CDU/CSU

Fellatix schrieb:Ich meinte ja nur, dass man nicht jeden rhetorischen Schachzug (gibt da glaub auch n Fachbegriff für) in einem Bierzelt gleich zu einem Skandal aufbauschen muss.

Hat ja auch niemand gemacht, du interpretierst das fälschlicherweise so.
Nichtsdestotrotz

Bone02943 schrieb:Rhetorisch ist es einfach nur ein Armutszeugnis von ihm.

und apropos

Fellatix schrieb:in einem Bierzelt

kann dann schon der Eindruck entstehen, dass der Fritze doch eher ein Bierzeltposauner satt Kanzlerkandidat ist, bei solch dämlichen Plattitüden auf Stammtischniveau.

tudirnix schrieb:Plattitüden auf Stammtischniveau.

Eine Platitüde ist es so und so. Ich war noch nie in Gillamoos, bin mir aber ziemlich sicher, dass es nicht Deutschland ist, dass Kreuzberg nicht Deutschland ist, weiß ich freilich auch. Objektiv sind beide Aussagen Schwachsinn. Wollen wir jetzt alle politischen Redeanfänge in Bierzelten durchgehen, die objektiv Schwachsinn sind?

@Fellatix

Was kommt als nächstes von Merz:

Der Islam gehört nicht zu Deutschland.
Kinder statt Inder.
Ein guter Deutscher fliegt sein Privatflugzeug noch selbst.

Der ist kein Typ der sich in einem Bierzelt mal eben das Mikrofon geklaut und vermeintlich etwas cooles hineingegröhlt hat.

@bgn


Du sagst

bgn schrieb:das nur die Union eine über Jahre hinweg existierende wirtschaftliche Stabilität schaffen kann.

Verstehst du die Aussage von Herrn Söder in bezug auf den Länderfinanzausgleich, gegen den er juristisch vorgehen möchte?

Den bereits angekündigten Schritt hat das Kabinett drei Monate vor der Landtagswahl am Dienstag in München beschlossen. "Wir gehen jetzt nach Karlsruhe", sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nach der Kabinettssitzung. Bayern brauche künftig "mehr Geld daheim".

Bayerisches Geld ist einfach besser in Bayern aufgehoben als in Bremen, Berlin oder anderswo.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder

Quelle: https://www.butenunbinnen.de/nachrichten/kritik-klage-laenderfinanzausgleich-bayern-102.html


Weißt du, was ich mich frage? Wie doof sämtliche CDU/CSU Wähler der restlichen Bundesländer sein müssen, überhaupt die Union zu wählen? Die schaffen sich selber ab!

Africanus schrieb:Selten ist ein Plakat so schlecht gealtert wie das neue Wahlplakat der CSU. Und damit meine ich jetzt nicht die Leichenfledderung.

Das ist echt abgefahren. :D Der Kerl ist so lange tot wie die Hälfte der Wähler wählen darf. Was bezwecken sie damit? Den Populisten Stimmen klauen?

brigittsche schrieb:Oder einen Eimer mit Erde vom Grab zur Wahl stellen.

Es gibt ja immer noch Gegenden in Deutschland wo das funktionieren könnte.

Fellatix schrieb:Objektiv sind beide Aussagen Schwachsinn. Wollen wir jetzt alle politischen Redeanfänge in Bierzelten durchgehen, die objektiv Schwachsinn sind?

Ich habe das Konzept "Bierzeltrede" ja sowieso noch nie verstanden. Das ist doch auch nicht mehr als Bauernfängerei - als würde das Publikum nach der zweiten Maß noch irgendwelche politischen Zusammenhänge verstehen.

Bone02943 schrieb:Was kommt als nächstes von Merz:

Ich hoffe ja auf die Leitkulturdebatte. :lv: Passt auch Bisschen in den bayrischen Wahlkampf.
Dateianhang: oktoberfest.mp4 (68825 KB) ;)

Kies-Richard schrieb:Dann nimmst du das aber falsch wahr, es gibt in der deutschen Politik viele Politiker die eine extremistische Vergangenheit haben und dennoch lesen wir kaum etwas davon. Z.B. Winfried Kretschmann ein ehemaliger überzeugter Kommunist, jetzt Baden-Württembergs Ministerpräsident.

