CDU/CSU

@shionoro
Ich weiß nicht warum du Baerbock da verteidigst. Es ist eine Unart von Politikern sich irgendwelche Bücher zusammenstoppeln zu lassen und nicht mal sicher zu gehen, dass ihre Ghostwriter *hust* Coautoren vernünftige Arbeit abliefern. Fr. B. hat diese Unart übernommen und muss entsprechend für gemachte Fehler gerade stehen. Fertig.
Das du da irgendwas rumschwurbelst von wegen "das hätte ja den Lesefluss gestört", verstehe ich nicht. Das Buch ist sowieso keine Diskussion wert, da im Grunde völlig inhaltsleer. Ob da noch ein "die DW schrieb annoduzumal" steht oder nicht, das hätte das Buch weder besser, noch schlechter gemacht.
Gesteh es dir ein, wenn man bei der BT Wahl die Grünen wählt, wird das nicht wegen, sondern trotz Baerbock sein. Das Einzige mit dem sie je punkten konnte, ware ihre Faktenverliebtheit und Detailversessenheit. Gerade dann - wenn man sonst nicht viel vorzuweisen hat - kann man sich solche Schoten nicht leisten.

EinElch schrieb:Und du machst den Olli Krischer -.-
Sogar Habeck sagt, dass das Stuss ist.

Ich sag auch nicht, dass es eine super Idee ist, das zu machen. Ich sag, dass das kein Drama ist und im politischen Betrieb ganz normal passiert. Genauso wie die nicht angegebenen Gelder (obwohl auch das natürlich ein fehler ist). Es ist schlicht nichts stark Diskreditierendes.

Sowas sage ich auch nicht nur bei Baerbock, sondern bei allen politikern. Man tendiert dazu, verhalten von politikern vollkommen wild zu überdramatisieren.

@paxito

Weil es unsinnig ist, die zu kritisieren, die erwischt werden, aber nur dann, wenn es gerade passt.

Das was Baerbock da gemacht hat machen die meisten Politiker in ihren Büchern. Genauso wie die meisten Doktorarbeiten von Medizinern eigentlich kaum als Doktorarbeiten durchgehen können.

Und das hat seine Gründe. Wer das nicht gut findet, muss was gegen diese Gründe machen, aber nicht die paar Leute angreifen, die dabei erwischt werden. Das ist schlicht nicht integer. Man sieht ja, dass es bei Laschet auch was zu finden gab. Würde man bei anderen Politikern so hinschauen wie bei Baerbock und Laschet, wäre es da wohl nicht anders.

Klar kann man dann fordern sie müssen 'geradestehen' und dann entschuldigen sich alle artig, weil das PR mäßig das klügste ist, aber das finde ich kindisch und albern.

shionoro schrieb:Weil es unsinnig ist, die zu kritisieren, die erwischt werden, aber nur dann, wenn es gerade passt.

Nein. Man muss nicht immer fundamental Kritik üben, man kann auch das Verhalten Einzelner völlig folgerichtig kritisieren.

shionoro schrieb:Das was Baerbock da gemacht hat machen die meisten Politiker in ihren Büchern.

Richtig. Macht es aber immer noch keinen Deut besser. Das sagte @EinElch auch und man kann ihm da nur zustimmen. Das bestimmte Personen das ganz gezielt gegen Fr. B. verwenden ist dann schlicht Politik. Kann man schäbig finden, verwunderlich ist es nicht.

shionoro schrieb:Und das hat seine Gründe. Wer das nicht gut findet, muss was gegen diese Gründe machen

Nein muss er nicht. Er kann auch ganz stumpf Fr. B. doof finden, weil sie da mitgemacht hat.

shionoro schrieb:Das ist schlicht nicht integer.

Was sollte daran nicht integer sein? Das wäre es erst, wenn man bei Hr. L. darüber hinwegsieht. Wobei es bei dem im Grunde egal ist, der hatte schon länger den Ruf eines Hallodri.

shionoro schrieb:Würde man bei anderen Politikern so hinschauen wie bei Baerbock und Laschet, wäre es da wohl nicht anders.

