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6.661 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Skandal, CSU, DemokratiemÖrder ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

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01.08.2021 um 17:30
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Also wenn du eine Firma hast, und weißt, dass du nur dann konkurrenzfähig bist, wenn du klimaunfreundliches Material benutzt, finde ich das erheblich entschuldigend. Da ist ja dein Problem, dass es alle so machen und du einen wettbewerbsnachteil hast, wenn du es nicht so machst.
Insofern: Natürlich ist das ein entschuldigender Faktor.
Hier ist der entschuldigende Faktor nicht ein „alle machen’s so“ sondern ein „ist finanziell notwendig“.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Das ist bei Politikern ganz genauso. Man hat viel zu tun, weiß, ein Buch macht sich Karrieremäßig super und ist eine wichtige Wahlkampfvorbereitung, die Berater sagen das auch. Also zimmert man schnell ein Buch zusammen, was zu einer gewissen Deadline fertig sein soll. Kann ich gut nachvollziehen.
Das ist schön, dass du das nachvollziehen kannst. Da liegt aber kein existentieller Zwang vor, wie bei Deinem Fabrik Beispiel. Es ist schlicht überhaupt nicht notwendig sich an dem Blödsinn zu beteiligen.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Dass man, je nach Drucksituation, dabei fehler macht und nicht über jede Passage nachdenkt bzw. darüber, ob man die kenntlich machen muss, ist für mich jedenfalls nicht mehr Drama als wenn in jedem anderen berufsbild in Drucksituationen abkürzungen genommen werden.
Du sprichst mit einem Krankenpfleger. Du kannst dir meine Haltung zu Abkürzungen in Drucksituationen denken.


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01.08.2021 um 17:35
Zitat von paxitopaxito schrieb:Hier ist der entschuldigende Faktor nicht ein „alle machen’s so“ sondern ein „ist finanziell notwendig“.
UNd bei Baerbock war es karrieremäßig nötig, ein buch zu schreiben. Natürlich hätte sie einen Nachteil davon, wenn sie mehr Zeit und Aufwand in das Buch steckt als andere Politiker und dafür andere Termine und Gespräche sausen lassen müsste.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Das ist schön, dass du das nachvollziehen kannst. Da liegt aber kein existentieller Zwang vor, wie bei Deinem Fabrik Beispiel. Es ist schlicht überhaupt nicht notwendig sich an dem Blödsinn zu beteiligen.
Es ist aber auch kein Drama, wenn man etwas macht, was alle um einen herum machen ohne dass es irgendwen stört.
Das ist in etwa, als würden in einer hausgemeinschaft alle seit Jahren ihren Müll nicht trennen und ich mach das dann auch nicht und bekomm dafür ärger. Da ist die frage "macht es das besser" irgendwie müßig, denn, wenn alle um dich herum etwas machen wo keiner ien problem drin sieht, dann hast du natürlich einen guten grund, keine opfer dafür zu bringen um es anders zu machen.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Du sprichst mit einem Krankenpfleger. Du kannst dir meine Haltung zu Abkürzungen in Drucksituationen denken.
Und Hand aufs Herz: Krankenpfleger machen das nicht sondern arbeiten immer perfekt nach den idealen Abläufen in Drucksituationen? Glaub ich nicht. Klar, da ist auch noch wesentlich mehr druck da, das Prinzip ist aber ähnlich. Ich kann jedenfalls keinen krankenpfleger mit Fug und Recht vorwerfen, wenn die Bedingungen auf der Station so mies sind, dass die idealen Arbeitsabläufe nicht möglich sind.