@Kies-Richard
Hast du Kretschmann HEUTE in Verdacht, Kommunist zu sein? Der wird doch eher in der CDU, als bei den Grünen verortet.
Es geht geht nicht um das was in der Jugend war, sondern darum, ob sich der Mensch glaubwürdig distanziert.

Kies-Richard schrieb:Über die DDR-Karriere einer Angela Merkel hat sich die Presse in deren Amtszeit auch sehr zurückgehalten.

War sie denn ein IM?
Forderst du im ernst, alle Menschen, die in der DDR gelebt haben, unter Generalverdacht zu stellen? Die haben sich nicht ausgesucht, wo sie geboren wurden. Und die Ausreise aus der DDR war fast unmöglich.

Kies-Richard schrieb:Aktuell hat man den "Nazi-Skandal" bei den Sozialdemokraten in Finnland, da steht Antti Lindtman wegen einer Jugendsünde im Kreuzfeuer.

Na siehst du. Dann passen die Finnen auch auf.

Wenigstens der ehemalige CSU-Chef findet passende Worte an Aiwanger!

Dass sich Aiwanger auf Erinnerungslücken berufe, sei wenig glaubwürdig, sagte Huber im Deutschlandfunk.Auch seien seine bisherigen Entschuldigungen halbherzig rübergekommen. Der Vorsitzende der Freien Wähler müsse mehr Offenheit an den Tag legen. Aiwanger habe mit seinem Verhalten der vergangenen Wochen viel zur Spaltung der bayerischen Bevölkerung beigetragen.
Huber verteidigte aber die Entscheidung von Ministerpräsident Söder, Aiwanger im Amt zu belassen. Der bayerische Regierungschef habe aus Verantwortungsethik heraus gehandelt und so eine politische Krise gut vier Wochen vor der Landtagswahl abgewendet, erklärte Huber.

Quelle: https://www.deutschlandfunk.de/ehemaliger-csu-chef-huber-wirft-aiwanger-mangelnden-aufklaerungswillen-vor-102.html

Wenn Aiwanger jetzt wieder Narrenfreiheit hat, kann man der CSU selbst die Schuld geben.

frauZimt schrieb:Hast du Kretschmann HEUTE in Verdacht, Kommunist zu sein? Der wird doch eher in der CDU, als bei den Grünen verortet.
Es geht geht nicht um das was in der Jugend war, sondern darum, ob sich der Mensch glaubwürdig distanziert.

Nein, hast du Aiwanger HEUTE in Verdacht ein Nazi, Antisemit oder Rechtsextremist zu sein? Dazu liest man überhaupt nichts, alle Anschuldigungen stützen sich auf das was angeblich vor 35 Jahren war.
Im Gegensatz zu Aiwanger müssen sich Kretschmann und andere Politiker überhaupt nicht glaubwüdig distanzieren. Ist das fair?

Und wie ist das eigentlich, geht es der Süddeutschen Zeitung nicht sowieso eher darum Aiwanger politisch unmöglich zu machen als irgendein Statement von Aiwanger zu erhalten. Ich denke schon, egal was Aiwanger tut, man wird versuchen das umzudrehen und ihn weiter als Rechtextremist darstellen. Um zu verstehen wie der Hase in Deutschland läuft, braucht man gar nicht lange in Deutschland zu leben.

frauZimt schrieb:War sie denn ein IM?

Weiß ich nicht, aber sie war stets vorne mit dabei, durfte sogar privilegierte Auslandsreisen absolvieren.

eckhart schrieb:Wenn Aiwanger jetzt wieder Narrenfreiheit hat, kann man der CSU selbst die Schuld geben.

Da ist er in guter Gesellschaft mit unserem Bundeskanzler, der hat auch Erinnerungslücken, allerdings liegt es bei dem nicht so lange zurück.

Kies-Richard schrieb:Nein, hast du Aiwanger HEUTE in Verdacht ein Nazi, Antisemit oder Rechtsextremist zu sein?