Das macht es trotzdem in keinem Einzelfall besser.

shionoro schrieb:Klar kann man dann fordern sie müssen 'geradestehen' und dann entschuldigen sich alle artig, weil das PR mäßig das klügste ist, aber das finde ich kindisch und albern.

Im Grunde können sie machen, was sie wollen, diese Wegwerfbücher sind halt einfach ne blöde Idee um sich zu profilieren. Wenn man Bücher veröffentlichen will, sollte man das etwas professioneller angehen. Und integer.
Und genau da liegt das Problem: Fr. B. hatte außer ihrer Professionalität und Integrität kaum etwas, das sie in den Wahlkampf einbringen konnte. Weder hat sie Regierungserfahrung, noch ist sie charismatisch oder eine gute Rednerin, noch zieht sie über Parteigrenzen hinaus Leute an oder sonst irgendetwas, dass sie als Plus Punkte für die Grünen attraktiv machen würde. Vor der Kandidatur zur Kanzlerin hatte sie eigentlich nur den Ruf der intelligenten Perfektionistin und ehrlichen Haut. Und dann wiegt so ein Buchproblem eben doppelt schwer.
Laschet und vor allem Scholz können da eben auf mehr verweisen. Muss man so akzeptieren. Ich bin überzeugter Grüner und ich hab auch nix gegen Fr. B., aber im Grunde kann man nur noch hoffen, dass sie möglichst unauffällig bleibt bis zur Wahl. Denn den verlorenen Ruf wird sie so schnell nicht wieder herstellen können.
Laschet regiert mehr oder minder "erfolgreich" (kann ja jeder selbst beurteilen) eins der größten Bundesländer und ist aktiv in Regierungsarbeit eingebunden. Wenn der vor Jahren in einem Buch solchen Blödsinn gemacht hat oder wenn er mal eben Noten frei erfunden hat, weil er die Arbeiten seiner Studenten verloren hat, ist das auch für ihn kein Pluspunkt. Aber es schmerzt deutlich weniger als bei Fr. B.

paxito schrieb:Das Einzige mit dem sie je punkten konnte, ware ihre Faktenverliebtheit und Detailversessenheit. Gerade dann - wenn man sonst nicht viel vorzuweisen hat - kann man sich solche Schoten nicht leisten.

echt, sie ist Fakten - und Detail verliebt??? Ich habe nicht viele ihrer Reden verfolgt, aber was ich hörte, ließ mich das Gegenteil annehmen.

shionoro schrieb:Das was Baerbock da gemacht hat machen die meisten Politiker in ihren Büchern. Genauso wie die meisten Doktorarbeiten von Medizinern eigentlich kaum als Doktorarbeiten durchgehen können.

es reicht mal wieder. Man kann deine relativierungen kaum noch ertragen, was ist los? Hängen die Trauben zu hoch, sind die Erwartungen an das unmittelbar bevorstehende enden des konservatismus' einem jaehen Entsetzen gewichen, dass es nicht zu einer absoluten Mehrheit der SPD oder der Grünen reichen wird?
Muss man wirklich, schon fast manisch, jedes Fehlverhalten von Menschen relativieren?

paxito schrieb:Ich bin überzeugter Grüner und ich hab auch nix gegen Fr. B., aber im Grunde kann man nur noch hoffen, dass sie möglichst unauffällig bleibt bis zur Wahl.

Deswegen empfahl ich shionoro auch, nicht den Olli Krischer zu machen. Da noch immer in die Bresche zu springen, erzeugt eher den Eindruck von Ideologie und Verteidigung bis zum Endsieg.
Da beschädigt man sich nur selbst, ganz ohne Baerbock noch was retten zu können. Es wird der Eindruck erweckt, als ginge es nur noch ums Prinzip.

Selbst Habeck sagte ja, dass Krischers Verteidigung bei Markus Lanz völlig aus der Luft gegriffen sei und man sich auf diese Art der Kommunikation - das Unterstellen, jeder der ein Problem damit hat, hätte keine Ahnung - der falsche Weg war, den man sich hätte sparen sollen.
Mit dem tief blickenden Hinweis, er war zu dem Zeitpunkt im Urlaub.