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01.08.2021 um 17:44
Zitat von shionoroshionoro schrieb:UNd bei Baerbock war es karrieremäßig nötig, ein buch zu schreiben.
Blödsinn. Wer hatte denn vor dem Theater von dem Buch gehört, außerhalb der üblichen Politbubble? Ihr Wohl und Wehe hing und hängt nicht an dem Buch. Und genau deshalb hätte sie es auch einfach bleiben lassen können.
Diese Politbücher entspringen doch nicht einer politischen Notwendigkeit, sondern dem Hang der Politiker zur Selbstdarstellung.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Es ist aber auch kein Drama, wenn man etwas macht, was alle um einen herum machen ohne dass es irgendwen stört.
Man muss nur damit rechnen, das es einem irgendwann auf die Füße fällt. Und dann hilft nunmal kein „die anderen aber auch“.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Und Hand aufs Herz: Krankenpfleger machen das nicht sondern arbeiten immer perfekt nach den idealen Abläufen in Drucksituationen?
Ich kann nur von mir sprechen, meine Arbeitsabläufe sind gerade für Druck- und Stresssituationen gemacht. Ob die „perfekt“ sind sei mal dahin gestellt, aber „Abkürzungen“ gibt es nicht. Zur Not macht man dann etwas überhaupt nicht, dokumentiert das und steht auch dafür gerade.


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01.08.2021 um 17:58
Zitat von shionoroshionoro schrieb:UNd bei Baerbock war es karrieremäßig nötig, ein buch zu schreiben. Natürlich hätte sie einen Nachteil davon, wenn sie mehr Zeit und Aufwand in das Buch steckt als andere Politiker und dafür andere Termine und Gespräche sausen lassen müsste.
Made my day, neben Drück und Fehler.

Sorry, da fragt man hunderttausend Studenten auch nicht danach, die müssen das auch schaffen und haben nicht soviel Ressourcen im Hintergrund.

Bücher von Politikern sind selten nötig, dafür sind sie zu Oberflächlich. Baerbock ihr Buch ist nicht notwendig oder gar Erkenntnisbringend


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01.08.2021 um 18:01
Zitat von paxitopaxito schrieb:Blödsinn. Wer hatte denn vor dem Theater von dem Buch gehört, außerhalb der üblichen Politbubble? Ihr Wohl und Wehe hing und hängt nicht an dem Buch. Und genau deshalb hätte sie es auch einfach bleiben lassen können.
Diese Politbücher entspringen doch nicht einer politischen Notwendigkeit, sondern dem Hang der Politiker zur Selbstdarstellung.
So funktioniert das nicht. Die Bücher von Politikern kaufen für gewöhnlich keine normalen Menschen, sondern Journalisten und die transportieren dann das, was da drin steht, in die medien. Darum ist es karrieremäßig notwendig, damit journalisten genau das tun.

Warum hätte sie sonst ein Buch schreiben sollen?
Zitat von paxitopaxito schrieb:Man muss nur damit rechnen, das es einem irgendwann auf die Füße fällt. Und dann hilft nunmal kein „die anderen aber auch“.
Es sollte aber eben überhaupt kein Drama sein.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Ich kann nur von mir sprechen, meine Arbeitsabläufe sind gerade für Druck- und Stresssituationen gemacht. Ob die „perfekt“ sind sei mal dahin gestellt, aber „Abkürzungen“ gibt es nicht. Zur Not macht man dann etwas überhaupt nicht, dokumentiert das und steht auch dafür gerade.
Ich geb dir mal ein beispiel von mir, damit zu verstehst was ich meine:

Als ich noch mathe studiert habe, gab es in einer schwierigen klausurphase eine mündliche Programmierprüfung. Das Programmierseminar war aber zugleich unverständlich aufgebaut und die aufgaben trotzdem schwierig.
ABER: Es wurden einfach alle nacheinander in einem großen computerraum geprüft, wo der prüfer rumging und sich den bildschirm anschaut, dir 2-3 fragen stellt und dann 'bestanden' einträgt, wenn das programm läuft und du wenigstens so tun kannst, als würdest du es verstehen.