"Die Demokratie wieder zurückholen" wollen sich doch eher Leute, die ansonsten nicht unbedingt auf dem Boden der freiheitlich-demokratischen Grundordnung unterwegs sind. Das muss man schon anerkennen.

Kies-Richard schrieb:Ist das fair?

Naja, geben andere sowas zum Besten?




Quelle: https://twitter.com/hwieduwilt/status/1696939697371500793 (Archiv-Version vom 28.11.2023)



Der Typ ist der personifizierte reaktionäre Stammtisch. Peinlich, unangenehm und infantil.

Ilian schrieb:"Die Demokratie wieder zurückholen"

Wer sowas sagt ist natürlich Rechtsextrem, absolut.
Ein bisschen bissiger Humor ist auch Rechtsextrem, natürlich.

paranomal schrieb:Der Typ ist der personifizierte reaktionäre Stammtisch. Peinlich, unangenehm und infantil.

Ist natürlich auch Rechtsextrem. Infantil? Aiwanger kann halt nicht wie ein Kleinkind umherhüpfen und der "Bacon of Hope" sein.

Wir müssen echt aufpassen dass wir nicht doppelte Maßstäbe ansetzen, je nach politischer Ausrichtung.

Kies-Richard schrieb:Wer sowas sagt ist natürlich Rechtsextrem, absolut.

Zumindest bedient man sich dem Vokabular derer, die man teilweise durchaus rechtsextrem nennen kann.
Was bringen solche Aussagen denn, außer weiter krude Verschwörungstheorien zu befeuern?

Kies-Richard schrieb:Nein, hast du Aiwanger HEUTE in Verdacht ein Nazi, Antisemit oder Rechtsextremist zu sein? Dazu liest man überhaupt nichts, alle Anschuldigungen stützen sich auf das was angeblich vor 35 Jahren war.

@Kies-Richard
Er tut leider nichts, den Verdacht rechtsextrem eingestellt zu sein, zu widerlegen.
Er beruft sich auf Erinnerungslücken, bezieht keine klare Stellung.
Er stilisiert sich zum Opfer.
Mir ist das zu dünn und zu wenig. Eher noch der Versich, die Reihen um sich zu schließen und als Opfer von den
A...löchern (O-Ton Aiwanger) an der Wahlurne zu profitieren.

Mich wundert, dass du dich aber über Politiker wie Angela Merkel aufregen kannst.
Also scheint dir die Vergangenheit ja doch nicht ganz unwichtig zu sein?

Ich würde sagen, wir warten jetzt erstmal die Wahlen in Bayern ab.
Vielleicht leben in Bayern ja nicht nur Bierzeltgänger.
Den Eindruck bekommt man, wenn man die Veranstaltungen in den Bierzelten sieht.

Ilian schrieb:Ich habe das Konzept "Bierzeltrede" ja sowieso noch nie verstanden. Das ist doch auch nicht mehr als Bauernfängerei

Ich auch nicht. Aber die Leut gehen halt ins Bierzelt, weil sie sich da emotional anders mitgenommen fühlen als von einem Runden Tisch bei Maybrit Illner.
Klaro hätte er auch Berlin sagen können, aber er wollte wohl ein Bild für ein großstädtisch geprägtes Milieu, das von den Sorgen und Eigenheiten von landwirtschaftlich geprägten Landeiern keine Ahnung hat. Wenn du da als Politiker hingehst, musst du halt auch ein bischen liefern. Kreuzberg ist bekannt auch bei Landeiern, die noch nie in Berlin waren, Kreuzberg ist Rio-Reiser-Platz und Axel-Springer-Straße, Checkpoint Charlie, Dönerläden und Vintage-Shops.
Rhetorisch so wie wenn Gerhard eine Wahlveranstaltung macht(e) in Dortmund-Nord und sagt, das Malocher-Herz des Landes schlägt hier und nicht im Frankfurter Bankenviertel.

Ilian schrieb:Ich habe das Konzept "Bierzeltrede" ja sowieso noch nie verstanden.