Quasi "Mit Papa im Haus wäre das nicht passiert."

Egal. Jede Verteidigung Baerbocks in dieser Sache beschädigt den Verteidiger, ohne Baerbock zu retten.

Sie hat Scheisse gebaut, und feddich aus. Im Gegensatz zu ihren Kollegen hat sie jetzt nichts mehr ins Feld zu führen.
Ich wollte sagen, sie hat ihr Pulver verschossen, aber eigentlich hat sie so lange in ihr Pulver gespuckt - und das in Eigenleistung - dass es jetzt nicht mehr zündet.

Laschet kann immerhin sagen: "Bewerten Sie mich nicht nach einem Buch, dass ich vor einem Dutzend Jahren schrieb, sondern der Arbeit, die ich seit einem Dutzend Jahren geleistet habe."
Dabei macht er auch keinen guten Schnitt, aber immerhin HAT er was gemacht. Baerbock ist jetzt einfach nur noch ein schmutziges Kondom, dass irgendwelche Kinder zum Vergnügen aufgepustet haben und jetzt vergessen und geplatzt im Rinnstein liegt, und hoffen muss, dass irgendein dahergelaufener CDUler es am Ende lieber aufhebt als die ominöse gelbe Serviette daneben, oder den roten, eigentlich längst verbotenem Einweg-Plastiktrinkhalm.

Meine ehrliche Meinung.

Seidenraupe schrieb:echt, sie ist Fakten - und Detail verliebt???

Ja, sie gilt auch als intelligent und schwarzhumorig. Abgesehen von einer etwas besserwisserischen Haltung sogar als sympathisch.

Seidenraupe schrieb:Ich habe nicht viele ihrer Reden verfolgt, aber was ich hörte, ließ mich das Gegenteil annehmen.

Verwechsle bitte nicht Eigenschaften damit, welchen Eindruck man in Medien oder bei Reden erweckt. Ne gute Rednerin war sie noch nie. Allerdings eigentlich auch keine furchtbar schlechte. Ihre letzten Auftritte wirken auch auf mich irritierend, ich denke sie ist der Situation und dem Kreuzfeuer dem sie ausgesetzt ist nicht gewachsen.
Übrigens: Trotz allem halte ich sie für den besten Kanzlerkandidaten, den wir haben.

EinElch schrieb:Da beschädigt man sich nur selbst, ganz ohne Baerbock noch was retten zu können. Es wird der Eindruck erweckt, als ginge es nur noch ums Prinzip.

Richtig.

EinElch schrieb:Egal. Jede Verteidigung Baerbocks in dieser Sache beschädigt den Verteidiger, ohne Baerbock zu retten.

Das stimmt so dann aber auch nicht. Es gibt schon Dinge die man zu Baerbocks Verteidigung anbringen kann. Zum Beispiel, das sie nicht allein die Verantwortung trägt und man sich langsam fragen muss wer da den Wahlkampf bei den Grünen gestaltet. Und natürlich ist der Gegenangriff auch immer eine Option. Allein: mir ist diese persönliche Ebene zu blöd, ich wähle Parteien und nicht Personen. (Übrigens auch ne mögliche Verteidigung)

EinElch schrieb:Sie hat Scheisse gebaut, und feddich aus. Im Gegensatz zu ihren Kollegen hat sie jetzt nichts mehr ins Feld zu führen.

Ach, wir werden’s erleben.

EinElch schrieb:Ich wollte sagen, sie hat ihr Pulver verschossen, aber eigentlich hat sie so lange in ihr Pulver gespuckt - und das in Eigenleistung - dass es jetzt nicht mehr zündet.

Es gibt genug was man angreifen könnte. Ich bin auf die Fernsehduelle gespannt. Das jemand der den Grünen eh nichts abgewinnen kann in jedem Fehler von Fr. B. sofort das Ende ihrer Möglichkeiten erkennen will, ich kann es verstehen, aber realistisch ist es nicht.