Weil das seminar gleichzeitig schlecht und schwierig war, aber eh nur ein 'bestandeN' dabei rumkommen konnte, haben generationen von Studenten dabei (weil es einfach ist) geschummelt und sich halt die programme gegenseitig schnell geschickt. Also mobiler Hotspot an, einer, der es wirklich kann schreibt das programm und schickt es dann an alle. Fertig, kaum einer fällt da durch, obwohl es schwer ist.

Klar hätte ich grundsätzlich die Möglichkeit gehabt, da nicht zu schummeln und es selbst zu versuchen. Ich hätte aber a) die Möglichkeit gehabt, durchzufallen obwohl alle anderen locker bestehen und b) ich hätte da ernsthaft zeit drauf verwenden müssen, mir das alles anzueignen anstatt für die anderen (benoteten) klausuren der klausurphase zu lernen.
Damit hätte ich mir ohne not einen Wettbewerbsnachteil verschafft, während so gut wie niemand jemals erwischt worden ist und sich seit generationen alle kurse darüber lustig machen und nicht dafür lernen.

Es gab da schlicht einen systematischen zustand, der dir einen nachteil verscahfft, wenn du es mit den regeln ganz genau nimmst. Darum hab ich das auch nicht gemacht und da stehe ich auch zu.

Und so sehe ich das bei AB auch: Die chance erwischt zu werden ist klein, du tust keinem damit weh, unter zeitdruck wäre es schwierig gewesen, ein vernünftiges Buch zu schreiben rechtzeitig zur Wahlkampfphase und außerdem machen die anderen das alle genauso und verschaffen sich so vorteile.
In dieser Situation kann ich niemanden verübeln, das so zu handhaben, weder baebrock, noch laschet. Da ein Fass aufzumachen finde ich wie gesagt kindisch und verkennend der politischen Realität gegenüber.

Genauso wie ich es kindisch fänd, irgendwen als Schummler oder als Betrüger zu sehen, weil er, so wie ich, da oben in dem Seminar sich das Leben leicht gemacht hat (soweit ich das Einschätzen konnte, haben das von einem 100 Leute Kurs zumindest 90% gemacht, die, die es nicht gemacht haben, waren alle informatiker die halt einfach lust dazu hatten, die aufgaben zu lösen).


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01.08.2021 um 19:20
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Und so sehe ich das bei AB auch: Die chance erwischt zu werden ist klein, du tust keinem damit weh, unter zeitdruck wäre es schwierig gewesen, ein vernünftiges Buch zu schreiben rechtzeitig zur Wahlkampfphase und außerdem machen die anderen das alle genauso und verschaffen sich so vorteile.
Neben den hochstablereien im Lebenslauf ist dieses Vorgehen genau das, womit sie sich NICHT als Kanzlerin empfiehlt.

Was ich von deiner Anektote von Pruefungsbetrug halte, behalte ich fuer mich. Vielleicht komme ich darauf zurück, wenn du Laschet "Würfeln von Klausurnoten" vorwirfst.


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01.08.2021 um 19:29
@Seidenraupe

Das mit den Klausurnoten ist für mich auch kein großes Ding, sehe ich dem Fall aber noch ein bisschen anders. Klar sind die Benotungen bei solchen Klausuren sowieso meist unsinnig, trotzdem gehe ich schon davon aus, dass es nicht gang und gebe ist bei Dozenten dass sie Klausuren verlieren und dann Noten erfinden. ISt für mich daher schon zumindest erwähnenswert, aber ist jetzt auch schon eine Weile her und spielt keine Rolle bei der beurteilung von Laschets Charakter.

Aber wie gesagt, auch da: Man muss sich schon klar machen, wo jemand ernsthaft mist gebaut hat und wo jemand irgendwas peinliches gemacht hat.

Mist gebaut hat Laschet an vielen Stellen in der Regierung, z.B. beim Corona Management. Dafür sind in der Realität Menschen gestorben und andere (z.b. schüler) wurden in Mitleidenschaft gezogen. Das ist eine ernsthafte Verfehlung.