@Ilian
Was verstehst du daran nicht? Sinn und Zweck liegen doch auf der Hand?
Interessiert mich wirklich- nicht rhethorisch gefragt- was ist für dich am "Konzept Bierzelt" unverständlich?

Ilian schrieb:Ich habe das Konzept "Bierzeltrede" ja sowieso noch nie verstanden.

Ist so ähnlich wie Karneval. Einer hält ne Büttenrede und die anderen saufen sich das schön. Hat mit Politik wenig zu tun, mehr mit Unterhaltung. Und der größte Comedian wird dann bei der Landtagswahl gewählt. Passt sho

frauZimt schrieb:Was verstehst du daran nicht? Sinn und Zweck liegen doch auf der Hand?

Ich halte das halt für populistischen Unsinn ohne politischen Mehrwert. Dass das Bauernfängerei ist ist mir schon klar. ;)

alhambra schrieb:Ist so ähnlich wie Karneval. Einer hält ne Büttenrede und die anderen saufen sich das schön. Hat mit Politik wenig zu tun, mehr mit Unterhaltung. Und der größte Comedian wird dann bei der Landtagswahl gewählt. Passt sho

Schön zusammengefasst. :D

Ilian schrieb:Ich halte das halt für populistischen Unsinn ohne politischen Mehrwert. Dass das Bauernfängerei ist ist mir schon klar.

Die Frage ist halt, wieviel in Prozent Wählerstimmen man als Politiker über die "Bierzeltschiene" maximal generieren kann. Es wird ja immer, sicher nicht so ganz zu Unrecht, vorgebracht, dass sich die Politik sehr stark an (groß-) städtisch, akademischen Schichten orientiert. Nur ist eben die Frage, wie viele Stimmen man maximal mehr bekommen kann, wenn man dem Obermoser Sepp und der Salvermoser Zenz im Bierzelt auf der Kirchweih verspricht, dass sie bald ein paar Cent mehr für den Liter Milch bekommen.

Die Zeiten, wo man mit dieser Klientel alleine noch Wahlen gewinnen konnte, sind doch vorbei. Das ist so ähnlich wie CDU und CSU über Jahrzehnte hinweg Stimmen aus dem kirchlichen Lager sicher hatten und auch sehr offensiv den Schulterschluss mit den Kirchen gesucht haben. Aber selbst wenn heute noch der geistliche Herr Sonntags in seiner Predigt die Wahlempfehlung abgeben würde- es hört ihm keiner mehr zu, da ist schlichtweg niemand mehr.

Das ist übrigens so ähnlich, wie die SPD über Jahrzehnte auf die Bergleute und Hüttenarbeiter zählen konnte - das ist heute auch vorbei, weil es dieses Milieu so nicht mehr gibt.

brigittsche schrieb:Nur ist eben die Frage, wie viele Stimmen man maximal mehr bekommen kann, wenn man dem Obermoser Sepp und der Salvermoser Zenz im Bierzelt auf der Kirchweih verspricht, dass sie bald ein paar Cent mehr für den Liter Milch bekommen.

Wenn's halt nur das wäre.
Was Merz mit seinem fragwürdigen Satz ja suggeriert: "ihr gegen die". In Zeiten, in denen mehr gesellschaftlicher Zusammenhalt nicht schaden würde. Das ist unnötige Spalterei und das total falsche Signal.
Die Spur extremer ist dann Hubsi; mit seiner Mär von der gestohlenen Demokratie. Das unterhöhlt das Vertrauen der Menschen in das System allgemein, ist letztendlich demokratieschädigend.
Von da dann auch nicht mehr weit bis sich einer beschwert, dass man nun nicht mehr "Neger" sagen darf. Boris Palmer wurde hier im Thread ja auch schon erwähnt. Mit paar Promille Alkohol im Blut wird Rassismus dann glatt gesellschaftsfähig. Und die Altherrenmannschaft vom SV Hintertupfingen gröhlt und johlt.

Politik ist zu komplex um sie auf Büttenreden zu reduzieren. Da wird ja keine Politik kommuniziert, da werden hohle Phrasen gedroschen - letztendlich auf Kosten anderer.