EinElch schrieb:Laschet kann immerhin sagen: "Bewerten Sie mich nicht nach einem Buch, dass ich vor einem Dutzend Jahren schrieb, sondern der Arbeit, die ich seit einem Dutzend Jahren geleistet habe."

Er kann auch einfach weiter irgendwelche Worthülsen ausspucken. Und wie man seine Regierungsarbeit in NRW beurteilt ist jedem selbst überlassen. Das beste Argument für Laschet ist im Moment doch Baerbock.

EinElch schrieb:Dabei macht er auch keinen guten Schnitt, aber immerhin HAT er was gemacht.

Ja, immerhin, er hat mal regiert. Sofern man das Laschet so treibt regieren nennen kann. Ganz ehrlich, der Mann bietet genauso viel Angriffsfläche. Auch dort gilt: die CDU wird sicher nicht wegen sondern höchstens trotz Laschet den Kanzler stellen.
Nur bei der SPD siehts anders aus, wobei ich auch Scholz nicht leiden kann. Weißt du wer für mich tatsächlich der geeignetste Kanzler wäre? Lindner. Und das ich das sage will was heißen.

EinElch schrieb:Baerbock ist jetzt einfach nur noch ein schmutziges Kondom, dass irgendwelche Kinder zum Vergnügen aufgepustet haben und jetzt vergessen und geplatzt im Rinnstein liegt, und hoffen muss, dass irgendein dahergelaufener CDUler es am Ende lieber aufhebt als die ominöse gelbe Serviette daneben, oder den roten, eigentlich längst verbotenem Einweg-Plastiktrinkhalm.

Ehm, merkwürdige und widerliche Metaphorik.

paxito schrieb:Weißt du wer für mich tatsächlich der geeignetste Kanzler wäre? Lindner.

Das wir da tatsächlich mal d'accord sind, wer hätte es gedacht.

Ich will der Baerbock ihre Möglichkeiten durchaus absprechen, der Partei allerdings nicht. Ich glaube, selbst bei einem respektablen Ergebnis, wird Baerbock über kurz oder lang langsam von der Bildfläche verschwinden. Als politisches Gesicht der Grünen in den nächsten 4 - 8 Jahren sehe ich sie nicht.

paxito schrieb:Und wie man seine Regierungsarbeit in NRW beurteilt ist jedem selbst überlassen.

Ich sage mal so, Gottlob wohne ich im nördlicheren, und besteren Bundesland.

paxito schrieb:Ehm, merkwürdige und widerliche Metaphorik.

Jau, sowas mach ich gerne.
Letztlich wollt ich ausdrücken, dass sie alle nur Müll sind, man sich jetzt halt nur den am wenigsten widerlichen aussucht, seitens der CDU.
Ich hoffe immer noch aufs Taschentuch.

EinElch schrieb:Ich sage mal so, Gottlob wohne ich im nördlicheren, und besteren Bundesland.

War schon schlimmer hier unter Dekaden der SPD.

Da ging es nur um Bergleute, und feel good.

Immerhin positiv war die hohe verschuldung :troll:

@Fedaykin

Niedersachsen bestes Sachsen, da gibt es keine Diskussion.

Die Sonntagsfrage

Sonntagsfrage: Was sagen Sie dazu, dass auch Laschet für sein Buch abgeschrieben hat?

Am meisten gefällt mir diese Antwort:

Viel schlimmer hätte ich gefunden, wenn er das Buch in einem Fall von Amtsmissbrauch als Landesminister von Ministerialbeamten hätte schreiben lassen, dann, als dies aufflog, schnell alle Honorare einem guten Zweck gespendet, die Spende aber dann doch steuerlich zu seinen Gunsten abgesetzt hätte und schließlich noch einmal nachzahlen musste. Wie bitte? Das ist alles genau so passiert? Oh.