Die Noten, das Buch? Was soll's? Das lenkt doch nur von ernsthafter Politik ab. Das hochzustilisieren ist unsinnig.


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01.08.2021 um 20:18
Zitat von shionoroshionoro schrieb:So
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Regierung, z.B. beim Corona Management. Dafür sind in der Realität Menschen gestorben und andere (z.b. schüler) wurden in Mitleidenschaft gezogen. Das ist eine ernsthafte Verfehlung.
Ach ja die Vorwürfe.. Sind auch mal wieder dreist direkt die coronatoten anzulasten.


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01.08.2021 um 21:58
Zitat von shionoroshionoro schrieb:UNd bei Baerbock war es karrieremäßig nötig, ein buch zu schreiben.
Das ist vollständiger Bullshit, das weißt du auch. Der große Teil aller Bundesbürger hatte das Buch so oder so niemals zur Kenntnis genommen und ich sehe auch nicht, dass irgendwo groß über Baerbocks darin verewigte Gedanken berichtet worden wäre, weil sie von derart bahnbrechender Neuheit gewesen wären.

Du verteidigst etwas, das von großen Teilen der Partei, der Unterstützer, der Medien, Journalisten und so weiter, verurteilt wird.


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01.08.2021 um 23:38
Zitat von EinElchEinElch schrieb:Das ist vollständiger Bullshit, das weißt du auch. Der große Teil aller Bundesbürger hatte das Buch so oder so niemals zur Kenntnis genommen und ich sehe auch nicht, dass irgendwo groß über Baerbocks darin verewigte Gedanken berichtet worden wäre, weil sie von derart bahnbrechender Neuheit gewesen wären.

Du verteidigst etwas, das von großen Teilen der Partei, der Unterstützer, der Medien, Journalisten und so weiter, verurteilt wird.
Das ist kein Bullshit, warum sollte sie es sonst gemacht haben? Es geht bei solchen Büchern nicht darum, dass es bÜrger lesen, sondern darum, dass es Journalisten lesen und dann in ihren Online Zeitungen an Bürger weitergeben.

Ne, ich verteidige etwas, wo PR berater der Partei rieten, sich zu entschuldigen. Nicht mehr, nicht weniger. Das macht man heute ja so, auch bei sachen, die eigentlich nicht schlimm sind und die man nicht einsieht, weil die Leute dann Ruhe geben.

Dass das eigentlich nichts Ernstes ist, das weiß so ziemlich jeder.


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01.08.2021 um 23:47
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Es geht bei solchen Büchern nicht darum, dass es bÜrger lesen, sondern darum, dass es Journalisten lesen und dann in ihren Online Zeitungen an Bürger weitergeben.
Auch das ist Bullshit, als würde irgendeine Zeitung dann Auszugsweise Stück für Stück diese Bücher veröffentlichen.
Zeig mir mal, wo das in Laschets Fall passiert ist.
Du tust ja glatt so als wären das Broschüren.

Deine ganze Argumentation wirkt völlig lächerlich.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Dass das eigentlich nichts Ernstes ist, das weiß so ziemlich jeder.
Argumentum ad populum war noch nie ein zulässiges Argument, weißt du?


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01.08.2021 um 23:50
Zitat von EinElchEinElch schrieb:Auch das ist Bullshit, als würde irgendeine Zeitung dann Auszugsweise Stück für Stück diese Bücher veröffentlichen.
Zeig mir mal, wo das in Laschets Fall passiert ist.
Du tust ja glatt so als wären das Broschüren.

Deine ganze Argumentation wirkt völlig lächerlich.
Genau, das sind Broschüren, wo sich dann die Journalisten einzelne Punkte draus rauspicken und Schreiben bzw. transportieren. Man kann seine Geschichte und sein Narrativ so stricken.

Das hat Laschet in seinem buch ganz enorm so gemacht, damals galt er als progressiv bei der Integrationspolitik (für die CDU nicht selbstverständlich) und hat seine Gedanken in diesem Buch beschrieben, um das so auch deutlich in die Medien zu tragen.

