Lanza schrieb:Ganz kurz um dir zu helfen. Ging hier zuletzt um die Zahlen vom Politbarometer von der Forschungsgruppe Wahlen. Darauf bezog sich die Grafik.
Das ist ganz furchtbar lieb von Dir gemeint, wenngleich auch überflüssig: Ich weiß, worum es ging und auch, wie Statistiken bei Meinungsumfragen erstellt werden.
MIR geht es um die Relevanz von tagesaktuellen Umfrageergebnissen und deren hier oft behaupteten verpflichtenden Wirkung auf das, wie Abgeordnete im Parlament abzustimmen hätten.
Ich erkläre das aber gerne detailierter und stelle es der Allgemeinheit zur Diskussion:
Eine relevante und belastbare Meinung zu Waffenlieferungen oder Asylgesetzen kann der oder die Einzelne meiner Meinung nach nur entwickeln, wenn ihm oder ihr wirklich alle Details dazu bekannt sind und er oder sie ausreichend Zeit hat, diese Details zu prüfen, einzuordnen und zu bewerten. Das gibt eine Umfrage allerdings nie her und soll es auch nicht - bei Umfragen geht es um die Meinung als solche, ohne Wertung und ohne die Voraussetzung, das sie vor dem Hintergrund auch nur des Hauchs einer Andeutung von Sachkenntnis entwickelt worden ist. Das kann interessante Einblicke in ein gesellschaftliches Stimmungsbild geben, kann aber - um Himmels Willen! - nicht die Grundlage von Entscheidungen sein. Daher ist die Größe der Fehleranfälligkeit einer repräsentativen Umfrage egal, weil das Ergebnis sowieso nicht relevant für konkrete Sachentscheidungen sein kann.
Und eine sogenannte Sonntagsfrage ersetzt niemals eine demokratische Wahl, egal welche Fehlergrößenminimierung der Anbieter verspricht.
Darum geht es mir: Egal, ob nach Umfragen 50% der SPD-Wähler gegen Waffenlieferungen sind oder 60% der CDU Wähler gegen Gesetze, die mit Hilfe der AfD durchgepaukt werden - es spielt überhaupt keine Rolle, da Sachkompetenz für die Umfrage ebenfalls keine Rolle spielte.