, wenn dieser Jemand weg wäre...