Das war bei AB so ähnlich , dass man sich erhofft, dass ihre Gedanken als Kanzlerkandidatin bzw. ihr Narrativ über sich und ihre Politik so aufgegriffen wird.
Zitat von EinElchEinElch schrieb:Argumentum ad populum war noch nie ein zulässiges Argument, weißt du?
Dass irgendwelche Leute ihre moralischen Gedankengänge über Sachverhalte darlegen, deren Kontext ihnen gar nicht klar ist, ist für mich aber auch kein Bombenargument.


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01.08.2021 um 23:57
@shionoro

Hm. Diese ganze Argumentation macht aber schon deswegen keinen Sinn, weil es ja gerade jene Journalisten waren, für die dieses Buch deiner Meinung nach gemacht war, die diese Fehler mokierten, weil es eben genau Angehörige ihrer Zunft waren, die da teils plagiiert wurden.

Wenn das Gang und Gäbe wäre, warum hat dann genau die von dir postulierte Zielgruppe das Fass überhaupt erst auf gemacht?

Zweitens: Argumentum ad populum ist leicht zu belegen. Statt mir also beleglose Kontextunwissenheit zu attestieren, attestiere dir selbst die Wahrheit zu sagen und liefere einen Beleg für das, was deiner Meinung nach Common Sense sei, aber einzig von dir in diesem Thread behauptet wurde.


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02.08.2021 um 00:03
@EinElch

Zum ersten wissen wir nicht genau, wer die geschichte überhaupt gestreut hat. Aber: Sobald eine Story da ist, berichten auch die Medien. Warum sollten sie sich das nehmen lassen? Eine story generiert klicks. Ob Baerbock oder Laschet, solange man was hat, was viele Leute anklicken, wird man es nutzen.

Zum Zweiten:

Wäre das nicht schon statistisch auffällig, wenn zufällig beide Kandidaten, die Bücher geschrieben haben, diese Fehler gemacht haben, Laschet schon vor vielen Jahren?

Lies dir dazu mal das hier durch:
Berlin. Es ist ein paar Jahre her, da saß SPD-Kanzler Gerhard Schröder in einem Redaktionsgespräch, neben ihm sein damaliger Sprecher Uwe-Karsten Heye. „Herr Schröder“, fragte ein Journalist, „schreiben Sie eigentlich gerade ein Buch?“ Schröder drehte sich zu Heye: „Schreibe ich gerade ein Buch?“ Heye nickte: „Du schreibst ein Buch.“ Schröder drehte sich wieder nach vorn und sagte grinsend: „Ich schreibe ein Buch.“

Die Anekdote verrät viel über eine seltsame Nische des Buchmarktes: jene literarischen Erzeugnisse von schwankender Komplexität, die aktive Politiker gern unter ihrem Namen veröffentlichen. Es sind zumeist schmückende Schnellschüsse, an deren Entstehung jene, deren Name groß auf dem Titel prangt, einen mitunter verschwindend geringen Anteil haben. Ein talentierter Ghostwriter, ein paar Stunden Gespräch mit Diktiergerät, eine futuristische Floskel als Titel – und fertig ist das politische Sachbuch.
Quelle: https://www.rnd.de/politik/warum-schreiben-politiker-buecher-ZE5HX47VDFGFHF3T2GKJU7SF3I.html
„Betreutes Schreiben“ nennt der Publizist Hajo Schumacher das Ghostwritergeschäft. Er hat 2015 unter anderem die Autobiografie der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer mit verfasst („Die Zukunft ist meine Freundin“). „Wir sind für die Personen, die uns ihr Leben erzählen, die Hände an der Tastatur“, sagte er im Podcast „heute wichtig“ von „stern“ und RTL.