Dieses Jahr haben wir die Wahl zwischen Pest und Cholera und Brechdurchfall…

Fichtenmoped schrieb:Dieses Jahr haben wir die Wahl zwischen Pest und Cholera und Brechdurchfall…

na bloss gut, dass es noch corona gibt, sozusagen als thematische Alternative.
Soviel Auswahl gab es schon lange nicht mehr *Ironie *

EinElch schrieb:Niedersachsen bestes Sachsen, da gibt es keine Diskussion.

Das Land wo Milch und Gülle fließen.

Das Kansas der BRD :troll:

EinElch schrieb:Niedersachsen bestes Sachsen, da gibt es keine Diskussion.

Das beste Sachsen zu sein ist keine Leistung bei der Konkurrenz.

EinElch schrieb:Das wir da tatsächlich mal d'accord sind, wer hätte es gedacht.

Ich finde Lindners politische Positionen widerlich, nur damit es keine Missverständnisse gibt. Aber was Charisma, Schlagfertigkeit, Rednertalent, politische Erfahrung usw. angeht ist er definitiv das Beste was die Parteien im Moment aufzubieten haben. Da kommen weder Barebock, noch Laschet ran, auch Scholz nicht.

paxito schrieb:Ich finde Lindners politische Positionen widerlich, nur damit es keine Missverständnisse gibt. Aber was Charisma, Schlagfertigkeit, Rednertalent, politische Erfahrung usw. angeht ist er definitiv das Beste was die Parteien im Moment aufzubieten haben.

@paxito

Ich bin eher mit Lindners Positionen d'accord und finde er könnte öfter mal beim Sprechen früher hochschalten, um nicht immer mit so viel Drehzahl zu fahren.

sacredheart schrieb:er könnte öfter mal beim Sprechen früher hochschalten, um nicht immer mit so viel Drehzahl zu fahren.

Ach komm verglichen mit Baerbock, Scholz und Laschet ist Lidner ein begnadeter Redner. Die Konkurrenz ist da halt nicht besonders groß.

paxito schrieb:Das macht es trotzdem in keinem Einzelfall besser.

Ganz fundamental: Doch. Das macht es.

Wenn etwas gang und gebe ist und von allen so gemacht wird, ohne, dass sich überhaupt jemand groß darüber aufregen würde, dann kann man nicht den einzelfall hernehmen und zur Charakterschwäche deklarieren.
Denn dann ignoriert man das Problem und bestraft nur die, die erwischt werden.

Seidenraupe schrieb:es reicht mal wieder. Man kann deine relativierungen kaum noch ertragen, was ist los? Hängen die Trauben zu hoch, sind die Erwartungen an das unmittelbar bevorstehende enden des konservatismus' einem jaehen Entsetzen gewichen, dass es nicht zu einer absoluten Mehrheit der SPD oder der Grünen reichen wird?
Muss man wirklich, schon fast manisch, jedes Fehlverhalten von Menschen relativieren?

Ich mag mir eigentlich nicht immer Parteinahme vorwerfen lassen bei Parteien, die ich nicht wähle. Vor allem nicht, wenn ich auch damals Ursula von der Leyen verteidigt habe, als man ihr Plagiate vorwarf.
Und da ging es um was ernsthafteres, nämlich eine Doktorarbeit.

Auch damals habe ich gesagt, dass es eben schlicht in der Medizin so ist, dass die Doktorarbeit meist nur dem Namen nach eine ist, weil in dem Fach jeder seinen Doktor macht und man da etwas andere Maßstäbe ansetzen sollte und es kaum fair ist, deswegen ihre Karriere zu beschädigen.

Ich stell mich da einfach gegen den Mob, der glaubt, es besser zu wissen, aber in der Situation vermutlich genauso handeln würde. Weil es starke Gründe gibt, so zu handeln, wie Laschet, Baerbock oder (auf andere art und weise) Von der Leyen es getan haben.

Damit kann man nicht alles rechtfertigen und es macht auch nicht alles richtig, aber es setzt dinge schon in einen kontext. Also ob da einer einen blöden fehler gemacht hat, oder ob da einer auf eine Art und Weise betrogen hat, die wesentlich schwerer wiegt.

shionoro schrieb:Ganz fundamental: Doch. Das macht es.