Üblicherweise verpflichten sich Ghostwriter, die eigene Urheberschaft zu verschweigen. Ist das nicht Blendwerk? Nicht für das Oberlandesgericht Frankfurt. Es urteilte 2009, dass eine solche Vereinbarung „nicht sittenwidrig“ sei.

Und warum schreiben die Politiker nicht selbst? Schumacher: „Wenn Angela Merkel so schreiben würde, wie sie spricht, oder Olaf Scholz, dann würde man diese Menschen zur Seite nehmen und sagen: ‚Ey, ich sehe die Schönheit deiner Gedanken, ich sehe auch die edle Absicht, aber hör auf, das aufzuschreiben.‘“
So läuft das in der Politik. Das machen alle, die schreiben das nicht selber, das macht irgendwer anders für die und die gucken da halt dann nochmal drüber oder editieren nur einzelne Passagen um. Das läuft so.


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CDU/CSU

02.08.2021 um 00:09
Zitat von shionoroshionoro schrieb:So läuft das in der Politik.
Und deswegen muss man das gut finden?
Wagenknecht war immerhin in der Lage, eigene Gedanken zu formulieren. Das kann ich von jemanden der Kanzler wird nicht erwarten?

Und wo steht da nun, dass das für Journalisten gedacht wäre?


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CDU/CSU

02.08.2021 um 00:15
@EinElch

Es setzt Dinge in einen Kontext bezüglich dem Schweregrad der Verfehlung.
AB bzw. ihr Ghostwriter haben schludrig gearbeitet, wohl unter Zeitdruck, was politischen Realitäten geschuldet ist und vielen Politikern so passiert, ist etwas GANZ anderes, als "AB hat anderen Autoren ihr geistiges Eigentum gestohlen und als ihre Leistung ausgegeben und das ist ein seltener und schwerer fehler".

Es verbittet sich schon, ABs Handeln zu einem Plagiat hochzustilisieren und dadurch auf ihren Charakter schließen zu wollen, wenn der Fehler von der Kategorie her in etwas zwischen "mal zur spät zur Arbeit gekommen" und "Einen Kugelschreiber mitgehen lassen" schwankt.


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CDU/CSU

02.08.2021 um 00:22
Zitat von shionoroshionoro schrieb:AB hat anderen Autoren ihr geistiges Eigentum gestohlen und als ihre Leistung ausgegeben
Das tat sie, auch wenn das oft passiert, ist genau das passiert.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:seltener
Sagte niemand.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:schwerer
Das ist vollständig richtig. Ein Fehler, das es passiert, dass es häufig passiert und das es offenbar relativ normal ist.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Es verbittet sich schon, ABs Handeln zu einem Plagiat hochzustilisieren und dadurch auf ihren Charakter schließen zu wollen, wenn der Fehler von der Kategorie her in etwas zwischen "mal zur spät zur Arbeit gekommen" und "Einen Kugelschreiber mitgehen lassen" schwankt.
Oh Wow.
Das ist vielleicht deine Bewertung (der ja selbst bei Prüfungssituationen schummelt). Andere Leute können da andere Ansprüche haben, das auch völlig legitim.
Schlimm ist doch gerade gewesen, dass es ABGESTRITTEN wurde.
Abgestritten, dass da kopiert wurde, es wurden eigens der Eindruck erweckt, es sei mal eben so dahin geschrieben worden ("Ein Mußeprojekt während des Lockdowns").
Erst klaut und raubt sie, dann leugnet sie das offensichtliche und hat ganz eindeutig versucht, es als ihre Eigenleistung auszugeben, dass war auch die Verteidigungslinie der Partei für mehr als 7 Tage.
Erst als Habeck aus dem Urlaub kam, räumte man Fehler ein.

Denn nach deiner Version hätten die Grünen ja auch sagen können, dass sei so üblich und okay. Krischer sitzt aber im ÖR und sagt, dass das zufällig exakt die gleichen Sätze waren.

Und Habeck kommt ne Woche später um Schadensbegrenzung zu betreiben.

Das was du sagst stimmt also nicht mal mit dem Parteiinternen Umgang überein.

Du verteidigst da etwas, wo jeder außer dir bereits gesagt hat, dass es ein Fehler war, selbst @paxito der ja nun wirklich ein Grüner ist, soweit ich das mitbekam.


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CDU/CSU

02.08.2021 um 00:28
Zitat von EinElchEinElch schrieb:Oh Wow.
Das ist vielleicht deine Bewertung (der ja selbst bei Prüfungssituationen schummelt). Andere Leute können da andere Ansprüche haben, das auch völlig legitim.
Schlimm ist doch gerade gewesen, dass es ABGESTRITTEN wurde.
Abgestritten, dass da kopiert wurde, es wurden eigens der Eindruck erweckt, es sei mal eben so dahin geschrieben worden ("Ein Mußeprojekt während des Lockdowns").
Erst klaut und raubt sie, dann leugnet sie das offensichtliche und hat ganz eindeutig versucht, es als ihre Eigenleistung auszugeben, dass war auch die Verteidigungslinie der Partei für mehr als 7 Tage.
Erst als Habeck aus dem Urlaub kam, räumte man Fehler ein.

Denn nach deiner Version hätten die Grünen ja auch sagen können, dass sei so üblich und okay. Krischer sitzt aber im ÖR und sagt, dass das zufällig exakt die gleichen Sätze waren.

Und Habeck kommt ne Woche später um Schadensbegrenzung zu betreiben.

Das was du sagst stimmt also nicht mal mit dem Parteiinternen Umgang überein.

Du verteidigst da etwas, wo jeder außer dir bereits gesagt hat, dass es ein Fehler war, selbst @paxito der ja nun wirklich ein Grüner ist, soweit ich das mitbekam.
Abgestritten wurde (richtigerweise), dass es sich im juristischen Sinne um ein Plagiat handelt. Das tut es nicht.

Die Wahrheit darf man da ja nicht sagen. Wenn sie Grünen gesagt hätten "das ist üblich und kein drama", hätten sie sich mehr ärger eingebrockt. Darum haben sie das nicht getan.
Es war auch üblich und sogar vollkommen in ordnung, dass Baerbock ihre Parteigelder nachträglich angegeben hat. Dürfte sie aber auch nicht sagen, hat sich entschuldigt, weil das heute PR mäßig besser ist für die Karriere.

Weiß Laschet auch, hat sich auch entschuldigt.

Das hat sehr wenig damit zu tun, was da wirklich passiert ist, ob man sich in die Kamera entschuldigt. Es war schlicht der bessere move um die Wahl zu gewinnen. Sonst hätte man es auch nicht gemacht.

Politiker müssen sich heute für kleinste Verfehlungen öffentlich entschuldigen, weil man an sie allerlei verrückte maßstäbe anlegt. (Laschet grinst im Hintergrund, wenn der Bundespräsident über etwas Schlimmes spricht. Da kann er auch nicht sagen "sorry, hab halt was lustiges gesehen", selbst wenn jeder weiß, dass es ihnen auch selbst hätte passieren können).


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02.08.2021 um 00:33
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Dürfte sie aber auch nicht sagen
Das wurde mehrfach in mehreren Talkshows gedroppt, die ich gesehen habe. Meine, dass sogar Schäuble sagte, dass sowas häufiger vorkommt.

Macht aber nix, im Grunde unterstreichst du gerade nur, dass sie tatsächlich genauso unehrlich und falsch ist, wie die ganze Politikerkaste, von denen alle die Schnauze voll haben.

Dann ist es auch gut, dass sie so durch den Kakao gezogen wird, damit mal der Eindruck erweckt wird, dass die Leute lieber jemanden haben, der sie nicht verarscht.

Den Habeck zum Beispiel. Bei dem fand man nämlich nichts, der schrieb seine Bücher selbst und hatte keine Weltanschauungsjournalistenbuchbroschüre nötig.


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