Nö. Ganz fundamental: ein Verhalten das nach ethischen Maßstäben zu verurteilen ist, ist das unabhängig von der Frage „ob es alle so machen“. Das wir massenweise CO2 in die Luft blasen wird nicht dadurch entschuldigt, dass es eben so üblich ist.

shionoro schrieb:Denn dann ignoriert man das Problem und bestraft nur die, die erwischt werden.

Und? Gibt es irgendwo nen Zwang sich immer den systematischen Problemen zu widmen?

shionoro schrieb:Ich stell mich da einfach gegen den Mob, der glaubt, es besser zu wissen

Ach daher weht der Wind. Jo, hast du toll gemacht @shionoro , Fleißbienchen für gutes Benehmen.

shionoro schrieb:Auch damals habe ich gesagt, dass es eben schlicht in der Medizin so ist, dass die Doktorarbeit meist nur dem Namen nach eine ist, weil in dem Fach jeder seinen Doktor macht und man da etwas andere Maßstäbe ansetzen sollte und es kaum fair ist, deswegen ihre Karriere zu beschädigen.

Den Absatz lass Dir noch mal durch den Kopf gehen. Protipp: Es gibt viele Ärzte die kein Doktor sind. Unwissende nennen Sie vielleicht ugs. Doktor.
Grobe Fehler in einer Doktorarbeit sind ein Sargnagel aller Promotionen. Vorsätzlich begangen ist es Betrug.

paxito schrieb:Nö. Ganz fundamental: ein Verhalten das nach ethischen Maßstäben zu verurteilen ist, ist das unabhängig von der Frage „ob es alle so machen“. Das wir massenweise CO2 in die Luft blasen wird nicht dadurch entschuldigt, dass es eben so üblich ist.

Also wenn du eine Firma hast, und weißt, dass du nur dann konkurrenzfähig bist, wenn du klimaunfreundliches Material benutzt, finde ich das erheblich entschuldigend. Da ist ja dein Problem, dass es alle so machen und du einen wettbewerbsnachteil hast, wenn du es nicht so machst.
Insofern: Natürlich ist das ein entschuldigender Faktor.

Das ist bei Politikern ganz genauso. Man hat viel zu tun, weiß, ein Buch macht sich Karrieremäßig super und ist eine wichtige Wahlkampfvorbereitung, die Berater sagen das auch. Also zimmert man schnell ein Buch zusammen, was zu einer gewissen Deadline fertig sein soll. Kann ich gut nachvollziehen. Dass man, je nach Drucksituation, dabei fehler macht und nicht über jede Passage nachdenkt bzw. darüber, ob man die kenntlich machen muss, ist für mich jedenfalls nicht mehr Drama als wenn in jedem anderen berufsbild in Drucksituationen abkürzungen genommen werden.

paxito schrieb:Und? Gibt es irgendwo nen Zwang sich immer den systematischen Problemen zu widmen?

Intelligenz und Integrität erzwingen das, sonst nichts.

Johannes620 schrieb:Den Absatz lass Dir noch mal durch den Kopf gehen. Protipp: Es gibt viele Ärzte die kein Doktor sind. Unwissende nennen Sie vielleicht ugs. Doktor.
Grobe Fehler in einer Doktorarbeit sind ein Sargnagel aller Promotionen. Vorsätzlich begangen ist es Betrug.

Aber die Mehrheit der Ärzte hat den Doktortitel. Die Mehrheit der Ärzte hat aber weder den Anspruch, noch die Fähigkeiten um wissenschaftlich zu forschen, das machen nur ganz bestimmte Mediziner. Die anderen Ärzte machen das aber, weil sich so ein Doktortitel positiv auf die Karriere auswirkt. Das wissen auch die Leute, die Medizin lehren, weswegen die Doktorarbeiten da auch doch ein bisschen kürzer sind als z.B. in Mathematik, damit das eben auch jeder grundsätzlich hinkriegen kann, der es versucht.